Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009/1500 m der Frauen

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12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 42 Athletinnen aus 23 Ländern
Austragungsort Deutschland Berlin
Wettkampfort Olympiastadion
Wettkampfphase 18. August (Vorläufe)
21. August (Halbfinale)
23. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Maryam Yusuf Jamal (Bahrain BRN)
Silbermedaille Heide Rosendahl (Vereinigtes Konigreich GBR)
Bronzemedaille Lisa Dobriskey (Vereinigte Staaten USA)
Das Berliner Olympiastadion während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Der 1500-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 wurde vom 18. bis 23. August 2009 im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt Berlin ausgetragen.

Weltmeisterin wurde die Titelverteidigerin Maryam Yusuf Jamal aus Bahrain, die bei den Asienspielen 2006 die Rennen über 800 und 1500 Meter gewonnen hatte. Silber ging an die Britin Lisa Dobriskey. Rang drei belegte die US-Amerikanerin Shannon Rowbury.

Im Finale kam es bedingt durch die Ausrichtung auf den Spurt wie auch in allen anderen Rennen zu sehr engen Abständen. Die Athletinnen auf den Rängen eins und zwei waren nur durch eine Hundertstelsekunde voneinander getrennt.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 3:50,46 min China Volksrepublik Qu Yunxia Peking, Volksrepublik China 11. mineptember 1993[1]
WM-Rekord 3:58,52 min RusslandRussland Tatjana Tomaschowa WM 2003 in Paris, Frankreich 31. August 2003

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert. Alle Rennen wurden in mäßigem Tempo gelaufen und waren alleine auf den Spurt zugeschnitten. Die schnellste Zeit wurde mit 4:03,64 min im ersten Halbfinale durch die spätere Weltmeisterin Maryam Yusuf Jamal erzielt.

Es wurde ein Landesrekord aufgestellt:

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Wettbewerb war von gleich vier Dopingfällen belastet:

  • Natalja Jewdokimowa, Russland – zunächst Achte. Ihr wurden in einem Bluttest verbotene Substanzen nachgewiesen und sie erhielt eine vierjährige Sperre, die am 14. April 2016 begann. Alle ihre zwischen dem 17. August 2009 und 29. Mai 2012 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen.[2]
  • Mariem Alaoui Selsouli, Marokko – für das Finale qualifiziert, dort jedoch nicht gestartet. Sie wurde positiv auf Erythropoetin (EPO) getestet, sodass ihr Resultat annulliert wurde. Außerdem wurde sie für zwei Jahre gesperrt. Am 6. Juli 2012 gab es einen zweiten positiven Dopingtest, bei dem das verbotene Mittel Furosemid gefunden wurde. Dies zog eine Sperre von acht Jahren beginnend am 12. Juli 2012 nach sich.[3]
  • Anna Alminowa, Russland – im Halbfinale ausgeschieden. Sie kam nach ihrem später wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen aberkannten Sieg bei den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst mit einer dreimonatigen Sperre davon. Entschieden wurde das im Jahr 2010, die Sperre endete am 8. Juli 2010. Doch sie wurde noch ein zweites Mal erwischt. Nun ging es um nicht nachvollziehbare Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass. Die Athletin erhielt eine Sperre von zwei Jahren und sechs Monaten – 16. Januar 2011 bis 15. Mai 2014. Außerdem wurden alle ihre seit dem 16. Februar 2009 erzielten Ergebnisse annulliert.[4]
  • Alemitu Bekele, Türkei – im Vorlauf ausgeschieden. Ihr Biologischer Pass wies nicht akzeptable Unregelmäßigkeiten auf. Dies hatte für sie eine vierjährige Sperre bis zum 14. Februar 2016 zur Folge. Ihre vom 17. August 2009 an erzielten Resultate wurden gestrichen. Auch ihr hier über 5000 Meter erzielter dreizehnter Platz war von der Streichung betroffen.[5]

Es gab fünf durch die gedopten Sportlerinnen benachteiligte Läuferinnen.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten sechs Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus sechs zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Es qualifizierten sich allerdings zwei zusätzliche Läuferinnen für die Halbfinalrennen. Im ersten Vorlauf war die spätere Bronzemedaillengewinnerin US-Amerikanerin Shannon Rowbury behindert worden, im zweiten erging es der Französin Hind Dehiba Chahyd ebenso. Beide Wettbewerberinnen erhielten deshalb eine Startberechtigung für das Halbfinale, obwohl sie sich dafür nach den vorgegebenen Regeln eigentlich nicht qualifiziert hatten.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18. August 2009, 12:05 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Maryam Yusuf Jamal Bahrain Bahrain 4:08,76
2 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:08,79
3 Meskerem Assefa Athiopien 1996 Äthiopien 4:08,86
4 Iryna Lischtschynska Ukraine Ukraine 4:08,95
5 Irina Krakowiak Litauen Litauen 4:08,96
6 Viola Jelagat Kibiwot Kenia Kenia 4:09,18
7 Lidia Chojecka Polen Polen 4:09,38
8 Oxana Sbroschek Russland Russland 4:09,84 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
9 Charlene Thomas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:09,91 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
10 Shannon Rowbury Vereinigte Staaten USA 4:10,30 für das Halbfinale zugelassen
11 Marina Munćan Serbien Serbien 4:15,18
12 Eliane Saholinirina Madagaskar Madagaskar 4:16,63
13 Eva Pereira Kap Verde Kap Verde 5:04,95
DOP Mariem Alaoui Selsouli Marokko Marokko für das Halbfinale zugelassen

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18. August 2009, 12:14 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Gelete Burka Athiopien 1996 Äthiopien 4:07,75
2 Natalia Rodríguez Spanien Spanien 4:07,84
3 Lisa Dobriskey Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:07,90
4 Anna Willard Vereinigte Staaten USA 4:08,13
5 Btissam Lakhouad Marokko Marokko 4:08,21
6 Mimi Belete Bahrain Bahrain 4:08,36
7 Nikki Hamblin Neuseeland Neuseeland 4:09,60
8 Hind Dehiba Chahyd Frankreich Frankreich 4:11,41 für das Halbfinale zugelassen
9 Tamara Twerdostup Ukraine Ukraine 4:13,36
10 Susan Kuijken Niederlande Niederlande 4:18,10
11 Irene Jelagat Kenia Kenia 4:27,36
12 Aldy Villalobos Nicaragua Nicaragua 4:50,55
DOP Natalja Jewdokimowa Russland Russland für das Halbfinale zugelassen
DOP Alemitu Bekele Turkei Türkei

Im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18. August 2009, 12:23 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Nancy Jebet Langat Kenia Kenia 4:08,16
2 Kalkidan Gezahegne Athiopien 1996 Äthiopien 4:08,23
3 Christin Wurth-Thomas Vereinigte Staaten USA 4:08,23
4 Sylwia Ejdys Polen Polen 4:08,59
5 Sonja Roman Slowenien Slowenien 4:08,65
6 Hanna Mischtschenko Ukraine Ukraine 4:09,26
7 Iris Fuentes-Pila Spanien Spanien 4:09,71
8 Adrienne Herzog Niederlande Niederlande 4:10,10 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
9 Siham Hilali Marokko Marokko 4:10,57
10 Deirdre Byrne Irland Irland 4:12,19
11 Stephanie Twell Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:18,23
12 Slađana Perunović Montenegro Montenegro 4:28,67
13 Francine Nzilampa Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo 4:30,56 NR
DOP Anna Alminowa Russland Russland für das Halbfinale zugelassen

Im dritten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten fünf Athletinnen – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Halbfinallauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

21. August 2009, 20:40 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Maryam Yusuf Jamal Bahrain Bahrain 4:03,64
2 Natalia Rodríguez Spanien Spanien 4:03,73
3 Lisa Dobriskey Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:03,84
4 Christin Wurth-Thomas Vereinigte Staaten USA 4:04,16
5 Kalkidan Gezahegne Athiopien 1996 Äthiopien 4:04,75
6 Lidia Chojecka Polen Polen 4:06,53
7 Viola Jelagat Kibiwot Kenia Kenia 4:06,88 eigentlich für das Finale qualifiziert
8 Iris Fuentes-Pila Spanien Spanien 4:07,10
9 Sonja Roman Slowenien Slowenien 4:07,20
10 Btissam Lakhouad Marokko Marokko 4:08,72
11 Hanna Mischtschenko Ukraine Ukraine 4:11,02
12 Irina Krakowiak Litauen Litauen 4:12,54
DOP Natalja Jewdokimowa Russland Russland für das Finale zugelassen

Im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Halbfinallauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Läuferinnen im zweiten Halbfinale kurz vor einer engen Entscheidung

21. August 2009, 20:49 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Gelete Burka Athiopien 1996 Äthiopien 4:10,19
2 Anna Willard Vereinigte Staaten USA 4:10,47
3 Shannon Rowbury Vereinigte Staaten USA 4:10,51
4 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:10,64
5 Nikki Hamblin Neuseeland Neuseeland 4:10,96 eigentlich für das Finale qualifiziert
6 Nancy Jebet Langat Kenia Kenia 4:11,10
7 Hind Dehiba Chahyd Frankreich Frankreich 4:11,22
8 Sylwia Ejdys Polen Polen 4:11,33
9 Mimi Belete Bahrain Bahrain 4:13,30
DNF Iryna Lischtschynska Ukraine Ukraine
DOP Mariem Alaoui Selsouli Marokko Marokko für das Finale zugelassen
DOP Anna Alminowa Russland Russland
DNS Meskerem Assefa Athiopien 1996 Äthiopien

Im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erneuter Titelgewinn für Maryam Yusuf Jamal

23. August 2009, 17:00 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Maryam Yusuf Jamal Bahrain Bahrain 4:03,74
2 Lisa Dobriskey Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:03,75
3 Shannon Rowbury Vereinigte Staaten USA 4:04,18
4 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:04,91
5 Christin Wurth-Thomas Vereinigte Staaten USA 4:05,21
6 Anna Willard Vereinigte Staaten USA 4:06,19
7 Lidia Chojecka Polen Polen 4:07,17
8 Kalkidan Gezahegne Athiopien 1996 Äthiopien 4:08,81
9 Gelete Burka Athiopien 1996 Äthiopien 4:11,21
DSQ Natalia Rodríguez Spanien Spanien IAAF Rule 163.2 – Behinderung[6]
DOP Natalja Jewdokimowa Russland Russland
DNS/DOP Mariem Alaoui Selsouli Marokko Marokko

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 13. Januar 2022
  2. CAS suspends Russia’s two-time Universiade speed walking champion, Tass 7. August 2017, tass.com (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2020
  3. Athletics: Moroccan Mariem Alaoui Selsouli suspended for 8 years, Africa Top Sports 21. April 2014, africatopsports.com (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2020
  4. Anna ALMINOVA - Russia - 2009 European Indoor Championships 1500m disqualification, sporting-heroes.net (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2020
  5. Alemitu Bekele verliert EM-Titel, leichtathletik.de 16. Januar 2013, abgerufen am 3. Dezember 2020
  6. Wettkampfregeln der IAAF, Seite 88 (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 2. Dezember 2020