Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – 10.000 m (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 10.000-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 24 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 20. August 2004
Siegerzeit 27:05,10 min (OR)
Medaillengewinner
Athiopien 1996 Kenenisa Bekele (ETH)
Athiopien 1996 Sileshi Sihine (ETH)
Eritrea Zersenay Tadese (ERI)
2000 2008

Der 10.000-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 20. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 24 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Äthiopier Kenenisa Bekele. Er gewann vor seinem Landsmann Sileshi Sihine und dem Eritreer Zersenay Tadese.

Athleten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 2000 Haile Gebrselassie (Athiopien 1996 Äthiopien) 27:18,20 min Sydney 2000
Weltmeister 2003 Kenenisa Bekele (Athiopien 1996 Äthiopien) 26:49,57 min Paris 2003
Europameister 2002 José Manuel Martínez (Spanien Spanien) 27:47,65 min München 2002
Panamerikanischer Meister 2003 Teodoro Vega (Mexiko Mexiko) 28:49,38 min Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meister 2003 Eduardo Rojas (Mexiko Mexiko) 29:37,08 min St. George’s 2003
Südamerika-Meister 2003 William Naranjo (Kolumbien Kolumbien) 29:37,38 min Barquisimeto 2003
Asienmeister 2003 Ahmad Hassan Abdullah (Katar Katar) 28:45,64 min Manila 2003
Afrikameister 2004 Charles Waweru Kamathi (Kenia Kenia) 28:07,83 min Brazzaville 2004
Ozeanienmeister 2002 10.000-m-Lauf nicht im Meisterschaftsprogramm Christchurch 2002

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 26:20,31 min Kenenisa Bekele (Athiopien 1996 Äthiopien) Ostrava, Tschechien 8. Juni 2004[1]
Olympischer Rekord 27:07,34 min Haile Gebrselassie (Athiopien 1996 Äthiopien) Finale OS Atlanta, USA 29. Juli 1996

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rennen am 20. August wurde der olympische Rekord verbessert und es gab einen neuen Landesrekord.

Resultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. August 2004, 22:35 Uhr – Ortszeit Athen (UTC+2)

Start des Rennens
Vordere Reihe (v. l. n. r.): Haile Gebrselassie, Dan Browne, Yonas Kifle, Abdihakem Abdirahman, Wilson Kipkemei Busienei, José Manuel Martínez, David Galván, Sileshi Sihine
Hintere Reihe (v. l. n. r.): Kamiel Maase, Moses Cheruiyot Mosop, Fabiano Joseph, Dathan Ritzenhein, John Yuda Msuri, John Cheruiyot Korir, Teodoro Vega, John Henwood, Mohammed Amyn, Charles Waweru Kamathi, Ryuji Ono
Olympiasieger Kenenisa Bekele
Silbermedaillengewinner Sileshi Sihine
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 1000-m-Zeit
1000 m 2:50,85 min Dieudonné Disi vor dem geschlossenen Feld 2:50,85 min
2000 m 5:45,16 min Dieudonné Disi vor dem geschlossenen Feld 2:54,31 min
3000 m 8:33,98 min Haile Gebrselassie in einer großen Führungsgruppe 2:48,82 min
4000 m 11:15,87 min Kenenisa Bekele in einer größeren Führungsgruppe 2:41,89 min
5000 m 13:50,87 min Sileshi Sihine in einer Fünfergruppe 2:35,00 min
6000 m 16:34,51 min Kenenisa Bekele in einer Fünfergruppe 2:43,91 min
7000 m 19:11,92 min Sileshi Sihine in einer Vierergruppe 2:37,41 min
8000 m 21:57,18 min Boniface Kiprop 2:46,26 min
9000 m 24:37,19 min Sileshi Sihine in einer Dreiergruppe 2:40,01 min
10.000 m 27:05,18 min Kenenisa Bekele 2:27,91 min
Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Kenenisa Bekele Athiopien 1996 Äthiopien 27:05,10 OR
2 Sileshi Sihine Athiopien 1996 Äthiopien 27:09,39
3 Zersenay Tadese Eritrea Eritrea 27:22,57 NR
4 Boniface Toroitich Kiprop Kenia Kenia 27:25,48
5 Haile Gebrselassie Athiopien 1996 Äthiopien 27:27,70
6 John Cheruiyot Korir Kenia Kenia 27:41,91
7 Moses Cheruiyot Mosop Kenia Kenia 27:46,61
8 Ismaïl Sghyr Frankreich Frankreich 27:57,09
9 José Manuel Martínez Spanien Spanien 27:57,61
10 Fabiano Joseph Tansania Tansania 28:01,94
11 Wilson Kipkemei Busienei Uganda Uganda 28:10,75
12 Dan Browne Vereinigte Staaten USA 28:14,53
13 Charles Waweru Kamathi Kenia Kenia 28:17,08
14 Kamiel Maase Niederlande Niederlande 28:23,39
15 Abdi Abdirahman Vereinigte Staaten USA 28:26,26
16 Yonas Kifle Eritrea Eritrea 28:29,87
17 Dieudonné Disi Ruanda Ruanda 28:43,19
18 Mohammed Amyn Marokko Marokko 28:55,96
19 Ryuji Ono Japan Japan 29:06,50
20 Teodoro Vega Mexiko Mexiko 29:06,55
21 David Galván Mexiko Mexiko 29:38,05
DNF John Henwood Neuseeland Neuseeland
John Yuda Msuri Tansania Tansania
Dathan Ritzenhein Vereinigte Staaten USA

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettkampf wurde bei diesen Spielen ohne Vorläufe ausgetragen.

Als Favorit galt der äthiopische Weltmeister und Weltrekordler Kenenisa Bekele. Sein Landsmann, der Olympiasieger von 1996 und 2000 sowie mehrfache Weltmeister Haile Gebrselassie. laborierte an einer Wadenverletzung und hatte seine Vormachtstellung bereits im Vorjahr an Bekele abgeben müssen. Konkurrenz für Bekele kam vor allem aus dem eigenen Lager. Sileshi Sihine als WM-Dritter galt als eindeutiger Medaillenkandidat. Alle weiteren Athleten mit Aussichten auf vordere Platzierungen waren Afrikaner. Vor allem den drei Kenianern John Cheruiyot Korir, WM-Vierter, Charles Waweru Kamathi, Weltmeister 2001 und WM-Fünfter 2003, sowie Moses Cheruiyot Mosop wurden Chancen eingeräumt, vorne mitzumischen.

Wie schon bei den letztjährigen Weltmeisterschaften in Paris wurden die ersten drei Kilometer mit 1000-Meter-Zeiten von knapp über oder knapp unter 2:50 Minuten äußerst gemächlich gelaufen. So blieb das Teilnehmerfeld lange zusammen. Dann setzten sich die Äthiopier Bekele, Gebrselassie und Sihine an die Spitze und forcierten das Tempo. Auch das war in Paris genauso gewesen. Das Feld zog sich nun mehr und mehr in die Länge und allmählich wurde die große Führungsgruppe immer kleiner. Bei Streckenhälfte war die Gruppe auf fünf Läufer zusammengeschrumpft. Die drei Äthiopier lagen vorn, dahinter folgten die beiden Kenianer Kiprop und Korir. Mit zehn Metern Abstand hatten sich für kurze Zeit Zersenay Tadese aus Eritrea und Kamathi als Zweiergruppe zusammengefunden. Doch dabei blieb es nicht, Tadese schloss wieder zu den Führenden auf, als das Tempo zwischen Kilometer fünf und sechs vorübergehend etwas nachließ. Der Druck der Äthiopier an der Spitze wurde jedoch wieder stärker, so verloren Tadese und auch Korir den Anschluss, das Rennen wurde jetzt noch schneller. Nach achtzehn Runden konnte auch Gebrselassie nicht mehr folgen. Die Spitzengruppe bestand nur noch aus drei Läufern, vorne lagen Bekele und Sihine, dahinter Kiprop, der dann selber die Führung übernahm. In der 22. Runde war es dann auch um den Kenianer geschehen. Bekele und Sihine setzten sich ab und schnell wuchs der Abstand nach hinten. Auf den letzten tausend Metern erhöhte Bekele das Tempo noch einmal enorm, diesen letzten Abschnitt legte der Äthiopier in 2:27,91 min zurück und löste sich von seinem Begleiter. Mit mehr als vier Sekunden Vorsprung wurde Kenenisa Bekele Olympiasieger und stellte dabei trotz der gemächlichen ersten drei Kilometer noch einen neuen Olympiarekord auf. Sileshi Sihine gewann die Silbermedaille. Mehr als elf Sekunden hinter ihm kam Zersenay Tadese als Bronzemedaillengewinner ins Ziel. Weitere knapp drei Sekunden zurück wurde Boniface Kiprop Vierter, Haile Gebrselassie belegte Rang fünf, John Cheruiyot Korir kam als Sechster vor Moses Cheruiyot Mosop ins Ziel. Der Franzose Ismaïl Sghyr war als Achter mehr als fünfzig Sekunden hinter dem Olympiasieger bester Nichtafrikaner in diesem Rennen.

Kenenisa Bekele gewann die dritte Goldmedaille in Folge für Äthiopien in dieser Disziplin.

Zersenay Tadesse gewann die erste olympische Medaille überhaupt für Eritrea.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 10.000 m - Men, sport-record.de, abgerufen am 15. Februar 2022