Brietz

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Brietz
Hansestadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 52′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 52° 52′ 9″ N, 11° 5′ 16″ O
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche: 9,77 km²[1]
Einwohner: 399 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2003
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 03901
Brietz (Sachsen-Anhalt)
Brietz (Sachsen-Anhalt)

Lage von Brietz in Sachsen-Anhalt

Gastwirtschaft mit Saalbetrieb in Brietz
Gastwirtschaft mit Saalbetrieb in Brietz

Brietz ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das altmärkische Dorf Brietz liegt fünf Kilometer nordwestlich von Salzwedel. Nordöstlich des Dorfes befindet sich der Wohnplatz Brietzer Mühle. Nördlich der Mühle liegen vier große Seen mit Flachgewässern, die Brietzer Teiche. Nördlich des Dorfes liegt das EU-Vogelschutzgebiet Landgraben-Dumme-Niederung.[4]

Die Nachbarorte sind Haus Wendland im Norden, Wustrow, Blütlingen im Nordosten, Alte Ziegelei, Chüttlitz, Böddenstedter Mühle und Böddenstedt im Südosten, Groß Gerstedt im Süden, Klein Gerstedt, Bombeck und Rockenthin im Südwesten, Hestedt im Westen sowie Cheine, Luckau und Nauden im Nordwesten.[4]

Ortschaftsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Ortschaft Brietz gehören der Ortsteil Brietz mit dem Wohnplatz Brietzer Mühle und der Ortsteil Chüttlitz.[3][5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strichbündelamphore der Einzelgrabkultur aus Brietz im Johann-Friedrich-Danneil-Museum in Salzwedel

Im Jahre 1366 wurde das dorp tho Britze erstmals erwähnt, als Hans von Chartow den von der Schulenburg Einnahmen aus einigen Dörfern überließ.[6]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Brist aufgeführt, es gehörte dem Kloster Dambeck.[7] Weitere Nennungen sind 1420 to Bryze (Or Brist), 1541 Bryst, 1579 Brietzen, 1687[1] und 1804 Brietze.[8] 1873 hieß das Dorf schon Brietz (Brietze).[9]

Das Großsteingrab Brietz wurde im 19. Jahrhundert zerstört.

Brietz entstand als Rundplatzdorf. Nach dem Dorfbrand im Jahr 1845 wurde es stark verändert wieder aufgebaut.[1]

Etwa einen Kilometer nördlich des Dorfes liegt der Bergbaustandort „Feldstation Cheine 1 und 2“, eine zurückgebaute Ergasförderungsanlage in dessen Nähe sich ein archäologisches Denkmal befindet.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. März 1973 wurde die ehemals eigenständige Gemeinde Chüttlitz aus dem Kreis Salzwedel nach Brietz eingemeindet. Die Gemeinde Brietz wurde am 1. Juli 1994 von Kreis Salzwedel in den Altmarkkreis Salzwedel eingegliedert.[10] Am 1. Januar 2003 wurde Brietz mit seinem Ortsteil nach Salzwedel eingemeindet. Gleichzeitig entstand die Ortschaft Brietz mit den Ortsteilen Brietz und Chüttlitz.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 086
1774 080
1789 093
1798 097
1801 098
1818 097
1840 148
1864 245
Jahr Einwohner
1871 267
1885 228
1892 [00]248[11]
1895 284
1900 [00]251[11]
1905 250
1910 [00]257[11]
1925 296
Jahr Einwohner
1939 284
1946 415
1964 259
1971 249
1981 449
1993 456
2005 [00]499[12]
2010 [00]456[12]
Jahr Einwohner
2014 [00]429[12]
2015 [00]445[13]
2020 [00]409[14]
2021 [0]406[2]
2022 [0]399[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1993[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Brietz gehörten zur Kirchengemeinde Kemnitz, die früher zur Pfarrei St. Marien- und Mönchskirche in der Altstadt von Salzwedel gehörte.[15] Die Brietzer gehören heute zum Pfarrbereich Salzwedel–St. Marien im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsfriedhof befindet sich in der Ortsmitte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 333–336, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 153 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 327, 23. Brietze (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 333–336, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  3. a b Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. 24. Oktober 2018, abgerufen am 12. September 2021.
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 342 (Digitalisat).
  7. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 403 (uni-potsdam.de (Memento vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. Band 1, 1804, S. 368 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00390~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung. Band VI, Provinz Sachsen. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. Berlin 1873, S. 10 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11157796~SZ%3D00020~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 361.
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 153 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b c Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 56 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  13. Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  14. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 100 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Salzwedel–St. Marien. In: ekmd.de. Abgerufen am 28. Januar 2024.