Olympische Sommerspiele 1952/Leichtathletik – Speerwurf (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 21 Athletinnen aus 16 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
Wettkampfphase 24. Juli 1952
Medaillengewinnerinnen
Dana Zátopková (Tschechoslowakei TCH)
Alexandra Tschudina (Sowjetunion 1923 URS)
Jelena Gortschakowa (Sowjetunion 1923 URS)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Helsinki

Der Speerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde am 24. Juli 1952 ausgetragen. 21 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Tschechoslowakin Dana Zátopková. Sie gewann vor den sowjetischen Werferinnen Alexandra Tschudina und Jelena Gortschakowa.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Natalja Smirnizkaja (Sowjetunion 1923 Sowjetunion) 53,41 m Moskau, Sowjetunion 5. August 1949[1]
Olympischer Rekord Herma Bauma (Osterreich Österreich) 45,57 m Finale OS London, Großbritannien 31. Juli 1948

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bestehende olympische Rekord wurde zweimal verbessert:

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

21 Teilnehmerinnen traten am 24. Juli zu einer Qualifikationsrunde an, die Qualifikationsweite betrug 38,00 Meter, die wohl etwas zu niedrig angesetzt war, denn nur vier Wettbewerberinnen schieden aus. Siebzehn Athletinnen – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das sie am Nachmittag desselben Tages bestritten. Das Finalfeld, für das die Mindestzahl von zwölf Sportlerinnen vorgesehen war, musste so nicht weiter aufgefüllt werden.

Die in dieser Qualifikation erzielten Resultate wurden nicht für das Finale mitgewertet.

Im Finale hatten alle Teilnehmerinnen zunächst drei Versuche. Die sechs besten Athletinnen konnten dann drei weitere Würfe tätigen.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. Juli, 11:30 Uhr: Qualifikation
24. Juli, 16:45 Uhr: Finale[2]

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 24. Juli 1952, 11:30 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat Anmerkung
01 Alexandra Tschudina Sowjetunion 1923 Sowjetunion 46,17 m OR 46,17 m OR
02 Galina Sybina Sowjetunion 1923 Sowjetunion 45,95 m 45,95 m
03 Dana Zátopková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 45,57 m 45,57 m
04 Jelena Gortschakowa Sowjetunion 1923 Sowjetunion 45,18 m 45,18 m
05 Marlies Müller Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 44,99 m 44,99 m
06 Jutta Neumann Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 43,43 m 43,43 m
07 Herma Bauma Osterreich Österreich 37,10 m 43,07 m 43,07 m
08 Marjorie Larney Vereinigte Staaten 48 USA 41,44 m 41,44 m
09 Inge Bausenwein Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 000x x 40,53 m 40,53 m
10 Anni Rättyä Finnland Finnland 36,74 m 40,47 m 40,47 m
11 Estrella Puente Uruguay Uruguay 000x x 40,10 m 40,10 m
12 Maria Ciach Polen 1944 Polen 39,96 m 39,96 m
13 Lily Carlstedt Danemark Dänemark 39,61 m 39,61 m
14 Diane Coates Vereinigtes Konigreich Großbritannien 39,45 m 39,45 m
15 Ada Turci Italien Italien 39,31 m 39,31 m
16 Elsa Torikka Finnland Finnland 37,38 m 39,27 m 39,27 m
17 Kaisa Parviainen Finnland Finnland 000x 37,38 m 39,10 m 39,10 m
18 Gerda Martín Chile Chile 000x 36,94 m 35,05 m 36,94 m
19 Amalia Yubi Mexiko 1934 Mexiko 33,05 m 33,51 m 35,59 m 35,59 m
NM Gerda Staniek Osterreich Österreich 000x x x 00ogV
Edith Thomas Chile Chile 000x x x

Finale und Endresultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 24. Juli 1952, 16:45 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Dana Zátopková Tschechoslowakei Tschechoslowakei 50,47 m OR 41,34 m 46,28 m 43,45 m 45,62 m 47,63 m 50,47 m OR
2 Alexandra Tschudina Sowjetunion 1923 Sowjetunion 46,71 m 45,20 m 47,50 m x 49,61 m 50,01 m 50,01 m
3 Jelena Gortschakowa Sowjetunion 1923 Sowjetunion 46,67 m 49,76 m 48,27 m 45,28 m 43,10 m 43,28 m 49,76 m
4 Galina Sybina Sowjetunion 1923 Sowjetunion 44,86 m 48,35 m 47,24 m 47,94 m 47,81 m 45,95 m 48,35 m
5 Lily Carlstedt Danemark Dänemark 46,23 m 40,90 m 45,30 m 42,38 m 44,82 m 44,77 m 46,23 m
6 Marlies Müller Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 000x 44,37 m x 43,21 m x 43,08 m 44,37 m
7 Maria Ciach Polen 1944 Polen 42,55 m 43,53 m 44,31 m nicht im Finale der
besten sechs Werferinnen
44,31 m
8 Jutta Neumann Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 44,30 m 42,17 m 41,77 m 44,30 m
9 Herma Bauma Osterreich Österreich 42,54 m 42,27 m 41,13 m 42,54 m
10 Estrella Puente Uruguay Uruguay 39,41 m 41,44 m 41,44 m
11 Ada Turci Italien Italien 41,15 m 41,20 m 40,03 m 41,20 m
12 Inge Bausenwein Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 41,16 m 39,60 m 39,55 m 41,16 m
13 Marjorie Larney Vereinigte Staaten 48 USA 000x 40,58 m 36,04 m 40,58 m
14 Anni Rättyä Finnland Finnland 40,33 m 38,85 m 40,56 m 40,56 m
15 Diane Coates Vereinigtes Konigreich Großbritannien 40,17 m 39,28 m 38,55 m 40,17 m
16 Kaisa Parviainen Finnland Finnland 38,03 m 39,82 m x 39,82 m
17 Elsa Torikka Finnland Finnland 39,58 m x 36,73 m 39,58 m

Die sowjetischen Werferinnen galten als die Favoritinnen. Sie belegten die Plätze eins bis drei der Weltjahresbestenliste. Ganz vorne mit 48,59 m lag Galina Sybina, die zwei Tage nach dem Speerwurffinale Olympiasiegerin im Kugelstoßen wurde.

Doch das Finale wurde von der Tschechoslowakin Dana Zátopková, Vierte der Weltjahresbestenliste, mit einem neuen Olympiarekord eröffnet. Eine halbe Stunde zuvor hatte ihr Ehemann Emil Zátopek die Goldmedaille über 5000 Meter gewonnen. Zátopkovás Speer flog auf 50,47 m. Diese Weite wurde von keiner anderen Athletin erreicht. Die drei Sowjetrussinnen belegten die Plätze hinter Zátopková. Dabei gelang Alexandra Tschudina im letzten Durchgang ebenfalls ein Wurf über die 50-Meter-Marke. Jelena Gortschakowa errang knapp dahinter die Bronzemedaille vor der bis dahin Weltjahresbesten Galina Sybina.

Der Wettbewerb stand damit insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Die Olympiasiegerin der letzten Spiele Herma Bauma aus Österreich belegte am Ende ihrer Karriere hier Platz neun. Sie war bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin bereits dabei gewesen und hatte damals Rang vier erreicht.[3]

Emil Zátopek und Dana Zátopková waren das erste Ehepaar, das bei Olympischen Spielen am selben Tag jeweils eine olympische Goldmedaille errang.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 110f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde. Speerwurf Frauen, abgerufen am 11. August 2021
  2. a b c Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 266, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 11. August 2021
  3. Athletics at the 1952 Helsinki Summer Games: Women's javelin throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 11. August 2021