Depekolk

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Depekolk
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 47′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 52° 46′ 49″ N, 11° 18′ 35″ O
Höhe: 41 m ü. NHN
Fläche: 3,73 km²[1]
Einwohner: 57 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 29416
Vorwahl: 039032
Depekolk (Sachsen-Anhalt)
Depekolk (Sachsen-Anhalt)

Lage von Depekolk in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Depekolk

Depekolk gehört zu Ortschaft Liesten und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Depekolk, ein nach Südwesten erweitertes Straßendorf,[1] liegt rund 13 Kilometer südöstlich von Salzwedel in der Altmark am Benkendorfer Vorfluther (Fließgraben).[3] Zwei Kilometer südlich liegt der etwa 66 Meter hohe Wind-Berg.[4]

Nachbarorte sind Liesten, Rademin, Ladekath, Jeggeleben und Büssen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1319 wird ein Geistlicher aus dem Dorf namens Johannis als In Curia Johannis dicti depekolc genannt, als die von Garthow dem Kloster Arendsee Hebungen dem Dorf Liesten zuwiesen.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurde das Dorf als Dyepkolk aufgeführt.[6] Weitere Nennungen sind 1541 Dipkolck, 1687 Depekolck, 1820 Depekolk[1] oder Diepkolk[7] und 1804 Depekolck.[8]

Herkunft des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen Udolph übersetzt den mittelniederdeutschen Ortsnamen mit „tiefes Wasserloch“.[9] W. Schmidt schrieb im Jahre 1912, dass das Dorf im Volksmund „dippkolk“ genannt wird.[10]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. Juli 1950 wurde dio Gemeinde Depekolk aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Liesten eingegliedert.[11] Mit der Eingemeindung von Liesten nach Salzwedel am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Depekolk zur Stadt Salzwedel und zur neu errichteten Ortschaft Liesten.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 53
1774 46
1789 39
1798 64
1801 65
1818 46
1840 55
Jahr Einwohner
1864 046
1871 045
1885 064
1892 [00]106[12]
1895 060
1900 [00]043[12]
1905 083
Jahr Einwohner
1910 [00]088[12]
1925 106
1939 107
1946 199
2010 [00]069[13]
2014 [00]062[14]
2015 [00]070[14]
Jahr Einwohner
2020 [00]55[15]
2021 [0]53[2]
2022 [0]57[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Depekolk, die früher zur Pfarrei Jeggeleben gehörte,[16] wird heute betreut vom Pfarrbereich Apenburg im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die evangelische Dorfkirche Depekolk ist ein Feldsteinbau mit Westquerturm und einer Orgel.[18]
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein Freie Schule Altmark e. V. aus Salzwedel betreibt eine Grundschule und einen Kindergarten im Ort.[19]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 500–503, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 145 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 330, 41. Depekolk (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Depekolk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 500–503, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Karte des Deutschen Reiches Blatt 239: Salzwedel. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 21. April 2019.
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 25 (Digitalisat).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 387.
  7. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 332 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00348~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Hrsg.: Berlin. Band 1, 1804, S. 340 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00362~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 156–158.
  10. W. Schmidt: Ursprung und Deutung altmärkischer Ortsnamen und Familiennamen. In: K. Lehrmann und W. Schmidt (Hrsg.): Die Altmark und ihre Bewohner. Beiträge zur altmärkischen Volkskunde. Kommissionsverlag von Ernst Schulze, Stendal 1912, S. 231.
  11. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  12. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 145 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 67 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  14. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  15. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Apenburg. In: ekmd.de. Abgerufen am 28. Januar 2024.
  18. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 100.
  19. Freie Schule Altmark e. V. Abgerufen am 21. April 2019.