Wistedt (Salzwedel)

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Wistedt
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 49′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 52° 49′ 2″ N, 10° 59′ 28″ O
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 6,49 km²[1]
Einwohner: 103 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1972
Eingemeindet nach: Osterwohle
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 039033
Wistedt (Sachsen-Anhalt)
Wistedt (Sachsen-Anhalt)

Lage von Wistedt in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Wistedt
Dorfkirche Wistedt

Wistedt gehört zur Ortschaft Osterwohle und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das altmärkische Dorf Wistedt, ein stark nach Süden und Südwesten erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt 12 Kilometer südwestlich von Salzwedel am Flüsschen Salzwedeler Dumme.[3] Nachbarorte sind Henningen, Osterwohle, Wallstawe und Langenapel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1279 als villa wizstede. Das Kloster Diesdorf hatte einen Hof im Dorf von Heinrich von Dannenberg gekauft.[4] In 1346 heißt es in einer Urkunde am dorff Wystede.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Wistede aufgeführt. Es gab sieben Höfe, vier davon waren wüst.[6] Weitere Nennungen sind 1687 Wistede[1] und 1804 Wistedt.[7]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wistedt war früher eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Salzwedel. Sie kam am 25. Juli 1952 zum Kreis Salzwedel und wurde am 1. Oktober 1972 nach Osterwohle eingemeindet.[8] Damit gehörte der Ortsteil Wistedt bis Ende 2009 zur eigenständigen Gemeinde Osterwohle und war Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land. Seit der Eingemeindung von Osterwohle nach Salzwedel am 1. Januar 2010 gehört Wistedt als Ortsteil zur Stadt Salzwedel und zur gleichzeitig neu gebildeten Ortschaft Osterwohle.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 051
1774 062
1789 087
1798 086
1801 087
1818 120
1840 160
1864 181
Jahr Einwohner
1871 192
1885 190
1892 [0]184[9]
1895 173
1900 [0]170[9]
1905 184
1910 [0]209[9]
1925 198
Jahr Einwohner
1939 170
1946 251
1964 162
2014 [00]100[10]
2015 [00]106[10]
2020 [00]106[11]
2021 [0]108[2]
2022 [0]103[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Wistedt, die früher zur Pfarrei Osterwohle gehörte,[12] wird heute betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für die Pfarrei Osterwohle stammen aus dem Jahre 1666.[14]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die evangelische Dorfkirche Wistedt ist ein kleiner Feldsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Sie ist eine Filialkirche der Kirchengemeinde in Osterwohle.[12]
  • In Wistedt steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein quadratisches Steindenkmal auf einem Feldsteinsockel, oben mit Kugel und Adler mit ausgebreiteten Schwingen.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2468–2471, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 151 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 350–351, 181. Wistedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2468–2471, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 97 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 292 (Digitalisat – A.34).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 409 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 390 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735_00412~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 363.
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 151 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  10. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  11. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  12. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 99 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  14. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 14 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 19. August 2021.
  16. Wistedt, Hansestadt Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 10. April 2019.