Krasnokamensk

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Stadt
Krasnokamensk
Краснокаменск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ferner Osten
Region Transbaikalien
Rajon Krasnokamensk
Oberhaupt Boris Pikurenko
Gegründet 1968
Stadt seit 1969
Fläche 73 km²
Bevölkerung 55.666 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 763 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 640 m
Zeitzone UTC+9
Telefonvorwahl (+7) 30245
Postleitzahl 674670–674684
Kfz-Kennzeichen 75, 80
OKATO 76 221 501
Geographische Lage
Koordinaten 50° 6′ N, 118° 2′ OKoordinaten: 50° 6′ 0″ N, 118° 2′ 0″ O
Krasnokamensk (Russland)
Krasnokamensk (Russland)
Lage in Russland
Krasnokamensk (Region Transbaikalien)
Krasnokamensk (Region Transbaikalien)
Lage in der Region Transbaikalien
Liste der Städte in Russland

Krasnokamensk (russisch Краснокаменск) ist eine Stadt in der Region Transbaikalien (Russland) mit 55.666 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt in den trockenen Steppen des südöstlichen Transbaikaliens am Nordwestrand des Argungebirges, gut 500 Kilometer südöstlich der Regionshauptstadt Tschita und gut 40 Kilometer von der hier vom Amur-Quellfluss Argun gebildeten Grenze zur Volksrepublik China.

Krasnokamensk, zweitgrößte Stadt der Region, ist seit 1977 Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Krasnokamensk.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1968 im Zusammenhang mit der beginnenden Erschließung einer 1963 entdeckten Uranlagerstätte Strelzowskoje gegründet und erhielt bereits am 16. Juli 1969 das Stadtrecht. Der Namen ist abgeleitet vom russischen krasny kamen für roter Stein, Felsen, wobei man rot neben der realen rötlichen Färbung der Felsen in der Gegend auch auf die politische Bedeutung der Farbe beziehen konnte.

Im Ausland bekannt wurde die Stadt durch das dort existierende Straflager, in welchem Michail Chodorkowski von Oktober 2005 bis Dezember 2006 inhaftiert war.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1970 13.830
1979 50.970
1989 66.872
2002 55.920
2010 55.666

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt gibt es seit 2003 ein Mineralogisches Museum.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Krasnokamensk befindet sich die größte Uranmine Russlands, die von der Priargunsker Bergbau- und chemischen Produktionsvereinigung betrieben wird. Die hier jährlich geförderten 3000 Tonnen Uran stellen über 90 % der gesamten Produktion Russlands und fast 10 % der Weltproduktion dar. Neben Uran werden in der Umgebung im Tagebau und Untertagebau Molybdän und Mangan gefördert, außerdem Braunkohle für die lokale Energieerzeugung in einem hier befindlichen Wärmekraftwerk. Auf Basis der hier geförderten Erze produziert eine chemische Fabrik Schwefelsäure und Schmierstoffe; daneben gibt es Betriebe der Bauwirtschaft und der Lebensmittelindustrie.

Auf Grund der hohen Umweltbelastung, unter anderem durch Radioaktivität, werden die Bewohner der näher an den Förder- und Abraumhaldengebieten liegenden Ortsteile, wie der Siedlung Oktjabrski, in den letzten Jahren in das Gebiet des gut zehn Kilometer westlich gelegenen Stadtkerns umgesiedelt.

Seit 1972 führt eine 15 Kilometer lange Zweigstrecke von der Station Uruljungui der Eisenbahnstrecke CharanorPriargunsk nach Krasnokamensk. Die bereits zwischen 1939 und 1955 als Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 750 mm errichtete Strecke nach Priargunsk wurde zum Zwecke der Anbindung des Bergbaugebietes um Krasnokamensk zugleich auf russische Breitspur umgebaut.

Krasnokamensk besitzt einen Regionalflughafen.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Haftbesuch beim Staatsfeind: Mit Chodorkowskis Frau in Sibirien in: Welt Online vom 25. April 2006