Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Weitsprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 40 Athleten aus 31 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 24. August 2004 (Qualifikation)
26. August 2004 (Finale)
Medaillengewinner
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dwight Phillips (USA)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Moffitt (USA)
SpanienSpanien Joan Lino Martínez (ESP)
2000 2008

Der Weitsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 24. und 26. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. Vierzig Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Dwight Phillips. Er gewann vor seinem Landsmann John Moffitt und dem Spanier Joan Lino Martínez.

Mit Nils Winter gab es einen deutschen Teilnehmer. Er schied in der Qualifikation aus.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein gingen nicht an den Start.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 2000 Iván Pedroso (Kuba Kuba) 8,55 m Sydney 2000
Weltmeister 2003 Dwight Phillips (Vereinigte Staaten USA) 8,32 m Paris 2003
Europameister 2002 Oleksij Lukaschewytsch (Ukraine Ukraine) 8,08 m München 2002
Panamerikanischer Meister 2003 Iván Pedroso (Kuba Kuba) 8,23 m Santo Domingo 2003[1]
Zentralamerika und Karibik-Meister 2003 Kareem Streete-Thompson (Cayman Islands Cayman Islands) 8,12 m St. George’s 2003[2]
Südamerika-Meister 2003 Víctor Castillo (Venezuela Venezuela) 7,78 m Barquisimeto 2003[3]
Asienmeister 2003 Hussein al-Sabee (Saudi-Arabien Saudi-Arabien) 8,23 m Manila 2003[4]
Afrikameister 2004 Jonathan Chimier (Mauritius Mauritius) 8,06 m Brazzaville 2004[5]
Ozeanienmeister 2002 Fagamanu Sofai (Neuseeland Neuseeland) 6,83 m Christchurch 2002[6]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 8,95 m Mike Powell (Vereinigte Staaten USA) Tokio, Japan 30. August 1991[7]
Olympischer Rekord 8,90 m Bob Beamon (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 18. Oktober 1968

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung auf 8,59 m im ersten Durchgang des Finales verfehlte der US-amerikanische Olympiasieger Dwight Phillips den Rekord um 31 Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm 36 Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2004, 19:45 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Sechs Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 8,10 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sechs weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale war so eine Weite von 8,05 m notwendig.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Dwight Phillips Vereinigte Staaten USA 8,31 / −0,1 8,31
2 John Moffitt Vereinigte Staaten USA 7,80 / −0,8 8,17 / +0,1 8,17
3 Joan Lino Martínez Spanien Spanien 8,10 / −0,1 8,10
4 Bogdan Țăruș Rumänien Rumänien 7,95 / +0,3 8,08 / −0,1 x 8,08
5 Iván Pedroso Kuba Kuba 8,05 / +0,1 x 8,04 / −0,5 8,05
6 Ignisious Gaisah Ghana Ghana x 7,84 / +0,4 8,05 / +0,2 8,05
7 Kafétien Gomis Frankreich Frankreich x 7,99 / +1,2 x 7,99
8 Kiril Sossunow Russland Russland x 7,99 / +0,1 7,76 / ±0,0 7,94
9 Nikolay Atanasow Bulgarien Bulgarien x 7,88 / +0,3 7,94 / −0,5 7,90
10 Wolodymyr Sjuskow Ukraine Ukraine x 7,88 / −0,1 x 7,88
11 Nicola Trentin Italien Italien 7,86 / +0,1 x x 7,86
12 Gable Garenamotse Botswana Botswana 7,78 / −0,1 7,16 / +0,2 7,45 / −0,7 7,78
13 Siniša Ergotić Kroatien Kroatien 7,77 / ±0,0 7,73 / +0,4 x 7,77
14 Ndiss Kaba Badji Senegal Senegal 7,47 / ±0,0 7,65 / −0,7 7,75 / −0,5 7,75
15 Shinichi Terano Japan Japan 7,57 / −1,0 7,58 / +0,1 7,70 / +0,9 7,70
16 Yahya Berrabah Marokko Marokko 7,53 / −0,2 7,62 / +1,3 7,19 / ±0,0 7,62
17 Zhou Can China Volksrepublik Volksrepublik China 7,36 / +0,3 7,47 / −0,1 x 7,47
18 Dimitrios Flindas Griechenland Griechenland x 7,45 / +0,2 7,42 / −0,4 7,45
19 Tamás Margl Ungarn Ungarn 7,38 / ±0,0 7,22 / ±0,0 x 7,38
20 Gregor Cankar Slowenien Slowenien 5,04 / −0,2 x 7,32 / −0,6 7,32
NM Dimitrios Serelis Griechenland Griechenland x x x ogV

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Jonathan Chimier Mauritius Mauritius 8,28 / ±0,0 8,28
2 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 7,76 / +0,3 8,23 / +0,9 8,23
3 James Beckford Jamaika Jamaika 8,20 / +0,3 8,20
4 Witali Schkurlatow Russland Russland 8,09 / +0,3 x x 8,09
5 Salim Sdiri Frankreich Frankreich 8,08 / −0,5 x x 8,08
6 Yago Lamela Spanien Spanien 7,95 / +0,4 8,06 / +0,1 8,06 / +0,3 8,06
7 Petar Datschew Bulgarien Bulgarien 8,05 / +0,4 x 7,83 / −1,0 8,05
8 Víctor Castillo Venezuela Venezuela 7,70 / ±0,0 7,62 / +0,7 7,98 / +0,6 7,98
9 Kareem Streete-Thompson Cayman Islands Cayman Islands x 7,85 / +0,7 7,68 / +0,8 7,85
10 Osbourne Moxey Bahamas Bahamas 7,81 / −0,1 7,80 / +0,5 7,66 / +0,6 7,81
11 Louis Tsatoumas Griechenland Griechenland 6,99 / +0,4 7,81 / +0,4 x 7,81
12 Walter Davis Vereinigte Staaten USA 7,37 / +0,4 7,70 / +0,1 7,80 / −0,9 7,80
13 Tarik Bouguetaïb Marokko Marokko 7,79 / −0,4 7,63 / −0,2 x 7,79
14 Yann Domenech Frankreich Frankreich 7,56 / ±0,0 7,73 / +0,5 x 7,73
15 Nils Winter Deutschland Deutschland 7,51 / +0,2 7,41 / +0,1 x 7,51
16 Jadel Gregório Brasilien Brasilien 7,50 / +0,4 x x 7,50
17 Gaspar Araújo Portugal Portugal x 7,27 / +0,1 7,49 / +0,3 7,49
18 Irving Saladino Panama Panama x 7,28 / +0,2 7,42 / +0,8 7,42
19 Abdul Rahman al-Nubi Katar Katar x 7,41 / −0,1 7,26 / ±0,0 7,41
DNS Oleksij Lukaschewytsch Ukraine Ukraine

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene  Weitspringer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Dwight Phillips
(auf dem Foto in Osaka 2007)

26. August 2004, 20:20 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
4. Versuch
Wind (m/s)
5. Versuch
Wind (m/s)
6. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Dwight Phillips Vereinigte Staaten USA 8,59 / +1,0 x x 8,35 / +0,1 8,59
2 John Moffitt Vereinigte Staaten USA 8,10 / +1,2 8,28 / +1,5 7,85 / +0,8 8,19 / +0,6 8,47 / +0,9 8,24 / +0,2 8,47
3 Joan Lino Martínez Spanien Spanien 7,79 / +0,8 8,32 / +1,3 8,02 / +0,2 8,06 / +0,7 8,06 / +0,1 8,32
4 James Beckford Jamaika Jamaika 8,15 / +0,6 8,15 / +0,4 x 8,31 / +0,8 x 8,12 / +0,6 8,31
5 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8,25 / +1,6 8,04 / +1,1 8,11 / +0,4 8,09 / +0,6 8,05 / +0,7 7,92 / +0,4 8,25
6 Ignisious Gaisah Ghana Ghana 8,01 / +1,2 8,06 / +1,2 x 8,24 / +0,8 8,12 / −0,1 8,09 / +0,5 8,24
7 Iván Pedroso Kuba Kuba x 8,19 / +1,6 x 8,09 / +0,8 x 8,23 / +0,7 8,23
8 Bogdan Țăruș Rumänien Rumänien 8,21 / +0,7 x 8,08 / +0,8 x x 8,16 / +0,6 8,21
9 Witali Schkurlatow Russland Russland x 7,88 / +0,7 8,04 / +1,3 nicht im Finale der
besten acht Springer
8,04
10 Jonathan Chimier Mauritius Mauritius 8,03 / +1,4 7,79 / +0,9 6,78 / +1,5 8,03
11 Yago Lamela Spanien Spanien x x 7,98 / +1,0 7,98
12 Salim Sdiri Frankreich Frankreich x x 7,94 / +0,9 7,94

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, sechs von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere sechs über ihre Platzierungen. Es standen sich zwei US-Amerikaner, zwei Spanier und jeweils ein Teilnehmer aus Frankreich, Ghana, Großbritannien, Jamaika, Kuba, Mauritius, Rumänien und Russland gegenüber.

Favoriten für diesen Wettkampf waren vor allem der US-amerikanische Weltmeister von 2003 Dwight Phillips, der Weltmeister von 2001 und Olympiasieger von 2000 Iván Pedroso aus Kuba, der Vizeweltmeister von 2003 James Beckford aus Jamaika und der WM-Dritte von 2003 Yago Lamela aus Spanien. Alle diese mitfavorisierten Springer erreichten nach überstandener Qualifikation das Finale.

Im Finale fiel die Entscheidung gleich in der ersten Runde, was zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand wissen konnte. Phillips erzielte mit seinen 8,59 m den weitesten Sprung. Allerdings blieb der Wettbewerb spannend und hinter Phillips gab es noch eine ganze Reihe von Verschiebungen. An zweiter Stelle lag zunächst der Brite Christopher Tomlinson mit 8,25 m vor dem Rumänen Bogdan Țăruș, der 8,21 m weit gesprungen war. Im zweiten Durchgang verbesserte sich der Spanier Joan Lino Martínez auf 8,32 m und lag damit an zweiter Stelle. Der US-Amerikaner John Moffitt schob sich mit seinen 8,28 m an Position drei. Mit seinem vierten Sprung kam Beckford dann auf 8,31 m und verdrängte Moffitt damit vom Bronzeplatz. Doch der US-Amerikaner konterte im fünften Durchgang mit 8,47 m. In der letzten Runde gab es auf den vorderen Platzierungen keine Veränderungen mehr. Lediglich Iván Pedroso zog mit einer Steigerung auf 8,23 m noch an Bogdan Țăruș vorbei auf Platz 7.

So wurde Dwight Phillips Olympiasieger, John Moffitt gewann Silber, Joan Lino Martínez Bronze. Nur um einen Zentimeter geschlagen landete James Beckford auf Rang vier vor Christopher Tomlinson und Ignisious Gaisah aus Ghana. Iván Pedroso musste sich diesmal mit Platz sieben zufriedengeben.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pan American Games, gbrathletics.com, abgerufen am 19. Februar 2022
  2. Central American and Caribbean Championships (Men). gbrathletics.com, abgerufen am 19. Februar 2022
  3. South American Championships (Men), gbrathletics.com, abgerufen am 19. Februar 2022
  4. Asian Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 19. Februar 2022
  5. African Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 19. Februar 2022
  6. Oceania Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 19. Februar 2022
  7. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 19. Februar 2022