XII. Fliegerkorps

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XII. Fliegerkorps


Flagge des Kommandierenden Generals eines Fliegerkorps
Aktiv 1. August 1941 bis 15. September 1943
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Flieger-Korps
Gliederung Unterstellte Verbände
Hauptquartier Zeist[1] (August 1941 bis September 1943)
Kommandierender General
Kommandierender General Generalmajor Josef Kammhuber

Das XII. Fliegerkorps war ein Großverband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das XII. Fliegerkorps wurde am 1. August 1941 in Zeist in den deutschbesetzten Niederlanden aus der 1. Nachtjagd-Division mit ihren Nachtjagdgeschwadern gebildet. Ab dem 10. August wurden dem Korps auch die Tagjagdgeschwader unterstellt. Damit konzentrierten sich sämtliche Jagdgeschwader zur Verteidigung des Luftraumes über dem Deutschen Reich bei Tag und bei Nacht in diesem Korps. Es stand bis zum 15. September 1943 unter dem Kommando des Luftwaffenbefehlshaber Mitte.[2]

In dem Korps waren alle militärischen Mittel zusammengefasst, die zur Abwehr alliierter Tag- oder Nachtbomberangriffe nach dem Himmelbett-Verfahren erforderlich waren. Zum Betrieb der aufwendigen Organisation standen dem Korps am 31. August 1943 insgesamt 88.112 Personen zur Verfügung, davon 2.352 Offiziere, 681 Beamte, 66.778 Unteroffiziere und Mannschaften, 16.509 Luftwaffenhelferinnen und 1.792 russische Hilfswillige. Diese betrieben 26 Nachtjagd-, 12 Jagd- und 4 Zerstörergruppen, dazu 585 Würzburg-Geräte, 200 Freya-Geräte, 8 Fernstsuchanlagen und 270 Seeburg-Auswertetische.[3] Statistisch gesehen waren für jedes der 756 einsatzbereiten Jagdflugzeuge des Korps 116 Personen erforderlich um es an den vorher erfassten Feind ranzuführen. Seine Verbände waren überwiegend in den besetzten Gebieten der Niederlande, Belgiens, Nordfrankreichs und in den nordwestlichen Gebieten des Deutschen Reiches stationiert.

Am 15. September 1943 wurde das Korps in I. Jagdkorps umbenannt.[4]

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandierender General[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
Generalmajor Josef Kammhuber 16. Oktober 1940 bis 14. Dezember 1943[5]

Chef des Stabes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
Oberst Ludwig Hoffmann 1. April 1942 bis 15. September 1943[6]

Unterstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterstellung von bis
Luftwaffenbefehlshaber Mitte 1. August 1941 15. September 1943

Unterstellte Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

28. Juni 1942[7][8][A 1] direkt unterstellt Stab, I., II. und IV./Jagdgeschwader 1
Jagdfliegerführer Mitteldeutschland IV./Nachtjagdgeschwader 3; I. und III./Nachtjagdgeschwader 4; Stab, I. und III./Nachtjagdgeschwader 5
1. Flakscheinwerfer-Division Flakscheinwerfer-Regimenter 1, 2, 3 und 4
2. Flakscheinwerfer-Division Flakscheinwerfer-Regimenter 5, 6, 7 und 8
1. Oktober 1942[9] 1. Jagddivision Stab, I., II. und III./Nachtjagdgeschwader 1; Stab, I., II. und III./Nachtjagdgeschwader 2
2. Jagddivision Stab, I., II. und III./Nachtjagdgeschwader 3
3. Jagddivision Stab, I., II. und III./Nachtjagdgeschwader 4
4. Jagddivision Stab, I., II. und III./Nachtjagdgeschwader 5
5. Jagddivision Stab, I., II. und III./Nachtjagdgeschwader 6
15. September 1943[10] 1. Jagddivision Stab, I., II. und III./Nachtjagdgeschwader 5; Nachtjagdgruppe 10
2. Jagddivision Nachtjagdraumführer 1, Nachtjagdraumführer 2, Nachtjagdraumführer 3, Nachtjagdraumführer 100
3. Jagddivision Nachtjagdraumführer 7, Nachtjagdraumführer 8, Nachtjagdraumführer 9, Nachtjagdraumführer 103
4. Jagddivision Nachtjagdraumführer 10, Nachtjagdraumführer 11, Nachtjagdraumführer 12, Nachtjagdraumführer 104, Nachtjagdraumführer 104
5. Jagddivision Nachtjagdraumführer 106, Nachtjagdraumführer 107, Nachtjagdraumführer 108, Nachtjagdraumführer 104, Nachtjagdraumführer 104

Anmerkungen

  1. Bedeutung der Abkürzungen, siehe Organisation der Geschwader

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945, Biblio Verlag Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, the Netherlands, S. 20, abgerufen am 27. September 2023.
  2. Horst Boog, Werner Rahn, Reinhard Stumpf, Bernd Wegner: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Der Globale Krieg. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, ISBN 3-421-06233-1, S. 489.
  3. Horst Boog, Gerhard Krebs, Detlef Vogel: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Das Deutsche Reich in der Defensive. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, München 2001, ISBN 3-421-05507-6, S. 164.
  4. Horst Boog, Richard Lakowski, Werner Rahn, Manfred Zeidler, John Zimmermann: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1 - Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, S. 839.
  5. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 816–817, abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  6. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 578, abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  7. Leo Niehorster: German Airforce, Order of Battle, Air Force Commander Center, XIIth Air Corps, 28 June 1942, abgerufen am 15. September 2023.
  8. Horst Boog, Werner Rahn, Reinhard Stumpf, Bernd Wegner: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 6. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, ISBN 3-421-06233-1, S. 540.
  9. Georg Tessin, S. 390
  10. Georg Tessin, S. 324–366