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Saikyō-Linie

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Saikyō-Linie
Triebzug der Baureihe E233 bei Kita-Yono
Triebzug der Baureihe E233 bei Kita-Yono
Strecke der Saikyō-Linie
Streckenlänge:36,9 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:1500 V =
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zweigleisigkeit:ganze Strecke
Gesellschaft: JR East
Rinkai-Linie
Tamachi-Bahnbetriebswerk
Shōnan-Shinjuku-Linie
Tōkaidō-Shinkansen
Yokosuka-Linie
Yamanote-Linie
0,0 Ōsaki (大崎)
Tōkyū Ikegami-Linie
Gotanda (五反田)
Stadtautobahn Tokio 2
Tōkyū Meguro-Linie
Meguro (目黒)
3,6 Ebisu (恵比寿)
Tōkyū Tōyoko-Linie
5,2 Shibuya (渋谷)
Keiō Inokashira-Linie
Harajuku (原宿)
               
Chūō-Hauptlinie
               
Yoyogi (代々木)
               
Odakyū Odawara-Linie
               
Keiō-Linie
               
8,6 Shinjuku (新宿)
               
               
Seibu-Shinjuku (西武新宿)
               
Shin-Ōkubo (新大久保)
               
Takadanobaba (高田馬場)
               
Kanda-gawa
               
Seibu Shinjuku-Linie
Mejiro (目白)
               
Seibu Ikebukuro-Linie
               
13,4 Ikebukuro (池袋)
Stadtautobahn Tokio 5
Yamanote-Linie
Hauptbetriebswerk Tokio
Kita-Ikebukuro (北池袋)
Tōbu Tōjō-Hauptlinie
15,2 Itabashi (板橋)
Stadtautobahn Tokio C1
Shakuji-gawa
16,9 Jūjō (十条)
Keihin-Tōhoku-Linie
Tōhoku-Shinkansen
18,9 Akabane (赤羽)
Tōhoku-Hauptlinie
Akabanedai-Tunnel
Sumida-gawa
20,4 Kita-Akabane (北赤羽)
22,0 Ukima-Funado (浮間舟渡)
Arakawa
Shobu-gawa
24,4 Toda-Kōen (戸田公園)
25,7 Toda (戸田)
27,1 Kita-Toda (北戸田)
Tōkyō-Gaikan-Autobahn
30,7 Naka-Urawa (中浦和)
29,5 Musashi-Urawa (武蔵浦和)
Musashino-Linie
30,7 Naka-Urawa (中浦和)
↔ Güterlinie
32,4 Minami-Yono (南与野)
34,0 Yonohommachi (与野本町)
35,1 Kita-Yono (北与野)
               
Tōhoku-Hauptlinie
               
Keihin-Tōhoku-Linie
               
Seibu Ōmiya-Linie
               
36,9 Ōmiya (大宮)
               
               
Tōbu Noda-Linie
               
← Tōhoku-Hauptlinie
               
← Tōhoku-Shinkansen
               
New Shuttle
Kawagoe-Linie
Takasaki-Linie

Die Saikyō-Linie (jap. 埼京線, Saikyō-sen) ist eine Bahnlinie auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR East betrieben wird. Sie verbindet den Tokioter Bezirk Shinagawa mit Ōmiya in der nördlich angrenzenden Präfektur Saitama. Ihr Name ist eine Abkürzung der beiden Regionen, die sie verbindet: Saitama () und Tokio (). Die Linie setzt sich zusammen aus den Gütergleisen entlang der Yamanote-Linie, der früheren Akabane-Linie und einer Zweigstrecke der Tōhoku-Hauptlinie. Am nördlichen Ende der Linie verkehren einige Züge weiter nach Kawagoe, am südlichen Ende werden die meisten Züge nach Shin-Kiba oder Ebina durchgebunden.

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südlicher Ausgangspunkt der Saikyō-Linie ist der Bahnhof Ōsaki im Bezirk Shinagawa, wo ein Übergang zur ostwärts führenden Rinkai-Linie nach Shin-Kiba besteht. Ebenso existiert eine Gleisverbindung in südlicher Richtung zur Hinkaku-Linie; über diese und ein Teilstück der Tōkaidō-Güterlinie kann die Sōtetsu Shin-Yokohama-Linie erreicht werden, die ihrerseits eine direkte Verbindung zur Sōtetsu-Hauptlinie nach Ebina herstellt, ohne dass die Züge einen Umweg über Yokohama machen müssen. Die eigentliche Saikyō-Linie verläuft zunächst nordwärts auf den früheren Gütergleisen parallel zur Yamanote-Linie, wobei sie die bedeutenden Bahnknotenpunkte Shibuya, Shinjuku und Ikebukuro erschließt. Dieser Abschnitt wird formell als Yamanote-Güterlinie (東北本線支線, Yamanote-kamotsu-sen) bezeichnet.

Zwischen den Bahnhöfen Ikebukuro und Akabane befahren die Züge die Akabane-Linie, wobei dieser Name kaum noch gebräuchlich ist. In Akabane beginnt eine eigens für die Saikyō-Linie erbaute Strecke über Musashi-Urawa zum Bahnhof Ōmiya in der Stadt Saitama. Das in nordwestlicher Richtung verlaufende Teilstück wurde 1985 erbaut und nutzt dieselbe Trasse wie die Schnellfahrstrecke Tōhoku-Shinkansen. Es ist mit Ausnahme des Akabanedai-Tunnels und des Tunnels im Bahnhof Ōmiya vollständig aufgeständert und umfasst zehn neue Zwischenbahnhöfe. Formell trägt das Teilstück den Namen „Zweigstrecke der Tōhoku-Hauptlinie“ (東北本線支線, Tōhoku-honsen shisen). Für die Mehrzahl der Züge ist Ōmiya die nördliche Endstation. Die übrigen verkehren anschließend westwärts auf der Kawagoe-Linie weiter bis zum Bahnhof Kawagoe.

Die Gesamtdistanz zwischen Ōsaki und Ōmiya beträgt 36,9 km. Davon entfallen 13,4 km auf das Teilstück Ōsaki–Ikebukuro (Yamanote-Güterlinie), 5,5 km auf das Teilstück Ikebukuro–Akabane (Akabane-Linie) und 18,0 km auf das Teilstück Akabane–Ōmiya (Zweigstrecke der Tōhoku-Hauptlinie). Die gesamte Linie ist zweigleisig ausgebaut und kapspurig (1067 mm), die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h.

Zugangebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

JR East betreibt drei verschiedene Zugtypen auf der Saikyō-Linie: Nahverkehrszüge (各駅停車, Kakueki-tesha) mit Halt an allen Bahnhöfen, Schnellzüge (快速, Kaisoku, engl. „Rapid“) und während der Hauptverkehrszeit Pendlerschnellzüge (通勤快速, Tsūkin kaisoku, engl. „Commuter Rapid“). Zwischen Akabane und Ōmiya halten die Schnellzüge nur in Musashi-Urawa, die Pendlerschnellzüge zusätzlich in Toda-Kōen und an allen Bahnhöfen nördlich von Musashi-Urawa. Tagsüber fahren Nahverkehrszüge ab Shinjuku alle zehn und Schnellzüge alle 20 Minuten; während der Hauptverkehrszeit wird der Takt verdichtet. Sämtliche beschleunigten Züge fahren über Ōmiya hinaus nach Kawagoe, im Nahverkehr ist hingegen Umsteigen erforderlich.[1]

In der Gegenrichtung wechseln die Schnellzüge tagsüber dreimal stündlich in Ōsaki auf die Rinkai-Linie nach Shin-Kiba, hingegen muss während der Hauptverkehrszeit in fast allen Fällen in Ōsaki umgestiegen werden.[2] Hinzu kommen Schnellzugs-Direktverbindungen nach Ebina (über die Sōtetsu-Hauptlinie): tagsüber im Halbstundentakt, während der Hauptverkehrszeit alle 20 Minuten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1970er Jahren konnte die Verkehrskapazität der Japanischen Staatsbahn (JNR) nicht mit der wachsenden Bevölkerung im Großraum Tokio Schritt halten. Als Reaktion darauf trennte die JNR die Personen- und Güterzüge zwischen den Bahnhöfen Akabane und Ōmiya auf der Tōhoku-Hauptlinie, ebenso erhöhte sie die Anzahl der Züge. Das weiterhin anhaltende Bevölkerungswachstum erforderte jedoch einen zusätzlichen Ausbau der Kapazitäten. In der Zwischenzeit begannen im Oktober 1971 die Bauarbeiten an den Schnellfahrstrecken Tōhoku-Shinkansen und Jōetsu-Shinkansen.[4]

Ursprünglich war dafür zwischen Akabane und Ōmiya ein Tunnel vorgesehen, doch aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse schlug die JNR eine Hochbahn vor. Die Präfektur Saitama lehnte dieses Ansinnen ab, zum einen wegen der zu befürchtenden Lärmimmissionen, zum anderen wegen heftiger Anwohnerproteste in den betroffenen Gemeinden und Stadtteilen. In den anschließenden langwierigen Verhandlungen versprach die JNR einerseits Verbesserungen beim Lärmschutz, andererseits sollte als eine Art Kompensation eine „neue Pendlerlinie“ (jap. 通勤新線, Tsūkin Shinsen) parallel zur Shinkansen-Trasse gebaut werden, mit der auch das Problem der chronischen Überlastung gelöst würde. Die entsprechende Genehmigung wurde im Dezember 1978 erteilt.[4]

Die Grundsteinlegung der neuen Pendlerlinie erfolgte am 27. Februar 1982 in Toda.[5] Im Juli 1985 gab die JNR bekannt, dass sie den Namen Saikyō-Linie tragen wird. Am 30. September 1985 erfolgte die Eröffnung der 18 km langen Neubaustrecke Akabane-Ōmiya, die mit der seit 1885 bestehenden Akabane-Linie zwischen Ikebukuro und Akabane zusammengelegt wurde. Ebenso nahm die JNR am selben Tag die Elektrifizierung der Kawagoe-Linie westlich von Ōmiya vor, sodass die Züge der Saikyō-Linie direkt von Ikebukuro nach Kawagoe verkehren konnten. Unter Nutzung der mittlerweile kaum noch befahrenen Gütergleise der Yamanote-Linie verlängerte die JNR die Saikyō-Linie am 3. März 1986 zum Bahnhof Shinjuku.[6]

Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Betrieb am 1. April 1987 an die neue Bahngesellschaft JR East über. Der Bau zusätzlicher Bahnsteige ermöglichte am 16. März 1996 die Verlängerung der Saikyō-Linie über Shinjuku hinaus nach Shibuya und Ebisu. Auf diese Weise konnte die Überlastung der Yamanote-Linie deutlich reduziert werden. Die Züge wendeten aus Platzgründen zunächst nicht in Ebisu, sondern im nachfolgenden Bahnhof Ōsaki. Dort entstanden daraufhin zwei weitere neue Bahnsteige, sodass seit dem 1. Dezember 2002 eine durchgehende Verbindung zur Rinkai-Linie angeboten werden kann.[7]

Am 30. November 2019 wurde der Fahrplan im Zusammenhang mit der Eröffnung der Sōtetsu/JR-Direktlinie (Shinjuku–Ebina) überarbeitet. Seither bieten JR East und die Sagami Tetsudō gemeinsam mehrmals stündlich Direktverbindungen zwischen der Saikyō-Linie nördlich von Shinjuku und der Sōtetsu-Hauptlinie an.[8]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ka = Kaisoku (Rapid); Tk = Tsūkin kaisoku (Commuter Rapid)

Strecke Name km Ka Tk Anschlusslinien Lage Ort Präfektur
Yamanote-
Linie
JA08 Ōsaki (大崎) 00,0 Shōnan-Shinjuku-Linie
Yamanote-Linie
Rinkai-Linie
Koord. Shinagawa, Tokio Tokio
JA09 Ebisu (恵比寿) 03,6 Shōnan-Shinjuku-Linie
Yamanote-Linie
U-Bahn Tokio: Hibiya-Linie
Koord. Shibuya, Tokio
JA10 Shibuya (渋谷) 05,2 Shōnan-Shinjuku-Linie
Yamanote-Linie
Keiō Inokashira-Linie
Tōkyū Den’entoshi-Linie
Tōkyū Tōyoko-Linie
U-Bahn Tokio:
Fukutoshin-Linie
Ginza-Linie
Hanzōmon-Linie
Koord.
JA11 Shinjuku (新宿) 08,6 Chūō-Hauptlinie
(Chūō-Schnellbahnlinie)
(Chūō-Sōbu-Linie)
Shōnan-Shinjuku-Linie
Yamanote-Linie
Keiō-Linie
Neue Keiō-Linie
Odakyū Odawara-Linie
U-Bahn Tokio:
Marunouchi-Linie
Toei Shinjuku-Linie
im Bhf. Seibu-Shinjuku:
Seibu Shinjuku-Linie
im U-Bhf. Shinjuku-Nishiguchi:
Ōedo-Linie
Koord. Shinjuku, Tokio
Akabane-
Linie
JA12 Ikebukuro (池袋) 13,4 Shōnan-Shinjuku-Linie
Yamanote-Linie
Seibu Ikebukuro-Linie
Tōbu Tōjō-Hauptlinie
U-Bahn Tokio:
Fukutoshin-Linie
Marunouchi-Linie
Yūrakuchō-Linie
Koord. Toshima, Tokio
JA13 Itabashi (板橋) 15,2 Koord. Itabashi, Tokio
JA14 Jūjō (十条) 16,9 Koord. Kita, Tokio
Tōhoku-
Hauptlinie

(Nebenstrecke)
JA15 Akabane (赤羽) 18,9 Tōhoku-Hauptlinie
(Utsunomiya-Linie)
Keihin-Tōhoku-Linie
Shōnan-Shinjuku-Linie
Takasaki-Linie
Koord.
JA16 Kita-Akabane (北赤羽) 20,4 ǀ ǀ Koord.
JA17 Ukima-Funado (浮間舟渡) 22,0 ǀ ǀ Koord.
JA18 Toda-Kōen (戸田公園) 24,4 ǀ Koord. Toda, Saitama Saitama
JA19 Toda (戸田) 25,7 ǀ ǀ Koord.
JA20 Kita-Toda (北戸田) 27,1 ǀ ǀ Koord.
JA21 Musashi-Urawa (武蔵浦和) 29,5 Musashino-Linie Koord. Minami-ku, Saitama
JA22 Naka-Urawa (中浦和) 30,7 ǀ Koord.
JA23 Minami-Yono (南与野) 32,4 ǀ Koord. Chūō-ku, Saitama
JA24 Yonohommachi (与野本町) 34,0 ǀ Koord.
JA25 Kita-Yono (北与野) 35,1 ǀ Koord.
JA26 Ōmiya (大宮) 36,9 Tōhoku-Shinkansen
Jōetsu-Shinkansen
Hokuriku-Shinkansen
Tōhoku-Hauptlinie
(Utsunomiya-Linie)
Kawagoe-Linie
Keihin-Tōhoku-Linie
Shōnan-Shinjuku-Linie
Takasaki-Linie
Tōbu Noda-Linie
New Shuttle
Koord. Ōmiya-ku, Saitama

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saikyō-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werktagsfahrplan ab Shinjuku in Richtung Ōmiya. JR East, 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (englisch).
  2. Werktagsfahrplan ab Shinjuku in Richtung Ōsaki. JR East, 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (englisch).
  3. Werktagsfahrplan ab Shinjuku in Richtung Ebina. JR East, 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (englisch).
  4. a b Tetsu Isozaki: 埼京線の施設と運転計画の概要. Tetsudō Journal, Dezember 1985, S. 28–31.
  5. 12年目の一斉着工 新幹線工事 戸田で27日に起工式: In: Yomiuri Shinbun, 25. Februar 1982.
  6. 首都圏の2新動脈スタート. In: Kōtsū shinbun. Kōtsū kyōryoku-kai, Tokio 4. März 1986, S. 1.
  7. 首都圏鉄道完全ガイド 主要JR路線編. Futabasha, 2013, ISBN 978-4-575-45414-7, S. 75–86.
  8. JR埼京線・りんかい線、11/30ダイヤ改正 - 快速の停車駅見直しなど. mynavi.jp, 6. September 2019, abgerufen am 8. Mai 2022 (japanisch).