Zodiac – Die Spur des Killers

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Film
Titel Zodiac – Die Spur des Killers
Originaltitel Zodiac
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge Kinofassung: 158 Minuten,
Director’s Cut: 162 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie David Fincher
Drehbuch James Vanderbilt
Produktion James Vanderbilt,
Ceán Chaffin,
Mike Medavoy,
Brad Fischer,
Arnold Messer
Musik David Shire
Kamera Harris Savides
Schnitt Angus Wall
Besetzung
Synchronisation

Zodiac – Die Spur des Killers (Originaltitel: Zodiac) ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm des Regisseurs David Fincher aus dem Jahr 2007. Der Thriller schildert die Taten des Serienmörders Zodiac, der Ende der 1960er Jahre in San Francisco mehrere Menschen ermordete, sowie die Ermittlungen von offizieller und privater Seite. Der Film basiert auf den Büchern Zodiac und Zodiac Unmasked von Robert Graysmith, einem Karikaturisten der Tageszeitung San Francisco Chronicle, bei dem einige Briefe des Zodiac-Killers eintrafen.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag 1969 werden im kalifornischen Vallejo die Teenager Darlene Ferrin und Mike Mageau von einem unbekannten Angreifer mit mehreren Schüssen verwundet. Während Darlene ihren Verletzungen im Krankenhaus erliegt, überlebt Mike den Angriff, taucht aber zeitig unter. Der Täter selbst meldet sich telefonisch bei der Polizei, bekennt sich auch zu einem Doppelmord aus dem Vorjahr und kündigt weitere Taten an. Im Folgemonat gehen beim San Francisco Chronicle, dem SF Examiner und dem Vallejo Times Herald anonyme Briefe des Serienmörders ein, in denen er die Veröffentlichung von verschlüsselten Nachrichten fordert. Die Geheimtexte enthalten zwar keinen Hinweis auf die Identität des sich selbst nur „Zodiac“ nennenden Täters, verweisen aber auf Das grausamste Spiel.

Die von Zodiac mit der Tatzeit beschriftete Autotür von Bryan Hartnell

Im Herbst 1969 kommt es zu weiteren Morden des Zodiac-Killers. Am Lake Berryessa im Napa County tötet er Cecilia Shepard, während ihr Freund Bryan Hartnell mit schweren Stichwunden überleben kann, ehe Zodiac in San Francisco den Taxifahrer Paul Stine erschießt. Durch seine Ankündigung, zukünftig wahllos Schulkinder töten zu wollen, herrscht eine öffentliche Angst in ganz Kalifornien; es werden Ausgangssperren verhängt und zahlreiche Hinweise der Polizei gemeldet. Beim San Francisco Police Department haben sich unterdessen die Mordkomissare Dave Toschi und Bill Armstrong dem Zodiac-Fall angenommen. Ihre Ermittlungen erweisen sich zu Beginn jedoch als schwierig, da es Probleme bei der Kommunikation mit den zuständigen Behörden gibt.

Ende Oktober 1969 möchte Zodiac in der Morgensendung von Jim Dunbar anrufen und mit dem Rechtsanwalt Melvin Belli sprechen. Die Rückverfolgung des Anrufes misslingt, doch der Überlebende Bryan Hartnell identifiziert die Stimme nicht als jene seines Angreifers. Auch Zodiac gibt in seinem nächsten Brief an, nicht der Anrufer gewesen zu sein und sich ab sofort nicht mehr zu seinen Verbrechen bekennen zu wollen. So erwähnt er die versuchte Entführungen von Kathleen Johns Anfang 1970 nahe Modesto erst Monate später in einem seiner Briefe, während seine Interaktionen mit der Polizei zunehmend von einem spielerischen Charakter geprägt sind. Da Zodiac in seinen Nachrichten gleichzeitig keine neuen Insider-Informationen mehr preisgibt, kommt in den Medien der Verdacht auf, dass sich der unbekannte Täter auch nur mit fremden Verbrechen schmücken könnte. Der San Francisco Chronicle druckt daher keine weiteren Zodiac-Briefe.

Stattdessen legt sich der Chronicle-Journalist Paul Avery öffentlich mit Zodiac an und erhält in der Folge Morddrohungen des Serienkillers. Die neue Öffentlichkeit nutzt er dazu, einem an ihn adressierten anonymen Hinweis nachzugehen, laut denen das erste Opfer von Zodiac die 1966 ermordete Studentin Cheri Jo Bates in Riverside gewesen sein soll. Auch Toschi stellt Nachforschungen zu dem Fall an, verfolgt aber eine ganz andere heiße Spur: der Zeuge Donald Cheney hat sich bei den Behörden gemeldet und von seinem ehemaligen Bekannten Arthur Leigh Allen berichtet. Allen ist wegen Kindesmisshandlung vorbestraft, war regelmäßig am Lake Berryessa und soll gegenüber Cheney bereits Anfang 1969 davon gesprochen haben, unter dem Namen „Zodiac“ Morde begehen zu wollen. Bei einer Vernehmung von Allen findet Toschi neue Indizienbeweise – darunter eine Zodiac-Uhr und Allens Liebe für Das grausamste Spiel – doch bei einer anschließenden Hausdurchsuchung werden keine hinreichenden Beweisstücke gefunden. Auch der mit den Zodiac-Briefen vertraute Handschrift-Experte Sherwood Morrill entlastet den beidhändigen Allen, weshalb er von offizieller Seite als Verdächtiger ausgeschlossen wird.

Nachdem 1971 mit Dirty Harry eine Verfilmung des ungelösten Falls entstanden ist, ist Zodiac Ende der 1970er Jahre in der Öffentlichkeit kaum noch präsent. Toschis Partner Armstrong gibt den Fall ab, um mit seiner Familie mehr Zeit verbringen zu können, während Paul Avery dem Alkohol verfallen ist und mittlerweile für den zweitklassigen Sacramento Bee arbeitet. Einzig der ehemalige Chronicle-Karikaturist Robert Graysmith, der bereits zur Zeit der Zodiac-Morde mit eigenen Nachforschungen begann, interessiert sich noch für den ungelösten Kriminalfall und möchte alle verfügbaren Informationen in einem Buch zusammentragen. Es kommt zu einer inoffiziellen Zusammenarbeit mit Toschi, der Graysmith an die zuständigen Behörden in Vallejo und Napa verweist, wo der Karikaturist in den Archiven recherchieren kann. Seine zunehmende Besessenheit für den Fall hat jedoch zur Folge, dass sich seine Frau Melanie von ihm trennt.

Arthur Leigh Allens Führerschein samt angegebenem Geburtsdatum

Graysmith erhält nicht nur anonyme Drohanrufe, in denen ein Unbekannter laut in den Hörer atmet, sondern bekommt telefonisch auch den Hinweis, dass es sich bei Zodiac um den ehemaligen Filmvorführer Rick Marshall handelt. Graysmith kann über gezeichnete Filmplakate eine Handschriftenprobe von Marshall organisieren, die Morrill als fast identisch mit der von Zodiac identifiziert, woraufhin sich der Karikaturist mit Marshalls Bekannten Bob Vaughn in Verbindung setzt. Bei dem Treffen stellt sich jedoch heraus, dass Vaughn selbst die Filmplakate gezeichnet hat, woraufhin Graysmith fluchtartig die Szenerie verlässt und später schlussfolgert, dass es mehrere Täter geben muss. Aus den Vallejo-Akten schließt er, dass der Mörder das Opfer Darlene Ferrin gekannt haben muss, ehe er über ihre Schwester Linda erfährt, dass es in Darlenes Umfeld einen „Leigh“ gab. Auch ein kurz vor Weihnachten 1969 an Melvin Belli adressierter Anruf, in dem Zodiac davon sprach, Geburtstag zu haben, spricht für den am 18. Dezember geborenen Allen als Täter.

Die Ergebnisse seiner Nachforschung präsentiert Graysmith im Jahr 1978 Toschi, der zuvor aus der Mordkommission entlassen wurde, da man ihn selbst verdächtigte, ein Zodiac-Schreiben verfasst zu haben. Beide erkennen, dass es zeitliche Übereinstimmungen zwischen den Briefen und eine Haftstrafe von Arthur Leigh Allen gab, es aber weiterhin an hinreichenden Beweisen für eine Verurteilung fehle. Graysmith ist trotzdem von Allens Schuld überzeugt und sucht den Verdächtigen Ende 1983 bei dessen neuer Arbeitsstelle auf, schaut ihm tief in die Augen und verlässt die Örtlichkeit schließlich wieder. Im Jahr 1986 erscheint sein Buch zum Kriminalfall, ehe 1991 der wieder in die Vereinigten Staaten eingereiste Mike Mageau Allen als Schützen identifiziert. Eine Anklage gegen den mutmaßlichen Täter wurde erwogen, doch Allen starb 1992 noch vor Prozessbeginn. Im Jahr 2002 wurde Allen mithilfe eines DNA-Abgleichs als Zodiac-Mörder ausgeschlossen, ehe der Fall 2004 eingestellt wurde und seitdem als Cold Case gilt.

Historischer Kontext und literarische Vorlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Phantombild des mutmaßlichen Zodiac-Killers

Der Film Zodiac – Die Spur des Killers basiert auf realen Geschehnissen rund um den Serienmörder Zodiac, der zwischen Dezember 1968 und Oktober 1969 nach offiziellen Angaben fünf Menschen in der San Francisco Bay Area tötete. Die Morde gingen mit an Zeitungen und die Polizei adressierten Briefen einher, in denen Zodiac sogar von bis zu 37 Opfern sprach. Das San Francisco Police Department ermittelte in dem Fall gegen über 2.500 Verdächtige, konnte die Identität des Täters allerdings nie final feststellen. Über die Jahre entstand bei Strafverfolgungsbehörden und Hobby-Detektiven daher eine regelrechte Obsession um die ungelöste Mordserie,[3] wodurch Zodiac zu einem der bekanntesten und berüchtigsten Serienkiller der Geschichte aufstieg.[4][5][6]

Mit der Veröffentlichung von Büchern, Filmen, Zeitungsartikeln und Fernsehsendungen rund um Zodiac verschwamm die Grenze zwischen offizieller Untersuchung und sensationeller Mythologie zunehmend. Zodiacs Interaktionen mit Zeitungen, seine Fähigkeit, die eigene Wahrnehmung in den Medien zu beeinflussen,[4] und die Tatsache, dass selbst Kryptoanalytiker von US-amerikanischen Geheimdiensten an der Entschlüsselung seiner Codes scheiterten,[7] verschaffte ihm bald einen Kultstatus ähnlich dem Jack the Rippers. Zur neuen Subkultur, eigene Theorien zu veröffentlichen und über Beweise zu debattieren, trug auch die 1986 von Robert Graysmith veröffentlichte Chronik Zodiac – Auf der Spur eines Serienkillers bei.[4] Graysmith war ab Ende der 1960er Jahre als politischer Karikaturist beim San Francisco Chronicle tätig[3] und begleitete so Zodiacs Interaktionen mit der Zeitung von Beginn an.[4]

Graysmith selbst war von Zodiac besessen,[8] interviewte Zeugen, die nicht einmal die Polizei vernommen hatte, und wollte so alle verstreuten Informationen zu Zodiac gebündelt zusammentragen. Durch seine Recherchearbeit zu Zodiac – Auf der Spur eines Serienkillers galt Graysmith als einer der am besten mit dem Fall vertrauten Personen.[4] Das Buch selbst enthielt sowohl Nachkonstruktionen von Zodiacs Kommunikation mit Polizei und Zeitungen, aber auch Graysmiths eigene Spekulation über die Identität des Killers in Form von Arthur Leigh Allen.[3][8] Diese Versteifung auf einen Verdächtigen, obwohl alle forensischen Details gegen Allen sprachen, brachte dem Werk den Ruf ein, zwar fesselnd zu sein, aber auch wichtige Fakten im Zusammenhang mit dem Fall verschleiert zu haben. Graysmith selbst gab an, dass sein Buch aufgrund der ausführlichen Berichte zum offiziellen Nachschlagewerk der Polizei von Vallejo wurde.[4] Im Jahr 2002 erschien sein Nachfolgewerk Zodiac Unmasked.

Auch Graysmith soll mit über 400 Millionen verkauften Buchexemplaren[9] letztendlich dazu beigetragen haben, den Zodiac-Fall noch Jahrzehnte nach den Morden in der Öffentlichkeit zu halten und vor dem Vergessen zu bewahren. Als zu Beginn der 2000er Jahre DNA-Analysen als neue forensische Beweismethode aufkamen, startete das San Francisco Police Department einen weiteren Versuch, die ungeklärten Mordfälle zu lösen. Die Abgleiche entlasteten Arthur Leigh Allen abermals, auch wenn die Aussagekraft der ausgewerteten Proben in Frage gestellt wurde. Zur Analyse von weiteren vorhandenen Beweismaterialien kam es nicht mehr, da sich die verantwortlichen Ermittler überwarfen und der Fall in der Folge im Jahr 2004 offiziell eingestellt wurde. Trotzdem nehmen US-amerikanische Strafverfolgungs­behörden weiterhin Hinweise bezüglich Zodiac entgegen.[4]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstehung und Drehbuchentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseur David Fincher

Die Filmrechte zu Zodiac – Auf der Spur eines Serienkillers veräußerte Robert Graysmith erstmals in den frühen 1990er Jahren an den 19-jährigen Drehbuchautor Shane Salerno, der das Buch bereits in seiner Jugend gelesen hatte. Für eine fast siebenstellige Summe ging Salerno im Jahr 1997 eine Kooperation mit den Filmproduzenten John Hughes und Ricardo Mestres ein, um für die Disney-Tochterfirma Touchstone Pictures den True-Crime-Thriller Zodiac zu verwirklichen. Der Drehbuchautor konnte dabei nicht nur auf die Literaturvorlage zurückgreifen, sondern bekam auch das gesamte von Graysmith gesammelte Material zum Fall zur Verfügung gestellt.[3] Eine Umsetzung kam trotz jahrelanger Entwicklung jedoch nicht zustande, sodass die Filmrechte wieder an Graysmith zurückfielen.[10]

So begannen andere Autoren, Drehbücher über Zodiac zu verfassen, darunter auch James Vanderbilt, der Graysmiths Buchvorlage in der High School gelesen hatte und von dem Fall seitdem fasziniert war. Über ein Jahr lang schrieb er an einem ersten Skript und fand mit Phoenix Pictures ein Produktionsunternehmen, das sich die Rechte an der Buchvorlage sicherte. Bei der Drehbuchentwicklung bestand Vanderbilt auf das offene Ende der ungeklärten Identitätsfrage von Zodiac, auch wenn frühere Verfilmungen wie Dirty Harry mit einer vollständigen Auflösung ein zufriedenstellenderen Schluss gehabt hatten. Vanderbilt wollte den Fokus des Films stattdessen realitätsnah auf die persönlichen Folgerungen der handelnden Personen legen und untersuchen, wie sie mit dem Fall abschließen und so mit ihrem Leben fortfahren konnten. Um nach schlechten Erfahrungen im Zuge der Produktion von Basic – Hinter jeder Lüge eine Wahrheit die kreative Kontrolle über das Material zu behalten, war Vanderbilt gemeinsam mit Mike Medavoy und Brad Fischer von Phoenix Pictures auch als Produzent tätig.[11]

Auf der Suche nach einem passenden Regisseur für das Filmprojekt wurden Vanderbilt und Fischer mit David Fincher fündig.[7] Dieser wollte zu Beginn der 2000er Jahre nach seinem Publikumserfolg Panic Room zunächst eine fünfteilige Serienadaption von James Ellroys Roman Die schwarze Dahlie über den ungeklärten Mordfall von Elizabeth Short im Jahr 1947 inszenieren, ehe das Vorhaben gestoppt wurde.[12] Stattdessen nahm Fincher das Angebot an, die ähnlich gelagerte Neo-Noir-Polizeigeschichte Zodiac zu verfilmen, da er auch selbst eine persönliche Verbindung zum Fall hatte. So wuchs der Regisseur in den späten 1960er Jahren im Marin County auf, wo er als Kind die Zodiac-Morde aus unmittelbarer Nähe miterlebte. Aufgrund der Drohungen des Serienkillers musste sein Schulbus zeitweise von Polizeistreifen begleitet werden, weshalb Zodiac von Fincher als „ultimativer Boogeyman“ wahrgenommen wurde.[8][12]

Da es für Fincher eine Herausforderung war, in Zodiac jemanden postum zu verurteilen, wollte er auf Spekulationen weitestgehend verzichten, sondern nur Informationen aus der Buchvorlage nutzen, die auch in polizeilichen Akten festgehalten wurden. So durchforstete er gemeinsam mit Vanderbilt zahlreiche Dokumente und sprach mit Zeugen, Ermittlern sowie Überlebenden, wobei laut Graysmith Beweise gefunden wurden, die selbst die Polizei übersehen hatte.[8][11] Der Film sollte allerdings keine reine Faktenaufzählung wie im Gerichtsfernsehen oder ein „Serienkiller-Porno“ aus der Sicht von Zodiac werden, sondern emotional sein. Die Morde wurden so als plötzliche, einschneidende Erlebnisse aus Sicht der Opfer dargestellt, wodurch der Film einen natürlichen Horroraspekt bekommen sollte. Die Hintergrundgeschichte der handelnden Figuren ließ Fincher dabei bewusst aus, da er nur ihre Verbindung mit dem Fall als relevant erachtete.[13] Da der Regisseur überdies die Befürchtung hatte, das Publikum könnte durch die Dialoglastigkeit schnell seine Aufmerksamkeit verlieren und abgelenkt sein, verzichtete er auf einige historische Details und die Nutzung eines unzuverlässigen Erzählers wie in Fight Club. Fincher bezeichnete Zodiac daher als „schlichtesten Film“, den er je inszeniert habe.[8]

Besetzung und Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Besetzung der Hauptrollen von Robert Graysmith und Dave Toschi tat sich Fincher aufgrund seines Perfektionismus schwer, passende Schauspieler zu finden. Die Entscheidung für Jake Gyllenhaal und Mark Ruffalo traf er letztendlich auf Empfehlung von Jennifer Aniston, die zu diesem Zeitpunkt mit dem Fight-Club-Hauptdarsteller Brad Pitt verheiratet war und bereits zuvor mit Gyllenhaal und Ruffalo zusammengearbeitet hatte.[14] Ruffalo war mit dem Zodiac-Fall vertraut und mochte die Darstellung seiner Figur im Film zunächst nicht, weshalb ihm Fincher zusicherte, das Drehbuch zu überarbeiten und seine Rolle auszubauen.[15] Gyllenhaal, der Fincher letztendlich mit seiner Darbietung in Donnie Darko überzeugen konnte,[16] traf sich unterdessen in Vorbereitung auf die Dreharbeiten mit dem echte Robert Graysmith. Die Gespräche nahm er dabei auf Video auf, um die Verhaltensweisen des Autors studieren und seine Figur anhand dessen interpretieren, aber nicht imitieren zu können.[7]

Für die Rolle des Verdächtigen Arthur Leigh Allen wurde John Carroll Lynch verpflichtet, da Fincher auch hier keinen Darsteller wollte, der den realen Allen nur imitiert, sondern seine eigene Version der Figur erschafft. Um die wahre Identität des Zodiac-Killers visuell mysteriös und unklar zu halten, wechselten sich die drei Darsteller Richmond Arquette, Bob Stephenson und John Lacy in verschiedenen Szenen ab, jeweils basierend auf den unterschiedlichen Beschreibungen der Augenzeugen vor Ort.[17]

Eine weitere zentrale Figur, der Ermittler Bill Armstrong vom San Francisco Police Department, stellte für Fincher das Gleichgewicht des Films dar, weshalb er einen möglichst anständigen Darsteller besetzten wollte. Die Wahl fiel auf Anthony Edwards, der die Rolle minimalistisch einfühlsam verkörpern sollte.[13] Der Rechtsanwalt Melvin Belli wurde ursprünglich von Gary Oldman gespielt, nach ersten Testaufnahmen aber durch Brian Cox ersetzt.[18] Ähnliches geschah mit der Figur Linda del Buono, die erst bei Nachdrehs von Clea DuVall verkörpert wurde.[17]

Die deutschsprachige Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Andreas Pollak bei Interopa Film.[19]

Rolle Darsteller Synchronsprecher[19]
Mitarbeiter des San Francisco Chronicles
Robert Graysmith, Karikaturist Jake Gyllenhaal Marius Clarén
Paul Avery, Journalist Robert Downey Jr. Charles Rettinghaus
Charles Thieriot, Herausgeber John Terry Kaspar Eichel
Templeton Peck, Redakteur John Getz Ernst Meincke
Al Hyman, Redakteur Ed Setrakian Roland Hemmo
Duffy Jennings, Journalist Adam Goldberg David Nathan
Shorty, Kaffeeverkäufer James Carraway Hasso Zorn
Carol Fisher, Sekretärin Candy Clark
Ermittler der Strafverfolgungsbehörden
Inspector Dave Toschi, SFPD Mark Ruffalo Norman Matt
Inspector Bill Armstrong, SFPD Anthony Edwards Oliver Siebeck
Captain Marty Lee, SFPD Dermot Mulroney Erich Räuker
Sergeant Jack Mulanax, Vallejo Elias Koteas Bernd Vollbrecht
Officer George Bawart, Vallejo James LeGros Detlef Bierstedt
Captain Ken Narlow, Napa Donal Logue Michael Iwannek
Captain Cross, Riverside John Mahon Friedrich G. Beckhaus
Mel Nicolai, Justizministerium Zach Grenier Frank-Otto Schenk
Dagitz, Coroner Jason Wiles Wolfgang Wagner
Andere
Melvin Belli, Rechtsanwalt Brian Cox Klaus Sonnenschein
Sherwood Morrill, Handschrift-Analyst Philip Baker Hall Hans Teuscher
Jim Dunbar, Fernsehmoderator Tom Verica Reinhard Kuhnert
Rolle Darsteller Synchronsprecher[19]
Zodiac-Verdächtige
Arthur Leigh Allen John Carroll Lynch Lutz Schnell
Bob Vaughn Charles Fleischer Bodo Wolf
Zodiac 1 Richmond Arquette Hans-Jürgen Wolf
Zodiac 2 Thomas Nero Wolff
Zodiac 3 Bob Stephenson Axel Lutter
Zodiac 4 John Lacy
Zodiac-Opfer
Mike Mageau Jimmi Simpson (alt) Markus Pfeiffer
Lee Norris (jung) Julius Jellinek
Darlene Ferrin Ciara Moriarty Marie Bierstedt
Kathleen Johns Ione Skye Gundi Eberhard
Cecilia Shepard Pell James Susanne Geier
Bryan Hartnell Patrick Scott Lewis Dennis Schmidt-Foß
Paul Stine Charles Schneider
Verwandte und Bekannte
Melanie Graysmith Chloë Sevigny Berenice Weichert
Carol Toschi June Diane Raphael Katrin Zimmermann
Linda del Buono Clea DuVall Vera Teltz
Donald Cheney John Hemphill Peter Flechtner
Sandy Panzarella Paul Schulze Rainer Doering
John Allen Matt Winston Olaf Reichmann
Catherine Allen Jules Bruff

Dreharbeiten, Ausstattung und Effekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten erfolgten von September 2005 bis Februar 2006 in Los Angeles und an Originalschauplätzen in der San Francisco Bay Area.[7] Als Kameramann fungierte Harris Savides, der mit Regisseur David Fincher zuvor bereits bei den Filmen Sieben und The Game zusammengearbeitet hatte. Beide verfolgten den Ansatz einer möglichst banalen Kameraführung, um das Gezeigte als Realität und den Film dokumentarisch wirken zu lassen.[20] Als eine der ersten Filmproduktionen setzte Zodiac dabei fast ausschließlich auf Digitalkameras der Firma Thomson, die Fincher bereits zuvor bei seiner Arbeit an Werbespots genutzt hatte. Nur für einige ausgewählte Slow-Motion-Szenen wie die Eröffnungssequenz wurde auf 35-mm-Film gedreht, auch wenn Zodiac in der Postproduktion auf ebendiesen Look getrimmt wurde. Fincher begründete diese Entscheidung aus einem praktischen Ansatz heraus, da er das gedrehte Material sofort sichten und nicht erst auf eine spätere Entwicklung warten wollte.[7][20] Ähnlich wie bei Finchers Vorgängerfilmen setzte er auch bei Zodiac darauf, einzelne Einstellungen bis zu 90 Mal wiederholen zu lassen, was laut Darsteller Robert Downey Jr. auf Finchers Perfektionismus zurückzuführen war. Sein Co-Darsteller Jake Gyllenhaal beklagte sich hingegen über fehlende kreative Freiheiten als Schauspieler. Obwohl die Filmaufnahmen mit 115 Drehtagen länger als übliche Hollywoodproduktionen dauerten, blieb Fincher im Budgetrahmen von rund 75 Millionen US-Dollar.[8]

Der kalifornische Lake Berryessa, Handlungs- und Drehort des Films

Fincher wollte die dargestellten Ereignisse möglichst wahrheitsgetreu inszenieren und setzte sich selbst als Regel, Zodiac nur dann im Film zu zeigen, wenn es auch aktenkundige Zeugen oder Überlebende gab.[14] Das Drehen an Originalschauplätzen gestaltete sich dabei in einigen Fällen als schwierig, da sich die Orte mit der Zeit zum Teil signifikant verändert hatten. So musste der Newsroom des San Francisco Chronicles im Terminal Annex in Los Angeles nachgebaut werden, da das Originalgebäude zum Zeitpunkt der Dreharbeiten anderweitig genutzt wurde.[9][20] Am Lake Berryessa wurden derweil zwei Eichen per Hubschrauber eingeflogen und im Boden verankert, um das Landschaftsbild aus den späten 1960er Jahren nachzustellen.[7] Der Taximord in San Francisco konnte hingegen nicht vor Ort gedreht werden, da sich nicht nur die Szenerie mit neuen Fassaden und Straßenbemalungen drastisch verändert hatte, sondern auch die Anwohner nicht wollten, dass vor ihren Häusern durch eine Filmproduktion Aufmerksamkeit erregt wird.[21]

Die sechsminütige Sequenz wurde stattdessen auf einer Soundstage in Downey vor Bluescreen gedreht. Um eine tiefe Perspektive in die Weite San Franciscos zu suggerieren, kamen Matte Paintings zum Einsatz. Außerdem übergab Szenenbildner Donald Graham Burt dem VFX-Team von Digital Domain unter der Leitung von Eric Barba historische Kriminalfotos und hochauflösende Bilder vom Tatort, auf deren Basis die Straßenkreuzung digital modelliert wurde. Die über 200 VFX-Shots wurden auch dafür genutzt,[21] einen Zeitraffer des Baufortschritts der Transamerica Pyramid zu erstellen und Graffiti sowie Satellitenschüsseln nachträglich aus Aufnahmen zu entfernen. Außerdem wurde sämtliches Blut in Zodiac auf Wunsch von Fincher erst während der Postproduktion hinzugefügt, um so Szenen schneller wiederholen zu können.[17] Für digitale Establishing Shots und die visuelle Alterung des Stadtbildes war hingegen das VFX-Unternehmen Matte World Digital unter der Leitung von Craig Barron verantwortlich.[22]

Auch der Kostümbildner Casey Storm hatte Zugang zu Polizeifotos und -akten, die er als Referenz für Nachbildungen der Kostüme von Opfern und Zeugen nutze. So basiert etwa die „Henker-Haube“, die Zodiac bei seinem Angriff am Lake Berryessa trägt, auf Schilderungen des Überlebenden Bryan Hartnell. Dieser war ebenso wie Mike Mageau und Dave Toschi in beratender Funktion für den Film tätig. Auch das Vallejo Police Department arbeitete eng mit der Produktion zusammen, da man die Hoffnung hatte, durch den Film neue Zeugen finden und den Fall so abschließen zu können.[7] Buchautor Robert Graysmith selbst besuchte die Dreharbeiten in Südkalifornien mehrmals und stellte der Produktion unter anderem zahlreiche Originalrequisiten zur Verfügung.[15][9]

Filmmusik und Soundtrack-Album[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die musikalische Untermalung von Zodiac wollte Regisseur David Fincher zunächst vollständig auf neu komponierte Filmmusik verzichten und stattdessen auf eine Mischung aus Sounddesign, Vintage-Songs und Originalaufnahmen der Zeit setzen. Auch mit den verantwortlichen Filmstudios war abgesprochen, dass kein Komponist engagiert werden müsse, sondern lediglich die Rechte an älteren Liedern eingekauft werden sollten. Im Zuge der Postproduktion stellte der verantwortliche Sounddesigner Ren Klyce allerdings fest, dass es einige Lücken im Film gab, die komponierte Filmmusik gut vertragen könnten. Klyce besorgte daraufhin CDs mit den von ihm geschätzten Scores zu Der Dialog sowie Die Unbestechlichen und fügte einige Klavierstücke als Platzhalter in den Rohschnitt ein. Als sich auch Fincher von der von David Shire komponierten Musik begeistert zeigte, wurde der US-amerikanische Filmkomponist kurzerhand für Zodiac engagiert.[23][7]

Shire hatte zunächst den Auftrag, nur etwa 15 bis 20 Minuten an Klavierstücken für den Score zu komponieren, endet aber bei rund 37 Minuten an weitaus umfangreicherer Musik. Die Aufnahmen entstanden mit einem 54-köpfigen, aus vornehmlich Streichern bestehenden Orchester an der San Francisco Opera.[23] Als Inspiration diente Shire dabei unter anderem Charles Ives’ Komposition The Unanswered Question, wobei er zwölf Tonfolgen in Anlehnung an die Tierkreiszeichen (engl. „Zodiacs“) erschuf.[7] Die Auswahl der im Film verwendeten Lieder traf Regisseur David Fincher gemeinsam mit dem Music Supervisor George Drakoulias. Für die Eröffnungssequenz sah Fincher ursprünglich den experimentellen Song All Is Loneliness von Janis Joplins Band Big Brother and the Holding Company vor, ehe dieser gegen den melancholischen Lied Easy to Be Hard der Rockband Three Dog Night getauscht wurde.[24] Das aus 14 Musikstücken bestehende Soundtrack-Album wurde am 27. Februar 2007 digital und als CD bei Lakeshore Records veröffentlicht;[25] das Album mit der von Shire komponierten Filmmusik folgte am 13. März bei Varèse Sarabande.[26]

Komponist David Shire (2013)
Zodiac (Songs From the Motion Picture)[25]
Nr.TitelInterpretLänge
1.Easy to Be HardThree Dog Night3:15
2.Sky PilotThe Animals7:33
3.Soul SacrificeSantana6:37
4.BernadetteThe Four Tops3:02
5.(I Never Promised You A) Rose GardenLynn Anderson2:57
6.I Want to Take You HigherSly & the Family Stone5:25
7.HyperbolicsyllabicsequedalymisticIsaac Hayes9:41
8.Inner City Blues (Make Me Wanna Holler)Marvin Gaye5:29
9.Brother LouieStories3:57
10.Hurdy Gurdy ManDonovan3:20
11.It’s Not For Me to SayJohnny Mathis3:06
12.Mary’s BluesJohn Coltrane6:47
13.SolarMiles Davis4:44
14.The Sound of the CityThe Johnny Mann Singers1:14
Gesamtlänge:67:07

Veröffentlichung und Schnittfassungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit über 200 Drehbuchseiten und fast 400.000 Metern gedrehtem Film erwies sich Zodiac in der Studiolandschaft Hollywoods als Risikoprojekt,[27] insbesondere da er keine Action wie andere Filme mit Überlänge enthielt.[28] Für den Vertrieb schlossen sich daher die beiden Major-Studios Warner Bros. und Paramount zusammen, deren Vereinbarung auch umfasste, sich das Produktionsbudget in dreistelliger Millionenhöhe für Finchers Nachfolgewerk Der seltsame Fall des Benjamin Button zu teilen. So mussten Fincher und Filmeditor Angus Wall parallel zu den Dreharbeiten für besagten Fantasyfilm auch am Schnitt zu Zodiac arbeiten,[8] wobei als einer der ersten Filmproduktionen mit Final Cut Pro editiert wurde.[7]

Auf Druck der Studios wollte Regisseur David Fincher die Laufzeit des Films so gering wie möglich halten und sich nicht zu sehr in Details verlieren, hatte porträtierten Personen aber auch versprochen, ihre Geschichte in Zodiac zu erzählen und sie nicht nur als „Opfer Nr. 1“ zu Handlungszwecken zu nutzen.[8][13] Nach Monaten des Schneidens und Verdichters entstand so zunächst eine Schnittfassung mit etwas mehr als drei Stunden Laufzeit,[27] mit der sich Fincher aber selbst nicht zufrieden zeigte.[28] Um weitere Überarbeitungen zu ermöglichen, wurde der ursprünglich für Herbst 2006 angedachten Kinostart ins Folgejahr verschoben. Laut Fincher fielen daraufhin viele Füllerszenen und kleinere Charaktermomente dem Schnitt zum Opfer.[27] Ebenso wurde auf eine mehrminütige Audiomontage verzichtet, in der über schwarzem Hintergrund mit zeittypische Songs von Joni Mitchell oder Donna Summer der Beginn der 1970er Jahre eingeläutet werden sollte, und stattdessen nur auf einen Zwischentitel mit der Aufschrift „Vier Jahre später“ gesetzt.[8]

Im Vorfeld des zunächst für Januar 2007 angekündigten Starttermins wurde Zodiac als heißer Kandidat für die anstehende Awards-Season gehandelt. Paramount sträubte sich aber weiterhin davor, den zweieinhalbstündigen Director’s Cut in die Kinos zu bringen, und forderte die stärkere Fokussierung auf zwei statt drei Hauptfiguren. Da Fincher dies ablehnte und ihm vertraglich das Recht des Final Cuts zugesichert wurde, zog Paramount den Film unter anderem aus der Oscar-Kampagne zurück. Zodiac kam letztendlich am 2. März 2007 in die US-amerikanischen Kinos – traditionell ein eher wenig besuchter Kinomonat.[28][8] Am 17. Mai 2007 wurde der Film beim Cannes-Filmfestival vorgeführt,[29] ehe Zodiac am 31. Mai 2007 auch in den deutschen Kinos anlief.

Der reguläre Heimkinostart erfolgte in den Vereinigten Staaten am 24. Juli 2007.[30] Eine erste Aufführung des um wenige Minuten längeren Director’s Cut erfolgte im November 2007 in New York City.[31] Die breite Veröffentlichung dieser Schnittfassung folgte am 8. Januar 2008, wobei das Bonusmaterial der DVD auch die Making-of-Dokumentation This is the Zodiac Speaking umfasste.[32] Branchenunüblich entschied sich Paramount dazu, bei den Verbänden PGA, WGA und SGA den Director’s Cut statt der Kinofassung für die Berücksichtigung bei Filmpreisen einzureichen.[33]

Filmanalyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genre und Vergleich mit anderen Kriminalfilmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zodiac wird gemeinhin dem Krimi-Subgenre des Serienkillerfilms zugeordnet, aufgrund der Thematik oft aber auch als „Zeitungsfilm“ im Stile von Die Unbestechlichen bezeichnet.[34] Innerhalb des Kriminalgenres greife das Werk auf Elemente des Film noir, des Polizeithrillers und des Horrorfilms zurück,[35][36][37] wobei insbesondere die Inszenierung der Morde den Konventionen des Horrorkinos folge und zum Teil Klischees des Slasher-Films bediene.[38] Im Vergleich zu anderen Kriminalfilmen untergrabe Zodiac durch seine Faktentreue die typischen Anforderungen des Genres. So sei die porträtierte Zeitspanne länger, die Handlung detaillierter, die Gesamtform diffuser und die finale Auflösung weniger beruhigend.[39] Die vergleichsweise klassische Bildkomposition und die wenigen Schnitte seien gleichzeitig eine Reaktion auf den „Slice-and-Dice-Stil“ moderner Krimis.[34] Zodiac könne so als Antithese und Kritik am populären Krimifernsehen der späten 1990er und frühen 2000er Jahre verstanden werden.[35] Wo Sackgassen und Ablenkungen sonst nur erzählerische Mittel seien, würden sie in Finchers Film organisch entstehen.[39]

In Abgrenzung zu anderen Serienkillerfilmen wurde vielerorts festgehalten, dass Zodiac fast alle Erwartungen an das Genre untergrabe und sich massiv von Finchers Vorgängerwerk Sieben unterscheide.[40][41][35] So gebe es keinen Wettlauf gegen die Zeit, kein Zittern, wann der Unbekannte das nächste Mal zuschlägt, und kein Porträt des psychopathischen Killers.[41] Zodiac fokussiere sich auch nicht auf einen zentralen Ermittler, sondern auf das ganze System dahinter.[40] In seiner schwer fassbaren Weitläufigkeit sei der Film so mit Werken wie Fukushū Suru wa Ware ni Ari (1979) oder The Hours of the Day (2003) vergleichbar, in denen nicht die Morde an sich, sondern alltägliche Arbeiten im Fokus der Erzählung stünden.[42] Als zutiefst pessimistisches, aber menschliches Drama über Desillusionierung[40] könne Zodiac so eher als ein Film über die Idee eines Serienkillers an sich verstanden werden.[43]

Frühere Filme über den Serienmörder wie The Zodiac Killer (1971) und Der Zodiac-Killer (2005) fokussieren sich entweder mehr auf den Täter selbst oder enden wie in der Filmadaption Dirty Harry mit seinem fiktiven Tod.[44][45] Durch Zodiacs zentrale Thematisierung der gesellschaftlichen Auswirkungen der Morde wurde der Film daher stattdessen oftmals mit dem südkoreanischen Thriller Memories of Murder von Bong Joon-ho verglichen. Beide Serienkillerfilme sind von realen Ereignissen inspiriert, befassen sich mit Obsessionen und schildern, wie eine Reihe von Gewaltverbrechen Paranoia und Panik auslösen können. Inhaltlich teilen sich beide Werke nicht nur das offene Ende, sondern auch Ermittler, die ihren eigenen Versionen der Verbrechen nachgehen, anstatt nach der unergründlichen Wahrheit zu suchen. Ebenso würden sowohl Zodiac als auch Memories of Murder meisterlich mit der Perspektive spielen, seien dem Publikum stets einen Schritt voraus und würden die Erzählung gezielt durcheinander bringen. Wo Memories of Murder einen Sinn für Humor besitze, sei Zodiac jedoch eine ernste, träge Angelegenheit.[46]

Filmaufbau, narrativer Stil und Dramaturgie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zodiac lässt sich grob in drei Erzählabschnitte untergliedern, wobei der erste Teile die zentralen Zodiac-Morde geradlinig behandelt und erstmals Fakten und Rahmendaten einführt. Im zweiten Akt entwickelt der Film Arthur Leigh Allen als Figur und Verdächtigen, während sich der finale Abschnitt auf die verschlungenen Ermittlungen von Robert Graysmith gegen Allen fokussiert.[47][48] Nachdem die Morde zu Beginn vergleichsweise schnell abgehandelt werden, richtet sich der Fokus des Films stattdessen größtenteils auf die Arbeit in Nachrichtenorganisationen und Polizeirevieren.[39] Fincher verlasse so die Genrekonventionen, sobald er die Erwartungen des Publikums erfüllt habe,[49] und lege sein eigentliches Interesse wie auch in Sieben, Verblendung oder Mindhunter auf jene Menschen, die leidenschaftlich einen erheblichen Teil ihres Berufs- und Privatlebens den Ermittlungen gewidmet und geopfert hätten.[43][45] Im Unterschied zur aus der Perspektive von Graysmith geschriebenen Buchvorlage fokussiere sich der Film dabei auf mehrere relevante Figuren und stelle die Ermittlungsarbeit nicht nur aus Sicht des Karikaturisten dar.[35] Die unermüdliche Verfolgung eines Rätsels ohne Antworten und deren Auswirkungen würden so einen Großteil der Dramatik und des Mysteriums ausmachen.[50][51] Zodiac selbst, seine potentielle Motivation und seine Psychologie seien hingegen der abwesende Kern des Films und blieben ein Phantasma, das immer ein wenig außer Reichweite sei, um das aber trotzdem alle Figuren kreisen würden.[45][52] Fincher nutze die Suche nach Zodiac dabei auch, um die späten 1960er Jahre zu erforschen, in denen sich die postmoderne Welt geformt hätte.[48]

Als langes, prozedurales Krimidrama stelle Zodiac einen ungewöhnlichen Eintrag in der Filmografie von Fincher dar, der diesmal auf ein erzählerisches Feuerwerk wie in Fight Club oder Gone Girl verzichte.[52] Stattdessen werde die Geschichte melancholisch und nüchtern erzählt,[41] wobei Fincher sowohl die entmutigende als auch zuverlässige Natur des Ermittlungsverfahrens zeige.[49] Die gleichzeitig weitläufige und straffe Erzählung sei sowohl undurchsichtig als auch akribisch detailliert; innerhalb der komplizierten Struktur des Films gebe es so zahlreiche Zeit- und Ortswechsel.[8] Durch diese episodenhafte, intermittierende Form und die Nutzung von Untertiteln sowie Zeitraffern werde das Publikum nicht nur an die zeitliche Dauer der Ermittlungen erinnert, sondern verstehe auch die monumentale Reise, die alle Charaktere durchlaufen würden. Zwischen vereinzelten Schrecksequenzen mit Zodiac gebe es so vor allem langsame, aber faszinierende und manchmal mit Humor aufgelockerte Dialog- und Ermittlungsszenen.[51][53] In jedem Moment werde dabei ein Haufen an Informationen auf den Zuschauer geworfen, ohne irgendwelche Redundanzen zu erzeugen,[45] auch wenn praktisch jeder Aspekt, der nicht den Täter betrifft, dem Publikum vorenthalten werde.[38] So halte Zodiac den Zuschauer auf Distanz, gebe ihm keine weiteren Hinweise, mache ihn nicht schlauer als die Protagonisten und installiere das Publikum so als eigenständige Ermittler ohne subjektive Aspekte.[53][46] Diese erzählerische Unbestimmtheit lasse den Film Szene für Szene wie die Zusammenstellung einer Fallakte wirken, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, eine bereits vorgefasste Geschichte präsentiert zu bekommen.[49]

Während Robert Graysmith in der Buchvorlage nicht im Vordergrund steht, rückt ihn der zunächst als Ensemblefilm beginnende Zodiac in der zweiten Filmhälfte zunehmend in den Mittelpunkt.[35] Der Karikaturist wurde zuvor für einen Großteil der Laufzeit praktisch an den Rand der Erzählung gedrängt und verfolgte das Geschehen nur interessiert aus der Distanz, verkörpere nun aber stellvertretend die Verschiebung einer einst offiziellen Ermittlung hin zu einer privaten Obsession. Der ruhige und höfliche Graysmith beginne dabei zunächst als fast naiver Kontrapunkt zum urbanen Zynismus von Paul Avery und etabliere sich so schnell als Stellvertreter des Publikums,[50][53][54] wobei sein Außenseiterstatus ein wichtiges Element der Beziehung zwischen seiner Figur und dem Zuschauer sei.[16] Auch der Hauptverdächtige Arthur Leigh Allen werde erst vergleichsweise spät innerhalb der Erzählung eingeführt und diene im Film als eine Art Payoff, auch wenn seine Schuld letztendlich nicht final bewiesen werde.[35] Diese Ablehnung eines narrativen Abschlusses ohne typischen erzählerischen Höhepunkt enttäusche zunächst, spiegele aber nur die eigene Enttäuschung des Zuschauers über seine Unfähigkeit wieder, die Welt vollends zu verstehen.[49] Bis zum Schluss halte der Film die Erwartung aufrecht, Zodiac könnte womöglich doch noch geschnappt werden,[55] doch im Unterschied zu anderen Serienkillerfilmen würden sich keine geheimen Muster bei den scheinbar zufälligen und motivlosen Verbrechen offenbaren, die zur Lösung des Falls beitragen könnten.[56] Auch sonst gebe es keine Verfolgungsjagden oder Schießereien, nichts, was dem Publikum in irgendeiner Form einen Abschluss oder Befriedigung verschaffen würde, sodass der Sinn von Zodiac nicht in einem Ergebnis, sondern in der Art und Weise des Prozesses selbst liege.[45] Fincher halte sich so an die Fakten und nehme in Kauf, dass über den Täter nur weiter spekuliert werden könne,[41] womit er dem Zuschauer allein das größte Rätsel überlasse.[55]

Visueller Stil, Kameraarbeit und Koloration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie in seinen Vorgängerwerken setzt Regisseur David Fincher auch in Zodiac auf die für ihn bekannte dunkle Bildgestaltung und einen akribische Liebe zum Detail.[36] Sein visueller Stil reiche dabei von Realismus, über Hyperrealismus bis hin zum Expressionismus, wobei die Form des Films durch Finchers kontrollierte, stilisierte Regie poetisch auf den Inhalt treffe. Indem er jedes Bild akribisch mit visuellen und narrativen Informationen fülle, verkörpere Zodiac so visuell den obsessiven Grundgedanken des Themas selbst.[35][46] Durch die Verwendung einer Digitalkamera mit toten Pixeln und Bildrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen werde eine 35-mm-Optik nachgeahmt, die das Erscheinungsbild der 1970er Jahre wiedergebe und die Handlung fest in der Vergangenheit verorte. Jene Zeitepoche hätte dabei selten so alt ausgesehen; die Musik von damals sei sehr präsent, die Mode hingegen auffallend abwesend. Auch digitale Montagen und eine bei zunehmender Bildtiefe kaum nachlassende Bildschärfe würden einen subtilen Irritationseffekt hervorrufen, der eine zeitentrückte und nicht genau datierbare Realität vermittle.[57][38][48]

Sam Dickson, ein Forscher für Filmtheorie an der Universität Sydney, führt in seinem Abstract für die Filmzeitschrift Senses of Cinema den in Zodiac herrschenden Dualismus zwischen analogen und digitalen Elementen aus. So versuche Fincher im Film mit einer Digitalkamera, die naturalistischen Bildtöne und den Kontrastumfang von New Hollywood aus den 1960er und 1970er Jahren nachzuahmen. Durch diese Rekonstruktion analoger Filmbilder mit digitalen Mitteln spiegele Zodiac die Angst jener Zeit vor dem Ende des Kinos als Fotokunst wider. Der Film sei das Produkt einer kurzen Übergangszeit, in der jegliche digitale Ästhetik aus den visuellen Strukturen der Werke gelöscht und so die eigene Immaterialität verborgen wurde. In Zodiac sei diese Rekonstruktion aber mehr als reiner Retro-Fetischismus, sondern auch ein entscheidender formaler Faktor für die Erzählung. Dabei vertrete der Film eine ambivalente Haltung in Bezug auf den historischen Wandel, sei misstrauisch gegenüber der obsessiven Suche nach der Wahrheit und mache ehrfürchtige Hommagen an das Zelluloidkino. Die Kamera versuche eine überzeugende Darstellung einer vergangenen Ära zu reproduzieren und werde in ihrem Naturalismus einzig durch konventionelle Gewalt unterbrochen. Dass die Klimaxe der Morde tatsächlich fotografische Bilder seien, verleihe Zodiac die allegorische Bedeutung, die Lösung des Falls werde zur formalen Versöhnung von analogen und digitalen Elementen. Mit seiner digitalen naturalistischen Ästhetik schaffe der Film so eine imaginäre Annäherung an eine abwesende Realität[52] und sei so ein perfektes Beispiel für die unangenehme Kollision des Kinos mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.[57]

Das Zodiac-Symbol

Bereits über den ersten Bilder liege eine ferne Beunruhigung,[40] ein Flair des Unheimlichen,[55] was Fincher-typisch den Ton des restlichen Films vorgebe.[51] Vereinzelt gruselige Mordszenen würden allerdings stets durch stumpfe Verfahrensarbeit kontrapunktiert werden,[42] in denen Fincher wie in Sieben seine Vorliebe für Chiffren und grafische Darstellung zur Betonung der Ikonografie auslebe. So seien die Ermittlungen sehr visuell geprägt, es gebe ein Übergewicht an Diagrammen, Karten, Dateien und Berichten, die kriminelle Symbolik des Täters werde thematisiert und die Beweissuche auf seine Handschrift ausgerichtet. In seiner Inszenierung sei Zodiac dabei kontrolliert und streng in seiner Bildkomposition; Fincher setze auf eine absichtliche Distanzierung zum Geschehen.[58] Im Vergleich zu seinen früheren Werken sei Zodiac aber visuell bemerkenswert zurückhaltend und weniger ausdrucksstark,[49][53] auf eine grelle Gotik wie in Sieben werde verzichtet.[52] Stattdessen bleibe die Kameraarbeit von Harris Savides einfach, unauffällig und statisch, wobei lange Szenen mit wenig Schnitten meistens nur aus zwei Einstellungen bestünden.[49][45] Diese nüchterne und gedämpfte Kameraarbeit brilliere, weil sie undefinierbare Paranoia sowie Misstrauen verkörpere und erst den ganzen Schrecken erzeuge;[50][55] der gelegentliche Einsatz von Kamerafahrten und Luftaufnahmen von San Francisco trage zu diesem Gefühl einer lauernden Präsenz weiter bei.[59][51] Die zumeist objektive Kamera werde nur in wenigen Szenen subjektiv und ähnle so in einer Konfrontation mit dem Tatverdächtigen Bob Vaughn durch Nahaufnahmen des Gesichts von Robert Graysmith der Kameraführung eines Horrorfilms.[20][51] Beim Verhör von Arthur Leigh Allen würden analog durch POV-Shots die individuellen Standpunkte der Ermittler präsentiert und so der Erkenntnisprozess des Publikums nachgeahmt werden.[45]

Ein Großteil der Gewalt spielt sich wie oft bei Fincher außerhalb des Bildschirms ab. Zodiac selbst bleibe dabei eine schattenhafte, nicht erkennbare Figur,[27][52] dessen Gewalttaten klinisch und vergleichsweise schreckfrei inszeniert werden.[41] Der Schnitt sei ohne mit der Wimper zu zucken quälend und blutig,[54] doch im Unterschied zu Sieben, wo grotesk verstümmelte Opfer nichts anderes als liebevoll gestaltete Requisiten gewesen wären, seien die Morde in Zodiac keine Belohnung für das Publikum.[36] Der Zuschauer nehme nie die Perspektive der Täter oder Opfer ein,[35] sondern verfolge das Geschehen als Voyeur und erhalte nur so viele Informationen, wie später auch den Ermittlern vorliegen würden.[59][46] Beim Mord an Darlene Ferrin und Mike Mageau würden die Opfer durch seltsame Bildverzerrungen und schattenbedeckte Gesichter objektifiziert werden,[60] wodurch ihnen keine übertriebene Sentimentalität entgegengebracht werde und Fincher stattdessen die absurde Normalität der Tat darstelle.[59] Die Inszenierung samt unterstreichenden Zeitlupen folge so bekannten Konventionen filmischer Gewalt, während sich der darauffolgende Mord an Cecilia Shepard und Bryan Hartnell im Gegensatz dazu einer gänzlich naturalistischen Ästhetik und Logik verschrieben habe. Hier gebe es keine Hervorhebung des gewalttätigen Moments, keine musikalische Untermalung oder Zeitlupen. Stattdessen sei die helle, lichtdurchflutete Beleuchtung ein bemerkenswerter Kontrast zum ersten Mord und Zodiac selbst.[52]

Auch in Zodiac setzt Fincher auf das für ihn typische Color Grading.[61] So werde die Welt in dunklen Brauntönen dargestellt; dazwischen herrsche ein tristes Grau in den Fluren beim San Francisco Chronicle oder auf Polizeirevieren.[55] Durch unterbelichtete oder farblich abgestimmte Aufnahmen reproduziere Savides die körnige, verwaschene Farbpalette der 1970er Jahre und lasse das Bild wie auf alten Schnappschüssen leicht ausgeblichen wirken.[53][62] Bis auf einige Spritzer Senfgelb und Türkis, die zeitgenössische Geschmacksvorlieben dezent suggerieren würden,[38] seien dem Bild fast alle hellen Farben entzogen worden.[36] Gelb komme dabei noch eine weitere Bedeutung zu, denn Fincher nutze die Farbe in seiner Erzählung implizit zur Darstellung von Zodiac und den möglichen Verdächtigen. Der mit Tod und Toxizität assoziierte Farbton sei so ein wiederkehrendes Motiv der gezeigten Morde und werde unter anderem an der Kleidung von Mike Mageau, in der Umgebung des Lake Berryessa oder beim Taxi von Paul Stine verwendet. Auch in den Büroräumen des Chronicles und an der Kleidung der derzeitigen Ermittler und Journalisten sei die Farbe Gelb sehr präsent, was die allgegenwärtige Anwesenheit des Serienmörders in den Köpfen der Menschen verdeutlichen solle. Im Verlaufe der Handlung werde die Farbe weniger zum Symbol für Zodiac selbst, sondern mehr für die Obsession dahinter. Die Büroräume des Chronicles seien so nunmehr vorwiegend blau, weil der Zodiac-Fall für die Zeitung kaum noch eine Bedeutung hätte, während einzig Robert Graysmith noch gelbe Kleidung trage. In der finalen Szene im Jahr 1991 sei schließlich nur noch Graysmiths Buch über Zodiac in Gelb eingefärbt.[61]

Darstellung der historischen Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Film wird im Allgemeinen attestiert, sehr realitätsnah in Bezug auf die Morde und die dadurch ausgelöste gesellschaftliche Reaktion zu sein.[35] Mehrmals wurde Zodiac dabei eher mit Dokumentationen oder einer verfilmten Fallakte als mit fiktionalen Werken in Verbindung gebracht.[55][40][59] Regisseur David Fincher betreibe keinen Sensationsjournalismus und fiktionalisiere oder glamourisiere historische Ereignisse kaum,[63][64] sondern stelle die Polizeiarbeit durch den Verzicht auf Verfolgungsjagden sowie Schießereien authentisch dar und betreibe keine Effekthascherei.[44][34] Dennoch mache er einige Kompromisse bei der Genauigkeit zugunsten einer die Erzählung vorantreibenden Dramaturgie und erfinde so beispielsweise die Beziehung zwischen Paul Avery und Robert Graysmith,[47] um das aufrichtig-obsessive Interesse des Karikaturisten an Zodiac mit der journalistischen Abgeklärtheit von Avery zu kontrastieren.[65]

Inspector Dave Toschi (1976)

Als größte Ungenauigkeit des Films wurde vielerorts das Beharren auf Arthur Leigh Allen als mutmaßlicher Täter ausgemacht,[50] während andere Verdächtige fast komplett ausgelassen wurden.[66] Auch wenn Allen vom echten Ermittler Dave Toschi für Zodiac gehalten wurde[28] und auch in Robert Graymiths Buchvorlage als Täter herausgearbeitet werde,[44] gebe der Film offen zu, dass es sich bei allen Anschuldigungen nur um Indizien und nicht um stichhaltige Beweise handle.[63][50] Dennoch bekannte sich Fincher, bewusst die Position aus Graysmiths Büchern übernommen und Allen als den wahrscheinlichsten Täter präsentiert zu haben.[45][53][63] Auch wenn Zodiac dem Publikum dabei letztendlich die absolute Gewissheit verweigere und weiterhin Raum für Interpretationen lasse,[44][63] diene Allen im Film für Graysmith als persönlicher Heureka-Moment.[50][9] Zodiac schließe so mit einer imaginären Zertifizierung anstatt mit echten forensischen Beweisen ab.[52]

Im Zusammenhang mit Arthur Leigh Allen wurde vom Zodiac-Experten Michael Butterfield, der für den Film als Berater tätig war, herausgearbeitet, dass Zodiac viele Behauptungen als Fakt akzeptiere und Übertreibungen, Mythen und Unwahrheiten ins Drehbuch übernommen hätte.[67] So wird die Zeugenaussage von Mike Mageau am Filmende als wichtiger Teil der Ermittlung gegen Allen dargestellt, während ihr in Realität aufgrund der vergangenen Zeitspanne und den Lichtverhältnissen am Tatort von der Polizei nur wenig Bedeutung beigemessen wurde.[66][7] Auch eine Verbindung zwischen Allen und dem Mordopfer Darlene Ferrin sei wenn überhaupt stark dramatisiert, die Zeugenaussage von Donald Cheney wäre in Wahrheit widersprüchlich sowie aufgrund seiner Vergangenheit mit Allen zweifelhaft und ein Zusammenhang zwischen Allen und dem Zodiac-Symbol hätte erst nach Veröffentlichung der Zodiac-Briefe nachgewiesen werden können. Der im Film als überführender Beweis präsentierte Anruf bei Melvin Belli vor Weihnachten 1969, in dem Zodiac davon sprach, dass es sein Geburtstag sei, erfolgte tatsächlich erst im Januar 1970 und wurde laut Polizeiangaben von einer psychisch erkrankten Person getätigt.[67]

Themen und Motive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besessenheit eines Künstlers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zodiac wird zugeschrieben, im Kern eine tiefgreifende Studie über Obsession zu sein, die den Verlauf, die verschiedenen Formen und die möglichen Folgen der Besessenheit aufzeigt.[45] Im Zentrum der Geschichte stehe dabei weniger die Frage nach der Identität des Serienkillers selbst, sondern vielmehr die Dokumentation der fortschreitenden Obsession der beteiligten Ermittler – insbesondere jener von Robert Graysmith.[59] Ebenso wie das Publikum hätten die Figuren den modernistischen Glauben, dass stets eine Wahrheit existiere, für deren Offenlegung sie sich nur noch stärker auf das Thema fixieren müssten. Die Aufgabe dieser Besessenheit würde die Akzeptanz der Sinnlosigkeit der Welt bedeuten,[49] sodass die ungelöste Ermittlung als paranoide Bedeutungskonstruktion allegorisiert[52] und die Obsession als einzige Verteidigung gegen eine Realität jenseits des vollständigen Verständnisses dargestellt werde.[51] Zodiac zeige dabei die Sinnlosigkeit und Verzweiflung der Besessenheit auf, aber auch wie das Streben dem Leben einen Sinn auf Kosten der eigenen geistigen Gesundheit geben kann.[50] Der emotionale Lohn sei dabei einzig die Obsession selbst, die bestimmte Bedürfnisse erfülle, und nicht das eigentlich angestrebte Ziel ebendieser.[37]

Für den Filmwissenschaftler Mike Miley gehören Künstler, Polizisten und Serienmörder zu den besessensten Figuren des Kinos und alle drei Arten sind in Form von Robert Graysmith, Dave Toschi und Zodiac im Film vertreten. Diese Charaktere würden sich immer wieder bemühen, zu einem Punkt der Vollendung zu gelangen, doch keiner erreiche letztendlich Zufriedenheit.[49] Zwischen den Ermittlern und Zodiac bestehe dabei eine beunruhigende Abhängigkeit, da sich die Polizisten über ihre Arbeit definieren würden und für diese auf die Morde angewiesen seien. Für Toschi führe die Untätigkeit des Killers so etwa zu Frustration,[68] da die Untersuchung in gewisser Weise als Befreiungsphantasie aus den Lebens- und Arbeitsbedingungen gesehen werden könne.[69] Zodiac inszeniere die Ermittler dadurch nicht als Helden, da sie Familie und Beruf für die fanatische Suche opfern würden, sondern zeige die einsame Natur der Besessenheit und den entstandenen Nihilismus gegenüber allem anderen. Graysmith werde so etwa von seiner Frau verlassen, Toschis Frau können die zunehmende Inanspruchnahme ihres Mannes durch den Fall nicht länger ertragen und Paul Avery verfalle schließlich dem Drogenmissbrauch.[53][39] Averys Absturz sei gleichzeitig auch ein zynischer Kontrast zum eher optimistischen Aufstieg Graysmiths, für den der Zodiac-Fall zum Höhepunkt seiner Karriere werde. Damit bediene Fincher ein wiederkehrendes Motiv in seinen Filmen, nach dem nur eine dünne Linie einen FBI-Agenten von einem Serienkiller trenne.[68] Seine Moralgeschichte fokussiere sich auf geerdete Protagonisten und inszeniere sie als bedrohliche, potenziell gefährliche Gegenstücke zum Serienkiller.[43]

Am stärksten zeigen sich die Auswirkungen einer Besessenheit beim Karikaturisten Robert Graysmith, der im Laufe des Films in immer dunklere und bedrohlichere Bereiche geführt werde.[51] Sein sehnlichster Wunsch sei es dabei, ein Teil der Ermittlung zu sein, was ihn von anderen Figuren wie Toschi oder Bill Armstrong abhebe, die rein aus einer beruflichen Pflicht heraus agieren würden.[68] Graysmiths Obsession in Bezug auf die Identität von Zodiac werde mit dem Satz „Ich muss es wissen“ klar zum Ausdruck gebracht;[51] sein äußerst bewundernswerter und hartnäckiger Wille, das Mysterium nicht fortbestehen lassen zu können, mache ihn sogar zu einem sympathischen Protagonisten. Um seinen eigenen Selbstwert zu etablieren, nehme Graysmith jedoch in Kauf, dass er selbst oder seine Familie ins Fadenkreuz des Serienkillers gerate.[68] Wichtige Lebenspunkte wie Hochzeiten oder Geburten würden dabei ausgelassen und so ihre Bedeutungslosigkeit verdeutlicht werden; Graysmiths Familie werde nur im Zusammenhang mit Zodiac gezeigt,[59] wenn etwa seine Kinder bei der Recherchearbeit mithelfen müssten. Immer wieder stelle der Film dabei den zermürbenden, überstrapazierenden Prozess der Besessenheit und den daraus resultierenden unruhigenden Geisteszustand Graysmiths dar. Nicht zuletzt sei auch seine Wohnung ein Sinnbild der Obsession, wenn die Überreste seiner Nachforschungen wie Gedanken auf dem Boden verstreut liegen würden.[68] Graysmith finde so keinen Ausweg aus dem Labyrinth seiner eigenen Schöpfung[46] und sei bereit, eine sich ständig weiterentwickelnde Welt hinter sich zu lassen, um die Vergangenheit auszugraben. Zeit spiele für ihn dabei keine Rolle[45] und die Tatsache, dass Graysmith auch noch 40 Jahre nach den Morden über Zodiac spreche und schreibe, lasse auf die Fortsetzung seiner lebenslangen Besessenheit schließen.[51]

Mike Miley führt in einem Essay für das Bright Lights Film Journal aus, wie die in Zodiac gezeigte Besessenheit mit dem Fall der Arbeit eines Künstlers gleiche. So gehe es im Film weniger um die obsessive Suche nach einem Serienmörder, sondern um den obsessiven Versuch, künstlerische Werke erschaffen und so die Realität verständlich machen zu wollen. Zodiac konzentriere sich dabei auf verschiedene Künstler, die sich mit ihrem Handwerk auseinandersetzen müssten und denen jeweils ein anderes Schicksal widerfahre: Toschi werde aus den Ermittlungen ausgeschlossen, Avery sowie Armstrong würden ausbrennen und Zodiac abtauchen; einzig Graysmith entwickle seine Kunst weiter, bis er selbst ein versierter Handwerker sei. Seine Suche nach Zodiac spiegele den Drang eines Künstler wider, ungeachtet aller Hindernisse der realen Welt sein Meisterwerk zu erschaffen. Graysmith gehe es dabei vor allem um den zentralen Konflikt, dass seine Arbeit ernst genommen werde und Bestätigung erhalte, was er erst am Ende des Films erreiche. Währenddessen zeige Zodiac fast klischeehaft den für Künstler typischen familiären Stress, die Weigerung aufzuhören und die zunehmende Entfremdung, wenn Jahre mit einem Projekt verschwendet werden würden, bis nur noch die Arbeit übrig sei.[49] Auch Zodiac selbst gleiche für den Filmkritiker Peter Bradshaw einem einst gepriesenen, nun aber missverstandenen Künstler und die Ermittler seinen Kritikern, die sein Genie nicht endgültig gewürdigt hätten.[42]

Die Obsession von Graysmith mit dem Zodiac-Fall wurde vielerorts mit der Besessenheit von David Fincher verglichen, den perfekten, historisch authentischen Film über den Serienkiller umsetzen zu wollen.[43][45][36] Zodiac könne in dieser Hinsicht als private Vergangenheitsbewältigung und autobiografischer Film gesehen werden, als ein Blick in Finchers Seele, bei dem er dem Publikum gestehe, was ihn antreibt und wie er denkt.[41][49] Finchers pedantischer Filmstil passe dabei perfekt zur Darstellung eines unschuldigen Voyeurs, der tief ins Labyrinth des Unbekannten stürze.[59] Gleichzeitig müsse er einen souveränen und gefassten Blick auf den Film als Ganzes bewahren und sei so in einem Zwiespalt aus völliger Objektivität und völliger Besessenheit gefangen.[49]

Männlichkeit und Heldentum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Krimi-Thriller bewege sich Zodiac für die Filmwissenschaftlerin Theresa Rodewald in Genre-Konventionen, in denen Männlichkeit im Vordergrund stehe und die oftmals eine Gegenüberstellung von guter und schlechter Maskulinität in Form von Polizei und Bösewicht erlauben würden. Zodiac widersetze sich jedoch einfachen Klassifizierungen und untergrabe genretypische Darstellungen von Männlichkeit und Erfolg. Im Unterschied zu anderen Detektivfilmen gebe es so keinen machtvollen Geschäftsmann als Gegenspieler und auch keine verführerische und tragische Femme fatale als Love Interest. Stattdessen setze der Kriminalfilm mit Robert Graysmith auf einen eher ungewöhnlichen Protagonisten, da seine Motivation einzig daraus bestehe, dazugehören und anerkannt werden zu wollen. Dadurch sei er ein scharfer Kontrast zu knallharten und hartgesottenen Privatdetektiven wie Sherlock Holmes oder Hercule Poirot, bei denen jeder Fall in erster Linie ein Test für die eigene Männlichkeit wäre. Wo ihre Maskulinität oftmals auf Kosten von weiblichen oder homosexuellen Figuren bekräftigt und verteidigt werde, sei Graysmith im Gegensatz dazu ein geschiedener Familienvater und so unschuldig naiv, dass ihn nur wenige Leute ernst nehmen würden.[70]

Graysmith nehme in Zodiac die Position eines Außenseiters ein; er erscheine in seiner Andersartigkeit unsichtbar und isoliert. Der Karikaturist vermeide so Augenkontakt mit anderen Mitarbeitern des San Francisco Chronicles und sei zunächst kein Teil des inneren Kreises, sondern nur ein tolerierter Zuschauer. Zu seinen Vorbildern Dave Toschi und Paul Avery blicke er auf und suche nach ihrer Anerkennung und Gemeinschaft, werde von den sozial integrierten Männern aber erst wahrgenommen, als er selbst mit Insider-Wissen und korrekten Vorhersagen glänze. So nehme Graysmith im Film die Rolle eines Exzentrikers ein, der mit Wissen anstatt mit Härte punkte und von den Leuten gerne unterschätzt werde. Auch das Motiv des Scheiterns werde von Fincher dazu genutzt, veraltete Formen der Männlichkeit zu kritisieren, anstatt Merkmale hegemonialer Maskulinität zu bekräftigen. Misserfolg werde dabei in Filmen oftmals mit gebrochener Männlichkeit in Verbindung gebracht; in Krimis sei ein Detektiv, der den Fall nicht lösen könne, kein echter Held. In Zodiac stünden die Ermittler so am Ende mit leeren Händen da, wodurch Fincher auch den scheinbar natürlichen Zusammenhang zwischen Anstrengung und Leistung untergrabe. Dennoch vertrete der Film auch die Auffassung, dass nicht unbedingt nur der Mangel an Männlichkeit und Heldentum zum Scheitern geführt habe, sondern auch ein existenzielles Problem vorliege, nach dem nicht alle Verbrechen aufgeklärt werden können.[70][40]

Wo andere Kriminalfilme wie Chinatown oder Sieben Männlichkeit durch das Scheitern des harten Ermittlers ablehnen würden, sei in Zodiac nicht der Protagonist Robert Graysmith selbst, sondern sein Gegenspieler der harte Kerl. Zodiac sei angstauslösend, brutal und gewalttätig, seine Aggression richte sich vornehmlich gegen Frauen und er sei nicht in der Lage, andere Gefühle außer Wut auszudrücken. Sein Wunsch, anerkannt zu werden, münde in Dominanz und einem Machtverlangen gegenüber anderen Menschen, wodurch Zodiac und Graysmith wie zwei Seiten derselben Medaille wären. Beide würden zwei gegensätzliche Arten von Männlichkeit repräsentieren – Graysmith die naive und Zodiac die zerstörerisch – wodurch der Film die klassische Trennung zwischen Gut und Böse beibehalte. Genreuntypisch werde die toxische Männlichkeit des Serienkillers dabei aber nicht als effiminiert, homosexuell oder schwach dargestellt. Einzig die Inszenierung des Verdächtigen Arthur Leigh Allen folge bekannten Konventionen des sozial und sexuell abweichenden Täters.[70]

Die von Zodiac ausgehende Gewalt könne für Rodewald als Gegenreaktion auf den Machtverlust dominanter Männer gelesen werden. Dieser Argumentation folgend erscheine der Serienkiller als eine verzerrte Interpretation des Cowboys, die ihn zum ultimativen Helden der amerikanischen Kultur mache. Als monströser Held verkörpere er die extremste Form des amerikanischen Ideals individueller Freiheit, was als Finchers Kritik am hemmungslosen Individualismus gesehen werden könne. Auch die Identität von Zodiac scheine im Widerspruch zu den Idealen der Gegenkultur der 1970er Jahre zu stehen: Wo der Serienkiller in Dirty Harry noch ein langhaariger Hippie gewesen wäre, der die Ängste des konservativen Amerikas verkörperte, sei er bei Fincher selbst der Racheengel der rechten Moral Majority, werde mit wütender, weißer Männlichkeit in Verbindung gebracht und daher abgelehnt.[70][40]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zodiac – Die Spur des Killers konnte 90 % der 265 bei Rotten Tomatoes gelisteten Kritiker überzeugen und erhielt dabei eine durchschnittliche Bewertung von 7,7 von 10 Punkten. Der Kritikerkonsens der Seite lautet, der ruhige, von Dialogen getriebene Thriller zeige Szene für Szene herzzerreißende Ängste. Regisseur David Fincher verbringe dabei mehr Zeit damit, Nuancen seiner Figuren und die Stimmung der 1970er Jahre zu illustrieren, als sich mit den blutigen Details der porträtierten Morde zu befassen.[71] Bei Metacritic erhielt der Film basierend auf 40 Kritiken einen Metascore von 79 von 100 möglichen Punkten.[72]

Kritiker bezeichneten Zodiac – Spur des Killers nicht selten als Meisterwerk und hoben insbesondere das von James Vanderbilt adaptierte Drehbuch positiv hervor. Auch David Finchers detailverliebte Regie und sein inszenatorischer Stil, durch die es in der zweieinhalbstündigen Laufzeit nie langweilig werde, wurden mehrheitlich gelobt. Nur vereinzelt kamen kritischere Stimmen auf, dass es dem Film an Dramaturgie sowie Spannung fehle und sich stattdessen zu sehr auf unwichtige Handlungsstränge fokussiert werde. Die Darbietungen der drei Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo und Robert Downey Jr. wurden hingegen durchweg gelobt und teilweise als die bis dato besten Schauspielleistungen ihrer Karrieren beschrieben.

Englischsprachige Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manohla Dargis urteilt in ihrer Filmkritik für die New York Times, Zodiac – Die Spur des Killers fühle sich mit seinen kleinen Witzen und Hommagen an die 1970er Jahre wie der bis dato persönlichste Filme von Regisseur David Fincher an. Selten habe ein Werk über den Tod so eindringlich lebendig gewirkt, was nicht zuletzt den drei zu Höchstform aufspielenden Hauptdarstellern Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo und Robert Downey Jr. geschuldet sei. Mit der unerwarteten Distanzierung zu seinem bisher erfolgreichsten Film Sieben stelle Fincher zudem seine Begabung als Regisseur unter Beweis, auch wenn er vereinzelt in bekannte Erzählmuster wie die Darstellung der Familie als Streitthema verfalle.[36]

Zu den besten Filme des Jahrzehnts wird der wunderbar gealterte Zodiac – Die Spur des Killers in der Nachbetrachtung auch vom IndieWire-Kritiker Vikram Murthi gezählt. Der perfekt gemachte Thriller überzeuge von Moment zu Moment wie nur wenige Zeitgenossen, was vor allem auf das wunderbare Drehbuch von James Vanderbilt zurückzuführen sei. Auch der rhythmische Schnitt von Angus Wall trage dazu bei, große Mengen an Fakten und langen Erzählungen zu komprimieren, ohne dabei Kürzungen vornehmen zu müssen, während Regisseur David Fincher mit einer Reihe kluger Entscheidungen das Erzähltempo geschickt steuere. Ebenso lobt Murthi die inspirierten Castingentscheidungen, darunter insbesondere Jake Gyllenhaal, der in Zodiac die vielleicht beste Schauspielleistung seiner Karriere abliefere, aber auch andere Gewerke wie die brillante Kameraarbeit von Harris Savides oder die angespannte und zugleich nachdenkliche Filmmusik von David Shire. Der Film belohne so vor allem jene Zuschauer mit der nötigen Aufmerksamkeit, aber nicht unbedingt mit den Antworten, die sie suchen würden.[50]

Als nachdenklichster, mitreißendster Film von David Fincher wird Zodiac – Die Spur des Killers von Roger Ebert in seiner Filmkritik für die Chicago Sun-Times charakterisiert. Fincher verstehe, dass True Crime nicht dasselbe wie Kriminalgeschichten sei und finde so das richtige Erzähltempo und den richtigen Stil. Die Reise durch ein Labyrinth von Fakten und Verdächtigen gestalte er beängstigend und spannend, wobei das von James Vanderbilt verfasste Drehbuch stets mit Klarheit den Weg durch die Dunkelheit finde. Alles führe letztendlich zu einem herzzerreißenden Moment, in dem sich zwei Männer nichts weiter als anschauen würden, was für Ebert ein befriedigenderes Ende als die abschließende Auflösung in Dirty Harry darstelle.[34]

Für Peter Bradshaw vom Guardian sei es unmöglich, den überaus selbstbewussten und sehenswerten Thriller nicht zu genießen. Die epische Saga über verworrene Spuren und verlorene Hinweise werde trotz einer gigantischen Laufzeit nie langweilig, sondern sei oftmals sogar beängstigend und magenumdrehend. Das Gespür von Regisseur David Fincher für kleine Details sei dabei großartig, die historische Darstellung herausragend und einige Momente wären so skurril, dass sie nur dem realen Leben entspringen könnten. Neben weiterem Lob für die Visualität und Atmosphäre von Zodiac kritisiert Bradshaw aber die durchweg zu undurchsichtig bleibenden Figuren.[42]

Zu einem kritischeren Urteil gelangt Mick LaSalle vom im Film porträtierten San Francisco Chronicle, der Zodiac – Die Spur des Killers zwar dafür lobt, nicht den einfachsten Weg zu gehen, aber auch feststellt, dass es dem Film an dramaturgischen Höhepunkten fehle. Als Ursache dafür macht LaSalle ein strukturelles Problem aus: Da Drehbuchautor James Vanderbilt letztendlich nicht wisse, wie der Fall aufgelöst wird, könne er auch nicht beurteilen, was zuvor wirklich von Bedeutung ist. So sei es für das Publikum frustrierend, wenn ins Leere führenden Spuren nachgegangen werde, und auch bei der Darstellung der gescheiterten Ermittlungen treffe Regisseur David Fincher nie so richtig den Kern der zugrundeliegenden Thematik. Die Geschichte bleibe so düster und unscharf, könne aber umso stärker wertgeschätzt werden, je mehr man selbst über den Zodiac-Fall wisse. So kommt der Filmkritiker zu dem Fazit, dass Zodiac als Dokumentation besser funktioniert hätte, als Filmdrama aber seltsam flach und für den Zuschauer strapazierend bleibe.[64]

Auch Stephen Hunter von der Washington Post gelangt zu dem Schluss, dass Zodiac weitestgehend ohne echtes Drama auskomme und stattdessen auf einen Höhepunkt warte, der nie komme. Das Problem des Films liege dabei darin, dass sich weder auf den Zodiac-Mörder, die Opfer oder die Ermittlungen wirklich fokussiert werde. Stattdessen rücke Robert Graysmith ins Zentrum der Erzählung, sodass sich nicht zuletzt der Film an sich zum Lohn für seine eigentlich obsessive Besessenheit mit dem Zodiac-Fall werde. Regisseur David Fincher hätte zwar ein Gespür dafür, den Zuschauer mit einzelnen Gewaltspitzen zu erschüttern und verunsichern, doch im Großen und Ganzen werde zu vielen kalten Spuren zu viel Screentime eingeräumt.[73]

Deutschsprachige Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Carroll Lynch (2017)

In der Zeit wird Zodiac – Die Spur des Killers von Georg Diez als fast essayistisch anmutende, mit dunkler Eleganz gefilmte Geschichte beschrieben. Regisseur David Fincher erzähle den Film meisterhaft mit Ruhe und Sicherheit – ganz im Gegensatz zu seinem Vorgängerwerk Panic Room – und führe seine Darsteller gut. So zeige Robert Downey Jr. einmal mehr, dass er der große vergessene Schauspieler seiner Generation sei, während Nebendarsteller John Carroll Lynch den vermutlich freundlichsten Bösewicht verkörpere, den man sich nur vorstellen könne.[48]

In der Fernsehzeitschrift Prisma wird Zodiac als „beste Unterhaltung“ und ein „packendes Stück Zeitgeschichte“ charakterisiert.[74] Auch Fritz Göttler von der Süddeutschen Zeitung nennt den Film ein „eiskalt kalkuliertes Meisterstück“ und einen „wahrhaft atemraubende[n] Thriller“. In dem perversen „Message-Kino par excellence“ gehe es um Botschaften und Hieroglyphen, Verschlüsselungen, Veröffentlichungen und Spuren, denen man als Zuschauer gebannt folge.[75]

Auch die Filmzeitschrift Cinema nennt Zodiac – Die Spur des Killers einen „fesselnden Thriller“, bei dem bereits die Eröffnungssequenz den Zuschauer mit der Wucht eines Keulenschlages treffe. Der Film sei zwar keine typische Krimikost und mit einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden recht lang, werde aber dank großartigen Akteuren wie Mark Ruffalo, Jake Gyllenhaal und Robert Downey Jr. nie langweilig. Wer so das nötige Sitzfleisch für einen Kammerspiel-Krimi mitbringe, werde mit hoher Schauspielkunst belohnt.[76]

Für Peter Körte von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stelle Zodiac zwar keinen Film dar, für den man sich erwärmen oder von dem man schwärmen könne, doch insbesondere das nüchterne offene Ende sei für Hollywood-Verhältnisse ein Triumph. Regisseur David Fincher erzähle dabei in seinem bisher subtilsten Werk mit eisiger Kälte eine wahre Geschichte, mit der er nicht nur zeige, was für ein toller Stilist er sei, sondern erstmalig auch einen der Thematik angemessenen Stil finde.[55]

Holger Röhmers vom Filmdienst attestiert Zodiac, verstörender als jeder konventionelle Serial-Killer-Film zu wirken, was nicht zuletzt auf die brillant inszenierten Mordszenen zurückzuführen sei, in denen David Fincher nicht um Virtuosität bemüht wäre. Stattdessen übe sich der Regisseur in funktioneller Zurückhaltung, stelle die weiteren Ereignisse relativ unscheinbar dar und verzichte fast vollständig auf Spannungsmomente. Das Ergebnis möge so für einige Zuschauer womöglich unbefriedigend und frustrierend sein, spiegele aber treffend die lückenhaften Resultate der damaligen Ermittlungen wider. Fincher beschwöre ebenso effektiv einen historischen Lokal- und Zeitkolorit herauf und überschreite durch ein perfektes Timing einige „Genre-Topoi“.[38]

Zuschauererfolg und Nachwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zodiac – Die Spur des Killers erwirtschaftete weltweite Einnahmen in Höhe von 84,8 Millionen US-Dollar, davon allein 33,1 Millionen im nordamerikanischen Raum.[77] In Deutschland verzeichnete der Film rund 300.000 Kinobesucher,[78] in der Schweiz weitere 63.000.[79] Angesichts eines Budgets von rund 65 Millionen US-Dollar[77] und weiteren Marketingkosten galt Zodiac damit als finanzieller Misserfolg und verbuchte Verluste in zweistelliger Millionenhöhe. Regisseur David Fincher selbst führte das schlechte Abschneiden an den Kinokassen auf eine falsche Marketingkampagne sowie die zweieinhalbstündige Laufzeit zurück und schlussfolgerte rückblickend, dass die starke Fokussierung auf einzelne Figuren und der bewusste Verzicht auf eine strikte Handlung vielleicht nicht etwas für jedes Publikum gewesen sei.[80][81] Zuschauer bemängelten auch das Weglassen anderer populärer Zodiac-Theorien oder sogar ganz das Fehlen einer Auflösung,[82] was zu schlechter Mundpropaganda und einem Besucherrückgang von über 50 % am zweiten Wochenende führte.[81]

Erst mit Beginn der Heimkinoauswertung wurde das Publikum mit Zodiac warm, wobei der Film rund 6,7 Millionen US-Dollar allein aus DVD-Verkäufen innerhalb der ersten Woche nach Veröffentlichung erwirtschaften konnte.[81] Dem Thriller wird daher auch zugeschrieben, zur weiteren Bekanntheit des Zodiac-Killers beigetragen und das Interesse am Fall wiederbelebt zu haben.[4][47] In der Nachbetrachtung zählt Zodiac zu den am wertgeschätztesten Filmen des frühen 20. Jahrhunderts[6] und gilt gemeinhin als Filmklassiker, der das Kriminalgenre mitgeprägt hat.[81] So griff beispielsweise David Fincher selbst in seinen späteren Arbeiten wie der von ihm produzierten Krimiserie Mindhunter auf verschiedene Motive aus Zodiac zurück.[83]

Auszeichnungen und Bestenlisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zodiac – Die Spur des Killers wurde im Veröffentlichungszeitraum für über 70 Filmpreise nominiert, gewann davon aber keine relevanten Auszeichnungen.[84] So war der Film unter anderem im Hauptwettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2007 um die Goldene Palme vertreten, verlor aber gegen das rumänische Filmdrama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage. Die meisten Nominierungen entfielen dabei auf die Regie von David Fincher und das Drehbuch von James Vanderbilt. In der Nachbetrachtung wurde Zodiac unter anderem von der Los Angeles Film Critics Association,[85] IndieWire und dem Hollywood Reporter zu den besten Filmen der Dekade gezählt,[86][87] ehe er 2016 in einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den zwölften Platz belegte.[88] Von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden erhielt Zodiac das Prädikat „wertvoll“.[89] Im Folgenden eine Auflistung der wichtigsten Filmpreise:

Bodil 2008

  • Nominierung als Bester amerikanischer Film

Chicago Film Critics Association Awards 2007

Detroit Film Critics Society Awards 2007

  • Nominierung als Bestes Schauspielensemble

Empire Awards 2008

London Critics’ Circle Film Awards 2008

Oklahoma Film Critics Circle Awards 2007

Online Film Critics Society Awards 2008

Satellite Awards 2007

Saturn-Award-Verleihung 2008

Teen Choice Awards 2007

  • Nominierung als Bester Schauspieler in einem Horrorfilm oder Thriller (Jake Gyllenhaal)

Toronto Film Critics Association Awards 2007

  • Nominierung als Bester Film
  • Nominierung für die Beste Regie (David Fincher)

USC Libraries Scripter Awards 2007

VES Awards 2008

Writers Guild of America Awards 2008

  • Nominierung für das Beste adaptierte Drehbuch (James Vanderbilt)

World Soundtrack Awards 2007

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Zodiac – Die Spur des Killers. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2007 (PDF; Prüf­nummer: 109 628 K).
  2. Alterskennzeichnung für Zodiac – Die Spur des Killers. Jugendmedien­kommission.
  3. a b c d Chris Petrikin: Salerno signs ‘Zodiac’ deal. In: Variety. 4. August 1997, abgerufen am 4. Februar 2024.
  4. a b c d e f g h Charles Russo: Why has DNA evidence not yet unmasked the Zodiac Killer? In: San Francisco Magazine. Modern Luxury, März 2007, ISSN 1097-6345 (Medium.com [abgerufen am 4. Februar 2024]).
  5. Ryan Ocenada: Zodiac Killer: Why sleuths are still obsessed with S.F.’s most notorious serial killer. In: San Francisco Chronicle. 22. Oktober 2023, abgerufen am 14. Februar 2024.
  6. a b Matthew Sorrento: The Future of the „Last Serial Killer Movie“. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 18.
  7. a b c d e f g h i j k Zodiac – Production Notes Warner Bros. Entertainment und Paramount Pictures, abgerufen am 12. Februar 2024. (PDF)
  8. a b c d e f g h i j k David M. Halbfinger: Lights, Bogeyman, Action. In: The New York Times. 18. Februar 2007, abgerufen am 5. Februar 2024.
  9. a b c d Susan King: A cartoonist’s grim pursuit of a killer. In: Los Angeles Times. 26. Februar 2007, abgerufen am 8. Februar 2024.
  10. Sean Hutchinson: 15 Killer Facts About Zodiac. In: Mentalfloss.com. 23. März 2017, abgerufen am 4. Februar 2024.
  11. a b Denis Faye: The Messiness of Life and Death. In: Writers Guild of America. 2. Januar 2008, abgerufen am 7. Februar 2024.
  12. a b Rachel Abramowitz: 2 men, 1 obsession: the quest for justice. In: Los Angeles Times. 28. Februar 2007, abgerufen am 7. Februar 2024.
  13. a b c Rene Rodriguez: 'Zodiac' filmmaker David Fincher recalls wave of panic. In: PopMatters.com. 3. März 2007, abgerufen am 7. Februar 2024.
  14. a b Christian Zilko: ‘Zodiac’ Turns 15: Behind-the-Scenes Facts You Didn’t Know About the David Fincher Movie. In: IndieWire. 2. März 2022, abgerufen am 14. Februar 2024.
  15. a b Pamela Harland: Profile: Mark Ruffalo Retraces Steps of Zodiac. In: ifmagazine.com. 28. Februar 2007, abgerufen am 8. Februar 2024.
  16. a b Jeremy Carr: Zodiac and the Melding Criminal Minds of David Fincher. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 117f.
  17. a b c Rob Hunter: 48 Things We Learned from David Fincher’s ‘Zodiac’ Commentary. In: filmschoolrejects.com. 25. August 2016, abgerufen am 7. Februar 2024.
  18. Kim Voynar: Interview: 'Zodiac' Author Robert Graysmith. In: moviefone.com. 2. März 2007, abgerufen am 8. Februar 2024.
  19. a b c Zodiac – Die Spur des Killers. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 3. Februar 2024.
  20. a b c d David E. Williams: Zodiac: Cold Case File. In: American Society of Cinematographers. 23. März 2018, abgerufen am 10. Februar 2024.
  21. a b Sheigh Crabtree: Re-creating 1969 ‘Zodiac’ murders. In: Los Angeles Times. 11. März 2007, abgerufen am 8. Februar 2024.
  22. Barbara Robertson: Memories of Murder: VFX for Zodiac. In: studiodaily.com. 15. März 2007, abgerufen am 10. Februar 2024.
  23. a b Blair Jackson: Unraveling the Sound for Zodiac. In: mixonline.com. 1. März 2007, abgerufen am 9. Februar 2024.
  24. Eric Ducker: Dismantling the Myth of David Fincher. In: theringer.com. 21. September 2020, abgerufen am 9. Februar 2024.
  25. a b Zodiac Soundtrack (2007). In: Soundtrack.net. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  26. Zodiac – Original Score (2007). In: Soundtrack.net. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  27. a b c d Benjamin Svetkey: How David Fincher made „Zodiac“. In: Entertainment Weekly. 23. Februar 2007, abgerufen am 8. Februar 2024.
  28. a b c d Terry Lawson: David Fincher talks 'Zodiac'. In: PopMatters.com. 2. März 2007, abgerufen am 9. Februar 2024.
  29. Eric J. Lyman: Fincher made exception for 'Zodiac'. In: The Hollywood Reporter. 18. Mai 2007, abgerufen am 9. Februar 2024.
  30. Zodiac – Die Spur des Killers. In: TheNumbers.com. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  31. Vadim Rizov: Fincher Kills at Special Zodiac Screening. In: thereeler.com. 20. November 2007, abgerufen am 9. Februar 2024.
  32. Zodiac Director's Cut kommt im Januar. In: Schnittberichte.com. 18. September 2007, abgerufen am 9. Februar 2024.
  33. Pamela McClintock: Paramount puts out ‘Fire’ screeners. In: Variety. 16. Oktober 2007, abgerufen am 9. Februar 2024.
  34. a b c d Roger Ebert: Filmkritik zu Zodiac – Die Spur des Killers. In: Chicago Sun-Times. 23. August 2007, abgerufen am 18. Februar 2024.
  35. a b c d e f g h i Matthew Sorrento: The Future of the „Last Serial Killer Movie“. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 21–27.
  36. a b c d e f Manohla Dargis: Hunting a Killer as the Age of Aquarius Dies. In: The New York Times. 2. März 2007, abgerufen am 14. Februar 2024.
  37. a b David Denby: Taking Sides. In: The New Yorker. 12. März 2007, abgerufen am 1. März 2024.
  38. a b c d e Holger Röhmers: Zodiac – Die Spur des Killers. Kritik. In: Filmdienst. Abgerufen am 19. Februar 2024.
  39. a b c d Dennis Lim: David Fincher’s masterful ‘Zodiac’. In: Los Angeles Times. 22. Juli 2007, abgerufen am 1. März 2024.
  40. a b c d e f g Rüdiger Suchsland: Die Straßen von San Francisco. In: artechock. Abgerufen am 1. März 2024.
  41. a b c d e f Frank Hornig: David Finchers Gespür für Mord. In: Der Spiegel. 30. Mai 2007, abgerufen am 1. März 2024.
  42. a b c d Peter Bradshaw: Zodiac review – David Fincher’s terrific, seductive account of real-life serial killings. In: The Guardian. 18. Mai 2007, abgerufen am 18. Februar 2024.
  43. a b c d Jeremy Carr: Zodiac and the Melding Criminal Minds of David Fincher. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 112–114.
  44. a b c d Theresa Rodewald: Subverting the Investigator as Hero: Masculimnity and Failure in David Fincher’s Zodiac. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 136–140.
  45. a b c d e f g h i j k Koraljka Suton: Fincher’s ‘Zodiac’: A Suspenseful and Thrilling Combination of Police Procedural and Newspaper Film That Masterfully Chronicles the Progression of Obsession. In: Cinephilia & Beyond. 24. Januar 2020, abgerufen am 27. März 2024.
  46. a b c d e Nicholas Laskin: Watch: Video Essay Studies Perspectives & Perceptions Of David Fincher’s ‘Zodiac’ & Bong Joon-Ho’s ‘Memories Of Murder’. In: IndieWire. 9. September 2015, abgerufen am 28. März 2024.
  47. a b c Michael Cole: Zodiac (2007) Movie – The Zodiac Revisited. In: zodiacrevisited.com. 23. Dezember 2015, abgerufen am 27. März 2024.
  48. a b c d Georg Diez: Archäologie der Angst. In: Die Zeit. 24. Mai 2007, abgerufen am 19. Februar 2024.
  49. a b c d e f g h i j k Mike Miley: Deciphering the Indecipherable: Procedure as Art in Fincher’s Zodiac. In: Gary Morris, Gregory Battle (Hrsg.): Bright Lights Film Journal. 31. Januar 2010, ISSN 0147-4049 (Brightlightsfilm.com [abgerufen am 28. März 2024]).
  50. a b c d e f g h Vikram Murthi: The New Classics: David Fincher’s ‘Zodiac’. In: IndieWire. 26. Januar 2016, abgerufen am 17. Februar 2024.
  51. a b c d e f g h i Piers McCarthy: Pressure and Obsession in the Films of David Fincher. In: The Fincher Analyst. 15. November 2018, abgerufen am 28. März 2024.
  52. a b c d e f g h Sam Dickson: Zodiac and the Ends of Cinema. In: Senses of Cinema. Nr. 78. Senses of Cinema Inc., März 2016, ISSN 1443-4059 (Sensesofcinema.com [abgerufen am 28. März 2024]).
  53. a b c d e f g Brian Eggert: Zodiac (2007) – Deep Focus Review. In: Deep Focus Review. 4. Oktober 2015, abgerufen am 30. März 2024.
  54. a b Todd McCarthy: Zodiac. In: Variety. 15. Mai 2007, abgerufen am 30. März 2024.
  55. a b c d e f g Peter Körte: Die Schrecken der Implosion. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 31. Mai 2007, abgerufen am 19. Februar 2024.
  56. Theresa Rodewald: Subverting the Investigator as Hero: Masculimnity and Failure in David Fincher’s Zodiac. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 153.
  57. a b Michele Schreiber: Tiny Life: Technology and Masculinity in the Films of David Fincher. In: Journal of Film and Video. Vol. 68, Nr. 1. University of Illinois Press, März 2016, ISSN 0742-4671, S. 3–18, JSTOR:10.5406/jfilmvideo.68.1.0003.
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  59. a b c d e f g Sinead McCausland: Yearning for Closure: Why ‘Zodiac’ Remains David Fincher’s Best Film to Date. In: filmschoolrejects.com. 28. August 2017, abgerufen am 2. April 2024.
  60. Kent Jones: An Open-And-Shut Case: Why David Fincher’s Zodiac is the Film of the Year. In: Film Comment. Januar/Februar. Film Society of Lincoln Center, 2008, ISSN 0015-119X, S. 44–47 (csus.edu [PDF; abgerufen am 2. April 2024]).
  61. a b Leonard Zelig: Zodiac: The Hidden Meaning of Yellow. In: thefincheranalyst.com. 28. September 2021, abgerufen am 3. April 2024.
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  63. a b c d Alex von Tunzelmann: Zodiac shows all the vital signs of historical accuracy. In: The Guardian. 23. Februar 2012, abgerufen am 4. April 2024.
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  65. Dobrila Kontić: Filmkritik zu „Zodiac“: Die Medienwirksamkeit eines Rätsels. In: Fachjournalist. 14. Januar 2021, abgerufen am 4. April 2024.
  66. a b Colin McCormick: Zodiac: 8 Things Fincher’s Movie Gets Right About The Unsolved Case (& 7 It Gets Wrong). In: Screenrant.com. 8. Februar 2021, abgerufen am 4. April 2024.
  67. a b Michael Butterfield: The Zodiac Movie: Fact vs. Fincher. In: zodiackillerfacts.com. Abgerufen am 4. April 2024.
  68. a b c d e Jeremy Carr: Zodiac and the Melding Criminal Minds of David Fincher. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 119–133.
  69. Georg Seeßlen: David Fincher: Dirty Harry lebt hier nicht mehr. In: epd Film. 1. Juni 2007, abgerufen am 17. April 2024.
  70. a b c d Theresa Rodewald: Subverting the Investigator as Hero: Masculimnity and Failure in David Fincher’s Zodiac. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 139–153.
  71. Zodiac – Die Spur des Killers. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 14. Februar 2024 (englisch).
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  73. Stephen Hunter: 'Zodiac': A Sideways Look At the Pursuit of a Killer. In: The Washington Post. 2. März 2007, abgerufen am 18. Februar 2024.
  74. Zodiac – Die Spur des Killers. In: prisma. Abgerufen am 19. Februar 2024.
  75. Fritz Göttler: Denn der Mensch ist das gefährlichste Wild. In: Süddeutsche Zeitung. 19. Mai 2010, abgerufen am 19. Februar 2024.
  76. Zodiac – Die Spur des Killers. In: Cinema. Abgerufen am 21. Februar 2024.
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  78. Top 100 Deutschland 2007 In: insidekino.de, abgerufen am 13. Februar 2024.
  79. Zodiac – Die Spur des Killers. In: procinema.ch. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  80. Steve Rose: ‘Who doesn’t think they’re an outsider?’ David Fincher on hitmen, ‘incels’ and Spider-Man’s ‘dumb’ origin story. In: The Guardian. 27. Oktober 2023, abgerufen am 13. Februar 2024.
  81. a b c d Joshua Kristian McCoy: David Fincher's True Crime Masterpiece Was A Box Office Disaster. In: GamesRant.com. 2. November 2023, abgerufen am 14. Februar 2024.
  82. Hilary Lewis: David Fincher Responds to ‘Zodiac’ Critics: “That’s the Book That We Bought”. In: The Hollywood Reporter. 23. Juni 2023, abgerufen am 14. Februar 2024.
  83. Jeremy Carr: Zodiac and the Melding Criminal Minds of David Fincher. In: David Ryan, Matthew Sorrento (Hrsg.): David Fincher’s Zodiac: Cinema of Investigation and (Mis)Interpretation. Kindle-Version. 2022, ISBN 978-1-68393-326-7, S. 124.
  84. Zodiac – Awards & Nominations bei IMDb, abgerufen am 13. Februar 2024.
  85. Films of the Decade. In: Los Angeles Film Critics Association. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  86. The Best Films Of The Decade (2000–2009). In: IndieWire. 21. Dezember 2009, abgerufen am 13. Februar 2024.
  87. Hollywood Reporter Critics Pick the 50 Best Films of the 21st Century (So Far). In: The Hollywood Reporter. 6. April 2023, abgerufen am 14. Februar 2024.
  88. The 21st Century’s 100 greatest films. In: British Broadcasting Corporation. 22. August 2016, abgerufen am 4. Februar 2024.
  89. Filmbewertungsstelle Wiesbaden (Memento vom 19. August 2007 im Internet Archive)