Munizipalität Zalendschicha

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Munizipalität Zalendschicha

Symbole
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Georgien
Region Mingrelien und Oberswanetien
Sitz Zalendschicha
Fläche 647 km²
Einwohner 23.300 (2021[1])
Dichte 36 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 GE-SZ
Webauftritt tsalenjikha.gov.ge (georgisch)
Koordinaten: 42° 42′ N, 42° 6′ O

Die Munizipalität Zalendschicha (georgisch წალენჯიხის მუნიციპალიტეტი, Zalendschichis munizipaliteti) ist eine Verwaltungseinheit (etwa entsprechend einem Landkreis) in der Region Mingrelien und Oberswanetien im Westen Georgiens.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verwaltungszentrum der Munizipalität Zalendschicha ist die namensgebende Kleinstadt Zalendschicha.

Im Osten wird die 646,7 km² große Munizipalität Zalendschicha von der Munizipalität Tschchorozqu, im Südwesten von der Munizipalität Sugdidi, beide zu Mingrelien gehörend, und im Norden von der oberswanetischen Munizipalität Mestia begrenzt. Im Westen grenzt sie an die de jure existierende Munizipalität Gali der Autonomen Republik Abchasien, de facto jedoch an die Rajons Gali und Tkuartschal der nicht unter georgischer Kontrolle stehenden, nur von wenigen Staaten anerkannten Republik Abchasien.

Die Munizipalität nimmt die Täler der Flüsse Enguri, der dort zum Enguri-Stausee angestaut ist, und Tschaniszqali am Nordrand der Kolchischen Tiefebene ein. Im Nordosten ist das Gebiet vom Kamm des westlichen Egrissi-Gebirges begrenzt, dessen höchster Gipfel dort mit 3226 m der Tschitagwelaschi ist. Der Bergzug an der Grenze zu Abchasien erreicht im äußersten Nordwesten der Munizipalität eine Höhe von etwa 2400 m. Faktisch alle Ortschaften liegen in der südlichen Hälfte des Gebietes, die von einer flachen Berglandschaft eingenommen wird. Diese steigt dort in nördlicher Richtung allmählich von etwa 150 auf über 500 m über dem Meeresspiegel an.

Bevölkerung und Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Munizipalität hat 23.300 Einwohner (Stand: 2021). Die Einwohnerzahl war mit 26.158 Einwohnern (2014)[2] gegenüber der vorangegangenen Volkszählung (40.133 Einwohner 2002) um über ein Drittel gesunken,[3] was mehr als dem Doppelten des Landesdurchschnitts entspricht. Zuvor war die Einwohnerzahl seit den 1930er-Jahren ständig gestiegen oder etwa auf gleichem Niveau geblieben.

Bevölkerungsentwicklung

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Die Bevölkerung ist fast monoethnisch georgisch (etwa 99,56 %, zumeist der Subethnie der Mingrelier zugehörig); daneben gibt es eine kleine Zahl von überwiegend Russen (Stand 2014).[4]

Neben Zalendschicha (3847 Einwohner) gibt es eine weitere Kleinstadt, Dschwari mit nur noch 763 Einwohnern. Die größten Dörfer sind mit jeweils über 750 Einwohnern Dschgali, Dschwari (unweit der gleichnamigen Stadt, früher Ezeri, nicht zu verwechseln mit einem weiteren Dorf dieses Namens, das Hauptort einer Gemeinde ist), Lia, Nakipu, Satschino und Tschale (2014).[2]

Die Munizipalität gliedert sich in 14 Gemeinden (für die Städte als „Territorialorgan“ bezeichnet, georgisch teritoriuli organo, ტერიტორიული ორგანო, für die Dörfer temi, თემი) mit insgesamt 50 Ortschaften:

Gemeinde Anzahl
Ortschaften
Einwohner
(2014)[2]
Dschgali 5 2039
Dschwari1 4 4361
Ezeri 3 740
Lia 4 2734
Medani 2 568
Mikawa 3 770
Muschawa 3 719
Nakipu 4 1386
Obudschi 3 1276
Pachulani 4 1320
Satschino 4 1706
Tschale 3 1466
Tschkwaleri 2 685
Zalendschicha1 6 6388
1 
Territorialorgan mit einer Stadt

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet gehörte nach dem Zerfall des Königreiches Georgien vom 16. Jahrhundert bis in das 19. Jahrhundert durchgehend zum Fürstentum Mingrelien. Während der Zugehörigkeit Georgiens zum Russischen Reich und bis in die Anfangsjahre der Sowjetunion war es Teil des Ujesds Sugdidi des Gouvernements Kutais. 1930 wurde der eigenständige Rajon Zalendschicha gebildet. Nach der Unabhängigkeit Georgiens wurde der Rajon 1995 der neu gebildeten Region Mingrelien und Oberswanetien zugeordnet und 2006 in eine Munizipalität umgebildet.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Enguri über Dschwari folgt die Nationalstraße Sch7 (შ7), die von Sugdidi kommend weiter durch die nördlich benachbarte Munizipalität Mestia über deren Verwaltungssitz Mestia führt. Im Süden verläuft die Nationalstraße Sch6 (შ6) in einem Bogen, ebenfalls aus Sugdidi kommend über Zalendschicha weiter in Richtung TschchorozquSenaki. Verbunden sind die beiden Straßen zwischen Dschwari und Zalendschicha über die Sch94 (შ94) sowie weiter südlich zwischen Lia und Zalendschicha über die Sch95 (შ95). Von Zalendschicha den Tschaniszqali hinab verläuft die Sch89 (შ89).

Seit der Stilllegung der Strecke Sugdidi–Dschwari in den 1990er-Jahren besitzt die Munizipalität keinen eigenen Bahnanschluss mehr; der nächstgelegene Bahnhof ist nun Sugdidi.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Munizipalität Zalendschicha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Population as of 1 January by regions and self-governed units (Excel--Datei). In: Population as of 1 January by regions and self-governed units. National Statistics Office of Georgia, 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022; abgerufen am 10. März 2022 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geostat.ge
  2. a b c Population Census 2014 (Memento des Originals vom 20. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geostat.ge (englisch)
  3. Population Census 2002 (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geostat.ge (englisch)
  4. georgia-ethnic-2014