Hoyersburg

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Hoyersburg
Hansestadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 53′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 52° 53′ 6″ N, 11° 10′ 28″ O
Höhe: 19 m ü. NHN
Einwohner: 87 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 03901
Hoyersburg (Sachsen-Anhalt)
Hoyersburg (Sachsen-Anhalt)

Lage von Hoyersburg in Sachsen-Anhalt

Denkmalgeschützter Wachturm nördlich von Hoyersburg, zwischen Hoyersburg und Lübbow
Denkmalgeschützter Wachturm nördlich von Hoyersburg, zwischen Hoyersburg und Lübbow

Hoyersburg ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte

Der Ort liegt vier Kilometer nordnordöstlich von Salzwedel. Im Westen, Norden und Osten liegen das EU-Vogelschutzgebiet Landgraben-Dumme-Niederung mit dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Landgraben-Dumme-Niederung nördlich Salzwedel[3] am Grünen Band.

Hoyersburg verfügt über keine eigene Gemarkung, sondern liegt auf der von Salzwedel und wird daher zur Kernstadt gezählt. Die Nachbarorte sind Lübbow im Norden, Rebenstorf, Dangenstorf, Predöhl und Volzendorf im Nordosten, Klein Chüden und Ritze im Südosten, Siedlung Ost und Salzwedel im Süden, Chüttlitz, Alte Ziegelei und Brietzer Mühle im Südwesten sowie Blütlingen und Teplingen im Nordwesten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hoyersburg gehört als ehemaliges Vorwerk im Norden von Salzwedel bereits seit dem Mittelalter zur Stadt Salzwedel.[4]

Im Jahre 1373 schlossen die Alt- und Neustadt Salzwedel einen Vertrag um Eynen Berchfreden an der lüneburgischen Grenze im äußersten Norden der Stadt in einer sumpfigen Gegend zu errichten.[5][6] Wilhelm Zahn[7] beschreibt das Bauwerk als eine mit Wall und Graben umgebene Befestigung. Später stand hier das Haus eines Grenzvogtes, „Lübbauische oder Hoyersburg“ genannt, benannt nach dem benachbarten Lübbow.

In Akten aus dem Jahre 1744 wird berichtet, dass die Kämmerei Salzwedel im Jahre 1698 Fluchtgeld von lüneburgischen Bienenhaltern erhielt, die unter anderem in der sogenannten Hoyersburg im Strauch bei Ritze Bienenstände halten. Die Hoyersburg wird im Jahre 1784 in Akten des Brandenburgischen Landeshauptarchivs genannt. Ein Stadtforstbedienter hatte eine Wohnung an der Lüneburger Grenze inne. Weitere Nennungen sind 1820 Heyersburg, 1909 Hogersburger Ziegelei und 1958 Hoyersburg.[8]

Nach der deutschen Teilung lag Hoyersburg im Sperrgebiet.[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1818 [0]04[8]
1842 [00]17[10]
1871 [0]16[8]
1885 [0]07[8]
1905 [0]33[8]
Jahr Einwohner
1993 [0]089[4]
1995 [0]087[4]
2000 [0]097[4]
2005 [0]110[4]
2010 [0]097[4]
Jahr Einwohner
2014 [00]104[11]
2015 [00]098[11]
2020 [00]093[12]
2021 [0]090[1]
2022 [0]087[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Hoyersburg gehören zur Kernstadt und damit zum Pfarrbereich Salzwedel, St. Marien im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der erhaltene Grenzturm steht unter Denkmalschutz.
  • Der Vogelbeobachtungsstand bei den Kusebruchwiesen wurde im Jahr 2017 durch Brandstiftung zerstört.[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1001–1002, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 320, Städtische Verwaltung (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  2. Hauptsatzung der Hansestadt Salzwedel. Lesefassung (2. Änderung 10.08.2016). 5. September 2016 (salzwedel.de [PDF; 317 kB; abgerufen am 3. November 2017]).
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b c d e f Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 84 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 157–158 (Digitalisat).
  6. August Wilhelm Pohlmann: Geschichte der Stadt Salzwedel seit ihrer Gründung bis zum Schlusse des Jahres 1810 aus Urkunden und glaubwürdigen Nachrichten. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1811, S. 83–84 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10013852~SZ%3D00103~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 398–399, Nr. 451 Grenzfeste Hoyersburg bei Salzwedel (uni-jena.de).
  8. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1001–1002, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  9. Christina Bendigs: Grünes Band: Kein Spontanbesuch im Sperrgebiet. 30. August 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 26. Mai 2019]).
  10. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 320, Städtische Verwaltung (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  12. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  13. Pfarrbereich Salzwedel, St. Marien. In: ekmd.de. Abgerufen am 28. Januar 2024.
  14. Antje Mewes: Naturschützer nach Brand fassungslos. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Salzwedel. 20. Juli 2017 (volksstimme.de [abgerufen am 26. Mai 2019]).