XI. Fliegerkorps

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XI. Fliegerkorps


Flagge des Kommandierenden Generals eines Fliegerkorps
Aktiv 1. Januar 1941 bis 3. April 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Flieger-Korps
Gliederung Unterstellte Verbände
Hauptquartier Berlin-Tempelhof[1] (Januar bis Mai 1941)
Athen[2] (Mai bis Juli 1941)
Berlin-Tempelhof[1] (August 1941 bis August 1942)
Nimes[3] (November 1942 bis August 1943)
Berlin-Gatow[4] (August 1943)
Pratica di Mare[5] (September 1943)
Gardelegen[6] (November 1943 bis Februar 1944)
Nancy[7] (Februar 1944)
Kommandierender General
Kommandierender General General der Flieger Kurt Student

Das XI. Fliegerkorps war ein Großverband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das XI. Fliegerkorps wurde am 1. Januar 1941 in Berlin aus dem erweiterten Stab der 7. Flieger-Division gebildet. Ihm unterstanden alle Fallschirm- und Luftlandeverbände der Luftwaffe. Seine Aufgabe war in erster Linie die Ausbildung und Weiterentwicklung der Fallschirmjäger- und Luftlandeverbände sowie die Erprobung neuer Ausrüstung.

Erster Einsatz des Korps war ab dem 20. Mai 1941 die Eroberung der griechischen Insel Kreta aus der Luft. Der Luftflotte 4 unterstellt, führte es Fallschirmjäger-, Transportflieger-, Lastensegler- und Heeresverbände in den Kampf. Um den Widerstandswillen der kretischen Bevölkerung zu brechen, erließ der Kommandierende General des Korps am 30. April einen Befehl, der im Sinne des damals geltenden Kriegsvölkerrechts keine zulässigen Repressalien beinhaltete, sondern Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung anwies. Die Besetzung Kretas war bis zum 1. Juni 1941 abgeschlossen. Insgesamt verlor das Korps während der zwölftägigen Kämpfe 6000 Soldaten an Gefallenen, Verwundeten und Vermissten. Von den anfangs verfügbaren 500 Transportmaschinen vom Typ Junkers Ju 52 wurden 150 total zerstört und 165 beschädigt.[8] Anschließend kehrte das Korps nach Deutschland zurück und widmete sich seiner eigentlichen Aufgabe.

Am 3. April 1944 wurde das Korps in die 1. Fallschirmarmee umgewandelt.

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandierender General[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
General der Flieger Kurt Student 1. Januar 1941 bis 3. April 1944[9]

Chef des Stabes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
Oberst Alfred Schlemm 1. Januar 1941 bis 7. Februar 1942[10]
Oberst Heinrich Trettner 7. Februar 1942 bis 4. Oktober 1943[11]

Erster Generalstabsoffizier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
Major Harry Hermann 1. Mai 1942 bis 1. Oktober 1942[12]
Hauptmann Günther Collani 1. Oktober 1942 bis 7. Februar 1944[13]

Unterstellte Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. Mai 1941[14][A 1]
7. Flieger-Division; Luftlande-Sturmregiment; 5. Gebirgs-Division; 22. Infanterie-Division; I. und II./Kampfgeschwader z. b. V. 1; I. und II./Kampfgeschwader z. b. V. 172; Kampfgruppe z.b.V 60; Kampfgruppe z. b. V. 101; Kampfgruppe z. b. V. 102; Kampfgruppe z. b. V. 40; Kampfgruppe z. b. V. 105; Kampfgruppe z. b. V. 106; I./Luftlandegeschwader 1;
September 1942
7. Flieger-Division; Fallschirmjäger-Brigade Ramcke; Fallschirmjäger-Regiment 2; Fallschirmjäger-Regiment 5; Kommando der Schulen und Ergänzungseinheiten
Dezember 1943
Luftlandegeschwader 1; I./Luftlandegeschwader 2; Ergänzungsgruppe (S) 1; Ergänzungsgruppe (S) 2; Fallschirmschule I; Fallschirmschule II; Fallschirmschule III; Fallschirmschule IV

Anmerkungen

  1. Bedeutung der Abkürzungen, siehe Organisation der Geschwader

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945, Biblio Verlag Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 60, abgerufen am 17. September 2023.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Greece, Crete and the Dodecanese, S. 9, abgerufen am 19. September 2023.
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, France (with Corsica and Channel Islands), S. 268, abgerufen am 19. September 2023.
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 52, abgerufen am 17. September 2023.
  5. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Italy, Sicily and Sardinia, S. 191, abgerufen am 28. September 2023.
  6. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 208, abgerufen am 17. September 2023.
  7. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, France (with Corsica and Channel Islands), S. 261, abgerufen am 19. September 2023.
  8. Gerhard Schreiber, Bernd Stegemann, Detlef Vogel: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 3 - Der Mittelmeerraum und Südosteuropa. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1984, ISBN 3-421-06097-5, S. 509.
  9. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 600, abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  10. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 124–125, abgerufen am 23. Oktober 2022 (englisch).
  11. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 703, abgerufen am 23. Oktober 2022 (englisch).
  12. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 507, abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  13. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 736, abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  14. Leo Niehorster: The Battle for Crete, Order of Battle German 4th Air Fleet 20 May 1941, abgerufen am 15. September 2023.