Hannelore Hippe

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Hannelore Hippe (* 1951 in Frankfurt am Main), auch Hannelore Hippe-Davies (Ehename) sowie Hannah O’Brien und Hanne H. Kvandal (Pseudonym), ist eine deutsche Autorin und Hörfunkjournalistin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hannelore Hippe studierte Germanistik und Schauspiel und lebte danach lange in Großbritannien und Irland.[1] Seit 1985 arbeitet sie als freie Autorin und Journalistin für alle Hörfunksender der ARD und produzierte bislang (2009) über hundertfünfzig Radio-Features und zahlreiche sonstige Beiträge.[2] Außerdem schrieb sie mehrere Romane und Kurzgeschichten sowie zahlreiche Hörspiele, Radio-dokumentationen und Hörbücher, bei deren Produktion sie teils auch die Regie übernahm.[3]

Ihr seinerzeit unveröffentlichtes Romanmanuskript Eiszeiten bildete die Vorlage für den 2012 erschienenen deutsch-norwegischen Kinofilm mit dem Titel Zwei Leben, bei dem Georg Maas Regie führt und zu dessen Hauptdarstellern unter anderem Juliane Köhler, Liv Ullmann und Ken Duken gehören.[4] Hippe verarbeitete in ihrem Romanmuskript unter anderem den rätselhaften norwegischen Kriminalfall der sogenannten Isdal-Frau sowie das Schicksal von Besatzungs- beziehungsweise Wehrmachtskindern in Norwegen.[5] In Norwegen hatte der Film im Oktober 2012 Premiere, in Deutschland kam er im September 2013 in die Kinos. Der Film wurde als deutscher Beitrag für den Oscar eingereicht, aber bei den Nominierungen für die Kategorie Bester fremdsprachiger Film nicht berücksichtigt.[6] Nach mehrfachen Überarbeitungen ihres Manuskripts erschien der Roman im Jahr 2018 unter dem Titel Die verlorenen Töchter bei der dtv Verlagsgesellschaft.

Seit 2015 schreibt sie unter dem Pseudonym Hannah O’Brien, unter dem sie seither bei dtv mehrere Kriminalromane veröffentlichte. Im Oktober 2021 begann unter dem Pseudonym Hanne H. Kvandal die Veröffentlichung einer weiteren Krimi-Reihe, die auf Spitzbergen spielt.

Hannelore Hippe lebt heute in Köln und an der Mosel.[3]

Russlands Krieg gegen die Ukraine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2023 war Hippe Erstunterzeichnerin einer von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Petition Manifest für Frieden, die zum Ende der militärischen Unterstützung der Ukraine im Zuge des russischen Überfalls aufrief.[7]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romane

Sachbücher

  • Irische Gespräche. Ein Tagebuch über Land und Leute. 1. Auflage. Häusser Verlag, Darmstadt 1996, ISBN 3-89552-032-2.

Radio-Features

  • Edith Sitwell – ein Portrait der englischen Exzentrikerin und Lyrikerin. Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1989, Länge: ca. 53 Minuten.
  • Von Casanova bis Casablanca (auch Regie) (Feature – NDR/SWF/MDR), 1994.
  • „Ein Fisch verschwindet.“ Der Überlebenskampf des Kabeljau. Regie: Hannelore Hippe, Produktion: Norddeutscher Rundfunk/Deutschlandradio Kultur 2007, Länge: ca. 55 Minuten.
  • Bananen Shake auf Island. Regie: Hannelore Hippe, Produktion: Südwestrundfunk/Deutschlandfunk 2009, Länge: ca. 55 Minuten.[8]
  • Das Wandern ist des Deutschen Lust. Ein Spaziergang durch Wald, Geschichte und Literatur. Regie: Hannelore Hippe, Produktion: Mitteldeutscher Rundfunk 2010, Länge: ca. 55 Minuten.
  • Hallo? Ja, wer dort? Oder: Bringen Sie mir lieber etwas Kompott. Regie: Hannelore Hippe, Produktion: Südwestfunk 2011, Länge: ca. 55 Minuten.
  • Homo habitans – Wie Menschen wohnen, WDR 5, 17. März 2015.

Hörspiele, Hördokumentationen, Hörbücher

  • Niedere Frequenzen. Regie: Christoph Dietrich, Produktion: DeutschlandRadio Berlin 1997, Länge: ca. 51 Minuten.[3]
  • Die nationale Nase. Regie: Hans Rosenhauer, Produktion: Mitteldeutscher Rundfunk 1998, Länge: ca 43 Minuten;
    Tonträger: Die feinste Nase Frankreichs. Hörzeichen Verlag, Gerichshain 2001, ISBN 3-934492-12-6.
  • Burghart Klaußner, Frank Arnold, Hans Peter Hallwachs … lesen Albert Einstein. Eine Hörbiografie von Hannelore Hippe. Regie: Hannelore Hippe, Argon Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86610-243-9.
  • Burghart Klaußner, Markus Hoffmann u.v.a. lesen Oscar Wilde – ein Leben. Eine Hörbiografie von Hannelore Hippe. Regie: Hannelore Hippe, Argon Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86610-250-7.
  • Die Flucht aus der DDR. Es gab nie ein Zurück. Eine Hördokumentation von Hannelore Hippe. Regie: Hannelore Hippe, Argon Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86610-467-9.
  • Summer of love. Lange Haare, freie Liebe – der Sommer der bunten Revolution. Eine Hördokumentation von Hannelore Hippe. Regie: Hannelore Hippe, Argon Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86610-471-6.
  • Die Tagebücher des Samuel Pepys – Regie: Götz Naleppa, Produktion: Deutschlandfunk 2012.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zum Autor: Hannelore Hippe. In: Feature & Reportage: Bananen-Shake auf Island – Wie das Boomland auf den Hund kam. Programmtipp auf dem Internetportal Phonostar vom 24. Juli 2010; abgerufen am 29. Januar 2012.
  2. Hannelore Hippe: Ein Fisch verschwindet. In: deutschlandradiokultur.de. 2. Februar 2008, abgerufen am 11. März 2024.
  3. a b c Kurzbiografie von Hannelore Hippe. In: Niedere Frequenzen, Programmtipp des Deutschlandfunks für den 26. Juli 2008; abgerufen am 29. Januar 2012.
  4. vgl. Angaben auf der Website zum Film Zwei Leben. Betreiber: Farbfilm Verleih GmbH, Berlin; abgerufen am 4. Oktober 2013.
  5. Beate Rottgard: Premiere im norwegischen Bergen. In: ruhrnachrichten.de. 13. November 2012, archiviert vom Original am 19. November 2018; abgerufen am 19. November 2018.
  6. Rainer Gansera: Deutscher Film „Zwei Leben“ bei den Oscars. Fluchtpunkt Norwegen. Auf: Süddeutsche.de vom 22. September 2013; abgerufen am 4. Oktober 2013.
  7. Change.org: Manifest für Frieden (Memento vom 24. Februar 2023 im Internet Archive)
  8. Bananen Shake auf Island. Dossier, Deutschlandfunk vom 22. Mai 2009; abgerufen am 29. Januar 2012.