Großer Preis von Australien 1993

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 Großer Preis von Australien 1993
Renndaten
16. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1993
Streckenprofil
Name: LVIII Australian Grand Prix
Datum: 7. November 1993
Ort: Adelaide
Kurs: Adelaide Street Circuit
Länge: 298,62 km in 79 Runden à 3,78 km

Geplant: 306,18 km in 81 Runden à 3,78 km
Wetter: warm, sonnig
Pole-Position
Fahrer: Brasilien Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
Zeit: 1:13,371 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:15,381 min (Runde 64)
Podium
Erster: Brasilien Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
Zweiter: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Dritter: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault

Der Große Preis von Australien 1993 fand am 7. November als 16. und letztes Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1993 auf dem Adelaide Street Circuit statt. Ayrton Senna feierte in seinem letzten Rennen mit McLaren seinen letzten Grand-Prix-Sieg; mit Alain Prost und Riccardo Patrese fuhren zudem zwei Größen des Sports ihr letztes Formel-1-Rennen.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Starterfeld blieb im Vergleich zum vorigen Rennen, dem Großen Preis von Japan, unverändert.

Der Grand Prix war das letzte Rennen des bereits als Weltmeister feststehenden Alain Prost sowie von Riccardo Patrese, dessen 256 Starts zur damaligen Zeit Rekord waren, und Derek Warwick. Zudem beendete Ayrton Senna seine überaus erfolgreiche Zeit mit McLaren.

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ayrton Senna gelang es, trotz seines schlecht motorisierten McLaren-Ford zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Kanada 1992 die Pole-Position zu erzielen. Dies war das einzige Mal in der Saison 1993, bei dem Williams nicht auf der ersten Startposition stand. Stattdessen klassierten sich die Williams-Piloten Prost und Damon Hill auf den Plätzen zwei und drei. Michael Schumacher stellte seinen Benetton ebenfalls in die zweite Startreihe; dahinter qualifizierten sich Sennas neuer Teamkollege Mika Häkkinen und die Ferrari-Piloten Gerhard Berger und Jean Alesi.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rennen konnte erst im dritten Versuch gestartet werden, nachdem zuerst Ukyo Katayama, dann Eddie Irvine ihre Motoren abgewürgt hatten. Beim Start blieben die ersten Positionen gleich, während Katayama mit Pedro Lamy kollidierte, der dadurch ausschied. Katayama und Irvine mussten wenige Runden später nach Unfällen kurz nacheinander aufgeben.

Senna fuhr ein durchweg kontrolliertes Rennen von der Spitze aus und verlor seine Führung nur nach seinem ersten Boxenstopp. Hinter ihm fuhren die Williams-Piloten konstant auf den Plätzen zwei und drei, wobei ein Angriff Hills auf seinen Teamkollegen scheiterte und für den Briten in einem Dreher endete; er konnte jedoch den Motor am Laufen halten und immer noch mit großem Vorsprung Dritter werden. Nachdem Häkkinen und Schumacher in aussichtsreicher Position mit technischen Problemen ausgefallen waren, konnte auch Ferrari beide Autos hintereinander in die Punkte bringen; Alesi belegte vor Berger den vierten Platz. Den letzten Punkt erreichte Martin Brundle im Ligier, nachdem Patrese in seinem letzten Rennen zwei Runden vor Schluss mit einem Problem der Benzinzuführung ausgefallen war. Eine Schrecksekunde durchlebte in Runde 56 JJ Lehto, dessen Sauber beim Überfahren der steilen Kerbs abhob und ausfiel.

Mit seinem 41. und letzten Sieg konnte sich Senna noch an Damon Hill vorbei auf den zweiten Platz der Fahrerweltmeisterschaft schieben. Für McLaren bedeutete der Sieg, der bis zum Sieg David Coulthards beim Großen Preis von Australien 1997 jedoch der letzte bleiben sollte, den Aufstieg zum Konstrukteur mit den meisten Rennsiegen aller Zeiten (104) vorbei an Ferrari.

Bei der Siegerehrung kam es zu einer bemerkenswerten Szene, als Senna seinen scheidenden Erzrivalen zu sich auf die erste Stufe des Podiums holte und ihm die Hand schüttelte, womit die Saison mit einer leichten Aussöhnung zwischen den beiden Streithähnen endete.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Team 0 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams FW15C Renault RS5 3.5 V10 G
2 Frankreich Alain Prost
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 3 Japan Ukyō Katayama Tyrrell 021 Yamaha OX10A 3.5 V10 G
4 Italien Andrea de Cesaris
Vereinigtes Konigreich Camel Benetton Ford 5 Deutschland Michael Schumacher Benetton B193B Ford Cosworth HB 3.5 V8 G
6 Italien Riccardo Patrese
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren 7 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/8 G
8 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Vereinigtes Konigreich Footwork Mugen Honda 9 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Footwork FA14 Mugen-Honda MF-351HB 3.5 V10 G
10 Japan Aguri Suzuki
Vereinigtes Konigreich Team Lotus 11 Portugal Pedro Lamy Lotus 107B Ford Cosworth HB 3.5 V8 G
12 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert
Irland Sasol Jordan 14 Brasilien 1968 Rubens Barrichello Jordan 193 Hart 1035 3.5 V10 G
15 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Frankreich Larrousse F1 19 Japan Toshio Suzuki Larrousse LH93 Lamborghini 3512 3.5 V12 G
20 Frankreich Érik Comas
Italien Minardi Team 23 Frankreich Jean-Marc Gounon Minardi M193 Ford Cosworth HB 3.5 V8 G
24 Italien Pierluigi Martini
Frankreich Ligier Gitanes Blondes 25 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Ligier JS39 Renault RS5 3.5 V10 G
26 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell
Italien Scuderia Ferrari 27 Frankreich Jean Alesi Ferrari F93A Ferrari 041 3.5 V12 G
28 Osterreich Gerhard Berger
Schweiz Lighthouse Sauber 29 Osterreich Karl Wendlinger Sauber C12 Sauber 2175 3.5 V10 G
30 Finnland JJ Lehto

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur 1. Qualifikationstraining 2. Qualifikationstraining Start
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:13.371 1:14.779 01
02 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:13.807 1:14.595 02
03 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:14.721 1:13.826 03
04 Deutschland Michael Schumacher Vereinigtes Konigreich Benetton-Ford 1:14.098 1:14.494 04
05 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:14.106 1:14.596 05
06 Osterreich Gerhard Berger Italien Ferrari 1:14.194 06
07 Frankreich Jean Alesi Italien Ferrari 1:15.332 1:15.619 07
08 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Frankreich Ligier-Renault 1:16.022 1:16.710 08
9 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Benetton-Ford 1:16.077 1:21.076 9
10 Japan Aguri Suzuki Vereinigtes Konigreich Footwork-Mugen-Honda 1:16.079 1:16.567 10
11 Osterreich Karl Wendlinger Schweiz Sauber 1:16.106 1:17.132 11
12 Finnland JJ Lehto Schweiz Sauber 1:16.286 1:17.118 12
13 Brasilien 1968 Rubens Barrichello Irland Jordan-Hart 1:16.459 1:16.723 13
14 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell Frankreich Ligier-Renault 1:16.862 1:16.469 14
15 Italien Andrea de Cesaris Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:17.350 1:16.892 15
16 Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Ford 1:16.905 1:17.816 16
17 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Vereinigtes Konigreich Footwork-Mugen-Honda 1:16.919 17
18 Japan Ukyo Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:17.018 1:18.406 23
19 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Irland Jordan-Hart 1:19.733 1:17.341 24
20 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:17.612 1:17.450 18
21 Frankreich Érik Comas Frankreich Larrousse-Lamborghini 1:17.750 1:17.815 19
22 Frankreich Jean-Marc Gounon Italien Minardi-Ford 1:17.754 1:18.035 20
23 Portugal Pedro Lamy Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:19.628 1:19.369 21
24 Japan Toshio Suzuki Frankreich Larrousse-Lamborghini 1:21.793 1:23.167 22

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 79 1:43:27.476 10 1:16.128
02 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 79 + 9.259 20 1:15.434
03 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 79 + 33.902 3 1:15.381
04 Frankreich Jean Alesi Italien Ferrari 78 + 1 Runde 7 1:17.786
05 Osterreich Gerhard Berger Italien Ferrari 78 + 1 Runde 6 1:16.686
06 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Frankreich Ligier-Renault 78 + 1 Runde 8 1:17.565
07 Japan Aguri Suzuki Vereinigtes Konigreich Footwork-Mugen-Honda 78 + 1 Runde 10 1:18.316
08 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Benetton-Ford 77 DNF 9 1:17.478 Benzinzufuhr
09 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell Frankreich Ligier-Renault 77 + 2 Runden 14 1:18.314
10 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Vereinigtes Konigreich Footwork-Mugen-Honda 77 + 2 Runden 17 1:18.905
11 Brasilien 1968 Rubens Barrichello Irland Jordan-Hart 76 + 3 Runden 13 1:18.558
12 Frankreich Érik Comas Frankreich Larrousse-Lamborghini 76 + 3 Runden 21 1:19.152
13 Italien Andrea de Cesaris Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 75 + 4 Runden 15 1:20.625
14 Japan Toshio Suzuki Frankreich Larrousse-Lamborghini 74 + 5 Runden 24 1:22.328
15 Osterreich Karl Wendlinger Schweiz Sauber 73 DNF 11 1:18.101 Bremsen
Finnland JJ Lehto Schweiz Sauber 56 DNF 12 1:18.430 Dreher
Frankreich Jean-Marc Gounon Italien Minardi-Ford 34 DNF 22 1:21.678 Dreher
Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 28 DNF 5 1:18.960 Bremsen
Deutschland Michael Schumacher Vereinigtes Konigreich Benetton-Ford 19 DNF 4 1:17.069 Motor
Japan Ukyo Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 11 DNF 18 1:22.143 Unfall
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Irland Jordan-Hart 10 DNF 19 1:21.742 Unfall
Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 9 DNF 20 1:20.502 Aufhängung
Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Ford 5 DNF 16 1:21.175 Getriebe
Portugal Pedro Lamy Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 0 DNF 23 --- Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Alain Prost Williams-Renault 99
02 Brasilien 1968 Ayrton Senna McLaren-Ford 73
03 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 69
04 Deutschland Michael Schumacher Benetton-Ford 52
05 Italien Riccardo Patrese Benetton-Ford 20
06 Frankreich Jean Alesi Ferrari 16
07 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Ligier-Renault 13
08 Osterreich Gerhard Berger Ferrari 12
09 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Lotus-Ford 11
10 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell Ligier-Renault 10
11 Vereinigte Staaten Michael Andretti McLaren-Ford 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
12 Osterreich Karl Wendlinger Sauber 7
13 Brasilien 1968 Christian Fittipaldi Minardi-Ford 5
14 Finnland JJ Lehto Sauber 5
15 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Ford 4
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Footwork-Mugen-Honda 4
17 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Hart 2
17 Frankreich Philippe Alliot Larrousse-Lamborghini 2
19 Italien Fabrizio Barbazza Minardi-Ford 2
20 Frankreich Érik Comas Larrousse-Lamborghini 1
20 Italien Alessandro Zanardi Lotus-Ford 1
20 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jordan-Hart 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 168
02 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 84
03 Vereinigtes Konigreich Benetton-Ford 72
04 Italien Ferrari 28
05 Frankreich Ligier-Renault 23
06 Schweiz Sauber 12
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 12
08 Italien Minardi-Ford 7
09 Vereinigtes Konigreich Footwork-Mugen-Honda 4
10 Frankreich Larrousse-Lamborghini 3
10 Irland Jordan-Hart 3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Australien 1993 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien