Hans-Dieter Weigel

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Der von Hans-Dieter Weigel beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1972 gefahrene Porsche 908/02

Hans-Dieter Weigel (* 29. Dezember 1935 in Frankfurt am Main) ist ein ehemaliger deutscher Autorennfahrer und Unternehmer.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans-Dieter Weigel war Augenoptiker und hatte vier Läden in Frankfurt. In seiner Freizeit war er als Amateur-Rennfahrer aktiv. Er bestritt Rallyes und war bei Rundstreckenrennen am Start. In den 1960er-Jahren fuhr er in der Deutschen Automobil-Rundstrecken-Meisterschaft und gewann 1968 auf einem Porsche 911 S das Rennen der GT-Wagen über 1,3 Liter Hubraum auf dem Norisring.[1] 1969 und 1971 engagierte er sich mit eigenen Fahrzeugen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, 1971 mit einem Porsche 908/02. Beste Ergebnisse waren die zehnten Gesamtränge beim 1000-km-Rennen von Zeltweg 1969 und dem 1000-km-Rennen von Brands Hatch 1971.

Der doppelte Weigel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1965 war Hans-Dieter Weigel mit seinem BMW 1800 Ti im Freihafen von Cuxhaven alkoholisiert in eine polizeiliche Verkehrskontrolle geraten. Die Folgen der 2,5 Promille Alkohol im Blut waren eine Verurteilung zu acht Wochen Gefängnis wegen Volltrunkenheit und Verkehrsgefährdung sowie der Entzug der Lenkerberechtigung für zehn Monate. Kurios war der Strafantritt. Weigels Mutter wollte ihrem Sohn den Gefängnisaufenthalt ersparen und händigte ihm die Gerichtsschreiben mit der Aufforderung des Strafanritts nicht aus. Während Weigel in Südfrankreich auf Urlaub war, engagierte sie gegen Bezahlung den 26-jährigen Koch Horst-Dieter Herzog, der mit gefälschten Papieren statt Weigel die Haft antrat. Nach einer anonymen Anzeige flog der Schwindel auf. Herzog wurde enthaftet und der unwissende Weigel trat seine Haft an. Gegen seine Mutter und den Koch ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Anstiftung, Begünstigung, Urkundenfälschung und mittelbarer Falschbeurkundung. Über etwaige Strafen wurde nichts bekannt.[2]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1971 Schweiz Claude Haldi Porsche 908/02 Schweiz Claude Haldi Ausfall Getriebeschaden
1972 Deutschland Hans-Dieter Weigel Porsche 908/02 Deutschland Helmut Krause Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1971 Deutschland Joseph Greger Porsche 907 Deutschland Joseph Greger Ausfall Getriebeschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1969 Hans-Dieter Weigel
Helmut Krause
Porsche 911
Porsche 907
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF 48 DNF 10
1971 Auto Usdau
Joseph Greger
Claude Haldi
Porsche 908
Porsche 907
Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF DNF 10 DNF 25 DNF
1972 Hans-Dieter Weigel Porsche 908 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hans-Dieter Weigel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DARM Norisring 1968
  2. Der doppelte Weigel; im Spiegel Juli 1966