Matrossowo (Kaliningrad, Gurjewsk)

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Siedlung
Matrossowo
Uggehnen

Матросово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1258
Frühere Namen Wogenis (nach 1258),
Vggein (nach 1540),
Uggeln (nach 1542),
Vgein (nach 1563),
Ugehnen (nach 1785),
Uggehnen (bis 1946)
Bevölkerung 923 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238314
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 075
Geographische Lage
Koordinaten 54° 52′ N, 20° 35′ OKoordinaten: 54° 51′ 32″ N, 20° 35′ 12″ O
Matrossowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Matrossowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Matrossowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Matrossowo (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Matrossowo (russisch Матросово, deutsch Uggehnen, litauisch Vogeinis) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Rajon Gurjewsk und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matrossowo liegt 16 Kilometer nördlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) an einer Nebenstraße, die Otradnoje (Karmitten) mit Krasnopolje (Regitten, Sperlings) verbindet. Bis 1945 war Otradnoje die nächste Bahnstation und lag an der Strecke der Kleinbahn Groß Raum–Ellerkrug (russisch: Rjabinowka–Raduschnoje bzw. Chrabrowo).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das vor 1945 Uggehnen[2] genannte Dorf wurde 1258 gegründet und galt als ältestes Dorf[3] im Kirchspiel der Kirche Powunden. Im Jahre 1874 kam Uggehnen zum neu errichteten Amtsbezirk Powunden[4] (russisch: Chrabrowo) und gehörte bis 1939 zum Landkreis Königsberg i. Pr., danach bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Uggehnen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 nach dem Helden der Sowjetunion Alexander Matwejewitsch Matrossow die russische Bezeichnung Matrossowo.[5] Gleichzeitig wurde der Ort Sitz eines Dorfsowjets im Rajon Gurjewsk, der seit 1958 nach dem Ort Chrabrowo benannt wurde. Von 2008 bis 2013 gehörte Matrossowo zur Landgemeinde Chrabrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Matrossowski selski Sowet 1947–1958[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dorfsowjet Matrossowski selski Sowet (ru. Матросовский сельский Совет,) wurde im Juni 1947 eingerichtet.[5] Bei der Einrichtung des Kutusowski selski Sowet im Jahr 1950 wurden offenbar einige Orte an diesen abgegeben. Einige Orte gelangten auch in den Kosmodemjanski selski Sowet. Im Jahr 1958 ging der Dorfsowjet in den Chrabrowski selski Sowet auf.[6] Einige Orte gelangten (spätestens 1965) in den Pereslawski selski Sowet im Rajon Selenogradsk.

Ortsname Name bis 1947/50 Jahr der Umbenennung
Berjosowka (Берёзовка) Schugsten 1950
Bogatowo (Богатово) Matzkahlen 1950
Cholmogorowka (Холмогоровка) Fuchsberg 1947
Dimitrowo (Димитрово) Goldschmiede 1950
Dubossekowo (Дубосеково) Samitten 1947
Gorlowka (Горловка) Bollgehnen 1947
Jarowoje (Яровое) Wange 1950
Jelniki (Ельники) Kanten 1950
Kusnezkoje (Кузнецкое) Backelfeld 1950
Kutusowo (Кутузово) Fräuleinhof 1950
Maikowo (Майково) Sudau 1947
Matrossowo (Матросово) Uggehnen 1947
Medwedewka (Медведевка) Trutenau 1947
Mitino (Митино) Stantau 1947
Morosowka (Морозовка) Ober Alkehnen und Unter Alkehnen 1950
Orlowka (Орловка) Nesselbeck 1947
Otradnoje (Отрадное) Karmitten 1947
Pereleski (Перелески) Waldhausen 1950
Peschkowo (Пешково) Steinerkrug 1950
Petrowo (Петрово) Zielkeim 1947
Poljany (Поляны) Seehund [Wirtshaus] 1950
Pridoroschnoje[7] (Придорожное) Sandlauken 1950
Rjabinowka (Рябиновка) Groß Raum 1950
Schatrowo (Шатрово) Norgehnen/Schugsten, nördliches Gut 1947
Sokolowka (Соколовка) Stiegehnen 1950
Sosnowka (Сосновка) Fritzen 1947
Swiridowo (Свиридово) Aweyken 1947
Swobodnoje (Свободное) Groß Mischen 1950
Timofejewka (Тимофеевка) Neuhof, Kreis Königsberg/Samland 1950

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[8]
1910 122
1933 440
1939 680
2002 500
2010 484

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das bis 1945 fast ausnahmslos evangelische Dorf Uggehnen war damals in das Kirchspiel der Kirche Powunden eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Matrossowo im Einzugsbereich der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[9] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Persönlichkeiten des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Krause (* 1. März 1856 in Uggehnen; † 1925), deutscher Bauingenieur und Baubeamter

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Uggehnen
  3. Matrossowo - Uggehnen bei ostpreussen.net
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Powunden
  5. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
  6. Information auf www.gako.name (Memento des Originals vom 22. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gako.name (ru.)
  7. später Doroschny
  8. Volkszählungsdaten
  9. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]