Mathias Kopetzki

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Mathias Kopetzki als „weißer“ Othello bei den Clingenburg Festspielen 2015

Mathias Kopetzki (* 2. April 1973 in Osnabrück) ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher, Schriftsteller und Dozent.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathias Kopetzki wurde in Osnabrück geboren und wuchs bei Adoptiveltern in Hude auf. Nach dem Abitur an der Liebfrauenschule Oldenburg und Zivildienst in der Bahnhofsmission Bremen absolvierte er von 1994 bis 1998 ein Schauspielstudium mit Diplom an der Universität Mozarteum in Salzburg. Während seines Zivildienstes gab er sein Theaterdebüt in der Hauptrolle des rechtsradikalen Klaus Bendix in Eingemauert von Jürgen Alberts am Jungen Theater Bremen. Bereits im ersten Jahr seiner Ausbildung erhielt er einen Gastvertrag am Staatstheater Oldenburg. Seit dieser Zeit tritt Kopetzki auch mit selbstinszenierten Lesungen, Liederabenden und Performances auf, neben diesen entwickelte er auch Eigenproduktionen (Solostücke), mit welchen er bundesweit auftritt.[2] Es folgten auch erste Lehrtätigkeiten in Theaterworkshops an der Volkshochschule. Noch zu Studienzeiten erhielt er Gastengagements bei Peter Stein an den Salzburger Festspielen, wo er zusammen mit Otto Schenk und Helmuth Lohner im Stück Der Alpenkönig und der Menschenfeind spielte, dem Bremer Theater und dem Jungen Theater Bremen.

1998 folgte das erste Festengagement an den Bühnen der Stadt Köln und Inszenierungen unter Torsten Fischer, Frank Patrick Steckel, Uwe Hergenröder, Uwe Hotz und Volker Hesse. 2000 wechselte er ans Schauspielhaus Graz. In Graz spielte er zahlreiche Hauptrollen unter der Regie von Matthias Fontheim, Robert Schmidt, Ali M. Abdullah, Gil Mehmert, Helmut Köpping sowie Tatjana Gürbaca. 2003 wurde er von Claus Peymann ans Berliner Ensemble verpflichtet, wo er u. a. in Inszenierungen von Peymann, Peter Zadek und Robert Wilson spielte. 2005 verließ er das Berliner Ensemble und wechselte für ein Jahr an das Volkstheater Rostock. Hier spielte er unter Schauspieldirektorin Johanna Schall, Rainer Iwersen, Matthias Brenner und weiteren.

Seit 2006 arbeitet Kopetzki freiberuflich in Theaterengagements u. a. an der Dresdner Semperoper, ( Manon Lescaut von Giacomo Puccini) für Bremer Theater, Staatstheater Cottbus, Theater Essen, Theater Siegen, Fritz Remond Theater im Zoo in Frankfurt, Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig, an den Schlossfestspielen Ettlingen und den Kreuzgangspiele Feuchtwangen.[3]

Er ist auch aus Film und Fernsehen bekannt (u. a. Alarm für Cobra 11, Soko Köln, Soko Leipzig, GSG 9, Fucking Berlin, 4 Singles). Dazu synchronisiert er zahlreiche TV-Serien und Spielfilme (u. a. leiht er gelegentlich Stars wie Mel Gibson, Michael Shannon, Luis Guzmán und Liam McIntyre seine Stimme)[4] und gibt Literaturkurse an Volkshochschulen.

2002 wurde er mit dem Grazer Ensemble von LKH – Eine Theatersoap mit dem österreichischen Theaterpreis Nestroy ausgezeichnet, 2000 mit zwei Kölner Produktionen zum Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen eingeladen.

Als Autor verschiedener meist autobiografischer, humorvoller Romane sowie eines Sachbuchs tritt er seit 2011 in Erscheinung. Die Geschichte seiner Adoption und der Annäherung an seinen leiblichen Vater hat er in seinem Debüt-Roman Teheran im Bauch: Wie meines Vaters Land mich fand thematisiert.[5] Das dazugehörige, von ihm eingesprochene Hörbuch erschien 2014. 2012 erschien Im Sarg nach Prag – Erlebnisse eines Schwarzfahrprofis, welches sich zeitweise auf Bestseller-Listen wiederfand. 2017 erschien Bombenstimmung: Wenn alle denken, du bist der Terrorist.[6][7] 2018 folgte Deutschland, ein Sommertrip: Wie die 68er mir mein Leben versifften, 2020 der Ratgeber Überleben im Darsteller-Dschungel: Wegweiser für freischaffende SchauspielerInnen im Schüren Verlag[8][9] sowie im selben Jahr mit Diese bescheuerte Fremdheit in meiner Seele, eine bearbeitete Neuauflage des Buches Bombenstimmung von 2017. Auch sprach Kopetzki das dazugehörige Hörbuch ein.[10] 2022 veröffentlichte er Alter! Weißer! Mann! – was nun?: Solo für einen ganzen Kerl. Das Bühnenstück zum Buch inszenierte er selbst und gibt damit bundesweit Gastspiele.[11] Ende 2023 erschien Bossanova Bar Christmas – Eine mysteriöse Weihnachtserzählung um Freundschaft, Flausen und Verrat – und eine Liebe über den Tod hinaus.

2021 kam unter dem Titel Und plötzlich war ich noch ein anderer die Dramatisierung von Kopetzkis autobiografischen Romanen Teheran im Bauch und Diese bescheuerte Fremdheit in meiner Seele in der Regie von Peter Staatsmann mit Kopetzkis dramaturgischer Mitarbeit, am Theater Rottweil zur Uraufführung. Kopetzki spielte in dieser Bühnenfassung sein Alter Ego.[12]

2022 führte er erstmals selbst Theaterregie im Stück Acting von Xavier Durringer in welchen er selbst auch in einer Hauptrolle mitwirkte im Waggonhalle Kulturzentrum Marburg.[13]

2008 gründete er mit befreundeten Musikern die Bluesrock-Band Kästner gets the Blues, mit welcher er jahrelang mit vertonten Erich-Kästner-Texte in Deutschland tourte. Kopetzki fungierte in dieser Formation als Sänger und Frontmann sowie als Leadgitarrist.[14]

Als Schauspieldozent unterrichtet und coacht er seit Jahren angehende Schauspieler um sie auf Eignungsprüfungen an Schauspielschulen vorzubereiten und hatte zudem Lehraufträge an der Berliner Schule für Bühnenkunst, der Wiener Filmakademie, der Schauspielschule Reduta Berlin und der Linzer Akademie für Schauspiel.[15]

Neben seiner Tätigkeit als Synchronsprecher arbeitet Kopetzki auch als Synchron-Dialogbuchautor. So verfasste er u. a. die deutschen Bücher für die Spielfilme Let her kill you, Das verlorene Weihnachtsglück und Us or Them – Spiel auf Leben Und Tod.[16]

Kopetzki lebt in Berlin und hat einen Sohn, Milosch Kopetzki, welcher wie sein Vater ebenfalls seit Jahren als Synchron- und Hörspielsprecher tätig ist.[17]

Theater (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronrollen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher/Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014 Teheran im Bauch (Mathias Kopetzki)
  • 2018 Coole Kicker im Fußballfieber (Dieter Winkler)
  • 2018 Die Coolen Kicker punkten wieder (Dieter Winkler)
  • 2018 1:0 für Coole Kicker (Dieter Winkler)
  • 2018 Freistoß für Coole Kicker (Dieter Winkler)
  • 2018 Gefahr für Coole Kicker (Dieter Winkler)
  • 2018 Harte Zeiten für Coole Kicker (Dieter Winkler)
  • 2018 Heißes Spiel für Coole Kicker (Dieter Winkler)
  • 2019 Ein Schloss in Schottland (Robert Klement)
  • 2019 Große Chance für Coole Kicker (Dieter Winkler)
  • 2021 Diese bescheuerte Fremdheit in meiner Seele (Mathias Kopetzki)
  • 2022 Hui Buh, Das Schlossgespenst, neue Welt - Der Elemente-Kristall (nach Eberhard Alexander-Burgh)
  • 2023 Kung Fu Panda – Der Drachenritter – Die Jagd nach dem Blitz (Original-Hörspiel zur Serie)
  • 2024 Armageddon I und II (Wolfgang Hohlbein)
  • 2024 Der kleine Hui Buh - Rettet die Hexenbesen/ Der Rückwärts-Tag (nach Eberhard Alexander-Burgh)
  • 2024 Kung Fu Panda – Das Biest / Kampf um den Vulkan (Original-Hörspiel zur Serie)[26]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mathias Kopetzki. Mathias Kopetzki, abgerufen am 27. Februar 2024.
  2. Eigenproduktionen. Mathias Kopetzki, abgerufen am 28. Februar 2024.
  3. Mathias Kopetzki. In: theapolis. Abgerufen am 27. Februar 2024.
  4. Mathias Kopetzki. In: Deutsche Synchrondatei. Abgerufen am 4. März 2024.
  5. Mathias Kopetzki hat «Teheran im Bauch». (Memento des Originals vom 19. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.news.de auf: news.de
  6. Über die Angst vor dem Fremdsein. In: Schwäbische Zeitung. 14. November 2018, abgerufen am 27. Februar 2024.
  7. Katharina Loof: Interview: Mathias Kopetzki über Heimat und den „missbrauchten“ Begriff der Identität. In: Helmstedter Sonntag. 8. März 2019, abgerufen am 27. Februar 2024.
  8. ÜBERLEBEN IM DARSTELLER-DSCHUNGEL. Schüren Verlag, abgerufen am 27. Februar 2024.
  9. Spielplatz: Mathias Kopetzki (Folge 8). In: casting network. Abgerufen am 27. Februar 2024.
  10. Diese bescheuerte Fremdheit in meiner Seele. Carpathia Verlag, abgerufen am 27. Februar 2024.
  11. ALTER! WEISSER! MANN! – WAS NUN? INTERAKTIVES SOLO VON UND MIT MATHIAS KOPETZK. In: wendland-net. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  12. Andreas Linsenmann: Befreiende Kraft der Geschichten. In: Neue Rottweiler Zeitung. 19. Dezember 2021, abgerufen am 28. Februar 2024.
  13. ACTING | Waggonhalle Produktion No. 39. In: Waggonhalle Kulturzentrum Marburg. Abgerufen am 27. Februar 2024.
  14. Eine literarische Rockshow. In: Die Hinterbühne. Abgerufen am 4. März 2024.
  15. Lehrer. Mathias Kopetzki, abgerufen am 27. Februar 2024.
  16. Mathias Kopetzki. In: Deutsche Synchrondatei. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  17. Milosch Kopetzki. In: Deutsche Synchrondatei. Abgerufen am 5. März 2024.
  18. Mathias Kopetzki. In: Kreiszeitung. 21. Januar 2011, abgerufen am 28. Februar 2024.
  19. Kerstin Ricker: Gourmet-Show trifft den Geschmack. In: Nordwest-Zeitung. 9. Juni 2008, abgerufen am 28. Februar 2024.
  20. Brandaktuelles Theaterstück vor 20 Jahren geschrieben. In: Schwarzwälder Bote. 10. Oktober 2015, abgerufen am 28. Februar 2024.
  21. Mathias Kopetzki. Hans Otto Theater, abgerufen am 27. Februar 2024.
  22. Mathias Kopetzki. In: Zimmertheater Rottweil. Abgerufen am 27. Februar 2024.
  23. Meister des Rollentauschs: Mathias Kopetzki spielt dreimal in der Waggonhalle. In: Oberhessische Presse. Abgerufen am 27. Februar 2024.
  24. Mathias Kopetzki – „ALTER! WEISSER! MANN! – WAS NUN?“ Neues Schauspielhaus Uelzen, abgerufen am 28. Februar 2024.
  25. Mathias Kopetzki. In: Deutsche Synchrondatei. Abgerufen am 27. Februar 2024.
  26. Suche nach Mathias Kopetzki. In: audible. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  27. NESTROY-Preisträger 2000–2010. In: Nestroy. Abgerufen am 27. Februar 2024.