II. Flak-Korps

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II. Flak-Korps


Flagge des Kommandierenden Generals eines Flak-Korps
Aktiv 3. Oktober 1939 bis 8. Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Flak-Korps
Gliederung Unterstellte Verbände
Hauptquartier Frankfurt am Main[1] (Oktober bis Dezember 1939)
München-Gladbach (Dezember 1939 bis Mai 1940)
Cambrai[2] (Juni 1940)
Tours[3] (Dezember 1940 bis Februar 1941)
Roslawl[4] (September bis Oktober 1941)
Gshatsk[5] (Januar 1942)
Wjasma[6] (März bis April 1942)Bobruisk[7] (November 1943)
Minsk[8] (1944)
Kommandierender General
Erster Kommandierender General Generalmajor Otto Deßloch
Letzter Kommandierender General General der Flakartillerie Job Odebrecht

Das II. Flak-Korps war ein Großkampfverband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stab des II. Flak-Korps wurde am 3. Oktober 1939 zum Teil aus der 6. Flieger-Division in Frankfurt am Main aufgestellt. Anschließend verlegte es nach München-Gladbach in den Bereich der Luftflotte 2.

Mit Beginn des Westfeldzuges, war das Korps weiterhin der Luftflotte 2 unterstellt. Neben seiner eigentlichen Aufgabe, der Herstellung des Luftraumschutzes im Bereich der übergeordneten Luftflotte, griff es auch in die Kämpfe an vorderster Front ein, insbesondere bei der 6. Armee. Nach Abschluss der Kampfhandlungen wurde das Korps mit seinen unterstellten Verbänden mit dem Luftraumschutz in den Räumen Ostende, Boulogne, Calais, Gravelines und Dünkirchen betraut. Im März 1941 wurden das Korps nach Berlin verlegt.

Noch vor dem Überfall auf die Sowjetunion wurde es der Luftflotte 4 im Südabschnitt der Ostfront unterstellt. Neben der Herstellung des Luftraumschutzes arbeitet das Korps eng mit der Panzergruppe 1, bei der Bekämpfung feindlicher Panzer, zusammen. Bis Ende September 1941, waren die Verbände des II. Flak-Korps an den Schlachten bei Dubno, Kiew und Uman beteiligt.[9]

Am 30. September 1941 wechselte es im Zuge der Verlegung in den Mittelabschnitt der Ostfront zur Luftflotte 2. Dort nahm es an der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk, als es die Panzergruppe 4 beim Vormarsch nach Moskau unterstützte. Nach Beginn der sowjetischen Gegenoffensive am 5. Dezember stemmte sich das Korps gegen die Truppen der Roten Armee. Am 10. April erhielt das Korps die neue Bezeichnung 18. Flakdivision.

Neu aufgestellt am 1. November 1943 aus dem III. Luftwaffenfeldkorps, war es der Luftflotte 6 im Mittelabschnitt der Ostfront unterstellt. Nach Beginn der Operation Bagration am 22. Juni 1944, musste es sich weiträumig nach Westen zurückziehen. Im Raum um Warschau konnte es im August 1944 wieder Fuß fassen, als es an der Panzerschlacht vor Warschau teilnahm. Anschließend standen die Verbände des Korps bis Memel an der Ostseeküste verteilt. Im Januar, nach Beginn der sowjetischen Weichsel-Oder-Operation zog sich das Korps bis in den Raum Prenzlau zurück, wo in Boitzenburg, der Korpsgefechtsstand lag. Das Korps war auf die Zusammenarbeit mit der Heeresgruppe Weichsel verpflichtet. Große Teile des Korps kämpften in der Schlacht um die Seelower Höhen mit den Verbänden der 9. Armee zusammen. Weitere Kontingente standen bei der 3. Panzerarmee in Vorpommern zur Verfügung.[10] Vollkommen auf sich gestellt, ohne Verbindung zum Korps, kämpften einige Flakbatterien des Korps bei der Schlacht um Berlin und der letzten Offensive der 12. Armee mit.[11] Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht löste das Korps sich auf.

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandierender General[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
Generalmajor Otto Deßloch 3. Oktober 1939 bis 31. März 1942[12]
General der Flakartillerie Job Odebrecht 11. Oktober 1943 bis 8. Mai 1945[13]

Chef des Stabes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
Oberst Georg Neuffer 3. Oktober 1939 bis 31. März 1941[14]
Oberstleutnant Claus Jebens 16. Juni 1941 bis 31. März 1942[15]
Oberstleutnant Kurt Hölscher 24. März 1944 bis 15. August 1944[16]
Oberst Kurt Hein 15. August 1944 bis 8. Mai 1945[17]

Erster Generalstabsoffizier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum
Major Oskar Vorbrugg 12. April 1940 bis 16. Juni 1941[18]
Major Franz Böhme 20. Februar 1942 bis 31. März 1943[19]
Major Paul Passlick März 1944 bis 8. Juni 1944[20]
Major Otto Zupfer 8. Juni 1944 bis 1. Januar 1945[21]

Unterstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterstellung von bis
Luftflotte 2 3. Oktober 1939 3. März 1941
Luftflotte 4 21. Juni 1941 September 1941
Luftflotte 2 September 1941 30. November 1941
Oberbefehlshaber der Luftwaffe 30. November 1941 31. März 1942
Luftflotte 6 1. November 1943 April 1945
Luftwaffenkommando Nordost April 1944 Mai 1945

Unterstellte Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

10. Mai 1940[22]
Flak-Regiment 103 mit I., II. und IV./Regiment GG, I./Flak-Regiment 7 (mot.), II./Flak-Regiment 43 (mot.)
Flak-Regiment 103 mit I./Flak-Regiment 6, II./Flak-Regiment 26, I./Flak-Regiment 64, Flak-Abteilung 73
Flak-Regiment 202 mit I./Flak-Regiment 23, I./Flak-Regiment 37, I./Flak-Regiment 61, Flak-Abteilung 74
22. Juni 1941[23]
Stab Flak-Regiment 6 mit I./Flak-Regiment 7, I./Flak-Regiment 24, II./Flak-Regiment 26 leichte Flak-Abteilung 93
Stab Regiment GG mit I. und IV./Regiment GG, II./Flak-Regiment 43, leichte Flak-Abteilung 74, leichte Flak-Abteilung 83, leichte Flak-Abteilung 84
1. November 1943[24]
10. Flak-Division
12. Flak-Division
18. Flak-Division
1. September 1944[25]
12. Flak-Division
18. Flak-Division
23. Flak-Division
10. Flak-Brigade
11. Flak-Brigade

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Zweiter Band, Die Landstreitkräfte 1–5, Verlag E. S. Mittler & Sohn, 1965, ISBN 3-7648-1097-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 183, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, France (with Corsica and Channel Islands), S. 79, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, France (with Corsica and Channel Islands), S. 362, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 565, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  5. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 204, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  6. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 784, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  7. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 86, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  8. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 409, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  9. Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Der Angriff auf die Sowjetunion. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06098-3, S. 670–672.
  10. Horst Boog, Richard Lakowski, Werner Rahn, Manfred Zeidler, John Zimmermann: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1 - Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, S. 649.
  11. Horst Boog, Richard Lakowski, Werner Rahn, Manfred Zeidler, John Zimmermann: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1 - Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, S. 613.
  12. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 805–806, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  13. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 684, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  14. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 611, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  15. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 742, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  16. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 609–610, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  17. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 408, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  18. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 792–793, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  19. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 495, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  20. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 758, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  21. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 1150, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  22. Leo Niehorster: German Air Force, IInd Antiaircraft Corps, 2nd Air Force, 10th May 1940. 2. November 2010, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  23. Leo Niehorster: German Air Force, IInd Antiaircraft Corps, 4th Air Force, 22 June 1941. 2. November 2010, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  24. Bundesarchiv-Militärarchiv: Flakübersicht 11.43 - 12.44, RL 2 III/1119 - 1122
  25. Bundesarchiv-Militärarchiv: Flakübersicht 11.43 - 12.44, RL 2 III/1119 - 1122