Lindhorst (Uckerland)

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Lindhorst
Gemeinde Uckerland
Koordinaten: 53° 27′ N, 13° 46′ OKoordinaten: 53° 26′ 36″ N, 13° 46′ 5″ O
Höhe: 75 m ü. NHN
Postleitzahl: 17337
Vorwahl: 039745
Lindhorst (Brandenburg)
Lindhorst (Brandenburg)

Lage von Lindhorst in Brandenburg

Lindhorst ist ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Fahrenholz der amtsfreien Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark in Brandenburg.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt zwei Kilometer südöstlich von Fahrenholz und sieben Kilometer südsüdöstlich von Strasburg (Uckermark). Die Nachbarorte sind Güterberg im Norden, Lübbenow im Nordosten, Trebenow im Osten, Karlstein, Schindelmühle und Jagow im Südosten, Taschenberg im Süden, Taschenberg Ausbau und Zarnkehöfe im Südwesten, Kleisthöhe im Westen sowie Fahrenholz im Nordwesten.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1375. Auf der Seite 246 des oft zitierten Landbuches Kaiser Karls IV. aus jenem genannten Jahr findet er sich unter der Bezeichnung Lynthorst.[3]

Rittergut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Ersterwähnung befand sich der Rittersitz Lindhorst im Besitz und nachfolgend im Eigentum der uradeligen Familie von Stülpnagel. Im 17. Jahrhundert stellt die Taschenberger Linie, unter anderem mit Wolf Leopold von Stülpnagel (1674–1730) auf Grünberg, auch den Gutsherrn auf Lindhorst. Mit seiner Ehefrau Melusina von Pfuhl ist er der Urahn des Hauses Lindhorst. Ihnen folgt Otto Gottlob von Stülpnagel und wiederum dessen Sohn Wolf Friedrich von Stülpnagel.[4]

1857 ist Frau Hauptmann von Stülpnagel, geborene von Stülpnagel, die Grundbesitzerin auf dem Gut. Ihr Mann übt aber die standesrechtliche Rechte aus.[5] Weitere Formen der Traditionswahrung war die Mitgliedschaft im für den evangelischen Landadel so prägnanten Johanniterorden. Auch der Rittergutsbesitzer Friedrich von Stülpnagel auf Lindhorst fand dort Aufnahme, zunächst als Ehrenritter.[6] Ende des 19. Jahrhunderts gehören zum Rittergut rund 412 ha, größtenteils Ackerflächen.[7]

Siegfried von Stülpnagel-Lindhorst (1883–1927) führte die Tradition seiner Familie vor Ort weiter. Nach seinem Tod, kurz vor der Wirtschaftskrise 1929/1930, erschien letztmals das Güter-Adressbuch der Provinz Brandenburg. Hier führt das Rittergut der Verwalter Gröhnke. Der Besitz umfasste hier 477 ha. Eigentümerin ist die Generalstochter Helene Gottlobe von Stülpnagel, geborene von Hülsen.[8] Sie verwaltete bis zur Bodenreform das Gut Lindhorst für den Erben Sohn Siegfried jun. von Stülpnagel (1927–1991).[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VIII – Uckermark – A–L. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 21. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-035-7, S. 592 ff.
  • Lindhorst: In: Werner von Kieckebusch (Bearb.): Fortsetzung der Geschichte des Geschlechts v. Stülpnagel, Buchdruckerei und Formulardruckerei E. Kaisser, Salach, 1. Juni 1957, S. 10 f.
  • Lindhorst. In: Werner von Kieckebusch: Geschichte des Geschlechtes v. Stülpnagel, Band 1, Verlag „Die Wehrmacht GmbH“ Berlin, Druck: Berliner Börsen-Zeitung, Druckerei und Verlag, Berlin, 1938, S. 56 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Uckerland – Ortsteile – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, abgerufen am 10. Februar 2022.
  2. BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
  3. Neitmann (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VIII – Uckermark – A–L. 2012, S. 592.
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1905. In: "Der Gotha", bis 1942 erschienen, Nachfolge GHdA, GGH. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. Justus Perthes, Gotha 5. November 1904, S. 779–785 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 27. November 2021]).
  5. Hand Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis-und Landtagen vertretenen Rittergütern. 1857. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Vorgängerausgabe der Güter-Adressbücher. XII. Prenzlau. Selbstverlag des Autors, Berlin 1857, S. 91 (google.de [abgerufen am 27. November 2021]).
  6. Wochenblatt der Johanniter-Ordens Balley Brandenburg. 1891. In: Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Johanniter-Ordensblatt. Amtliche Monatschrift. 32. Auflage. Nr. 26. C. Herrlich, Berlin 1. Juli 1891, S. 151 (google.de [abgerufen am 27. November 2021]).
  7. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 140–141, doi:10.18452/377.
  8. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe Provinz Brandenburg. Verlag Niekammer’s Adreßbücher G.m.b.H., Leipzig 1929, S. 88 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 27. November 2021]).
  9. Karl Heinrich v. Stülpnagel und weiteren Familienmitgliedern: Geschichte des Geschlechts von Stülpnagel. Mit einem Beitrag von Jürgen Espenhorst über Friedrich von Stülpnagel (1786 - 1865). In: Karl Heinrich v. Stülpnagel für den v. Stülpnagel’schen Familienverband (Hrsg.): Familien-Chronik. Geschichte des Geschlechts von Stülpnagel. Band 2, Lindhorst. Selbstverlag im AZ Druck, Markkleeberg, Neumünster, Leipzig, Kempten 2009, ISBN 978-3-00-025430-7, S. 55–230.