Judendorf (Gemeinde Friesach)

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Judendorf (Rotte)
Ortschaft
Judendorf (Gemeinde Friesach) (Österreich)
Judendorf (Gemeinde Friesach) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Friesach  (KG St. Salvator, Zeltschach)
Koordinaten 46° 58′ 16″ N, 14° 23′ 34″ OKoordinaten: 46° 58′ 16″ N, 14° 23′ 34″ Of1
Höhe 648 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 66 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 26 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01634
Bild
Judendorf, nordöstlicher Teil des Orts
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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66
Judendorf, südwestlicher Teil des Orts

Judendorf ist eine Ortschaft in der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 66 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[1]). Sie liegt teils in der Katastralgemeinde St. Salvator, teils in der Katastralgemeinde Zeltschach.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt etwa 2 ½ km nordnordwestlich des Stadtzentrum von Friesach, im Friesacher Feld. Sie besteht aus zwei Siedlungen:

  • Ein Teil des Orts liegt an der Olsa und an der Friesacher Straße, diese Stelle ist schon seit Jahrhunderten besiedelt. Diese Siedlung liegt mehrheitlich auf dem Gebiet der Katastralgemeinde St. Salvator; ein kleiner Teil der Siedlung, nämlich die Häuser entlang der Friesacher Straße, befindet sich auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Zeltschach.
  • Etwa 400 m südwestlich davon befindet sich jenseits der Rudolfsbahn, zur Gänze auf dem Gebiet der Katastralgemeinde St. Salvator, der Rest des Orts, bestehend aus zwei Einfamilienhäusern und einem Gewerbegebiet. Dieser Ortsteil entstand erst im 20. Jahrhundert. Die direkte Straßenverbindung zwischen den beiden Ortsteilen wurde Ende des 20. Jahrhunderts aufgelassen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jüdischer Grabstein aus dem Mittelalter; ausgestellt am Friesacher Petersberg

Schon 1128 wird eine jüdische Siedlung bei Friesach erwähnt. Die jüdische Bevölkerung wurde 1496 vertrieben. In Friesach sind einige mittelalterliche jüdische Grabsteine erhalten, die auf dem Gebiet des Ortes Judendorf gefunden wurden.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte Judendorf zum Steuerbezirk Dürnstein. Bei Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die auf dem Gebiet der Katastralgemeinde St. Salvator liegenden Häuser Judendorfs an die Gemeinde St. Salvator. Die Häuser auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Zeltschach kamen damals an die Gemeinde Friesach; gehörten ab 1890 jedoch zur zu jener Zeit neu errichteten und von Friesach abgetrennten Gemeinde Zeltschach. Per Ende 1972 wurden die Gemeinden St. Salvator und Zeltschach aufgelassen und an Friesach angeschlossen, so dass seit 1. Januar 1973 der gesamte Ort Judendorf zur Gemeinde Friesach gehört.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Ort ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 8 Häuser, 50 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 7 Häuser, 48 Einwohner; in Gde. Friesach 1 Haus, 2 Einwohner)[3]
  • 1880: 8 Häuser, 53 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 7 Häuser, 50 Einwohner; in Gde. Friesach 1 Haus, 3 Einwohner)[4]
  • 1890: 8 Häuser, 54 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 7 Häuser, 51 Einwohner, in Gde. Zeltschach 1 Haus, 3 Einwohner)[5]
  • 1900: 8 Häuser, 39 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 6 Häuser, 38 Einwohner; in Gde. Zeltschach 2 Häuser, 1 Einwohner)[6]
  • 1910: 11 Häuser, 82 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 10 Häuser, 77 Einwohner; in Gde. Zeltschach 1 Haus, 5 Einwohner)[7]
  • 1923: 11 Häuser, 52 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 10 Häuser, 47 Einwohner; in Gde. Zeltschach 1 Haus, 5 Einwohner)[8]
  • 1934: 94 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 89 Einwohner; in Gde. Zeltschach 5 Einwohner)[9]
  • 1961: 18 Häuser, 95 Einwohner (davon in Gde. St. Salvator 17 Häuser, 94 Einwohner; in Gde. Zeltschach 1 Haus, 1 Einwohner)[10]
  • 2001, zur Gänze in Gemeinde Friesach: 17 Gebäude (davon 13 mit Hauptwohnsitz) mit 26 Wohnungen und 21 Haushalten; 49 Einwohner und 8 Nebenwohnsitzfälle[11]
  • 2011, zur Gänze in Gemeinde Friesach: 26 Gebäude, 68 Einwohner[12]

In der Ortschaft gibt es 8 Arbeitsstätten (Stand 2011;[12] 2001: 5[11]) und 1 land- und forstwirtschaftlichen Betrieb (Stand 2001)[11].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Wilhelm Rausch, Hermann Rafetseder: Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Linz 1989. S. 109f.
  3. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 65.
  4. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 52.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 52.
  6. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 70.
  7. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 34.
  8. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  9. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  10. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 254.
  11. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 101.
  12. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.