Wandertrilogie Allgäu

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Übersichtskarte
Wegweiser auf der Wandertrilogie

Die Wandertrilogie Allgäu ist ein Fernwanderwegenetz, das aus den drei Hauptrouten – Wiesengänger, Wasserläufer und Himmelsstürmer Route – besteht und durch die verschiedenen Landschaftsformen des Allgäus und in einem Abschnitt durch das Tannheimer Tal führt. Die Routen sind miteinander verbunden und durch Leitern verknüpft, so dass der Wanderer sich seine Etappen individuell zusammenstellen kann.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Konzeption der Wandertrilogie Allgäu war das stadteigene Unternehmen Füssen Tourismus und Marketing mit 32 Partnerorten aus der Region beteiligt. Die Eröffnung fand am 27. Juli 2014 im Festspielhaus Füssen statt.[1]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schaupunkt auf der Alpspitze Nesselwang
Markierungszeichen mit Steinmännle-Signet

Die Wandertrilogie Allgäu führt durch das Allgäu und das Tannheimer Tal. Insgesamt gibt es 53 Etappen, wobei für einige Etappen unterschiedliche Varianten bzw. Streckenführungen existieren. Die Länge der Etappen bewegt sich zwischen acht und 26 Kilometern. Das Weitwanderwegenetz der Wandertrilogie führt über drei Höhenlagen.

Die Wandertrilogie Allgäu umfasst drei Hauptrouten:

  • Wiesengänger Route
  • Wasserläufer Route
  • Himmelsstürmer Route

Alle drei Routen stehen für eine Landschaftsebene/Höhenlage und verbinden die 33 Orte entlang der Wandertrilogie miteinander. Die Übergänge zwischen den Routen sind fließend. In den Abschnitten, in denen die Routen parallel verlaufen, wird die Wiesengänger Route zur Wiesengänger-Wasserläufer-Route und die Wasserläufer Route zur Wasserläufer-Himmelsstürmer-Route. Außerdem gibt es Verbindungswege, die sogenannten Trilogieleitern, die einen Wechsel zwischen den Routen und somit die drei Routen zu einem Wegenetz verbinden.[2]

Das Wegenetz der Wandertrilogie ist ausgeschildert mit dem sogenannten Steinmännle-Signet, welches je nach Route grün (Wiesengänger), blau (Wasserläufer) oder rot (Himmelsstürmer) ist. In dem Bereich, wo sich die Routen überschneiden (Wiesengänger-Wasserläufer und Wasserläufer-Himmelsstürmer) ist das Signet zweifarbig (grün-blau und blau-rot).

Die Routen besitzen jeweils unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, die einzelnen Etappen sind jedoch so konzipiert, dass sie von Wanderern mit durchschnittlicher Kondition gut an einem Tag bewältigt werden können. Für die Wandertrilogie Wanderer wird auch ein Gepäcktransport angeboten.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Allgäu ist bei der Wandertrilogie wie bei der Radrunde Allgäu in verschiedene Erlebnisräume, die sogenannten Trilogieräume, unterteilt. Während des Wanderns soll nicht nur die Natur und Landschaft des Allgäus, sondern auch die Kultur und Geschichte der Region mithilfe von Helden und Wahrzeichen für den Wanderer erlebbar gemacht werden. Erzählt wird auf den Routen und Etappen der Wandertrilogie die Geschichte von Persönlichkeiten, die das Allgäu geprägt haben, wie König Ludwig II., Sebastian Kneipp oder Carl Hirnbein. Aber auch landschaftliche Besonderheiten wie Moore oder Flüsse können als „Helden“ ihren jeweiligen Trilogieraum repräsentieren.

Den Orten entlang der Wandertrilogie werden dabei besondere Rollen zugewiesen. Die sogenannten Portalorte bilden den Einstieg in die jeweiligen Trilogieräume. In den zehn Portalorten der Wandertrilogie wird die Geschichte des jeweiligen Trilogieraums erzählt. In den 13 Etappenorten wird jeweils eine andere Facette dieser Geschichte des Trilogieraums beleuchtet, während weitere zehn Themenorte jeweils eine ganz besondere Geschichte, Sage oder historische Person herausgreifen und symbolisieren, wie beispielsweise die Heilige Crescentia oder Carl Hirnbein.

Am Anfang bzw. Ende einer Etappe eines Partnerortes befindet sich ein sogenannter Start- oder Willkommensplatz. Die Routen führen immer von Ort zu Ort bzw. zu Etappenpunkten, an denen beispielsweise DAV-Hütten als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung stehen.

Wandertrilogie Wahrzeichen
Wandertrilogie Ortswürfel

Die Trilogieräume und Orte sind mit einem besonderen Mobiliar ausgestattet, welches die Geschichten der Räume symbolisiert. Beispielsweise zeigt eine Bank in Form einer Chaiselongue dem Wanderer, dass er sich im Trilogieraum „Schlosspark“ befindet. Eine Bank in Form einer Sitzbadewanne symbolisiert den Trilogieraum „Glückswege“, in dem Pfarrer Sebastian Kneipp gewirkt hat.[3]

Wandertrilogie Themeninsel

Routen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesengänger Route[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MarktoberdorfKaufbeurenBad WörishofenMindelheimKatzbruiOttobeurenBad GrönenbachIllerbeurenAltusriedSchmidsfeldenLeutkirchBad WurzachEintürnenKißleggWangen im AllgäuEglofs (Argenbühl)[4]

Die Wiesengänger Route führt auf 14 Etappen im Westen des Allgäus durch Hügellandschaften und im Osten bzw. im Landkreis Unterallgäu durch die Terrassenlandschaft. Die Etappen sind etwas länger, aber vom Schwierigkeitsgrad eher einfach und führen durch flachere Gegenden.

Etappe von bis Strecke
(km)
Aufstieg
(hm)
Abstieg
(hm)
1 Marktoberdorf Kaufbeuren 25,9 329 371
2 Kaufbeuren Bad Wörishofen 23,7 207 266
3.1 Bad Wörishofen Mindelheim 17,3 066 111
3.2 Bad Wörishofen Katzbrui 16,5 177 105
4 Katzbrui Ottobeuren 25,0 334 359
5 Ottobeuren Bad Grönenbach 16,9 262 211
6 Bad Grönenbach Illerbeuren 13,0 203 283
7 Illerbeuren Altusried 20,2 344 227
8 Altusried Schmidsfelden 19,8 550 516
9.1 Schmidsfelden Leutkirch 17,4 151 266
9.2 Schmidsfelden über Leiter: Bolsternang 14,4 379 367
10 Leutkirch Bad Wurzach 25,6 344 349
11 Bad Wurzach Eintürnen 21,0 207 156
12 Eintürnen Kißlegg 12,8 076 122
13 Kißlegg Wangen 20,8 176 277
14 Wangen Eglofs 15,5 318 216

Wiesengänger-Wasserläufer-Route[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eglofs – Isny im AllgäuBolsternang – Blockhäusl – DurachGörisriedLeuterschachMarktoberdorf[5]

Etappe von bis Strecke
(km)
Aufstieg
(hm)
Abstieg
(hm)
15 Eglofs Isny 11,8 097 055
16.1 Isny Bolsternang 21,9 691 610
16.2 Isny über Leiter: Oberstaufen 25,5 752 643
17.1 Bolsternang Blockhäusl 18,0 685 590
17.2 Bolsternang über Leiter: Schmidsfelsen 13,3 338 353
18 Blockhäusle Durach 22,2 508 668
19 Durach Görisried 17,2 273 182
20.1 Görisried Leuterschach 20,0 275 326
20.2 Görisried über Leiter: Oy-Mittelberg 11,2 185 036
21.1 Leuterschach Marktoberdorf 11,7 098 118
21.2 Leuterschach Stötten am Auerberg 12,9 095 114

Wasserläufer Route, Teil 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MarktoberdorfStötten am AuerbergLechbruck am SeeHalblech[6]

Die Wasserläufer-Route führt entlang der Flüsse, Wasserwege und Seen des Allgäus und besitzt einen mittleren Anspruch. Entlang der Wasserfälle, Flüsse usw. ist mit Rutschgefahr zu rechnen.

Etappe von bis Strecke
(km)
Aufstieg
(hm)
Abstieg
(hm)
22 Marktoberdorf Stötten am Auerberg 12,6 070 004
23 Stötten am Auerberg Lechbruck am See 13,0 395 405
24 Lechbruck am See Halblech 13,6 179 075

Wasserläufer-Himmelsstürmer-Route[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinmännle-Signet der Wasserläufer-Himmelstürmer-Route

HalblechKenzenhütteTegelberg / SchwangauFüssenPfrontenNesselwangOy-MittelbergRettenbergBurgberg im AllgäuSonthofenGunzesried – Alpe Gund – Immenstadt im Allgäu / Bühl – Oberstaufen[7]

Etappe von bis Strecke
(km)
Aufstieg
(hm)
Abstieg
(hm)
25 Halblech Kenzenhütte 13,9 0698 0201
26 Kenzenhütte Tegelberghaus/Schwangau 10,3 0976 0573
27 Tegelberghaus/Schwangau Füssen 11,5 0314 1221
28 Füssen Pfronten 17,3 0854 0787
29 Pfronten Nesselwang 10,6 0673 0635
30 Nesselwang Oy-Mittelberg 14,2 0746 0708
31 Oy-Mittelberg Rettenberg 24,3 0593 0727
32 Rettenberg Burgberg 17,2 1043 1098
33.1 Burgberg Sonthofen 08,2 0034 0034
33.2 Burgberg Blaichach/Gunzesried 9,6 0207 0073
33.3 Burgberg Alpe Gund 19,7 0462 1087
34.1 Alpe Gund Immenstadt/Bühl 09,9 0136 0881
34.2 Alpe Gund Missen-Wihams 19,7 0462 1087
35 Immenstadt/Bühl Oberstaufen 19,6 0667 0586

Wasserläufer-Route, Teil 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

OberstaufenOberreuteWeiler-SimmerbergScheideggLindenberg im Allgäu – Eglofs

Wanderer auf der Wasserläufer-Route
Etappe von bis Strecke
(km)
Aufstieg
(hm)
Abstieg
(hm)
36 Oberstaufen Oberreute 10,8 407 343
37 Oberreute Weiler-Simmerberg 12,2 190 413
38.1 Weiler-Simmerberg Scheidegg 18,3 599 400
38.2 Weiler-Simmerberg Lindenberg 29,4 776 647
39 Scheidegg Lindenberg 11,2 175 248
40.1 Scheidegg Eglofs 24,1 388 557
40.2 Lindenberg Eglofs 12,9 200 302

Himmelsstürmer Route[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

OberstaufenHochgratBalderschwangGrasgehrenOfterschwangFischen im AllgäuOberstdorfEdmund-Probst-Haus am Nebelhorn – Schwarzenberghütte (Allgäuer Alpen) bei Hinterstein – Bad HindelangSchattwaldTannheim (Tirol)Bad Kissinger HüttePfronten[8]

Die Himmelsstürmer Route ist die anspruchsvollste Route der Wandertrilogie durch ihren Verlauf durch die Gebirgslandschaften der Allgäuer Alpen. Da diese Route viele Höhenmeter überwindet, sind die Tagesetappen kürzer. Wanderer auf dieser Route sollten über alpine Erfahrung verfügen und trittsicher und schwindelfrei sein.

Etappe von bis Strecke
(km)
Aufstieg
(hm)
Abstieg
(hm)
41 Oberstaufen Hochgrat/Staufener Haus 19,4 1622 0784
42 Hochgrat/Staufener Haus Balderschwang 14,8 0583 1165
43 Balderschwang Grasgehren 18,2 1061 0668
44.1 Grasgehren über Leiter: Alpe Gund 20,6 1412 1388
44.2 Grasgehren Ofterschwang 12,4 0721 1315
44.3 Grasgehren Fischen 22,1 0825 1511
45.1 Ofterschwang Fischen 09,7 0105 0197
45.2 Ofterschwang über Leiter: Alpe Gund 12,4 1197 0579
46 Fischen Oberstdorf 13,1 0334 0280
47 Oberstdorf Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn 12,2 1303 0196
48 Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn Schwarzenberg bei Hinterstein 08,2 0228 0799
49 Schwarzenberg bei Hinterstein Bad Hindelang 17,9 0640 1193
50 Bad Hindelang Schattwald 14,3 0943 0660
51 Schattwald Tannheim 10,7 0253 0247
52 Tannheim Bad Kissinger Hütte 13,6 1008 0336
53 Bad Kissinger Hütte Pfronten 10,0 0376 1285

Berghütten entlang der Wandertrilogie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entlang der Wandertrilogie befinden sich mehrere Berghütten, die oftmals als Etappenpunkte und Übernachtungsmöglichkeit dienen.

Bergbahnen entlang der Wandertrilogie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um Etappenziele schneller zu erreichen oder Höhenmeter einfacher zu bewältigen, können die Bergbahnen an der Wandertrilogie genutzt werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wandertrilogie Allgäu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Wandertrilogie Allgäu – „Im Dreiklang mit der Natur“. In: fuessenaktuell.de. 1. Juli 2014, abgerufen am 4. September 2023.
  2. Die Wanderrouten der Wandertrilogie Allgäu
  3. Besonderheiten der Trilogieräume
  4. Die Etappen der Wiesengänger Route
  5. Die Etappen der Wiesengänger-Wasserläufer-Route
  6. Die Etappen der Wasserläufer Route
  7. Die Etappen der Wasserläufer-Himmelsstürmer-Route
  8. Die Etappen der Himmelsstürmer Route