Höheinöd

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Wappen Deutschlandkarte
Höheinöd
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Höheinöd hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 17′ N, 7° 37′ OKoordinaten: 49° 17′ N, 7° 37′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südwestpfalz
Verbandsgemeinde: Waldfischbach-Burgalben
Höhe: 400 m ü. NHN
Fläche: 10,88 km2
Einwohner: 1198 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66989
Vorwahl: 06333
Kfz-Kennzeichen: PS, ZW
Gemeindeschlüssel: 07 3 40 022
Adresse der Verbandsverwaltung: Friedhofstraße 3
67714 Waldfischbach-Burgalben
Website: www.hoeheinoed.de
Ortsbürgermeister: Lothar Weber (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Höheinöd im Landkreis Südwestpfalz
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Karte
Ortsbild von Höheinöd

Höheinöd ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben an, innerhalb derer sie sowohl hinsichtlich der Einwohnerzahl als auch hinsichtlich der Fläche die viertgrößte Ortsgemeinde darstellt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt auf der Sickinger Höhe. Im Norden befindet sich Hermersberg, im Osten Waldfischbach-Burgalben und südlich liegt Thaleischweiler-Fröschen. Im Süden des Gemeindegebiets befindet sich die Rieslochklamm. Zu Höheinöd gehört zusätzlich der Wohnplatz Steinerbrücke.[2]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Süden reicht die Gemarkung bis an den Schwarzbach heran. Der Schauerbach bildet im Norden und Osten Großteils die Gemarkungsgrenze zu Schauerberg und Herschberg. Auf gesamter Länge innerhalb des Gemeindegebiets befindet sich außerdem der Altenbach, der am nördlichen Siedlungsrand entspringt und von links in den Schauerbach mündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung von Höheinöd stammt von 1295. Das Dorf war ein zwischen den Grafschaften Zweibrücken-Bitsch und Leiningen-Dagsburg gemeinsames Kondominat. In Zweibrücken-Bitsch gehörte es zum Amt Lemberg und dort zur Amtsschultheißerei Fröschen.[3]

Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (1510–1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit ebenfalls der hanau-lichtenbergische Teil von Höheinöd – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (1700–1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (1691–1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch der Hanauer Anteil an Höheinöd – nach dort. Der bis 1791 Leining’sche Anteil gehörte anschließend denen von Sickingen.[4]

Entwicklung ab 1800[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Französischen Revolution wurde 1794 das linke Rheinufer im Ersten Koalitionskrieg besetzt. Höheinöd wurde französisch.

1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Hocheinöd – so die damalige Bezeichnung – in den Kanton Waldfischbach im Departement Donnersberg eingegliedert und besaß eine eigene Mairie.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet im Juni 1815 zunächst zu Österreich und wurde 1816 auf der Grundlage eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern abgetreten. Es gehörte zum Rheinkreis, der späteren Pfalz.[5] Unter der bayerischen Verwaltung gehörte die Gemeinde von 1817 an zum Landkommissariat Pirmasens im Rheinkreis, das 1862 zum Bezirksamt Pirmasens wurde.

1939 wurde Höheinöd in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz) eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des Regierungsbezirks Pfalz im damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1972 der neugeschaffenen Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben zugeordnet.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Höheinöd, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

Jahr Einwohner
1815 675
1835 798
1871 755
1905 934
1939 1.233
1950 1.369
1961 1.480
Jahr Einwohner
1970 1.564
1987 1.416
1997 1.352
2005 1.258
2011 1.243
2017 1.248
2022 1.198[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 waren 61,1 % der Einwohner evangelisch und 24,4 % katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[7] Innerhalb des örtlichen Friedhofs existiert seit 1905 außerdem ein jüdischer Friedhof.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Höheinöd besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG WGR Gesamt
2019[8] per Mehrheitswahl 16 Sitze
2014[9] 10 6 16 Sitze
2009 9 2 3 2 16 Sitze
2004 7 3 3 3 16 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lothar Weber (SPD) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Höheinöd. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,12 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10][11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Höheinöd
Wappen von Höheinöd
Blasonierung: „In geviertem Schild oben rechts in Blau ein rotbewehrter silberner Adler, oben links in Gold ein blaubewehrter und -bezungter roter Löwe, unten rechts in Gold drei rote Sparren, unten links in Schwarz fünf silberne Bollen 2:1:2.“[12]

Es wurde 1962 vom Mainzer Innenministerium genehmigt.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turm der denkmalgeschützten evangelischen Kirche

Vor Ort befinden sich insgesamt neun Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einziges Naturdenkmal vor Ort ist die Sommerlindenallee. Die Apfelsorte Grasblümchen stammt ursprünglich unter anderem aus dem Gebiet von Höheinöd.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2006 existiert auf der Gemeindegemarkung der Windpark Höheinöd.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führt die Landesstraße 474, die eine Verbindung nach Pirmasens und Hermersberg herstellt. Über die nahegelegene Auffahrt Parkplatz Sickingerhöhblick der A 62 besteht Anschluss an den Fernverkehr. Die von letzterer passierte Schwarzbachtalbrücke befindet sich teilweise auf der Gemarkung von Höheinöd.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Höheinöd verlaufen der mit einem gelben Balken markierte Fernwanderweg Saar-Rhein-Main und ein solcher, der mit einem blauen Punkt gekennzeichnet ist und eine Verbindung mit Hauptstuhl sowie Leimen herstellt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ralf Appel (* 1971), Schachspieler, gewann in den Jahren 1997 und 1998 das in Höheinöd ausgetragene Dr. Wagner Gedächtnisturnier.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870.
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Höheinöd – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 165 (PDF; 2,6 MB).
  3. Knöpp, S. 9; Matt, S. 9.
  4. Knöpp, S. 9.
  5. Beamtenverzeichniß.
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 4. Mai 2021.
  7. KommWIS, Stand: 31. Dezember 2013
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  10. Andrea Daum: Kämpfen für die Zukunft von Höheinöd. Zwei Fragen – Zwei Antworten: Lothar Weber. In: Die Rheinpfalz. 26. Juni 2015, abgerufen am 31. März 2020.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 31. März 2020 (siehe Waldfischbach-Burgalben, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile).
  12. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.