Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – Kugelstoßen (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 31 Athleten aus 22 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion
Wettkampfphase 3. bis 5. August 2021
Siegerweite 23,30 m Olympischer Rekord
Medaillengewinner
Vereinigte Staaten Ryan Crouser (USA)
Vereinigte Staaten Joe Kovacs (USA)
Neuseeland Tomas Walsh (NZL)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der Wettkampf im Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fand am 3. August 2021 (Qualifikation) und am 5. August 2021 (Finale) im neuerbauten Nationalstadion statt.

Auf den Rängen eins bis drei platzierten sich dieselben Athleten wie bei den Spielen fünf Jahre zuvor. Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Ryan Crouser und Silber gewann sein Landsmann Joe Kovacs. Bronze ging an den Neuseeländer Tomas Walsh.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Ryan Crouser (Vereinigte Staaten USA) 22,52 m Rio de Janeiro 2016
Weltmeister Joe Kovacs (Vereinigte Staaten USA) 22,91 m Doha 2019
Europameister Michał Haratyk (Polen Polen) 21,72 m Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-meister Darrell Hill (Vereinigte Staaten USA) 21,68 m Toronto 2018
Südamerikameister Darlan Romani (Brasilien Brasilien) 21,00 m Lima 2019
Asienmeister Tejinder Pal Singh (Indien Indien) 20,22 m Doha 2019
Afrikameister Chukwuebuka Enekwechi (Nigeria Nigeria) 21,08 m Asaba 2018
Ozeanienmeister Jacko Gill (Neuseeland Neuseeland) 20,75 Townsville 2019

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Ryan Crouser (Vereinigte Staaten USA) 23,37 m Eugene, USA 19. Juni 2021[1]
Olympischer Rekord 22,52 m Finale OS Rio de Janeiro, Brasilien 18. August 2016

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Olympiasieger Ryan Crouser verbesserte seinen eigenen olympischen Rekord im Finale am 5. August dreimal:

  • 22,83 m – erster Versuch
  • 22,93 m – zweiter Versuch
  • 23,30 m – sechster Versuch

Zu seinem eigenen Weltrekord fehlten ihm nur sieben Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athleten traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Sechs Teilnehmer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 21,20 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sechs weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Finalteilnahme waren schließlich 20,90 m zu stoßen.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tomáš Staněk – ausgeschieden mit 20,47 m

3. August 2021, 19:15 Uhr (12:15 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m) Anmerkung
1 Tomas Walsh Neuseeland Neuseeland x 20,38 21,49 21,49
2 Darlan Romani Brasilien Brasilien 21,00 21,31 21,31
3 Mostafa Amr Hassan Agypten Ägypten x 20,65 21,23 21,23 SB
4 Armin Sinančević Serbien Serbien 20,50 20,96 x 20,96
5 Joe Kovacs Vereinigte Staaten USA 20,81 20,93 20,81 20,93
6 Payton Otterdahl Vereinigte Staaten USA 19,56 20,28 20,90 20,90
7 Francisco Belo Portugal Portugal x 20,58 20,24 20,58
8 Tomáš Staněk Tschechien Tschechien 20,23 20,47 19,78 20,47
9 Jason van Rooyen Sudafrika Südafrika 18,92 20,06 20,29 20,29
10 Nick Ponzio Italien Italien x 20,28 x 20,28
11 Abdelrahman Mahmoud Bahrain Bahrain 18,95 20,14 19,93 20,14
12 Konrad Bukowiecki Polen Polen 20,01 x 19,44 20,01
13 Tejinder Pal Singh Indien Indien 19,99 x x 19,99
14 Andrei Toader Rumänien Rumänien 19,81 x 19,41 19,81
15 Giorgi Mudscharidse Georgien Georgien 18,71 19,76 19,55 19,76
16 Tim Nedow Kanada Kanada x 19,27 19,42 19,42

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Kugelstoßer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michał Haratyk – ausgeschieden mit 20,86 m

3. August 2021, 20:40 Uhr (13:40 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m) Anmerkung
1 Ryan Crouser Vereinigte Staaten USA 22,05 22,05
2 Mesud Pezer Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 20,41 21,33 21,33
3 Zane Weir Italien Italien 20,84 21,25 21,25 PB
4 Chukwuebuka Enekwechi Nigeria Nigeria 20,53 21,16 20,95 21,16
5 Kyle Blignaut Sudafrika Südafrika 20,30 20,97 20,56 20,97
6 Jacko Gill Neuseeland Neuseeland 20,65 20,52 20,96 20,96
7 Michał Haratyk Polen Polen 20,58 20,86 20,72 20,86
8 Leonardo Fabbri Italien Italien 19,42 20,80 x 20,80
9 Filip Mihaljević Kroatien Kroatien x 20,09 20,67 20,67
10 Scott Lincoln Vereinigtes Konigreich Großbritannien 20,42 19,60 x 20,42
11 Bob Bertemes Luxemburg Luxemburg 20,14 x 20,16 20,16
12 Mohamed Magdi Hamza Agypten Ägypten 19,33 x 19,82 19,82
13 Wictor Petersson Schweden Schweden 19,64 x 19,73 19,73
14 Asmir Kolašinac Serbien Serbien x 19,68 x 19,68
15 Ihor Mussijenko Ukraine Ukraine 19,07 19,42 19,56 19,56

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Kugelstoßer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie vier Jahre zuvor siegte Ryan Crouser und übertraf als erster Kugelstoßer bei Olympischen Spielen die Marke von 23 Metern

5. August 2021, 11:05 Uhr (4:05 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Weite (m) Anmerkung
1 Ryan Crouser Vereinigte Staaten USA 22,83 OR 22,93 OR 22,86 22,74 22,58 23,30 OR 23,30 OR
2 Joe Kovacs Vereinigte Staaten USA 22,19000 20,95000 21,95 22,65 22,29 22,60000 22,65
3 Tomas Walsh Neuseeland Neuseeland 21,09000 22,17000 x 21,37 22,18 22,47000 22,47 SB
4 Darlan Romani Brasilien Brasilien 21,88000 21,22000 20,96 x x 20,70000 21,88 SB
5 Zane Weir Italien Italien 20,85000 20,25000 20,68 21,40 21,41 x000 21,41 PB
6 Kyle Blignaut Sudafrika Südafrika 20,29000 x000 21,00 20,96 20,46 x000 21,00
7 Armin Sinančević Serbien Serbien 20,89000 x000 x 20,44 x x000 20,89
8 Mostafa Amr Hassan Agypten Ägypten 20,51000 20,73000 x x 20,63 20,73000 20,73
9 Jacko Gill Neuseeland Neuseeland x000 20,71000 20,71 nicht im Finale der
besten acht Athleten
20,71
10 Payton Otterdahl Vereinigte Staaten USA 20,32000 x000 x 20,32
11 Mesud Pezer Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina x000 x000 20,08 20,08
12 Chukwuebuka Enekwechi Nigeria Nigeria x000 18,87000 19,74 19,74

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, sechs von ihnen direkt über die Qualifikationsweite, weitere sechs über ihre Platzierungen.

In einem äußerst hochklassigen Wettbewerb setzte sich der US-amerikanische Olympiasieger von 2016 Ryan Crouser gleich mit seinem ersten Stoß auf die neue olympische Rekordmarke von 22,83 m an die Spitze der Konkurrenz. Auch sein Landsmann Joe Kovacs, der Olympiazweite von vor fünf Jahren, erzielte mit 22,19 m eine Weite jenseits von 22 Metern. Dritter war der Brasilianer Darlan Romani mit seinen 21,88 m. Im zweiten Durchgang blieb das Level dieses Wettkampfs weiter hoch. Crouser steigerte den Olympiarekord noch einmal um zehn Zentimeter auf 22,93 m und Tomas Walsh, 2016 Olympiadritter, lag mit seinem Stoß auf 22,17 m nur noch zwei Zentimeter hinter Kovacs auf dem Bronzerang. In Runde drei gab es ganz vorne keine weiteren Steigerungen, nur der Südafrikaner Kyle Blignaut traf genau 21 Meter und war damit vorerst Fünfter.

Der erste Finaldurchgang der besten acht Athleten brachte zwei Veränderungen mit sich: Kovacs verbesserte seine Weite auf 22,65 m, blieb damit aber jetzt noch 28 Zentimeter hinter Crouser auf dem Silberrang. Der Italiener Zane Weir verdrängte Blignaut mit 21,40 m vom fünften Platz. In Runde fünf steigerte Weir sich noch einmal um einen Zentimeter auf 21,41 m. Die abschließende Reihenfolge war damit bereits geklärt. Mit seinem letzten Stoß steigerte der erneute Olympiasieger Ryan Crouser den olympischen Rekord allerdings noch einmal erheblich. Ihm gelangen 23,30 m, womit er als erster Athlet bei Olympischen Spielen weiter als 23 Meter gestoßen hatte. Sein eigener Weltrekord war lediglich um sieben Zentimeter besser. Jeder seiner sechs Versuche hatte über der Marke von 22 Metern gelegen. Mit Joe Kovacs auf Rang zwei und Tomas Walsh als Bronzemedaillengewinner gab es auf den ersten drei Plätzen die identische Reihenfolge der Spiele von Rio fünf Jahre zuvor. Der Neuseeländer hatte sich mit seinen Versuchen fünf und sechs noch einmal auf zunächst 22,18 m und schließlich 22,47 m steigern können. Der Abstand zu den weiteren Finalteilnehmern war deutlich. Mehr als einen halben Meter zurück folgte Darlan Romani als Vierter vor Zane Weir und Kyle Blignaut.

Im 29. olympischen Finale gewann ein Athlet aus den USA die neunzehnte Goldmedaille für sein Land.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Shot put – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. Mai 2022