Großer Preis von San Marino 1985

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 Großer Preis von San Marino 1985
Renndaten
3. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985
Streckenprofil
Name: V Gran Premio di San Marino
Datum: 5. Mai 1985
Ort: Imola
Kurs: Autodromo Dino Ferrari
Länge: 302,4 km in 60 Runden à 5,04 km

Wetter: bewölkt, aber trocken
Zuschauer: ~ 100.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:27,327 min
Schnellste Runde
Fahrer: Italien Michele Alboreto Italien Ferrari
Zeit: 1:30,961 min
Podium
Erster: Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows
Dritter: Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault

Der Große Preis von San Marino 1985 fand am 5. Mai auf dem Autodromo Dino Ferrari statt und war das dritte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Minardi trat fortan mit Turbomotoren des Herstellers Motori Moderni an. Somit blieb Tyrrell das einzige Team, das nach wie vor konventionelle Saugmotoren einsetzte. Toleman war, wie schon bei den beiden vorangegangenen Rennen, wiederum nicht am Start; das Team hatte nach wie vor keinen Reifenvertrag. Der Große Preis von San Marino 1985 war das letzte Rennen des britischen Teams Spirit, das in der darauf folgenden Woche den Betrieb einstellte und den mit Pirelli bestehenden Reifenvertrag an Toleman weitergab.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ayrton Senna qualifizierte sich zum zweiten Mal in Folge für die Pole-Position. Sein Teamkollege Elio de Angelis folgte auf dem dritten Startplatz hinter Keke Rosberg und vor Michele Alboreto. Thierry Boutsen überzeugte als Fünftschnellster des Trainings vor Alain Prost, Nigel Mansell und Niki Lauda. Erst auf dem neunten Platz folgte mit Nelson Piquet der erste der mit Pirelli-Reifen ausgestatteten Fahrer.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie schon zwei Wochen zuvor in Portugal ergab sich bereits nach wenigen Metern eine Doppelführung für die beiden Lotus-Piloten. Alboreto folgte vor Prost und dem erneut schlecht startenden Rosberg. In der sechsten Runde nahm Lauda den fünften Rang ein.

In der zehnten Runde wurde de Angelis von Alboreto überholt. Die beiden McLaren-Piloten folgten innerhalb der nächsten sieben Umläufe. Als Alboreto in Runde 23 aufgrund eines Elektrikschadens zurückfiel und schließlich aufgeben musste, schienen zunächst Prost und Lauda die aussichtsreichsten Verfolger des Führenden Senna zu sein. Als Lauda sich jedoch in Runde 24 drehte, gelangte de Angelis zurück auf den dritten Rang, gefolgt von Stefan Johansson. Diesem gelang es, innerhalb von acht Runden alle vier vor ihm liegenden Kontrahenten zu überholen und in der 57. Runde die Führung zu übernehmen. Dies wurde allerdings dadurch begünstigt, dass Senna kurz zuvor aufgrund von Kraftstoffmangel ausgeschieden war. Das gleiche Schicksal ereilte jedoch wenig später auch Johansson, sodass seine Führung lediglich eine Runde währte.

Prost führte das Rennen in der Schlussphase vor de Angelis und Boutsen an. Auch er hatte mit Kraftstoffmangel zu kämpfen und blieb wenige Meter hinter der Ziellinie stehen. Aus demselben Grund versagte Boutsens Motor bereits während der letzten Runde, sodass er nur noch in Richtung des Ziels rollen konnte und unsicher war, ob er es schaffen würde. Sein Wagen blieb schließlich exakt auf der Ziellinie stehen. Da dies jedoch ausreichte, um den elektronischen Impulsgeber der Zeitmessung auszulösen, wurde seine letzte Runde als regulär beendet gewertet.

Nach dem Rennen wurde Prost disqualifiziert, da bei einer Kontrolle im Parc fermé festgestellt wurde, dass sein Wagen zwei Kilogramm zu leicht war. Elio de Angelis wurde somit zum Sieger erklärt. Thierry Boutsen belegte den zweiten Platz vor Patrick Tambay, Niki Lauda, Nigel Mansell und Stefan Johannson, der aufgrund seiner zurückgelegten Distanz noch als Sechster gewertet wurde.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 1 Osterreich Niki Lauda McLaren MP4/2B TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t G
2 Frankreich Alain Prost
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 3 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 012 Ford Cosworth DFY 3.0 V8 G
4 Deutschland Stefan Bellof
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 5 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW10 Honda RA163-E 1.5 V6t G
6 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 7 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT54 BMW M12/13 1.5 L4t P
8 Frankreich François Hesnault
Vereinigtes Konigreich Skoal Bandit Formula 1 Team 9 Deutschland Manfred Winkelhock RAM 03 Hart 415T 1.5 L4t P
10 Frankreich Philippe Alliot
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Italien Elio de Angelis Lotus 97T Renault EF4 1.5 V6t G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Patrick Tambay Renault RE60 Renault EF4B 1.5 V6t G
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Osterreich Gerhard Berger Arrows A8 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Spirit Enterprises Ltd. 21 Italien Mauro Baldi Spirit 101D Hart 415T 1.5 L4t P
Italien Benetton Team Alfa Romeo 22 Italien Riccardo Patrese Alfa Romeo 185T Alfa Romeo 890T 1.5 V8t G
23 Vereinigte Staaten Eddie Cheever
Italien Osella Squadra Corse 24 Italien Piercarlo Ghinzani Osella FA1F P
Frankreich Équipe Ligier 25 Italien Andrea de Cesaris Ligier JS25 Renault EF4B 1.5 V6t P
26 Frankreich Jacques Laffite
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari 156/85 Ferrari 031 1.5 V6t G
28 Schweden Stefan Johansson
Italien Minardi F1 Team 29 Italien Pierluigi Martini Minardi M185 Motori Moderni 615-90 1.5 V6t P
Deutschland West Zakspeed Racing 30 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Zakspeed 841 Zakspeed 1500/4 1.5 L4t G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:27,589 207,149 km/h 1:27,327 207,771 km/h 01
02 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:28,347 205,372 km/h 1:27,354 207,707 km/h 02
03 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:30,325 200,875 km/h 1:27,852 206,529 km/h 03
04 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:27,871 206,485 km/h 1:30,637 200,183 km/h 04
05 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:28,829 204,258 km/h 1:27,918 206,374 km/h 05
06 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:28,604 204,776 km/h 1:28,099 205,950 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:29,756 202,148 km/h 1:28,202 205,710 km/h 07
08 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:29,413 202,924 km/h 1:28,399 205,251 km/h 08
09 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:29,427 202,892 km/h 1:28,489 205,042 km/h 09
10 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:28,697 204,562 km/h 1:29,654 202,378 km/h 10
11 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 1:30,201 201,151 km/h 1:29,102 203,632 km/h 11
12 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 1:30,605 200,254 km/h 1:29,259 203,274 km/h 12
13 Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 1:30,339 200,843 km/h 1:29,406 202,939 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 1:30,440 200,619 km/h 1:29,466 202,803 km/h 14
15 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:30,240 201,064 km/h 1:29,806 202,035 km/h 15
16 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 1:31,625 198,025 km/h 1:30,982 199,424 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 2:30,990 120,167 km/h 1:31,028 199,323 km/h 17
18 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 1:31,388 198,538 km/h 1:31,108 199,148 km/h 18
19 Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni 1:32,770 195,580 km/h 1:48,391 167,394 km/h 19
20 Frankreich François Hesnault Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:33,142 194,799 km/h 1:33,160 194,762 km/h 20
21 Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:34,201 192,609 km/h 2:05,041 145,104 km/h 21
22 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 1:34,974 191,042 km/h 1:34,209 192,593 km/h 22
23 Deutschland Manfred Winkelhock Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:34,936 191,118 km/h 1:34,579 191,840 km/h 23
24 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:35,774 189,446 km/h 1:35,653 189,686 km/h 24
25 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:36,397 188,222 km/h 1:36,661 187,708 km/h 25
26 Italien Mauro Baldi Vereinigtes Konigreich Spirit-Hart 1:36,922 187,202 km/h 1:38,235 184,700 km/h 26

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 60 0 DSQ 06 1:31,925 disqualifiziert
02 (1) Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 60 0 1:34:35,955 03 1:31,411
03 (2) Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 59 0 + 1 Runde 05 1:33,448
04 (3) Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 59 0 + 1 Runde 11 1:33,514
05 (4) Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 59 0 + 1 Runde 08 1:32,198
06 (5) Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 58 0 + 2 Runden 07 1:33,891
07 (6) Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 57 0 DNF 15 1:31,017 Kraftstoffmangel
08 (7) Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 57 0 DNF 01 1:31,549 Kraftstoffmangel
09 (8) Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 57 1 DNF 09 1:31,424 Kraftstoffmangel
10 (9) Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 56 1 + 4 Runden 25 1:37,887
11 (10) Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 56 1 + 4 Runden 14 1:33,702
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 50 0 DNF 12 1:34,128 Motorschaden
Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 46 1 NC 22 1:36,858 nicht gewertet
Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 29 3 DNF 04 1:30,961 Zündung
Deutschland Manfred Winkelhock Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 27 0 DNF 23 1:36,708 Motorschaden
Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 24 1 DNF 21 1:35,013 Motorschaden
Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 23 0 DNF 02 1:34,084 Bremsdefekt
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 22 0 DNF 16 1:35,245 Feuer
Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni 14 0 DNF 19 1:38,203 Turboladerschaden
Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 11 0 DNF 13 1:35,856 Bremsprobleme
Italien Mauro Baldi Vereinigtes Konigreich Spirit-Hart 09 1 DNF 26 1:39,686 Motorschaden
Frankreich François Hesnault Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 05 0 DNF 20 1:38,906 defekte Zündung
Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 05 1 DSQ 24 1:38,437 disqualifiziert
Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 04 0 DNF 10 1:36,239 Kühlwasserverlust
Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 04 0 DNF 18 1:36,422 Turboladerschaden
Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 00 0 DNS 17 nicht gestartet

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Elio de Angelis Lotus 16
02 Italien Michele Alboreto Ferrari 12
03 Frankreich Patrick Tambay Renault 10
04 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 9
05 Frankreich Alain Prost McLaren 9
06 Belgien Thierry Boutsen Arrows 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 4
08 Osterreich Niki Lauda McLaren 3
09 Frankreich René Arnoux Ferrari 3
10 Deutschland Stefan Bellof Tyrrell 1
11 Frankreich Jacques Laffite Ligier 1
12 Schweden Stefan Johansson Ferrari 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus 25
02 Italien Ferrari 16
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 12
04 Frankreich Renault 10
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigtes Konigreich Arrows 6
06 Vereinigtes Konigreich Williams 4
07 Frankreich Ligier 1
08 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Übersicht“ (Memento vom 18. August 2010 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Februar 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 19. Februar 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 8. April 2009 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Februar 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]