Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – 4 × 400 m (Mixed)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 4-mal-400-Meter-Staffel
Geschlecht Mixed
Teilnehmer 76 Athleten aus 15 Ländern
Wettkampfort Japan Tokio, Nationalstadion
Wettkampfphase 30. Juli bis 31. Juli 2021
Siegerzeit 3:09,87 min
Medaillengewinner
Polen Polen
Dominikanische Republik Dominikanische Republik
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Erstmals war die 4-mal-400-Meter-Staffel als Mixed-Wettbewerb mit je zwei Frauen und je zwei Männern Teil von Olympischen Sommerspielen. Der Wettkampf wurde am 30. und 31. Juli 2021 im Nationalstadion ausgetragen.

Olympiasieger wurde Polen mit Karol Zalewski (Finale), Natalia Kaczmarek (Finale), Justyna Święty-Ersetic (Finale) und Kajetan Duszyński sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Dariusz Kowaluk, Iga Baumgart-Witan und Małgorzata Hołub-Kowalik.
Silber gewann die Dominikanische Republik in der Besetzung Lidio Féliz, Marileidy Paulino, Anabel Medina und Alexander Ogando (Finale) sowie dem im Vorlauf außerdem eingesetzten Luguelín Santos.
Bronze ging an die Vereinigten Staaten mit Trevor Stewart (Finale), Kendall Ellis (Finale), Kaylin Whitney (Finale) und Vernon Norwood (Finale) sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Elija Godwin, Lynna Irby, Taylor Manson und Bryce Deadmon.

Auch die im Vorlauf für die Medaillengewinnerinnen eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall. Rekorde dagegen standen nur den tatsächlich laufenden Athleten zu.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Vereinigte Staaten USA
(Wilbert London, Allyson Felix,
Courtney Okolo, Michael Cherry)
3:09,34 min Doha, Katar 29. September 2019
Olympischer Rekord Wettbewerb erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragen

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser noch jungen Disziplin wurden zahlreiche Rekorde aufgestellt. Es gab einen ersten olympischen Rekord, der anschließend zweimal verbessert wurde. Darüber hinaus wurden vier neue Kontinental- und zwölf neue Landesrekorde aufgestellt:

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juli 2021, 20:00 Uhr (13:00 Uhr MESZ)

Platz Nation Besetzung Zeit (min) Anmerkung
1 Vereinigte Staaten USA Elija Godwin (Vorlauf)
Lynna Irby (Vorlauf)
Taylor Manson (Vorlauf)
Bryce Deadmon (Vorlauf)
3:11,39 erster OR
2 Dominikanische Republik Dominikanische Republik Lidio Féliz
Marileidy Paulino
Anabel Medina
Luguelín Santos (Vorlauf)
3:12,74 NR
3 Belgien Belgien Alexander Doom (Vorlauf)
Imke Vervaet
Camille Laus
Jonathan Borlée (Vorlauf)
3:12,75 NR
4 Irland Irland Cillin Greene
Phil Healy
Sophie Becker
Christopher O’Donnell
3:12,88 NR
5 Deutschland Deutschland Marvin Schlegel
Corinna Schwab
Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (Vorlauf)
Manuel Sanders
3:12,94 DR
Finalteilnahme
durch
Juryentscheid
6 Spanien Spanien Samuel García
Laura Bueno
Aauri Bokesa
Bernat Erta
3:13,29 NR
7 Nigeria Nigeria Ifeanyi Emmanuel Ojeli
Imaobong Nse Uko
Samson Oghenewegba Nathaniel
Patience Okon George
3:13,60 AF

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juli 2021, 20:12 Uhr (13:12 Uhr MESZ)

Platz Nation Besetzung Zeit (min) Anmerkung
1 Polen Polen Dariusz Kowaluk (Vorlauf)
Iga Baumgart-Witan (Vorlauf)
Małgorzata Hołub-Kowalik (Vorlauf)
Kajetan Duszyński
3:10,44 OR/ER
2 Niederlande Niederlande Jochem Dobber (Vorlauf)
Lieke Klaver
Lisanne de Witte (Vorlauf)
Ramsey Angela
3:10,69 NR
3 Jamaika Jamaika Sean Bailey
Junelle Bromfield (Vorlauf)
Stacey-Ann Williams
Karayme Bartley
3:11,76 NR
4 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Cameron Chalmers
Zoey Clark (Vorlauf)
Emily Diamond
Lee Thompson (Vorlauf)
3:11,95 NR
5 Italien Italien Edoardo Scotti
Alice Mangione
Rebecca Borga
Vladimir Aceti
3:13,51 NR
6 Ukraine Ukraine Mykyta Barabanow
Kateryna Klymjuk
Alina Lohwynenko
Oleksandr Pohorilko
3:14,21
7 Brasilien Brasilien Pedro Luiz de Oliveira
Tiffani Marinho
Tábata de Carvalho
Anderson Henriques
3:15,89 SR
8 Indien Indien Muhammed Anas
Revathi Veeramani
Subha Venkatesan
Arokia Rajiv
3:19,93 SB

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31. Juli 2021, 21:35 Uhr (14:35 Uhr MESZ)

Platz Nation Besetzung Zeit (min) Anmerkung
1 Polen Polen Karol Zalewski (Finale)
Natalia Kaczmarek (Finale)
Justyna Święty-Ersetic (Finale)
Kajetan Duszyński
im Vorlauf außerdem:
Dariusz Kowaluk
Iga Baumgart-Witan
Małgorzata Hołub-Kowalik
3:09,87 OR/ER
2 Dominikanische Republik Dominikanische Republik Lidio Féliz
Marileidy Paulino
Anabel Medina
Alexander Ogando (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Luguelín Santos
3:10,21 NR
3 Vereinigte Staaten USA Trevor Stewart (Finale)
Kendall Ellis (Finale)
Kaylin Whitney (Finale)
Vernon Norwood (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Elija Godwin
Lynna Irby
Taylor Manson
Bryce Deadmon
3:10,22 SB
4 Niederlande Niederlande Liemarvin Bonevacia (Finale)
Lieke Klaver
Femke Bol (Finale)
Ramsey Angela
im Vorlauf außerdem:
Jochem Dobber
Lisanne de Witte
3:10,36 NR
5 Belgien Belgien Dylan Borlée (Finale)
Imke Vervaet
Camille Laus
Kevin Borlée (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Alexander Doom
Jonathan Borlée
3:11,51 NR
6 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Nicklas Baker (Finale)
Nicole Yeargin (Finale)
Emily Diamond
Cameron Chalmers
im Vorlauf außerdem:
Zoey Clark
Lee Thompson
3:12,07
7 Jamaika Jamaika Sean Bailey
Stacey-Ann Williams
Tovea Jenkins (Finale)
Karayme Bartley
im Vorlauf außerdem:
Junelle Bromfield
3:14,95
8 Irland Irland Cillin Greene
Phil Healy
Sophie Becker
Christopher O’Donnell
3:15,04
DSQ Deutschland Deutschland Marvin Schlegel
Corinna Schwab
Nadine Gonska (Finale)
Manuel Sanders
im Vorlauf außerdem:
Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß
IWR 170, TR24.6
Fehlerhafte Stabwieder-
aufnahme nach Verlust
[1]

Zum Finale gab es folgende Besetzungsänderungen:

  • Polen: Dariusz Kowaluk wurde ersetzt durch Dariusz Kowaluk / Iga Baumgart-Witan und Małgorzata Hołub-Kowalik wurden ersetzt durch Natalia Kaczmarek und Justyna Święty-Ersetic.
  • Dominikanische Republik: Anstelle von Luguelín Santos lief Alexander Ogando.
  • USA: Elija Godwin und Bryce Deadmon wurden ersetzt durch Trevor Stewart und Vernon Norwood / Lynna Irby und Taylor Manson wurden ersetzt durch Kendall Ellis und Kaylin Whitney.
  • Niederlande: Anstelle von Jochem Dobber lief Liemarvin Bonevacia / anstelle von Lisanne de Witte lief Femke Bol.
  • Belgien: Alexander Doom und Jonathan Borlée wurden ersetzt durch Dylan Borlée und Kevin Borlée.
  • Großbritannien: Anstelle von Zoey Clark lief Nicole Yeargin / anstelle von Lee Thompson lief Nicklas Baker.
  • Jamaika: Junelle Bromfield wurde ersetzt durch Tovea Jenkins.
  • Deutschland: Anstelle von Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß lief Nadine Gonska.

Zwei Jahre nach ihrer ersten Austragung bei den Weltmeisterschaften 2019 in Doha feierte die Mixed-Staffel hier in Tokio ihr olympisches Debüt. Die geschlechtsspezifische Reihenfolge in der Aufstellung ist in diesem Wettbewerb von jedem Team frei wählbar. Alle Staffeln entschieden sich für die Reihenfolge Mann-Frau-Frau-Mann.

In den Vorläufen waren die Teams aus den USA und der Dominikanischen Republik zunächst disqualifiziert worden, wovon die deutsche Mannschaft profitiert hatte. Doch nach Protesten der betroffenen Verbände wurden die Staffeln doch wieder zum Finale zugelassen. Um Deutschland nicht in besonderer Form zu benachteiligen, erhielt auch das deutsche Quartett die Zulassung zum Finale.

Da der Wettbewerb noch sehr jung war und zudem selten ausgetragen wurde, hagelte es Rekorde. Natürlich gab es einen ersten Olympiarekord, der anschließend zweimal verbessert wurde. Außerdem wurden vier Kontinental- und zwölf Landesrekorde aufgestellt.

Das Finale war eng und spannend bis zum Schluss. In der dritten Runde erarbeitete sich etwas überraschend die Dominikanische Republik einen größeren Vorsprung. Doch die anderen Staffeln rückten wieder auf. Beim letzten Wechsel lagen neben der führenden Mannschaft vor allem noch die Niederlande, die USA, Polen und Belgien sehr gut im Rennen. Nach der letzten Kurve stürmte der Pole Kajetan Duszyński unwiderstehlich an die Spitze. Hinter ihm schien Vernon Norwood die US-Staffel zu Silber zu führen. Doch Alexander Ogando aus der Dominikanischen Republik konnte ihn mit dem letzten Schritt noch um eine Hundertstelsekunde verdrängen. So gab es Gold für Polen, Silber für die Dominikanische Republik und Bronze für die USA – ein Ausgang, der so nicht unbedingt erwartet war.

Polen gewann sein zweites olympisches Staffelgold, nachdem die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen 1964 Olympiasieger geworden war.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 122, leichtathletik.de, abgerufen am 10. Juni 2022