Hatzenport

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Wappen Deutschlandkarte
Hatzenport
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Hatzenport hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N, 7° 25′ OKoordinaten: 50° 14′ N, 7° 25′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Rhein-Mosel
Höhe: 85 m ü. NHN
Fläche: 3,75 km2
Einwohner: 612 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 163 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56332
Vorwahl: 02605
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 208
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 44
56330 Kobern-Gondorf
Website: hatzenport.de
Ortsbürgermeister: Thorsten Herbert Menzel
Lage der Ortsgemeinde Hatzenport im Landkreis Mayen-Koblenz
Karte
Hatzenport

Hatzenport ist eine Ortsgemeinde der Terrassenmosel im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel an, die ihren Verwaltungssitz in Kobern-Gondorf hat. Zu Hatzenport gehören auch die Wohnplätze Am Bischofstein und Betzemerhof.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name leitet sich von dem lateinischen Namen Hattonis porta ab, das heißt der Hafen oder das Tor des Trierer Erzbischofs Hetti (Amtszeit 814–847).[3]

Hatzenport wurde 1135 erstmals urkundlich (ohne Nachweis) erwähnt. Weinbau wird erstmals für das Jahr 1216 beurkundet.[4] Die heutige Gemeinde Hatzenport ist am 12. Juni 1994 durch Ausgliederung des gleichnamigen Ortsteils der Gemeinde Löf entstanden. Zuvor war die Gemeinde Löf am 31. Dezember 1975 aus den zuvor selbständigen Gemeinden Hatzenport, Kattenes und Löf neu gebildet worden.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Hatzenport besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die zwölf Sitze verteilen sich auf vier Wählergruppen.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thorsten Herbert Menzel wurde am 19. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Hatzenport. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 56,53 % für fünf Jahre gewählt worden. Menzel ist Nachfolger von Albrecht Gietzen, der nach 25 Jahren im Amt nicht mehr für diese Aufgabe kandidiert hatte.[7][8][9]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahrzeichen des Moselorts ist der alte Fährturm (Grundsteinlegung 1863). Der seit dem 16. Jahrhundert bedeutende Fährbetrieb wurde nach dem Brückenbau 1972 Löf/Alken eingestellt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die alte oberhalb des Ortes gelegene gotische Pfarrkirche St. Johannes, die neue, 1869/70 durch Hermann Nebel erbaute katholische Pfarrkirche St. Rochus sowie das alte Pfarrhaus, ein Fachwerkbau, der sich unterhalb der alten Kirche in der Oberstraße befindet; dort gibt es heute eine Apfelweinkellerei.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hatzenport

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hatzenport gehört zum „Weinbaubereich Burg Cochem“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind fünf Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 12 Hektar. Etwa 88 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2010).[10]

Weinlagen (moselabwärts gesehen)[11]
  • Hatzenporter Burg Bischofstein
  • Hatzenporter Kirchberg
  • Hatzenporter Stolzenberg

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hatzenport besitzt einen Bahnhof an der Moselstrecke. Seit 2005 gibt es einen Bahnhofsneubau mitten im Ort, der ehemalige Bahnhof liegt in Richtung Burg Bischofstein und wurde mit der Eröffnung des neuen Bahnhofs stillgelegt. Folgende Züge bedienen den Bahnhof:

Linie Bezeichnung Linienverlauf Taktfrequenz
RB 81 Moseltal-Bahn KoblenzHatzenportCochemBullay (DB)WittlichTrier 60 min (in der HVZ Verstärker Koblenz – Cochem)

Ferner gibt es eine Busverbindung nach Münstermaifeld und Treis-Karden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joh. August Klein: Das Moselthal zwischen Koblenz und Konz. Historisch, topographisch, malerisch. Koblenz 1831.
  • Manfred Rüttgers: Ortsfamilienbuch Hatzenport. 2. Auflage. (= Familien an der Untermosel 1) Cardamina, Weißenthurm 2018; ISBN 978-3-86424-415-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hatzenport – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 44 (PDF; 3 MB).
  3. Diese Namenserklärung wurde vermtl. erstmals von J. A. Klein, 1831 gemacht. Als Informant gab er den Ortspfarrer Platten an. Klein zitiert die Sprengung eines Fels-Durchgangs durch „einen Bischof Hetti oder Hatto“: ...so sagen wenigstens Klosterberichte" in Moselthal..., S. 121–122
  4. Mittelrheinisches Urkundenbuch (MRUB) III, Nr. 56
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 184 (PDF; 2,8 MB; Fußnoten 22 und 38).
  6. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019 Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Mosel, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 11. Januar 2020.
  8. Rhein-Mosel Info: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates. (PDF, Seite 12) Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 26/2019, abgerufen am 11. Januar 2020.
  9. Peter Karges: Rückblick auf 25 Jahre als Ortsbürgermeister: Albrecht Gietzen erzählt von Erfolgen und Enttäuschungen. Rhein-Zeitung, 12. Juni 2019, abgerufen am 11. Januar 2020.
  10. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  11. Krieger, Joachim: Terrassenkultur an der Untermosel, Joachim Krieger Verlag, Neuwied 2003