Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Stabhochsprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Stabhochsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 38 Athleten aus 25 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 25. August 2004 (Qualifikation)
27. August 2004 (Finale)
Medaillengewinner
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Timothy Mack (USA)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Toby Stevenson (USA)
ItalienItalien Giuseppe Gibilisco (ITA)
2000 2008

Der Stabhochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 25. und 27. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 39 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Timothy Mack. Er gewann vor seinem Landsmann Toby Stevenson und dem Italiener Giuseppe Gibilisco.

Mit Danny Ecker, Tim Lobinger und Lars Börgeling gingen drei Deutsche an den Start. Alle drei erreichten das Finale. Ecker wurde Fünfter, Börgeling Sechster und Lobinger belegte Rang elf.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 2000 Nick Hysong (Vereinigte Staaten USA) 5,90 m Sydney 2000
Weltmeister 2003 Giuseppe Gibilisco (Italien Italien) 5,90 m Paris 2003
Europameister 2002 Alexander Awerbuch (Israel Israel) 5,85 m München 2002
Panamerikanischer Meister 2003 Germán Chiaraviglio (Argentinien Argentinien) 5,15 m Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meister 2003 Stabhochsprung nicht als Meisterschaftswettbewerb ausgetragen St. George’s 2003
Südamerika-Meister 2003 Ricardo Diez (Venezuela Venezuela) 5,20 m Barquisimeto 2003
Asienmeister 2003 Grigori Jegorow (Kasachstan Kasachstan) 2,23 m Manila 2003
Afrikameister 2004 Béchir Zaghouani (Tunesien Tunesien) 5,20 m Brazzaville 2004
Ozeanienmeister 2002 J.G. Nel (Neuseeland Neuseeland) 4,56 m Christchurch 2002

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 6,14 m Serhij Bubka (Ukraine Ukraine) Sestriere, Italien 27. Juli 1993[1]
Olympischer Rekord 5,92 m Igor Trandenkow (Russland Russland) Finale OS Atlanta, USA 2. August 1996
Jean Galfione (Frankreich Frankreich)
Andrei Tivontchik (Deutschland Deutschland)

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Olympiasieger Timothy Mack verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 27. August um drei Zentimeter auf 5,95 m. Zum Weltrekord fehlten im neunzehn Zentimeter.

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
  • Alle Höhen sind in Metern (m) angegeben.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25. August 2004, 19:15 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Sechzehn Stabhochspringer (hellblau unterlegt) übersprangen die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug von 5,70 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern deutlich übertroffen.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 5,30 5,50 5,60 5,65 5,70 Höhe
1 Lars Börgeling Deutschland Deutschland o o o 5,70
Pawel Gerassimow Russland Russland o o o
Ruslan Jeremenko Russland Russland o o o
4 Toby Stevenson Vereinigte Staaten USA xo xo o 5,70
Rens Blom Niederlande Niederlande xo xo o
6 Giuseppe Gibilisco Italien Italien o x– xo 5,70
7 Daichi Sawano Japan Japan o xo xo xxo xo 5,70
8 Derek Miles Vereinigte Staaten USA o o xxo 5,70
9 Romain Mesnil Frankreich Frankreich o xxo xxx 5,65
10 Okkert Brits Sudafrika Südafrika xo o xxx 5,60
11 Adam Ptáček Polen Polen o o x– x 5,50
Vesa Rantanen Finnland Finnland o o x– xx
13 Jurij Rovan Slowenien Slowenien xxo xo xxx 5,50
14 Spas Bukalow Bulgarien Bulgarien xo xxo xxx 5,50
15 Steve Hooker Australien Australien o xxx 5,30
16 Kim Yoo-suk Korea Sud Südkorea xxo xxx 5,30
Marios Evaggelou Griechenland Griechenland xxo xxx
NM Wadim Strogaljew Russland Russland xxx ogV
Grigori Jegorow Kasachstan Kasachstan xxx
Liu Feiliang China Volksrepublik Volksrepublik China xxx

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene  Stabhochspringer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 5,30 5,50 5,60 5,65 5,70 Höhe
1 Alexander Awerbuch Israel Israel o o o 5,70
Paul Burgess Australien Australien o o o
3 Igor Pawlow Russland Russland o xo o 5,70
4 Danny Ecker Deutschland Deutschland xxo o 5,70
5 Denys Jurtschenko Ukraine Ukraine xo xxo o 5,70
6 Timothy Mack Vereinigte Staaten USA o o xo 5,70
7 Tim Lobinger Deutschland Deutschland o xo xo 5,70
8 Oleksandr Korchmid Ukraine Ukraine xo o xxo xo 5,70
9 Matti Mononen Finnland Finnland o o o xxx 5,65
10 Patrik Kristiansson Schweden Schweden xo xxx 5,60
11 Nick Buckfield Vereinigtes Konigreich Großbritannien x o xxo xxx 5,60
12 Dmitri Markov Australien Australien o xxx 5,50
13 Piotr Buciarski Danemark Dänemark o xxo xxx 5,50
14 Stepan Janecek Tschechien Tschechien o xx– x 5,30
Javier Gazol Spanien Spanien o xxx
16 Nicolas Guigan Frankreich Frankreich xo xxx 5,30
Adam Kolasa Polen Polen xo xxx
NM Giovanni Lanaro Mexiko Mexiko x ogV
Ilijan Efremow Bulgarien Bulgarien xxx
DNS Leonid Andreyev Usbekistan Usbekistan

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bronzemedaillengewinner Giuseppe Gibilisco (Foto: 2009)
Der Olympiafünfte Danny Ecker

25. August 2004, 19:30 Uhr

Platz Name Nation 5,40 5,55 5,65 5,75 5,80 5,85 m 5,90 5,95 6,00 Endresultat Anmerkung
1 Timothy Mack Vereinigte Staaten USA o xo o xo o xxo xxx 5,95 OR
2 Toby Stevenson Vereinigte Staaten USA o o o xo o xxx 5,90
3 Giuseppe Gibilisco Italien Italien xo o o x– xx 5,85
4 Igor Pawlow Russland Russland o o xo xo xx– x 5,80
5 Danny Ecker Deutschland Deutschland xxo o xxx 5,75
6 Lars Börgeling Deutschland Deutschland o o xxo xx– x 5,75
7 Derek Miles Vereinigte Staaten USA o xo xxo x– xx 5,75
8 Alexander Awerbuch Israel Israel o xxx 5,65
9 Denys Jurtschenko Ukraine Ukraine xo o xxx 5,65
Rens Blom Niederlande Niederlande xo o xxx
11 Paul Burgess Australien Australien o xxx 5,55
Tim Lobinger Deutschland Deutschland o xxx
13 Pawel Gerassimow Russland Russland xo x– x 5,55
Daichi Sawano Japan Japan o xo xxx
Ruslan Jeremenko Russland Russland xo xxx
16 Oleksandr Korchmid Ukraine Ukraine xxo xxx 5,55

Für das Finale hatten sich sechzehn Athleten qualifiziert, die alle die Qualifikationshöhe übersprungen hatten. Die drei US-Amerikaner, die drei Deutschen und die drei Ukrainer hatten das Finale erreicht. Außerdem waren je zwei Springer aus Russland sowie je ein Teilnehmer aus Australien, Israel, Italien, Japan und den Niederlanden vertreten.

Für diesen Wettbewerb gab es einige Favoriten, die für Olympiasieg und Medaillen in Frage kamen. Da waren zunächst einmal der amtierende Weltmeister Giuseppe Gibilisco aus Italien und der südafrikanische Vizeweltmeister Okkert Brits. Mit sehr guten Aussichten ging auch der amtierende Europameister und Vizeweltmeister von 2001 Alexander Awerbuch aus Israel an den Start. Im weiteren Kreis der Favoriten waren die drei deutschen Teilnehmer Tim Lobinger als EM-Dritter und WM-Fünfter, Lars Börgeling als Vizeeuropameister sowie Danny Ecker zu sehen. Schwer einzuschätzen waren die US-Amerikaner. Von ihnen hatten Timothy Mack und Derek Miles bei den letztjährigen Weltmeisterschaften die Plätze fünf und sechs belegt. Von den Favoriten waren Okkert Brits aus Südafrika und der Weltmeister von 2001 Dmitri Markov aus Australien bereits in der Vorrunde ausgeschieden.

Im Finale waren bei einer aufgelegten Sprunghöhe von 5,80 m noch sieben Teilnehmer im Wettbewerb. Ohne Fehlversuch stand der US-Amerikaner Toby Stevenson zu diesem Zeitpunkt am besten da. Mack, Gibilisco, und der Russe Igor Pawlow hatten je einen Fehlsprung zu Buche stehen, Ecker, Börgeling und Miles waren mit zwei Fehlversuchen belastet. Stevenson, Mack, und Gibilisco ließen die neue Sprunghöhe von 5,80 m aus. Von den anderen Athleten bewältigte nur Pawlow in seinem zweiten Versuch diese Höhe. Miles hob sich nach einem Fehlsprung zwei weitere Versuche für die nächste Sprunghöhe auf, Börgeling tat es ihm gleich, er hatte die 5,80 m allerdings bereits zweimal gerissen. Ecker scheiterte dreimal und schied damit aus. Nun wurde die Latte auf 5,85 m gelegt, die entscheidende Phase begann und alle der noch im Wettbewerb befindlichen Teilnehmer gingen diese Höhe an. Gibilisco war als Einziger im ersten Versuch erfolgreich, Stevenson und Mack schafften es mit ihren jeweils zweiten Sprüngen. Miles und Börgeling scheiterten mit ihren jeweils verbleibenden Versuchen und schieden damit aus. Pawlow hob sich nach zwei Fehlsprüngen einen letzten Versuch für die nächste Höhe auf.

Nun wurden 5,90 m aufgelegt, die Stevenson und Mack jeweils gleich beim ersten Mal übersprangen. Pawlow scheiterte mit seinem letzten verbliebenen Sprung. Gibilisco riss die Latte einmal und hob sich seine beiden verbleibenden Versuche auf. Wer die Medaillen gewinnen würde, war damit klar, nur die Reihenfolge galt es nun noch zu ermitteln. Bei 5,95 m fiel dann die Entscheidung. Timothy Mack war als einziger Springer erfolgreich, und zwar mit seinem dritten und letzten Sprung. Das war für ihn der Olympiasieg mit neuem olympischen Rekord. Er ließ jetzt zur Krönung noch 6,00 m auflegen, scheiterte jedoch drei Mal. Toby Stevenson gewann mit seinen übersprungenen 5,90 m die Silbermedaille. Giuseppe Gibilisco, der mit seinen verbleibenden Sprüngen nicht erfolgreich war, hatte 5,85 m zu Buche stehen und errang damit Bronze. Vierter wurde Igor Pawlow vor den beiden Deutschen Danny Ecker und Lars Börgeling.

Timothy Mack gewann im 25. olympischen Stabhochsprungfinale die neunzehnte Goldmedaille für die USA – 1908 hatte es zwei Goldmedaillen gegeben.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Pole vault – Men, sport-record.de, abgerufen am 19. Februar 2022