Leichtathletik-Europameisterschaften 2006/Resultate Frauen

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Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 wurden 23 Wettbewerbe der Frauen ausgetragen. Ergänzend hinzu kam nun auch der 3000-Meter-Hindernislauf. So war das EM-Programm für Frauen und Männer fast identisch. Abweichungen gab es in der Länge der kurzen Hürdenstrecke, in den Gewichten der Wurfgeräte sowie in der Anzahl der Mehrkampfdisziplinen. Einzig das 50-km-Gehen blieb noch alleine den Männern vorbehalten.

100 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Kim Gevaert Belgien BEL 11,06
2 Jekaterina Grigorjewa Russland RUS 11,22
3 Irina Chabarowa Russland RUS 11,22
4 Joice Maduaka Vereinigtes Konigreich GBR 11,24
5 Julija Guschtschina Russland RUS 11,31
6 Julija Neszjarenka Belarus 1995 BLR 11,34
7 Sylviane Félix Frankreich FRA 11,40
8 Daria Onyśko Polen POL 11,43

Datum: 9. August, 20:25 Uhr

Wind: +0,8 m/s

Kim Gevaert wirkte vom Vorlauf bis zum Halbfinale so souverän, dass sie als klare Favoritin ins Finale ging. Sie wurde dieser Rolle gerecht und siegte überlegen. Kim Gevaert gewann die erste Goldmedaille bei Europameisterschaften für Belgien seit 1971.

200 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Kim Gevaert Belgien BEL 22,68
2 Julija Guschtschina Russland RUS 22,93
3 Natalja Russakowa Russland RUS 23,09
4 Monika Bejnar Polen POL 23,28
5 Sylviane Félix Frankreich FRA 23,45
6 Jekaterina Kondratjewa Russland RUS 23,58
7 Olena Tschebanu Ukraine UKR 23,63
8 Angela Moroșanu Rumänien ROU 23,66

Datum: 11. August, 20:45 Uhr

Wind: −0,8 m/s

Seit den ersten Europameisterschaften für Frauen 1938 hatte keine Belgierin Gold gewinnen können. Nun konnte Kim Gevaert zwei Tage nach ihrem Titelgewinn über 100 Meter auch 200 Meter souverän für sich entscheiden. Im Ziel wurde sie von der Hochspringerin Tia Hellebaut erwartet, die unmittelbar vor dem Start des 200-Meter-Laufes Hochsprung-Gold gewonnen hatte. Die beiden Belgierinnen gingen gemeinsam auf die Ehrenrunde.

400 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Wanja Stambolowa Bulgarien BUL 49,85
2 Tatjana Weschkurowa Russland RUS 50,15
3 Olga Saizewa Russland RUS 50,28
4 Marijana Dimitrowa Bulgarien BUL 50,64 PB
5 Ilona Ussowitsch Belarus 1995 BLR 50,69 NR
6 Nicola Sanders Vereinigtes Konigreich GBR 50,87
7 Swetlana Pospelowa Russland RUS 50,90
8 Joanne Cuddihy Irland IRL 51,46

Datum: 10. August, 18:50 Uhr

Wie bei den Männern war auch bei den Frauen der 400-Meter-Lauf der erste Wettbewerb, in dem keine Endlaufteilnehmerin von 2002 das Finale erreichte. Allerdings waren erfahrene Staffelläuferinnen am Start. Die Siegerin Wanja Stambolowa hatte in den vorherigen Runden ihre Mitfavoritenrolle gefestigt. Als größte Überraschung darf gewertet werden, dass die andere Favoritin Olga Saizewa „nur“ Bronze gewann. Die Belarussin Ilona Ussowitsch hatte bereits in der Qualifikation einen neuen Landesrekord aufgestellt (50,74 s) und unterbot diesen dann im Finale nochmals.

800 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Olga Kotljarowa Russland RUS 1:57,38
2 Swetlana Kljuka Russland RUS 1:57,48
3 Rebecca Lyne Vereinigtes Konigreich GBR 1:58,45
4 Tetjana Petljuk Ukraine UKR 1:58,65
5 Brigita Langerholc Slowenien SLO 1:59,30
6 Teodora Kolarowa Bulgarien BUL 2:00,00 PB
7 Mayte Martínez Spanien ESP 2:00,10
8 Swetlana Tscherkassowa Russland RUS 2:03,43

Datum: 10. August, 20:05 Uhr

Die Russinnen waren nach der Bestenliste vor den Europameisterschaften mit den schnellsten Zeiten gemeldet und mussten nur ein langsames Rennen fürchten, weil dann die Spurtkraft der Spanierin Martínez zu beachten war. Swetlana Tscherkassowa opferte ihre Chancen und gab die Tempomacherin. Sie fiel zwar am Schluss auf den letzten Platz zurück, aber ihre Teamkolleginnen gewannen Gold und Silber. Die Siegerin Olga Kotljarowa, seit Jahren Mitglied erfolgreicher russischer 4-mal-400-Meter-Staffeln, kam nach ihrem Umstieg auf die 800-Meter-Distanz zu ihrem ersten großen Einzeltitel.

1500 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Tatjana Tomaschowa Russland RUS 3:56,91 CR
2 Julija Tschischenko Russland RUS 3:57,61
3 Daniela Jordanowa Bulgarien BUL 3:59,37
4 Jelena Sobolewa Russland RUS 4:00,36
5 Lidia Chojecka Polen POL 4:01,43
6 Corina Dumbrăvean Rumänien ROU 4:02,24
7 Natalija Tobias Ukraine UKR 4:02,71 PB
8 Iryna Lischtschynska Ukraine UKR 4:04,98

Datum: 13. August, 15:55 Uhr

Wie in fast allen Rennen der Frauen wurde auch in dieser Entscheidung von Beginn das Tempo forciert. Die zweimalige Weltmeisterin konnte nach Bronze in München 2002 nun auch Europameisterschaftsgold gewinnen. Die Bulgarin Jordanowa, Fünfte in München 2002, eroberte im Endspurt noch Platz drei und verhinderte einen russischen Dreifachsieg.

5000 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Marta Domínguez Spanien ESP 14:56,18 CR
2 Lilija Schobuchowa Russland RUS 14:56,57
3 Elvan Abeylegesse Turkei TUR 14:59,29
4 Joanne Pavey Vereinigtes Konigreich GBR 15:01,41
5 Wolha Krauzowa Belarus 1995 BLR 15:06,47
6 Sabrina Mockenhaupt Deutschland GER 15:11,38
7 Susanne Wigene Norwegen NOR 15:11,79
8 Krisztina Papp Ungarn HUN 15:16,85

Datum: 12. August, 17:15 Uhr

Von den acht Erstplatzierten hatten vier Läuferinnen am Montag zuvor bereits am 10.000-Meter-Lauf teilgenommen. Die Siegerin Marta Domínguez konnte ihren Titel von 2002 erfolgreich verteidigen. Die gebürtige Äthiopierin Elvan Abeylegesse hatte im 10.000-Meter-Lauf entkräftet aufgegeben, konnte sich aber hinreichend erholen, um die erste Medaille für die Türkei bei diesen Europameisterschaften zu gewinnen. Die Britin Jo Pavey hatte für die entscheidende Tempoverschärfung gesorgt, konnte aber nicht in die Medaillenränge laufen.

10.000 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Inga Abitowa Russland RUS 30:31,42 PB
2 Susanne Wigene Norwegen NOR 30:32,36 PB
3 Lidija Grigorjewa Russland RUS 30:32,72 PB
4 Galina Bogomolowa Russland RUS 30:35,90
5 Lornah Kiplagat Niederlande NED 30:37,26
6 Jeļena Prokopčuka Lettland LAT 30:38,78 NR
7 Marta Domínguez Spanien ESP 30:51,69 NR
8 Sabrina Mockenhaupt Deutschland GER 31:40,28

Datum: 7. August, 20:10 Uhr

Alle drei Medaillengewinnerinnen – die Russin Inga Abitowa, die Norwegerin Susanne Wigene und die Russin Lidija Grigorjewa – liefen persönliche Bestleistungen. Die Viertplatzierte Galina Bogomolowa und die Niederländerin Lornah Kiplagat erreichten jeweils die Saisonbestzeit. Die Lettin Jeļena Prokopčuka und die Spanierin Marta Domínguez stellten nationale Rekorde auf. Persönliche Saisonbestleistungen erreichten die achtplatzierte Deutsche Sabrina Mockenhaupt und ihre Landsfrau Irina Mikitenko auf dem neunten Platz. Die Schweizerin Mirja Jenni-Moser wurde mit persönlicher Bestleistung Siebzehnte.

Marathon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (h)
1 Ulrike Maisch Deutschland GER 2:30:01 PB
2 Olivera Jevtić Serbien SER 2:30:27 PB
3 Irina Permitina Russland RUS 2:30:53
4 Živilė Balčiūnaitė Litauen LTU 2:31:01
5 Bruna Genovese Italien ITA 2:31:15
6 Alewtina Biktimirowa Russland RUS 2:31:23
7 Deborah Toniolo Italien ITA 2:31:31
8 Giovanna Volpato Italien ITA 2:32:04

Datum: 12. August, 12:10 Uhr

Ulrike Maisch hatte 2002 den achten Platz belegt und war hier eigentlich nur als drittstärkste deutsche Läuferin eingeschätzt worden. Sie lief das Tempo der Spitzengruppe bei den ersten Beschleunigungen nach der Halbmarathonmarke nicht mit, konnte aber im Schlussabschnitt alle Läuferinnen überholen und die erste Goldmedaille im Marathon der Frauen für Deutschland gewinnen. Olivera Jevtić gewann die erste Medaille für Serbien bei diesen Europameisterschaften.

100 m Hürden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Susanna Kallur Schweden SWE 12,59
2 Kirsten Bolm Deutschland GER 12,72
2 Derval O’Rourke Irland IRL 12,72 NR
4 Glory Alozie Spanien ESP 12,86
5 Aurelia Trywiańska Polen POL 12,90
6 Alexandra Antonowa Russland RUS 12,93
7 Jenny Kallur Schweden SWE 12,94
8 Adrianna Lamalle Frankreich FRA 12,99

Datum: 11. August, 19:50 Uhr

Wind: +0,5 m/s

Susanna Kallur errang das erste Gold einer schwedischen Läuferin seit 1982 Ann-Louise Skoglund den 400-Meter-Hürdenlauf gewonnen hatte. Da Susanna Kallurs Zwillingsschwester Jenny nur Siebte wurde, konnten die Kallur-Schwestern nicht den Erfolg der Brüder Mirosław Wodzyński und Leszek Wodzyński wiederholen, die als Geschwister im 110-Meter-Hürdenlauf bei den Europameisterschaften 1974 zwei Medaillen gewannen.

Zuerst wurde die Irin Derval O’Rourke mit Landesrekord als alleinige Zweitplatzierte geführt. Nach Auswertung der beiden Zielfotos legte die deutsche Mannschaft Protest ein, dem stattgegeben wurde. So bekam Kirsten Bolm ebenfalls Silber überreicht.

400 m Hürden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Jewgenija Issakowa Russland RUS 53,93 PB
2 Fani Chalkia Griechenland GRE 54,02
3 Tetjana Tereschtschuk-Antipowa Ukraine UKR 54,55
4 Claudia Marx Deutschland GER 54,99
5 Natalja Iwanowa Russland RUS 55,04 PB
6 Anna Jesień Polen POL 55,16
7 Tasha Danvers-Smith Vereinigtes Konigreich GBR 55,56
8 Anastassija Rabtschenjuk Ukraine UKR 55,74

Datum: 9. August, 20:10 Uhr

3000 m Hindernis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Alesja Turawa Belarus 1995 BLR 9:26,05 CR
2 Tatjana Petrowa Russland RUS 9:28,05
3 Wioletta Janowska Polen POL 9:31,62
4 Ljubow Iwanowa Russland RUS 9:33,53
5 Veerle Dejaeghere Belgien BEL 9:35,78
6 Jelena Sidortschenkowa Russland RUS 9:38,05
7 Ida Nilsson Schweden SWE 9:39,24 NR
8 Zulema Fuentes-Pila Spanien ESP 9:40,36 NR

Datum: 12. August, 16:15 Uhr

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen wurde erstmals im Rahmen der Europameisterschaften ausgetragen. Die Siegerin Alesja Turawa lief persönliche Saisonbestleistung; sie ist die Schwester der Geherin Ryta Turawa, die hier in Göteborg das 20-km-Gehen gewann.

In den Qualifikationswettbewerben wurden gleich drei Landesrekorde gebrochen. Von der Niederländerin Miranda Boonstra (9:45:87 min), von Elena Romagnolo aus Italien (9:52:38 min) und von der Griechin Iríni Kokkinaríou (9:53:07 min). Alle drei konnten sich jedoch nicht für das Finale qualifizieren.

4 × 100 m Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Athletinnen Zeit (s)
1 Russland Russland Julija Guschtschina
Natalja Russakowa
Irina Chabarowa
Jekaterina Grigorjewa
42,71
2 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Anyika Onuora
Emma Ania
Emily Freeman
Joice Maduaka
43,51
3 Belarus 1995 Belarus Julija Neszjarenka
Natallja Safronnikawa
Alena Neumjarschyzkaja
Aksana Drahun
43,61
4 Ukraine Ukraine Olena Tschebanu
Halyna Tonkowyd
Iryna Schtanhjejewa
Iryna Schepertjuk
43,97
5 Schweden Schweden Susanna Kallur
Carolina Klüft
Jenny Kallur
Emma Green
44,16
DSQ Deutschland Deutschland Katja Wakan
Marion Wagner
Cathleen Tschirch
Verena Sailer
Frankreich Frankreich Véronique Mang
Fabienne Beret-Martinel
Adrianna Lamalle
Muriel Hurtis-Houairi
Belgien Belgien Hanna Mariën
Frauke Penen
Olivia Borlée
Kim Gevaert

Datum: 13. August, 14:50 Uhr

Der Zieleinlauf in diesem Rennen war sehr übersichtlich, nachdem gleich drei Staffeln wegen Wechselfehlern das Ziel nicht erreichten. Die russische Mannschaft war allen anderen Teams deutlich überlegen; sie bestand ausschließlich aus Läuferinnen, die bei diesen Europameisterschaften im 100-Meter- oder im 200-Meter-Lauf Medaillen gewonnen hatten. Die schwedische Staffel, bestehend aus zwei Hürdenläuferinnen, einer Hochspringerin und einer Siebenkämpferin, hatte zwar die prominenteste Besetzung, die Wechsel waren jedoch nicht sicher und so erreichte das Team nur mit Glück das Ziel.

Die irische Staffel, die sich nicht für das Finale qualifizieren konnte, lief im Vorlauf mit 44,38 s irischen Landesrekord.

4 × 400 m Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Athletinnen Zeit (min)
1 Russland Russland Swetlana Pospelowa
Natalja Iwanowa
Olga Saizewa
Tatjana Weschkurowa
3:25,12
2 Belarus 1995 Belarus Juljana Schalnjaruk
Swjatlana Ussowitsch
Hanna Kosak
Ilona Ussowitsch
3:27,69
3 Polen Polen Monika Bejnar
Grażyna Prokopek
Ewelina Sętowska
Anna Jesień
3:27,77
4 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Lee McConnell
Emma Duck
Marilyn Okoro
Nicola Sanders
3:28,17
5 Deutschland Deutschland Korinna Fink
Claudia Hoffmann
Anja Pollmächer
Claudia Marx
3:28,18
6 Ukraine Ukraine Ksenija Karandjuk
Oksana Iljuschkina
Oksana Schtscherbak
Natalija Pyhyda
3:30,95
7 Frankreich Frankreich Phara Anacharsis
Thélia Sigère
Anita Mormand
Solène Désert
3:32,38
8 Bulgarien Bulgarien Monika Gatschewska
Marijana Dimitrowa
Teodora Kolarowa
Nedjalka Nedkowa
3:33,75

Datum: 13. August, 16:15 Uhr

20 km Gehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (h)
1 Ryta Turawa Belarus 1995 BLR 1:27:08
2 Olga Kaniskina Russland RUS 1:28:35
3 Elisa Rigaudo Italien ITA 1:28:37
4 Kjersti Plätzer Norwegen NOR 1:28:45
5 Claudia Ștef Rumänien ROU 1:29:27
6 Sabine Zimmer Deutschland GER 1:29:56
7 Sylwia Korzeniowska Polen POL 1:30:31 NBL
8 Vera Santos Portugal POR 1:30:41 PB

Datum: 9. August, 17:15 Uhr

Ryta Turawa setzte sich bereits im Stadion unmittelbar nach dem Start deutlich von allen Verfolgerinnen ab und ging zu einem in keiner Phase des Wettbewerbs gefährdeten Start-Ziel-Sieg. Ryta Turawa ist die Schwester von Alesja Turawa, die in Göteborg den 3000-Meter-Hindernislauf gewann. Die siebtplatzierte Polin Sylwia Korzeniowska ging neue Bestleistung. Sie ist die jüngere Schwester von Robert Korzeniowski, der 1998 und 2002 Europameister im 50-km-Gehen war.

Hochsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Tia Hellebaut Belgien BEL 2,03 NR / CR
2 Wenelina Wenewa Bulgarien BUL 2,03 CR
3 Kajsa Bergqvist Schweden SWE 2,01
4 Blanka Vlašić Kroatien CRO 2,01
4 Jelena Slessarenko Russland RUS 1,99
4 Iryna Mychaltschenko Ukraine UKR 1,95
7 Jekaterina Sawtschenko Russland RUS 1,95
7 Anna Tschitscherowa Russland RUS 1,95

Datum: 11. August, 18:30 Uhr

Vor heimischem Publikum galt die Titelverteidigerin Kajsa Bergqvist als hohe Favoritin, aber in einem hochklassigen Wettkampf mit vier Springerinnen über 2,01 m gewann sie wie ihr Landsmann Stefan Holm nur Bronze im Hochsprung. Es siegte die Siebenkämpferin Tia Hellebaut, die im Finale zwei Landesrekorde aufstellen konnte. Im letzten Sprung der Konkurrenz scheiterte die Bulgarin Wenelina Wenewa knapp an 2,05 m und verpasste so das erste Hochsprunggold bei Europameisterschaften nach Stefka Kostadinowa 1986 für Bulgarien.

Deirdre Ryan sprang in der Qualifikation irischen Landesrekord (1,92 m), konnte sich damit aber nicht für das Finale qualifizieren.

Stabhochsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Höhe (m)
1 Jelena Issinbajewa Russland RUS 4,80 CR
2 Monika Pyrek Polen POL 4,65
3 Tatjana Polnowa Russland RUS 4,65
4 Swetlana Feofanowa Russland RUS 4,50
5 Martina Strutz Deutschland GER 4,50 PB
6 Silke Spiegelburg Deutschland GER 4,50
7 Naroa Agirre Spanien ESP 4,45
8 Róza Kasprzak Polen POL 4,40

Datum: 12. August, 15:00 Uhr

Die Titelverteidigerin Swetlana Feofanowa hatte bei 4,60 m ihren ersten Fehlversuch und pokerte dann. Sie konnte aber keinen gültigen Sprung mehr erzielen und blieb medaillenlos. Die Zweite von 2002 und Weltrekordlerin Jelena Issinbajewa stieg erst bei 4,60 m ein. Nachdem sie mit übersprungenen 4,80 m Gold sicher hatte, versuchte sie sich dreimal chancenlos an der neuen Weltrekordhöhe von 5,02 m. Ob sie selber angesichts des Regens wirklich mit einer Chance auf den Rekord rechnete oder ob sie nur dem Publikum einen Gefallen erweisen wollte, blieb unklar.

Weitsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Ljudmila Koltschanowa Russland RUS 6,93
2 Naide Gomes Portugal POR 6,84
3 Oxana Udmurtowa Russland RUS 6,69
4 Wiktorija Rybalko Ukraine UKR 6,62
5 Adina Anton Rumänien ROU 6,54
6 Carolina Klüft Schweden SWE 6,54
7 Niurka Montalvo Spanien ESP 6,50
8 Natalja Lebussowa Russland RUS 6,49

Datum: 13. August, 15:15 Uhr

Im Finale stand nur eine Springerin, die bei der EM 2002 den Endkampf erreicht hatte. Die Ungarin Tünde Vaszi schied aber als Neunte im Vorkampf aus. Die beiden favorisierten Russinnen kamen auch in die Medaillenränge, wurden aber von der Portugiesin Naide Gomes bedrängt. Gomes hatte zwar in der Halle schon Medaillen gewonnen, errang aber hier die erste Medaille im Springen für Portugal bei Freilufteuropameisterschaften überhaupt.

Dreisprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Tatjana Lebedewa Russland RUS 15,15 CR
2 Chrysopigi Devetzi Griechenland GRE 15,05
3 Anna Pjatych Russland RUS 15,02 PB
4 Olha Saladucha Ukraine UKR 14,38 PB
5 Olesja Bufalowa Russland RUS 14,23
6 Teresa Marinowa Bulgarien BUL 14,20
7 Adelina Gavrilă Rumänien ROU 14,19
8 Natallja Safronawa Belarus 1995 BLR 14,13

Datum: 9. August, 17:45 Uhr

Im ersten Versuch des Wettbewerbs sprang Chrysopigi Devetzi auf 15,05 m persönliche Saisonbestleistung. Die beiden favorisierten Russinnen Anna Pjatych und Tatjana Lebedewa rückten aber mit jedem Durchgang näher. Mit ihrem letzten Sprung gelang es Lebedewa, die Griechin zu überholen und Europameisterin zu werden.

Kugelstoßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Natallja Charaneka Belarus 1995 BLR 19,43
2 Nadseja Astaptschuk Belarus 1995 BLR 19,42
3 Petra Lammert Deutschland GER 19,17
4 Olga Rjabinkina Russland RUS 19,02
5 Assunta Legnante Italien ITA 18,83
6 Nadine Kleinert Deutschland GER 18,47
7 Irina Chudoroschkina Russland RUS 18,44
8 Chiara Rosa Italien ITA 18,23

Datum: 12. August, 13:35 Uhr

Im ersten Versuch ging Nadine Kleinert in Führung, konnte sich aber danach nicht mehr steigern. Petra Lammert übernahm mit 19,06 m im zweiten Durchgang die erste Position. Im Endkampf wurde sie von den beiden Belarussinnen überholt. Es gewann die amtierende Hallenweltmeisterin Natallja Charaneka vor der amtierenden Freiluftweltmeisterin Nadseja Astaptschuk. Die deutsche Nadine Kleinert wurde zum dritten Mal in Folge Sechste bei Europameisterschaften. In einem an Höhepunkten armen Wettbewerb – was sicherlich auch durch das Wetter bedingt war – übertraf einzig die Italienerin Assunta Legnante ihre persönliche Jahresbestleistung.

Diskuswurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Darja Pischtschalnikowa Russland RUS 65,55 PB
2 Franka Dietzsch Deutschland GER 64,35
3 Nicoleta Grasu Rumänien ROU 63,58
4 Kateryna Karsak Ukraine UKR 62,45
5 Wioletta Potępa Polen POL 61,78
6 Elina Swerawa Belarus 1995 BLR 61,72
7 Věra Pospíšilová-Cechlová Tschechien CZE 60,71
8 Dragana Tomašević Serbien SER 60,20

Datum: 10. August, 19:30 Uhr

Die Teilnehmerliste wies einige Werferinnen mit jahrelanger Erfahrung auf. Die zehntplatzierte Belarussin Iryna Jattschanka (40 Jahre) und die sechstplatzierte Belarussin Elina Swerawa (45 Jahre) waren beide bei den Europameisterschaften 1990 für die Sowjetunion im Ring gewesen. Die deutsche Franka Dietzsch (38 Jahre) und die Rumänin Nicoleta Grasu (34 Jahre) erreichten wie 1998 das Siegerpodest. Franka Dietzsch ging als Weltjahresbeste favorisiert in den Wettkampf, wurde ihrer Rolle jedoch nicht gang gerecht. Die 21-jährige Siegerin Darja Pischtschalnikowa – sie warf persönliche Bestleistung – ist seit 2001 erfolgreich, als sie Jugendeuropameisterin und Jugendvizeweltmeisterin wurde. Die achtplatzierte Serbin Dragana Tomašević stellte in der Qualifikation einen neuen Landesrekord (63,63 m) auf.

Hammerwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Tatjana Lyssenko Russland RUS 76,67 CR
2 Gulfija Chanafejewa Russland RUS 74,50
3 Kamila Skolimowska Polen POL 72,58
4 Maryna Smaljatschkowa Belarus 1995 BLR 71,87
5 Betty Heidler Deutschland GER 70,89
6 Kathrin Klaas Deutschland GER 70,59
7 Clarissa Claretti Italien ITA 69,78
8 Iryna Sekatschowa Ukraine UKR 69,08

Datum: 8. August, 19:30 Uhr

Speerwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Weite (m)
1 Steffi Nerius Deutschland GER 65,82
2 Barbora Špotáková Tschechien CZE 65,64
3 Mercedes Chilla Spanien ESP 61,98
4 Christina Obergföll Deutschland GER 61,89
5 Christina Scherwin Danemark DEN 61,81
6 Rumjana Karapetrowa Bulgarien BUL 61,78 PB
7 Barbara Madejczyk Polen POL 59,92
8 Annika Suthe Deutschland GER 58,25

Datum: 13. August, 14:35 Uhr

Bereits in der Qualifikation waren Barbora Špotáková und Steffi Nerius allen anderen Teilnehmerinnen deutlich überlegen gewesen. Die Tschechin hatte dabei sogar mit 66,12 m einen neuen Landesrekord aufgestellt.

Im Finale ging die Tschechin gleich in Führung, konnte sich aber nicht mehr steigern. Nerius übernahm die Spitze im fünften Durchgang und gewann mit ihrer Saisonbestleistung bei ihrer dritten Finalteilnahme ihre erste Goldmedaille. Ebenso spannend verlief der Kampf um die Bronzemedaille, den überraschend die Spanierin Mercedes Chilla gewann. Sie warf ebenfalls ihre Saisonbestleistung und errang als erste Spanierin überhaupt eine Medaille in einer Wurfdisziplin.

Siebenkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Punkte
1 Carolina Klüft Schweden SWE 6740
2 Karin Ruckstuhl Niederlande NED 6423 NR
3 Lilli Schwarzkopf Deutschland GER 6420 PB
4 Jennifer Oeser Deutschland GER 6376 PB
5 Ljudmyla Blonska Ukraine UKR 6357
6 Natalija Dobrynska Ukraine UKR 6356
7 Kelly Sotherton Vereinigtes Konigreich GBR 6290
8 Jessica Ennis Vereinigtes Konigreich GBR 6287 PB

Datum: 7. und 8. August
Punktewertung von 1980

Der erste Mehrkampfwettbewerb, der Siebenkampf der Frauen, begann am ersten Wettkampftag. Haushohe Favoritin auf Gold war die schwedische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Carolina Klüft, die ihre Saisonbestleistung am Ende erreichte. Die als stärkste Konkurrentin eingeschätzte Französin Eunice Barber musste nach zwei Disziplinen – in denen sie sehr gute Ergebnisse erreichte – den Wettkampf offensichtlich wegen einer Verletzung beenden. In einem dramatischen Zieleinlauf bei der letzten Disziplin, dem 800-Meter-Lauf, verpasste die deutsche Lilli Schwarzkopf um nur zwei Zehntelsekunden die Silbermedaille gegenüber der Niederländerin Karin Ruckstuhl. Beide beendeten den Wettkampf mit persönlicher Bestleistung. Die Niederländerin verbesserte dabei ihren eigenen Landesrekord. Die zweite Deutsche Jennifer Oeser steigerte gleich in vier Disziplinen ihre jeweiligen Bestleistungen und damit auch ihre eigene Bestmarke im Gesamtergebnis um 125 Punkte. Die Ukrainerin Natalija Dobrynska erzielte eine persönliche Saisonbestleistung.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]