Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Dreisprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 47 Athleten aus 34 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 20. August 2004 (Qualifikation)
22. August 2004 (Finale)
Medaillengewinner
SchwedenSchweden Christian Olsson (SWE)
Rumänien Marian Oprea (ROU)
RusslandRussland Daniil Burkenja (RUS)
2000 2008

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 24. und 26. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 47 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Schwede Christian Olsson. Er gewann vor dem Rumänen Marian Oprea und dem Russen Daniil Burkenja.

Mit Andreas Pohle und Charles Friedek gingen zwei deutsche Teilnehmer an den Start. Beide schieden in der Qualifikation aus.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht unter den Teilnehmern.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 2000 Jonathan Edwards (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 17,71 m Sydney 2000
Weltmeister 2003 Christian Olsson (Schweden Schweden) 17,72 m Paris 2003
Europameister 2002 17,53 m München 2002
Panamerikanischer Meister 2003 Yoandri Betanzos (Kuba Kuba) 17,26 m Santo Domingo 2003[1]
Zentralamerika und Karibik-Meister 2003 Leevan Sands (Bahamas Bahamas) 17,18 m St. George’s 2003[2]
Südamerika-Meister 2003 Jadel Gregório (Brasilien Brasilien) 16,76 m Barquisimeto 2003[3]
Asienmeister 2003 Kazuyoshi Ishikawa (Japan Japan) 16,72 m Manila 2003[4]
Afrikameister 2004 Olivier Sanou (Burkina Faso Burkina Faso) 16,31 m Brazzaville 2004[5]
Ozeanienmeister 2002 Tim Hawkes (Neuseeland Neuseeland) 14,66 m Christchurch 2002[6]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 18,29 m Jonathan Edwards (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) Göteborg, Schweden 7. August 1995[7]
Olympischer Rekord 18,09 m Kenny Harrison (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Atlanta, USA 27. Juli 1996

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung auf 17,79 m im zweiten Durchgang des Finales verfehlte der schwedische Olympiasieger Christian Olsson den Rekord um dreißig Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm fünfzig Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind bezogen auf Ortszeit Sydney (UTC+10).
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. August 2004, 9:55 Uhr

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Neun Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 17,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit drei weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt und für die Teilnahme waren schließlich 16,91 m zu springen.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leevan Sands – ausgeschieden in Qualifikationsgruppe A mit 16,35 m
Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Christian Olsson Schweden Schweden 17,68 / −0,5 17,68
2 Phillips Idowu Vereinigtes Konigreich Großbritannien 17,33 / −1,2 17,33
3 Daniil Burkenja Russland Russland 16,77 / +0,2 16,91 / −0,6 17,08 / +0,1 17,08
4 Christos Meletoglou Griechenland Griechenland 16,75 / −1,2 16,50 / +0,2 17,06 / ±0,0 17,06
5 Yoelbi Quesada Kuba Kuba 16,89 / −0,5 x 17,01 / ±0,0 17,01
6 Walter Davis Vereinigte Staaten USA 16,28 / −0,8 14,77 / −0,9 16,94 / +0,1 16,94
7 Julien Kapek Frankreich Frankreich 16,61 / +0,1 x 16,91 / +0,8 16,91
8 Andrew Murphy Australien Australien 16,59 / −0,8 16,82 / +0,6 x 16,82
9 Ibrahim Mohamedin Katar Katar 15,98 / −0,5 16,37 / 0,5 16,71 / +1,3 16,71
10 Andrew Owusu Ghana Ghana 15,85 / ±0,0 x 16,64 / +0,1 16,64
11 Mikola Sawolainen Ukraine Ukraine 15,56 / −0,9 16,48 / +0,3 15,57 / +0,2 15,56
12 Iwailo Rusenow Bulgarien Bulgarien 16,39 / −0,4 x x 16,39
13 Péter Tölgyesi Ungarn Ungarn 16,33 / −0,8 15,74 / −1,0 16,36 / +1,1 16,36
14 Leevan Sands Bahamas Bahamas x x 16,35 / −0,3 16,35
15 Randy Lewis Grenada Grenada x x 16,33 / +0,4 16,33
16 Aljaksandr Hlawazki Belarus Belarus 16,18 / −1,6 15,73 / −1,2 x 16,18
17 LeJuan Simon Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago x 14,75 / +0,2 16,16 / −1,9 16,16
18 Olivier Sanou Burkina Faso Burkina Faso x 15,67 / ±0,0 x 15,67
19 Armen Martirosjan Armenien Armenien 15,05 / +0,1 x x 15,05
NM Charles Friedek Deutschland Deutschland x x x ogV
Witali Moskalenko Russland Russland x x x
Berk Tuna Turkei Türkei x x x
Roman Walijew Kasachstan Kasachstan x x x
DNS Sergey Bochkov Aserbaidschan Aserbaidschan

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Yoandri Betanzos Kuba Kuba 17,53 / −0,4 17,53
2 Marian Oprea Rumänien Rumänien 17,44 / +0,6 17,44
3 Jadel Gregório Brasilien Brasilien 17,20 / +0,1 17,20
4 Wiktor Guschtschinski Russland Russland 16,71 / ±0,0 x 17,17 / −0,7 17,17
5 Kenta Bell Vereinigte Staaten USA 16,77 / −0,1 16,82 / −0,4 16,98 / −0,5 16,98
6 Nathan Douglas Vereinigtes Konigreich Großbritannien 16,84 / +0,9 x x 16,84
7 Li Yanxi China Volksrepublik Volksrepublik China x 16,70 / −0,2 16,74 / −0,4 16,74
8 Arnie David Giralt Kuba Kuba x 16,63 / −0,4 16,74 / −0,6 16,70
9 Melvin Lister Vereinigte Staaten USA 16,62 / −1,0 x 16,64 / +1,3 16,64
10 Fabrizio Donato Italien Italien 16,16 / −0,4 16,45 / +0,5 16,34 / +0,2 16,45
11 Momtschil Karailiew Bulgarien Bulgarien x 16,45 / +0,3 x 16,45
13 Wiktor Jastrebow Ukraine Ukraine 16,43 / −0,2 16,32 / −1,7 x 16,43
13 Mohammad Hazzory Syrien Syrien 16,37 / −0,3 x 16,14 / −1,2 16,37
14 Godfrey Khotso Mokoena Sudafrika Südafrika 16,23 / +0,2 16,32 / −0,2 x 16,32
15 Dimitri Waljukewitsch Belarus Belarus x x 16,32 / +0,7 16,32
16 Andreas Pohle Deutschland Deutschland x 16,23 / +0,6 16,29 / −0,6 16,29
17 Vladimir Letnicov Moldau Republik Moldau x 15,88 / −0,4 16,25 / −0,5 16,25
18 Lauri Leis Estland Estland x 16,06 / −0,9 16,18 / −0,5 16,18
19 Salem al-Ahmadi Saudi-Arabien Saudi-Arabien 16,16 / −0,4 16,03 / −1,0 x 16,16
20 Boštjan Šimunič Slowenien Slowenien x x 16,07 / +0,1 16,07
21 Takanori Sugibayashi Japan Japan 15,38 / +0,1 16,00 / +0,3 15,95 / ±0,0 16,00
22 Park Hyung-jun Korea Sud Südkorea x 15,84 / +0,7 x 15,84
23 Nelson Évora Portugal Portugal 15,72 / −0,4 x x 15,72
24 Karl Taillepierre Frankreich Frankreich 15,50 / −0,5 x x 15,50

Weitere inn Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Dreispringer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Olsson (hier im Jahr 2010) – Olympiasieger mit Landesrekord

22. August 2004, 20:10 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
4. Versuch
Wind (m/s)
5. Versuch
Wind (m/s)
6. Versuch
Wind (m/s)
Resultat Anmerkung
1 Christian Olsson Schweden Schweden 17,69 / +1,0 17,79 / +1,4 17,69 / ±0,0 16,82 / +0,3 17,58 / +0,3 17,79 NR
2 Marian Oprea Rumänien Rumänien 17,55 / +0,7 x 17,47 / +0,1 17,34 / −0,3 17,38 / ±0,0 17,55
3 Daniil Burkenja Russland Russland 16,99 / +0,9 16,68 / +0,8 16,16 / +0,4 17,45 / ±0,0 17,48 / +0,4 17,47 / +0,5 17,48
4 Yoandri Betanzos Kuba Kuba x 17,47 / +0,4 x x 17,24 / +0,2 x 17,47
5 Jadel Gregório Brasilien Brasilien 17,22 / +0,7 17,27 / +0,8 15,97 / +0,1 x 16,82 / +0,1 17,31 / ±0,0 17,31
6 Christos Meletoglou Griechenland Griechenland 17,13 / +0,6 x 17,10 / +0,7 17,05 / ±0,0 16,65 / ±0,0 17,06 / −0,3 17,13
7 Wiktor Guschtschinski Russland Russland x x 17,11 / +0,7 16,27 / −0,1 16,95 / −0,1 x 17,11
8 Yoelbi Quesada Kuba Kuba 16,93 / +0,9 x 16,96 / +0,9 x x x 16,96
9 Kenta Bell Vereinigte Staaten USA 16,90 / +0,7 x 16,39 / +0,3 nicht im Finale der
besten acht Springer
16,90
10 Julien Kapek Frankreich Frankreich x 16,79 / +0,6 16,81 / +0,1 16,81
11 Walter Davis Vereinigte Staaten USA 16,78 / +0,9 16,65 / +0,9 16,59 / +0,1 16,78
NM Phillips Idowu Vereinigtes Konigreich Großbritannien x x x ogV

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, neun von ihnen über die Qualifikationsweite, drei über ihre Platzierungen. Je zwei Springer aus Kuba, Russland und den Vereinigten Staaten hatten das Finale erreicht. Außerdem waren je ein Teilnehmer aus Brasilien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Rumänien und Schweden vertreten.

Favorit war der schwedische Welt- und Europameister Christian Olsson. Aber wie auch die Qualifikation bereits gezeigt hatte, gab es starke Konkurrenz vor allem durch den kubanischen Vizeweltmeister Yoandri Betanzos, den Rumänen Marian Oprea und den Briten Phillips Idowu. Der Brite brachte im Finale allerdings keinen gültigen Sprung zustande.

Im Finale gab es von Anfang an sehr weite Sprünge, das Niveau war absolut hochklassig. Im ersten Durchgang gelangen Olsson 17,69 m, damit lag er an der Spitze vor Oprea mit 17,55 m, dem Brasilianer Jadel Gregório – 17,22 m – und dem Griechen Christos Meletoglou – 17,13 m. In der zweiten Runde steigerte sich Olsson um weitere zehn Zentimeter auf 17,79 m, das war schwedischer Landesrekord. Der Kubaner Yoandri Betanzos sprang mit 17,47 m auf den dritten Platz. Durchgang drei brachte wiederum vier Sprünge über die 17-Meter-Marke, doch nur der Russe Wiktor Guschtschinski veränderte damit seine Position. Er war jetzt Sechster und im Finale der besten acht Springer dabei.

Als Siebter mit 16,99 m kam der Russe Daniil Burkenja gerade noch in dieses Finale der acht Besten. Doch er fand jetzt so richtig in den Wettkampf hinein. Zunächst gelangen ihm 17,45 m, damit war er Vierter hinter Olsson, Oprea und Betanzos. Sein nächster Sprung ging sogar auf 17,48 m, damit hatte er den Kubaner um einen Zentimeter übertroffen und war jetzt Dritter. Im letzten Durchgang wurden noch einmal vier Weiten von mehr als siebzehn Metern erzielt, Burkenja war mit 17,47 m auch wieder dabei. Steigern konnte sich jedoch nur noch Gregório, dem 17,31 m gelangen, was ihm jedoch keine Rangverbesserung einbrachte.

So wurde Christian Olsson Olympiasieger vor Marian Oprea, Daniil Burkenja gewann die Bronzemedaille. Nur einen Zentimeter hinter ihm wurde Yoandri Betanzos Vierter vor Jadel Gregório und Christos Meletoglou. Auch Wiktor Guschtschinski als Siebter konnte noch die 17-Meter-Marke übertreffen.

Christian Olssons Goldmedaille war bereits die dritte für Schweden im Dreisprung. Gustaf Lindblom hatte 1912 in Stockholm, Arne Åhman 1948 in London gewonnen.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pan American Games, gbrathletics.com, abgerufen am 20. Februar 2022
  2. Central American and Caribbean Championships (Men), gbrathletics.com, abgerufen am 20. Februar 2022
  3. South American Championships (Men), gbrathletics.com, abgerufen am 20. Februar 2022
  4. Asian Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 20. Februar 2022
  5. African Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 20. Februar 2022
  6. Oceania Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 20. Februar 2022
  7. Athletics - Progression of outdoor world records, Triple jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 20. Februar 2022