Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – Weitsprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 39 Athleten aus 32 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 16./18. August 2008
Medaillengewinner
Panama Irving Saladino (PAN)
Sudafrika Godfrey Khotso Mokoena (RSA)
Kuba Ibrahim Camejo (CUB)
2004 2012
Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Der Weitsprung bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde am 16. und 18. August 2008 ausgetragen. 39 Athleten nahmen daran teil.

Olympiasieger wurde Irving Saladino aus Panama. Die Silbermedaille gewann der Südafrikaner Godfrey Khotso Mokoena. Bronze ging an den Kubaner Ibrahim Camejo.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 2004 Dwight Phillips (Vereinigte Staaten USA) 8,59 m Athen 2004
Weltmeister 2007 Irving Saladino (Panama Panama) 8,57 m Ōsaka 2007
Europameister 2006 Andrew Howe (Italien Italien) 8,20 m Göteborg 2006
Panamerikanischer Meister 2007 Irving Saladino (Panama Panama) 8,28 m Rio de Janeiro 2007
Zentralamerika und Karibik-Meister 2008 Wilfredo Martínez (Kuba Kuba) 8,31 m Cali 2008[1]
Südamerika-Meister 2007 Rogério Bispo (Brasilien Brasilien) 7,94 m São Paulo 2007[2]
Asienmeister 2007 Mohamed Salman al-Khuwalidi (Saudi-Arabien Saudi-Arabien) 8,16 m Amman 2007[3]
Afrikameister 2008 Yahya Berrabah (Marokko Marokko) 8,04 m Addis Abeba 2008
Ozeanienmeister 2008 Frederic Erin (Neukaledonien Neukaledonien) 7,59 m Saipan 2008[4]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 8,95 m Mike Powell (Vereinigte Staaten USA) Tokio, Japan 30. August 1991[5]
Olympischer Rekord 8,90 m Bob Beamon (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 18. Oktober 1968

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung auf 8,34 m im vierten Durchgang des Finales verfehlte Olympiasieger Irving Saladino aus Panama diesen Rekord um 56 Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm 61 Zentimeter.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zunächst fünftplatzierte Kubaner Wilfredo Martínez wurde in Nachtests zu den Olympischen Spielen 2008 und 2012 gemeinsam mit sechzehn weiteren Athleten des Dopings überführt. Bei ihm wurde die Substanz Acetazolamid gefunden. Sein Weitsprung-Resultat hier in Peking wurde ihm aberkannt.[6][7]

Benachteiligt waren vor allem zwei Athleten:

  • Gable Garenamotse, Botswana – Er wäre als im Finale achtplatzierter Teilnehmer zu drei weiteren Sprüngen berechtigt gewesen.
  • Stephan Louw, Namibia – Ihm hätte über seine Platzierung als Zwölfter der Qualifikation die Finalteilnahme zugestanden.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkung: Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2008, 20:00 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Drei Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 8,15 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit neun weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale war so eine Weite von 7,94 m notwendig.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat Anmerkung
1 Louis Tsatoumas Griechenland Griechenland 8,27 / +0,1 8,27
2 Ibrahim Camejo Kuba Kuba 8,23 / +0,5 8,23
3 Greg Rutherford Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8,16 / −0,1 8,16
4 Godfrey Khotso Mokoena Sudafrika Südafrika 8,03 / −0,1 x 8,14 / +0,3 8,14
5 Hussein Al-Sabee Saudi-Arabien Saudi-Arabien 5,47 / +0,3 8,04 / −0,4 x 8,04
6 Luis Felipe Méliz Spanien Spanien x 7,77 / −0,1 7,95 / +0,1 7,95
7 Gable Garenamotse Botswana Botswana 7,58 / +0,3 x 7,95 / +0,4 7,95
8 Stephan Louw Namibia Namibia 7,73 / +0,1 x 7,93 / +0,6 7,93 eigentlich für das Finale qualifiziert
9 Yahya Berrabah Marokko Marokko 7,88 / +0,1 x x 7,88
Tommi Evilä Finnland Finnland x x 7,88 / 0,2 7,88
11 Salim Sdiri Frankreich Frankreich x x 7,81 / ´0,3 7,81
12 Sebastian Bayer Deutschland Deutschland x 7,43 / +0,1 7,77 / ±0,0 7,77
13 Hugo Chila Ecuador Ecuador 7,77 / +0,2 x x 7,77
14 Mauro Vinícius da Silva Brasilien Brasilien x 7,75 / −0,1 x 7,75
15 Li Runrun China Volksrepublik Volksrepublik China 7,70 / +0,2 x 7,53 / +0,1 7,70
16 Morten Jensen Danemark Dänemark x 7,58 / +0,3 7,63 / −0,1 7,63
17 Marcin Starzak Polen Polen x x 7,62 / −0,2 7,62
18 Henry Dagmil Philippinen Philippinen 7,58 / ±0,0 x x 7,58
19 Nikolaj Atanassow Bulgarien Bulgarien x x 7,54 / −0,5 7,54
20 Wladimir Maljawin Russland Russland 7,32 / −0,2 7,35 / −0,1 x 7,35
DNS Issam Nima Algerien Algerien

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Weitspringer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tyrone Smith – ausgeschieden mit 7,91 m
Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat Anmerkung
1 Ngonidzashe Makusha Simbabwe Simbabwe 8,14 / ±0,0 7,94 / ±0,0 8,14
2 Ndiss Kaba Badji Senegal Senegal 7,65 / −0,1 7,79 / −0,1 8,07 / −0,5 8,07
3 Irving Saladino Panama Panama x x 8,01 / +0,2 8,01
4 Roman Novotný Tschechien Tschechien 7,75 / +0,3 7,81 / −0,1 7,94 / −0,2 7,94
5 Mohamed Salman al-Khuwalidi Saudi-Arabien Saudi-Arabien 7,93 / −0,1 x x 7,93
6 Tyrone Smith Bermuda Bermuda 6,95 / +0,1 7,63 / −0,6 7,91 / −0,1 7,91
7 Fabrice Lapierre Australien Australien 7,90 / +0,1 x x 7,90
8 Trevell Quinley Vereinigte Staaten USA x x 7,87 / −0,2 7,87
9 Andrew Howe Italien Italien 7,73 / +0,1 7,81 / −0,2 x 7,81
10 Brian Johnson Vereinigte Staaten USA x 7,79 / −0,1 x 7,79
11 Andrii Makarchev Ukraine Ukraine 7,77 / +0,3 x x 7,77
12 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 7,52 / +0,4 7,62 / ±0,0 7,70 / +0,2 7,70
13 Tarik Bouguetaïb Marokko Marokko 7,69 / −0,1 x x 7,69
14 Herbert McGregor Jamaika Jamaika 7,64 / ±0,0 7,46 / +0,3 7,36 / ±0,0 7,64
15 Louis Tristán Peru Peru 7,58 / +0,1 7,62 / +0,3 x 7,62
16 Julien Fivaz Schweiz Schweiz 7,53 / ±0,0 x x 7,53
17 Miguel Pate Vereinigte Staaten USA x 7,34 / +0,4 x 7,34
NM Zhou Can China Volksrepublik Volksrepublik China x x x ogV
DOP Wilfredo Martínez Kuba Kuba 7,92 / +0,4 7,80 / +0,4 8,07 / +0,1 8,07 für das Finale zugelassen
DNS Arnaud Casquette Mauritius Mauritius

Weitere in Qualifikationsgruppe  ausgeschiedene Weitspringer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18. August 2008, 20:10 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
4. Versuch
Wind (m/s)
5. Versuch
Wind (m/s)
6. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Irving Saladino Panama Panama x 8,17 / −0,1 8,24 / +0,1 8,34 / −0,3 x x 8,34
2 Godfrey Khotso Mokoena Sudafrika Südafrika 7,86 / +0,1 x 8,02 / +0,2 8,24 / ±0,0 x x 8,24
3 Ibrahim Camejo Kuba Kuba 7,94 / +0,1 8,09 / −0,2 8,08 / −0,1 7,88 / +0,4 7,93 / −0,2 8,20 / +0,2 8,20
4 Ngonidzashe Makusha Simbabwe Simbabwe 8,19 / +0,6 8,06 / +0,3 8,05 / −0,4 8,10 / +0,1 8,05 / −0,1 6,48 / −0,3 8,19
5 Ndiss Kaba Badji Senegal Senegal 8,03 / +0,6 x 8,02 / +1,0 8,16 / +0,2 8,03 / −0,1 7,92 / −0,4 8,16
6 Luis Felipe Méliz Spanien Spanien x 8,02 / −0,2 x x 7,96 / −0,4 8,07 / −0,1 8,07
7 Roman Novotný Tschechien Tschechien 7,87 / +0,1 7,75 / −0,1 8,00 / −0,3 x 7,82 / +0,2 7,94 / −0,1 8,00
8 Gable Garenamotse Botswana Botswana x 7,85 / +0,1 eigentlich zu drei weiteren Sprüngen berechtigt 7,85
9 Greg Rutherford Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 5,20 / −0,3 7,84 / −0,4 nicht im Finale der
besten acht Springer
7,84
10 Hussein Al-Sabee Saudi-Arabien Saudi-Arabien 7,80 / ±0,0 x x 7,80
NM Louis Tsatoumas Griechenland Griechenland x x x ogV
DOP Wilfredo Martínez Kuba Kuba 7,60 / ±0,0 7,90 / −0,1 x 8,04 / ±0,0 x 8,19 / −0,4 8,19

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, drei von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere neun über ihre Platzierungen. Vertreten waren zwei Kubaner sowie je ein Teilnehmer aus Botswana, Griechenland, Großbritannien, Panama, Saudi-Arabien, Senegal, Simbabwe, Spanien, Südafrika und Tschechien.

Zum Favoritenkreis für diesen Wettbewerb gehörten vor allem der amtierende Weltmeister Irving Saladino aus Panama sowie der italienische Vizeweltmeister und Europameister Andrew Howe. Weitere Medaillenkandidaten waren Vizeeuropameister Greg Rutherford aus Großbritannien, der südafrikanische WM-Fünfte Godfrey Khotso Mokoena sowie eventuell auch der spanische Olympiadritte von 2004 und WM-Vierte von 2005 Joan Lino Martínez. Nach seinen starken 8,27 m als Bester der Qualifikation war auch der Grieche Louis Tsatoumas zu beachten. Allerdings war Howe bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

Im Finale gab es keinen überragenden Athleten, wie das in der Vergangenheit mit dem US-Amerikaner Carl Lewis oder dem Kubaner Iván Pedroso der Fall gewesen war. Auch die erzielten Weiten lagen deutlich unter den Leistungen, die es bei früheren Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften schon gegeben hatte. Aber diese Konkurrenz war spannend bis zum letzten Sprung.

Im ersten Durchgang gab es nur zwei Versuche jenseits der acht Meter. Ngonidzashe Makusha aus Simbabwe führte mit 8,19 m vor dem Senegalesen Ndiss Kaba Badji mit 8,03 m. In Runde zwei setzte sich Saladino mit 8,17 m auf den zweiten Rang, der Kubaner Ibrahim Camejo war mit 8,09 m nun Dritter vor Badji. Platz fünf belegte Mokoena, dem 8,02 m gelangen. Mit seinem dritten Sprung auf 8,21 m eroberte Weltmeister Saladino die Spitze, der Spanier Luis Felipe Méliz und auch Mokoena erzielten 8,02 m, auf den ersten sechs Plätzen ging es sehr eng zu.

Als es mit den letzten drei Durchgängen ins Finale der besten acht ging, war Tsatoumas, Bester der Qualifikation, ohne gültigen Versuch ausgeschieden. Saladino verbesserte sich auf 8,34 m. Mokoena gelangen 8,24 m, womit er jetzt Zweiter war. Dahinter lag weiterhin Makusha mit seinen 8,19 m auf Rang drei vor Badji, der nun 8,16 m sprang. Das war auch der Stand vor der abschließenden Runde sechs. Dort erzielte Camejo 8,20 m und war damit einen Zentimeter besser als der bisher drittplatzierte Makusha. Der Kubaner Wilfredo Martínez sprang 8,19 m – dieselbe Weite, die auch Makusha zu Buche stehen hatte.

Olympiasieger wurde Irving Saladino mit 8,34 m vor Godfrey Khotso Mokoena mit 8,24 m. Ganz eng war es auf den nächsten Plätzen: Ibrahim Camejo gewann Bronze mit 8,20 m, Rang vier ging an Ngonidzashe Makusha, Fünfter wurde Wilfredo Martínez. Beide hatten 8,19 m erzielt, aber Makusha hatte den weiteren zweitbesten Sprung. Ndiss Kaba Badji kam mit seinen 8,16 m aus Durchgang vier auf den sechsten Platz.

Mit seinem Olympiasieg errang Irving Saladino gleichzeitig die ersten Goldmedaille in der Leichtathletik für Panama.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Campeonato CAC de Atletismo 2008, athlecac.org, abgerufen am 9. März 2022
  2. Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007, athlecac.org, abgerufen am 9. März 2022
  3. Asian Athletics Championships – 2007, athleticsasia.org, englisch (PDF; 191 kB), abgerufen am 9. März 2022
  4. Oceania Area Championships – 25/06/2008 to 28/06/2008, athletics-oceania.com (PDF; 130 kB), abgerufen am 9. März 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. März 2022
  6. Cubano Wilfredo Martínez es descalificado por doping en Juegos Olímpicos de Pekín 2008, cibercuba.com 26. Oktober 2016 (spanisch), abgerufen am 9. März 2022
  7. 17 nachträgliche Disqualifikationen wegen Doping, netzathleten.de 26. Oktober 2016, abgerufen am 9. März 2022