Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – 100 m Hürden (Frauen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Leichtathletik
Disziplin 100-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 37 Athletinnen aus 23 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 22. August 2004 (Vorrunde)
23. August 2004 (Halbfinale)
24. August 2004 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Joanna Hayes (Vereinigte Staaten USA)
Olena Krassowska (Ukraine UKR)
Melissa Morrison (Vereinigte Staaten USA)

Der 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 22., 23. und 24. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 37 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Joanna Hayes. Sie gewann vor der Ukrainerin Olena Krassowska und der US-Amerikanerin Melissa Morrison.

Für Deutschland gingen Kirsten Bolm, Nadine Hentschke und Juliane Sprenger an den Start. Hentschke und Sprenger schieden in der Vorrunde aus, Bolm konnte ihr Halbfinalrennen nicht beenden.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin 2000 Olga Schischigina (Kasachstan Kasachstan) 12,65 s Sydney 2000
Weltmeisterin 2003 Perdita Felicien (Kanada Kanada) 12,53 s Paris 2003
Europameisterin 2002 Glory Alozie (Spanien Spanien) 12,73 s München 2002
Panamerikanische Meisterin 2003 Brigitte Foster (Jamaika Jamaika) 12,67 s Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2003 Delloreen Ennis-London (Jamaika Jamaika) 11,32 s St. George’s 2003
Südamerika-Meisterin 2003 Gilvaneide Parrela (Jamaika Jamaika) 12,70 s Barquisimeto 2003
Asienmeisterin 2003 Su Yiping (China Volksrepublik Volksrepublik China) 13,09 s Manila 2003
Afrikameisterin 2004 Rosa Rakotozafy (Madagaskar Madagaskar) 13,73 s Brazzaville 2004
Ozeanienmeisterin 2002 Rachel Rogers (Fidschi Fidschi) 15,39 s Christchurch 2002

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 12,21 s Jordanka Donkowa (Bulgarien Bulgarien) Stara Sagora, Bulgarien 20. August 1988[1]
Olympischer Rekord 12,38 s Finale OS Seoul, Südkorea 30. September 1988

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Olympiarekord wurde verbessert und außerdem gab es einen neuen Landesrekord:

  • Olympiarekord: 12,37 s – Joanna Hayes (USA), Finale am 24. August bei einem Rückenwind von 0,5 m/s
  • Landesrekord: 12,74 s – Nadine Faustin-Parker (Haiti), erstes Halbfinale am 23. August bei einem Rückenwind von 1,7 m/s

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden fünf Vorläufe absolviert. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

22. August 2004, 19:35 Uhr

Wind: −1,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Melissa Morrison Vereinigte Staaten USA 12,76
2 Delloreen Ennis-London Jamaika Jamaika 12,77
3 Nadine Faustin-Parker Haiti Haiti 12,94
4 Aliuska López Spanien Spanien 13,21
5 Anay Tejeda Kuba Kuba 13,24
6 Juliane Sprenger Deutschland Deutschland 13,28
7 Irina Lenskiy Israel Israel 13,75
8 Céline Laporte Seychellen Seychellen 13,92

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jenny Kallur – ausgeschieden
als Fünfte des zweiten Vorlaufs

22. August 2004, 19:42 Uhr

Wind: −0,9 m/s

Glory Alozie gewann 2000 in Sydney die Silbermedaille für ihr Heimatland Nigeria. Alozie war schon 1997 nach Spanien übergesiedelt, erhielt im Juli 2001 die spanische Staatsbürgerschaft und startete von da an für Spanien.

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Brigitte Foster Jamaika Jamaika 12,83
2 Glory Alozie Spanien Spanien 12,92
3 Angela Whyte Kanada Kanada 13,01
4 Linda Ferga-Khodadin Frankreich Frankreich 13,0
5 Jenny Kallur Schweden Schweden 13,11
6 Nadine Hentschke Deutschland Deutschland 13,36
7 Rosa Rakotozafy Madagaskar Madagaskar 13,67
8 Trecia Roberts Thailand Thailand 13,80

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maíla Machado (ganz rechts) – ausgeschieden
als Sechste des dritten Vorlaufs

22. August 2004, 19:49 Uhr

Wind: 0,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Marija Korotejewa Russland Russland 12,72
2 Perdita Felicien Kanada Kanada 12,73
3 Lacena Golding-Clarke Jamaika Jamaika 12,86
4 Susanna Kallur Schweden Schweden 12,89
5 Flora Redoumi Griechenland Griechenland 13,14
6 Maíla Machado Brasilien Brasilien 13,35
7 Su Yiping China Volksrepublik Volksrepublik China 13,53

Vorlauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

22. August 2004, 19:56 Uhr

Wind: −1,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Joanna Hayes Vereinigte Staaten USA 12,71
2 Natalja Russakowa Russland Russland 12,90
3 Aurelia Trywiańska Polen Polen 13,01
4 Nicole Ramalalanirina Frankreich Frankreich 13,07
5 Priscilla Lopes-Schliep Kanada Kanada 13,08
6 Sarah Claxton Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,14
7 Derval O’Rourke Irland Irland 13,46
8 Maria-Joëlle Conjungo Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik 14,24

Vorlauf 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

22. August 2004, 20:03 Uhr

Wind: −0,9 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Reïna-Flor Okori Frankreich Frankreich 12,81
2 Irina Schewtschenko Russland Russland 12,82
3 Olena Krassowska Ukraine Ukraine 12,84
4 Kirsten Bolm Deutschland Deutschland 12,85
5 Lucie Škrobáková Tschechien Tschechien 13,51
DNF Gail Devers Vereinigte Staaten USA
DNS Swetla Pischtikowa Bulgarien Bulgarien

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Finale qualifizierten sich in den beiden Läufen die jeweils ersten vier Läuferinnen (hellblau unterlegt).

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2004, 19:00 Uhr

Wind: +1,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Perdita Felicien Kanada Kanada 12,49
2 Melissa Morrison Vereinigte Staaten USA 12,53
3 Olena Krassowska Ukraine Ukraine 12,58
4 Marija Korotejewa Russland Russland 12,60
5 Delloreen Ennis-London Jamaika Jamaika 12,60
6 Glory Alozie Spanien Spanien 12,62
7 Susanna Kallur Schweden Schweden 12,67
8 Nadine Faustin-Parker Haiti Haiti 12,74 NR

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2004, 19:08 Uhr

Wind: +1,9 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Joanna Hayes Vereinigte Staaten USA 12,48
2 Irina Schewtschenko Russland Russland 12,67
3 Lacena Golding-Clarke Jamaika Jamaika 12,69
4 Angela Whyte Kanada Kanada 12,69
5 Natalja Russakowa Russland Russland 12,76
6 Reïna-Flor Okori Frankreich Frankreich 12,81
DNF Kirsten Bolm Deutschland Deutschland
DNS Brigitte Foster Jamaika Jamaika

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joanna Hayes (rechts. links neben ihr Brigitte Foster, die zu ihrem Halbfinale
nicht hatte antreten können)
wurde zur
Überraschungssiegerin des Hürdensprints

24. August 2004, 22:30 Uhr

Wind: +0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Joanna Hayes Vereinigte Staaten USA 12,37 OR
2 Olena Krassowska Ukraine Ukraine 12,45
3 Melissa Morrison Vereinigte Staaten USA 12,56
4 Marija Korotejewa Russland Russland 12,72
5 Lacena Golding-Clarke Jamaika Jamaika 12,73
6 Angela Whyte Kanada Kanada 12,81
DNF Perdita Felicien Kanada Kanada
Irina Schewtschenko Russland Russland

Für das Finale hatten sich zwei Kanadierinnen, zwei Russinnen und zwei US-Amerikanerinnen sowie je eine Starterin aus Jamaika und der Ukraine qualifiziert.

Als Favoritin galt die kanadische Weltmeisterin Perdita Felicien. Aber mit Vizeweltmeisterin Brigitte Foster aus Jamaika, der jetzt für Spanien startenden WM-Vierten und Europameisterin Glory Alozie – bei den Olympischen Spielen 2000 noch für Nigeria Silbermedaillengewinnerin – gab es starke Konkurrenz. Auch die in der Vergangenheit sehr erfolgreiche US-Amerikanerin Gail Devers war wieder mit dabei. Doch von den genannten Favoritinnen schaffte es einzig Felicien bis ins Finale. So war sie umso mehr Hauptanwärterin für den Olympiasieg.

Im Finalrennen erreichten von den gestarteten acht Hürdensprinterinnen nur sechs das Ziel. Gleich an der ersten Hürde kam die kanadische Weltmeisterin nach einem eigentlich guten Start aus dem Tritt und verließ ihre Bahn. Durch ihr Straucheln brachte sie zudem die neben ihr laufende Russin Irina Schewtschenko zu Fall, sodass beide ausschieden. Einem Protest der russischen Mannschaft und der Forderung, das Rennen zu wiederholen, wurde nicht stattgegeben.

Damit war der Ausgang dieses Wettbewerbs völlig offen. Bis Streckenhälfte lagen die auf den vier Innenbahnen laufenden Athletinnen Joanna Hayes aus den USA, die Ukrainerin Olena Krassowska, die US-Athletin Melissa Morrison und Lacena Golding-Clarke aus Jamaika ziemlich gleichauf. Doch schließlich setzte sich Joanna Hayes als klare Olympiasiegerin durch und stellte dabei mit 12,37 s sogar einen neuen Olympiarekord auf. Auf Platz zwei kam acht Hundertstelsekunden dahinter Olena Krassowska ins Ziel. Melissa Morrison gewann zum zweiten Mal in Folge Bronze. Die Russin Marija Korotejewa wurde Vierte vor Lacena Golding-Clarke und der Kanadierin Angela Whyte. Zwischen Platz eins und Platz sechs lagen nicht einmal fünf Zehntelsekunden.

Die Ukrainerin Olena Krassowska war die erste Medaillengewinnerin in dieser Disziplin für ihr Land.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 100 m hurdles - Women. sport-record.de, abgerufen am 25. Februar 2021