Fußball-Europameisterschaft 2016/Rumänien

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Dieser Artikel behandelt die rumänische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Für Rumänien war es die fünfte EM-Endrunden-Teilnahme, wobei die Rumänen erstmals auf den Gastgeber trafen und gegen ihn das Eröffnungsspiel bestritten. Auch die erste rumänische Endrundenteilnahme fand 1984 in Frankreich statt.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rumänien absolvierte die Qualifikation zur Europameisterschaft in der Gruppe F. Die Rumänen, die bei der Gruppenauslosung nur aus dem drittbesten Topf gezogen wurden, begannen die Qualifikation noch unter Victor Pițurcă, nach nur drei Spielen trat er aber zurück und wurde von Anghel Iordănescu abgelöst. Dabei waren sie mit einem 1:0-Sieg in Griechenland gestartet, das als Gruppenkopf gelost worden war und gegen das sie in den Play-offs der Qualifikation für die WM 2014 noch gescheitert waren. Den Siegtreffer gegen die Griechen hatte der später mit Gelb-Roter Karte vom Platz gestellte Ciprian Marica per Elfmeter erzielt. Nach einem Remis gegen die Ungarn hatten sie auch das dritte Spiel gewonnen, wobei Kapitän Răzvan Raț sein 100. Länderspiel bestritt. Unter Iordănescu wurden dann auch die nächsten beiden Spiele gewonnen, dann kamen sie aber dreimal nur zu torlosen Remis und einem 1:1 gegen Finnland, bei dem sie den Ausgleich erst in der Nachspielzeit erzielten. Mit einem 3:0-Sieg am letzten Spieltag auf den Färöer-Inseln konnten sie sich dann aber als Gruppenzweiter für die Endrunde qualifizieren. Gruppensieger wurden die Nordiren, die sich damit erstmals für die Endrunde qualifizieren konnten. Die Ungarn wurden Dritte und setzten sich in den Play-offs der Gruppendritten gegen Norwegen durch. Während der Qualifikation kassierten die Rumänen nur zwei Gegentore und damit die wenigsten Gegentore aller Qualifikationsteilnehmer und gehörten zu den nur vier Mannschaften, die kein Spiel verloren. Aber außer Albanien, das zwei Spiele weniger bestritt, erzielte kein Endrundenteilnehmer weniger Tore.

Insgesamt setzten die Trainer 29 Spieler ein, davon die beiden Verteidiger Vlad Chiricheș und Dragoș Grigore in allen zehn Spielen. Die meisten Qualifikationstore für die Rumänen erzielten Constantin Budescu, Paul Papp und Bogdan Stancu, denen je zwei Tore gelangen. Gleich im ersten Qualifikationsspiel kamen Andrei Prepeliță und Gabriel Enache zu ihrem ersten Länderspieleinsatz.[1] Beim 0:0 in Nordirland machte dann zudem Florin Andone sein erstes Länderspiel.[2] Am 4. September 2015 folgte noch Constantin Budescu mit seinem ersten Länderspiel und im letzten Spiel, in dem Budescu seine ersten beiden Länderspieltore erzielte, wurde dann auch noch Denis Alibec in der 90. Minute zu seinem ersten Einsatz eingewechselt.[3][4]

Im Laufe der Qualifikation verbesserte sich Rumänien zwischenzeitlich in der FIFA-Weltrangliste von Platz 28 auf Platz 7, fiel dann aber wieder auf Platz 14 zurück.[5][6][7]

Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Resultate aus rumänischer Sicht.

Datum Spielort Gegner Ergebnis Torschützen
07.09.2014 Karaiskakis-Stadion, Piräus (GRC) Griechenland Griechenland 1:0 (1:0) 1:0 Ciprian Marica (10./Elfmeter)
11.10.2014 Arena Națională, Bukarest Ungarn Ungarn 1:1 (1:0) 1:0 Raul Rusescu (45.), 1:1 Balázs Dzsudzsák (82.)
14.10.2014 Olympiastadion, Helsinki (FIN) Finnland Finnland 2:0 (1:0) 1:0, 2:0 Bogdan Stancu (54., 83.)
14.11.2014 Arena Națională, Bukarest Nordirland Nordirland 2:0 (0:0) 1:0, 2:0 Paul Papp (74., 79.)
29.03.2015 Ilie-Oană-Stadion, Ploiești Faroer Färöer 1:0 (1:0) 1:0 Claudiu Keșerü (21.)
13.06.2015 Windsor Park, Belfast (NIR) Nordirland Nordirland 0:0
04.09.2015 Groupama Aréna, Budapest (HUN) Ungarn Ungarn 0:0
07.09.2015 Arena Națională, Bukarest Griechenland Griechenland 0:0
08.10.2015 Arena Națională, Bukarest Finnland Finnland 1:1 (0:0) 0:1 Joel Pohjanpalo (67.), 1:1 Ovidiu Hoban (90.+1′)
11.10.2015 Tórsvøllur, Tórshavn (FRO) Faroer Färöer 3:0 (2:0) 1:0, 2:0 Constantin Budescu (4., 45.+1′), 3:0 Alexandru Maxim (83.)

Tabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Nordirland Nordirland  10  6  3  1 016:800  +8 21
 2. Rumänien Rumänien  10  5  5  0 011:200  +9 20
 3. Ungarn Ungarn  10  4  4  2 011:900  +2 16
 4. Finnland Finnland  10  3  3  4 009:100  −1 12
 5. Faroer Färöer  10  2  0  8 006:170 −11 06
 6. Griechenland Griechenland  10  1  3  6 007:140  −7 06

Vorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 23. März 2016 wurde in Giurgiu ein Spiel gegen die nicht für die Endrunde qualifizierten Litauer mit 1:0 gewonnen, bei dem mit Ioan Hora, Nicolae Stanciu und Alin Toșca drei Neulinge zu ihren ersten Einsätzen kamen. Vier Tage später erzielten die Rumänen in Cluj-Napoca ein 0:0 gegen den Europameister Spanien. In der unmittelbaren EM-Vorbereitung fanden Testspiele am 25. Mai in Saint-Vincent gegen die Demokratische Republik Kongo (1:1), am 29. Mai in Turin gegen EM-Teilnehmer Ukraine (3:4) und am 3. Juni in Bukarest gegen Georgien (5:1) statt.

Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Mai 2016 wurde der vorläufige Kader mit 28 Spielern benannt,[8] der dann am 31. Mai 2016 auf 23 Spieler reduziert wurde.[9]

Nr. Position Name Verein Geburts-
datum
NM-Sp.2 LS-Tore2 Debüt EM-Sp.1 Anzahl der Spiele Tor Rote Karte Gelb-Rote Karte Gelbe Karte
01 Torhüter Costel Pantilimon EnglandEngland FC Watford 1. Feb. 1987 22 0 2008
12 Torhüter Ciprian Tătărușanu ItalienItalien AC Florenz 9. Feb. 1986 38 0 2010 3
23 Torhüter Silviu Lung Jr. Rumänien Astra Giurgiu 4. Juni 1989 3 0 2010
02 Abwehr Alexandru Mățel Kroatien Dinamo Zagreb 17. Okt. 1989 16 0 2011 1 1
03 Abwehr Răzvan Raț SpanienSpanien Rayo Vallecano 26. Mai 1981 112 2 2002 3 (2008) 2 1
04 Abwehr Cosmin Moți Bulgarien Ludogorez Rasgrad 3. Dez. 1984 8 0 2008 0 (2008)
06 Abwehr Vlad Chiricheș (C)ein weißes C in blauem Kreis ItalienItalien SSC Neapel 14. Nov. 1989 42 0 2011 3 1
15 Abwehr Valerică Găman Rumänien Astra Giurgiu 25. Feb. 1989 14 1 2011
16 Abwehr Steliano Filip Rumänien Dinamo Bukarest 15. Mai 1994 4 0 2015 1
21 Abwehr Dragoș Grigore Katar al-Sailiya 7. Sep. 1986 21 0 2011 3 1
22 Abwehr Cristian Săpunaru Rumänien Pandurii Târgu Jiu 5. Apr. 1984 14 0 2008 0 (2008) 3 1
05 Mittelfeld Ovidiu Hoban Israel Hapoel Be’er Scheva 27. Dez. 1982 21 1 2013 3
07 Mittelfeld Alexandru Chipciu Rumänien Steaua Bukarest 18. Mai 1989 23 3 2011 2 1
08 Mittelfeld Mihai Pintilii Rumänien Steaua Bukarest 9. Nov. 1984 33 1 2011 2
10 Mittelfeld Nicolae Stanciu Rumänien Steaua Bukarest 7. Mai 1993 6 4 2016 2
11 Mittelfeld Gabriel Torje Turkei Osmanlıspor FK 22. Nov. 1989 51 11 2010 3 1
17 Mittelfeld Lucian Sânmărtean Saudi-Arabien Ittihad FC 13. März 1982 20 0 2002 1
18 Mittelfeld Andrei Prepeliță Bulgarien Ludogorez Rasgrad 8. Dez. 1985 10 0 2014 2 1
20 Mittelfeld Adrian Popa Rumänien Steaua Bukarest 24. Juli 1988 15 1 2012 2 1
09 Angriff Denis Alibec Rumänien Astra Giurgiu 5. Jan. 1991 5 1 2015 2
13 Angriff Claudiu Keșerü Bulgarien Ludogorez Rasgrad 2. Dez. 1986 13 5 2013 1 1
14 Angriff Florin Andone SpanienSpanien FC Córdoba 11. Apr. 1993 7 1 2015 3
19 Angriff Bogdan Stancu Turkei Gençlerbirliği Ankara 28. Juni 1987 42 10 2010 3 2

Trainer: Anghel Iordănescu

Spieler, die nur im vorläufigen Kader standen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Name Verein Geburts-
datum
Länderspiel-
einsätze3
Länderspiel-
tore3
Debüt
Abwehr Alin Toșca Rumänien Steaua Bukarest 14. März 1992 2 0 2016
Mittelfeld Andrei Ivan Rumänien CS Universitatea Craiova 4. Jan. 1997 3 0 2015
Mittelfeld Alexandru Maxim Deutschland VfB Stuttgart 8. Juli 1990 28 3 2012
Mittelfeld Adrian Ropotan Rumänien Pandurii Târgu Jiu 8. Mai 1986 7 0 2008
Angriff Ioan Hora Rumänien Pandurii Târgu Jiu 21. Aug. 1988 2 0 2016
1 
vor Beginn der EM-Endrunde
2 
Stand: 10. Juni 2016, nach dem ersten EM-Spiel 2016
3 
Stand: 29. Mai 2016

Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball-Europameisterschaft 2016/Rumänien (Frankreich)
Fußball-Europameisterschaft 2016/Rumänien (Frankreich)
Spielorte (gelb = remis, rot = verloren), Quartier (blau)

Gruppenphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der am 12. Dezember 2015 stattgefundenen Auslosung der sechs Endrundengruppen war Rumänien in Topf 3 gesetzt.[10] Rumänien wurde der Gruppe A mit Gastgeber Frankreich zugelost und bestritt gegen die Franzosen das Eröffnungsspiel. Weitere Gruppengegner waren EM-Neuling Albanien und die Schweiz. Gegen Frankreich, gegen das die Rumänen bereits in der EM-Vorrunde 1996 und 2008 gespielt hatten, gab es in zuvor 15 Spielen bei sieben Niederlagen und fünf Remis nur drei Siege, zwei davon in den beiden ersten Spielen 1932 und 1967, den letzten 1972 in einem Freundschaftsspiel. Das vor der EM letzte Spiel zwischen beiden am 6. September 2011 zur Einweihung der Arena Națională endete torlos. Mit 1:2 durch ein Tor in den Schlussminuten verloren sie das Eröffnungsspiel. Gegen Albanien und die Schweiz war die Bilanz dagegen positiv und blieb auch nach den EM-Spielen positiv. In zuvor 16 Spielen gegen die Albaner gab es elf Siege bei drei Remis und nur zwei Niederlagen (1946 und 1948). Das letzte Spiel zwischen beiden am 31. Mai 2014 in der Schweiz gewannen die Rumänen mit 1:0. Die Schweiz konnte in 12 Spielen fünfmal bezwungen werden, drei Spiele endeten remis, vier wurden verloren – darunter ein 1:4 im Gruppenspiel bei der WM 1994. Nach einem 1:1 gegen die Schweiz hätten sie mit einem Sieg gegen Albanien noch eine Chance auf die K.-o.-Runde gehabt. Nach der 0:1-Niederlage gegen Albanien mussten sie aber als erste Mannschaft die Koffer packen, da sie damit als Gruppenletzte die K.-o.-Runde verpassten.

Durch die EM-Spiele verlor Rumänien in der FIFA-Weltrangliste 22 Punkte und verschlechterte sich um zwei Plätze.

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Frankreich Frankreich  3  2  1  0 004:100  +3 07
 2. Schweiz Schweiz  3  1  2  0 002:100  +1 05
 3. Albanien Albanien  3  1  0  2 001:300  −2 03
 4. Rumänien Rumänien  3  0  1  2 002:400  −2 01
Fr., 10. Juni 2016 um 21:00 Uhr in Saint-Denis
Frankreich Rumänien 2:1 (0:0)
Mi., 15. Juni 2016 um 18:00 Uhr in Paris
Rumänien Schweiz 1:1 (1:0)
So., 19. Juni 2016 um 21:00 Uhr in Décines-Charpieu (Lyon)
Rumänien Albanien 0:1 (0:1)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Greece – Romania 0:1
  2. North. Ireland – Romania 0:0
  3. Hungary – Romania 0:0
  4. Faroe Islands – Romania 0:3
  5. FIFA-Weltrangliste (17. Juli 2014) (Memento des Originals vom 7. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  6. FIFA-Weltrangliste (6. August 2015) (Memento des Originals vom 5. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  7. FIFA-Weltrangliste (5. November 2015) (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  8. 28 de jucători convocați pentru cantonamentul din Italia al echipei naționale. (Memento des Originals vom 5. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frf.ro frf.ro
  9. Rumänien lädt die gestrichenen Fünf als Gäste zur EURO ein. uefa.com
  10. Endrunden-Auslosung der UEFA EURO 2016. uefa.com