Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Speerwurf (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 45 Athletinnen aus 31 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 25. August 2004 (Qualifikation)
27. August 2004 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Osleidys Menéndez (Kuba CUB)
Steffi Nerius (Deutschland GER)
Mirela Maniani (Griechenland GRE)

Der Speerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 25. und 27. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 45 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Kubanerin Osleidys Menéndez. Sie gewann vor der Deutschen Steffi Nerius und der Griechin Mirela Maniani.

Mit Christina Obergföll und Annika Suthe gingen neben Nerius zwei weitere deutsche Teilnehmerinnen an den Start. Beide schieden in der Qualifikation aus.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht unter den Teilnehmerinnen.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin 2000 Trine Hattestad (Norwegen Norwegen) 68,91 m Sydney 2000
Weltmeisterin 2003 Mirela Maniani (Griechenland Griechenland) 66,52 m Paris 2003
Europameisterin 2002 Mirela Maniani (Griechenland Griechenland) 67,47 m München 2002
Panamerikanische Meisterin 2003 Kim Kreiner (Vereinigte Staaten USA) 60,86 m Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2003 Laverne Eve (Bahamas Bahamas) 56,75 m St. George’s 2003[1]
Südamerika-Meisterin 2003 Sabina Moya (Kolumbien Kolumbien) 58,30 m Barquisimeto 2003[2]
Asienmeisterin 2003 Ma Ning (China Volksrepublik Volksrepublik China) 57,05 m Manila 2003[3]
Afrikameisterin 2004 Sunette Viljoen (Sudafrika Südafrika) 60,13 m Brazzaville 2004
Ozeanienmeisterin 2002 Linda Selui (Neukaledonien Neukaledonien) 47,90 m Christchurch 2002[4]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 71,54 m Osleidys Menéndez (Kuba Kuba) Rethymno auf Kreta, Griechenland 1. Juli 2001[5]
Olympischer Rekord 68,91 m Trine Hattestad (Norwegen Norwegen) Finale OS Sydney, Australien 30. September 2000

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bestehende olympische Rekord wurde zweimal verbessert. Außerdem gab es einen neuen Landesrekord.

  • Olympische Rekorde:
    • 69,41 m – Osleidys Menéndez (Kuba), Qualifikation am 25. August, erster Versuch
    • 71,53 m – Osleidys Menéndez (Kuba), Finale am 27. August, erster Versuch
  • Landesrekord:

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Elf Athletinnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 61,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erfüllt. So wurde das Finalfeld mit der nächstbesten Werferin (hellgrün unterlegt) beider Gruppen auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. Für die Teilnahme waren schließlich 60,97 Meter zu erbringen.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Claudia Coslovich – ausgeschieden mit 60,58 m

25. August 2004, 19:00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite Anmerkung
1 Osleidys Menéndez Kuba Kuba 69,41 OR 00 69,41 OR
2 Tetjana Ljachowytsch Ukraine Ukraine 59,43 57,35 63,07 NR 63,07 NR
3 Savva Lika Griechenland Griechenland 58,29 62,22 00 62,22
4 Steffi Nerius Deutschland Deutschland 57,67 60,30 62,14 62,14
5 Felicia Țilea-Moldovan Rumänien Rumänien 52,10 59,06 62,05 62,05
6 Barbara Madejczyk Polen Polen 59,20 61,18 00 61,18
7 Taina Kolkkala Finnland Finnland 61,16 00 61,16
8 Mirela Manjani Griechenland Griechenland 56,92 x 61,04 61,04
9 Claudia Coslovich Italien Italien 60,58 x 00x 60,58
10 Christina Obergföll Deutschland Deutschland 60,41 58,47 56,67 60,41
11 Ma Ning China Volksrepublik Volksrepublik China 59,80 55,30 57,03 59,80
12 Mercedes Chilla Spanien Spanien 54,12 x 58,45 58,45
13 Barbora Špotáková Tschechien Tschechien 55,39 58,20 00x 58,20
14 Jarmila Klimešová Tschechien Tschechien 55,89 55,62 57,70 57,70
15 Walerija Sabruskowa Russland Russland 57,51 57,53 55,47 57,53
16 Paula Huhtaniemi Finnland Finnland 56,88 x 00x 56,88
17 Ilze Gribule Lettland Lettland 54,82 54,92 51,95 54,92
18 Chang Jung-yeon Korea Sud Südkorea 00x 50,54 53,93 53,93
19 Dalila Rugama Nicaragua Nicaragua 47,81 51,42 46,18 51,42
20 Natallia Shymchuk Belarus Belarus 51,23 x 48,11 51,23
21 Leryn Franco Paraguay Paraguay 49,17 48,20 50,37 50,37
22 Romina Maggi Argentinien Argentinien 46,00 48,57 48,58 48,58
NM Jekaterina Iwakina Russland Russland 00x r ogV

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Speerwerferinnen:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25. August 2004, 20:35 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Nikola Brejchová Tschechien Tschechien 64,39 64,39
2 Laverne Eve Bahamas Bahamas 62,11 62,11
3 Sonia Bisset Kuba Kuba 61,45 61,45
4 Noraida Bicet Kuba Kuba 59,45 60,61 60,97 60,97
5 Mikaela Ingberg Finnland Finnland 60,70 59,08 60,80 60,80
6 Nikolett Szabó Ungarn Ungarn 60,20 59,06 54,60 60,20
7 Zuleima Araméndiz Kolumbien Kolumbien 58,77 58,99 59,94 59,94
8 Ageliki Tsiolakoudi Griechenland Griechenland 56,21 57,88 59,64 59,64
9 Katherine Sayers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 59,11 53,64 x 59,11
10 Annika Suthe Deutschland Deutschland 58,70 56,81 55,62 58,70
11 Aïda Sellam Tunesien Tunesien 57,76 52,77 53,22 57,76
12 Oxana Jarygina Russland Russland 57,57 54,20 50,28 57,57
13 Christina Scherwin Danemark Dänemark 56,79 55,26 56,86 56,86
14 Elisabetta Marin Italien Italien 54,43 x 56,34 56,34
15 Rita Ramanauskaitė Litauen Litauen 55,17 x x 55,17
16 Khristina Georgieva Bulgarien Bulgarien 49,69 54,65 55,13 55,13
17 Moonika Aava Estland Estland x 53,41 54,96 54,96
18 Sunette Viljoen Sudafrika Südafrika 52,71 54,45 53,28 54,45
19 Xue Juan China Volksrepublik Volksrepublik China 52,97 x x 52,97
20 Liliya Doʻsmetova Usbekistan Usbekistan 49,86 50,92 52,46 52,46
21 Kim Kreiner Vereinigte Staaten USA 52,18 x 51,46 52,18
22 Patsy Serafina Akeli Samoa Samoa 45,93 45,64 43,84 45,93

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Spperwerferinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silbermedaillengewinner Steffi Nerius (hier bei ihrem WM-Sieg 2009)
Die viertplatzierte Nikola Brejchová verpasste Bronze nur um sechs Zentimeter

27. August 2004, 20:55 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Osleidys Menéndez Kuba Kuba 71,53 OR x 65,41 68,60 63,64 71,53 OR
2 Steffi Nerius Deutschland Deutschland 63,02 60,58 x x 63,60 65,82 65,82
3 Mirela Manjani Griechenland Griechenland 62,29 63,61 x 62,20 x 64,29 64,29
4 Nikola Brejchová Tschechien Tschechien 62,46 63,77 64,23 x 63,77 62,55 64,23
5 Sonia Bisset Kuba Kuba 61,93 59,58 60,39 60,32 60,20 63,54 63,54
6 Laverne Eve Bahamas Bahamas 57,25 58,09 62,77 58,50 x 59,02 62,77
7 Noraida Bicet Kuba Kuba 62,36 60,64 60,70 62,51 60,41 61,61 62,51
8 Tetjana Ljachowytsch Ukraine Ukraine 59,52 57,26 61,75 x 57,39 55,70 61,75
9 Savva Lika Griechenland Griechenland 58,58 60,91 60,53 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
60,91
10 Taina Kolkkala Finnland Finnland 60,72 58,53 60,69 60,72
11 Felicia Țilea-Moldovan Rumänien Rumänien 58,04 57,42 59,72 59,72
12 Barbara Madejczyk Polen Polen 54,54 56,43 58,22 58,22

Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, elf von ihnen über die Qualifikationsweite, eine weitere über ihre Platzierung. Vertreten waren drei Kubanerinnen und zwei Griechinnen sowie je eine Teilnehmerin von den Bahamas, aus Deutschland, Finnland, Polen, Rumänien, Tschechien und der Ukraine.

Favoritinnen für den Speerwurf waren vor allem die amtierende Welt- und Europameisterin Mirela Maniani aus Griechenland sowie die kubanische Weltrekordlerin und Weltmeisterin von 2001 Osleidys Menéndez. Aber es gab weitere Athletinnen mit guten Medaillenchancen. Zu ihnen gehörten die WM-Dritte von 2003 und Vizeeuropameisterin Steffi Nerius aus Deutschland, die finnische WM-Vierte von 2003 und EM-Dritte Mikaela Ingberg sowie die kubanische WM-Dritte von 2001 und WM-Sechste von 2003 Sonia Bisset. Von ihnen erreichte Ingberg allerdings nicht das Finale.

Im Finale degradierte die Weltrekordlerin Menéndez ihre Gegnerinnen fast zu Statistinnen. Gleich ihr erster Wurf landete bei 71,53 m, womit sie ihren eigenen Weltrekord nur um einen Zentimeter verfehlte. Die Konkurrentinnen kämpften hinter ihr jetzt eigentlich nur noch um die nach Gold verbleibenden Medaillen und Platzierungen. Und da ging es sehr eng zu. Nerius lag im ersten Durchgang mit 63,02 m an zweiter Stelle vor der Tschechin Nikola Brejchová, die 62,46 m geworfen hatte, und der Mitfavoritin Manjani mit 62,29 m. In Runde zwei zogen Brejchová mit 63,77 m und Manjani mit 63,61 m an Nerius vorbei, die jetzt Vierte war. Mit 65,41 m unterstrich Menéndez im dritten Durchgang noch einmal ihre Klasse, Brejchová steigerte sich auf 64,23 m und festigte damit zunächst einmal ihren zweiten Rang. Laverne Eve von den Bahamas gelangen 62,77 m und lag damit nur noch knapp hinter Nerius auf Platz fünf.

Zu Beginn der letzten drei Finaldurchgänge gelang Menéndez mit 68,20 m wieder ein sehr weiter Wurf, mit dem sie ihre Führung noch einmal untermauerte. Die dritte Kubanerin Noraida Bicet verbesserte sich mit 62,51 m auf den sechsten Platz. Zwischen den Rängen zwei und sechs wurde es damit immer enger, der Kampf um Silber blieb offen. In der vorletzten Runde steigerte sich Nerius auf 63,60 m, blieb jedoch weiter auf Rang vier, es fehlte ihr ein Zentimeter zu einer Medaille. Ansonsten gab es trotz einiger guter Weiten keine weiteren Veränderungen. Der letzte Durchgang hatte es dann noch einmal in sich. Menéndez konnte gefahrlos auf ihren Wurf verzichten. Nerius gelangen 65,82 m, womit sie sich um zwei Positionen auf Rang zwei verbesserte. Die Weltmeisterin Manjani warf 64,29 m und verdrängte damit Brejchová aus den Medaillenrängen. Dahinter steigerte sich Bisset auf 63,54 m, was ihr in der Endabrechnung Platz fünf einbrachte.

So waren alle Entscheidungen gefallen. Osleidys Menéndez wurde überlegene Olympiasiegerin mit neuem olympischen Rekord. Steffi Nerius gewann die Silber-, Mirela Manjani die Bronzemedaille. Um sechs Zentimeter geschlagen kam Nikola Brejchová auf den vierten Platz vor Sonia Bisset und Laverne Eve.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Central American and Caribbean Championships (Women), gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  2. South American Championships (Women), gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  3. Asian Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  4. Oceania Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Javelin throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 28. Februar 2022