Lichtenberg (Bas-Rhin)

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Lichtenberg
Lichtenberg (Frankreich)
Lichtenberg (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Ingwiller
Gemeindeverband Hanau-La Petite Pierre
Koordinaten 48° 55′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 48° 55′ N, 7° 29′ O
Höhe 195–411 m
Fläche 12,12 km²
Einwohner 539 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 44 Einw./km²
Postleitzahl 67340
INSEE-Code
Website http://www.lichtenberg.fr/

Lichtenberg

Lichtenberg [liʃtənbɛʁɡ] ist eine französische Gemeinde mit 539 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lichtenberg liegt in den Nordvogesen eineinhalb Kilometer südöstlich von Reipertswiller nahe an der Grenze des Elsasses zu Lothringen im Naturpark Nordvogesen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Lichtenberg gehörte als Allod[1] zum ältesten Bestand der Herrschaft Lichtenberg[2], im 13. Jahrhundert zunächst zu deren Amt Buchsweiler. Als dieses aufgrund verschiedener Erwerbungen zu umfangreich wurde, wurde daraus 1330 das Amt Ingweiler ausgegliedert. Lichtenberg kam dabei zum Amt Ingweiler.[3] Ursache für diese neue Organisation war auch, dass es um 1330 zu einer ersten, 1335 zu einer zweiten Landesteilung zwischen den drei Linien des Hauses Lichtenberg kam. Lichtenberg fiel dabei je zur Hälfte an Johann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses, und an die Nachkommen des früh verstorbenen Johann III. von Lichtenberg, die die mittlere Linie des Hauses begründeten.[4]

1305 erhielt Lichtenberg Stadtrecht, und zwar das von Hagenau.[5]

Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, wurde die Herrschaft geteilt und das Amt Ingweiler fiel zunächst an Zweibrücken-Bitsch.[6]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Albert von Schott (1840–1911): „Die Berennung von Lichtenberg“ im preußisch-französischen Krieg 1870/1871
Blick vom Burgberg auf den Ort
Kirche Notre-Dame-Marie-Auxilliatrice
Lutherische Kirche

Allerdings kam es 1570 zu einem weiteren Erbfall, der das Amt Ingweiler nun zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte. Die Grafen von Hanau-Lichtenberg führten ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation in ihrer Grafschaft ein, die nun lutherisch wurde.

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen um 1680 die im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs, so auch das Amt Ingweiler und Lichtenberg.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Als Folge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Lichtenberg – an Frankreich.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Lichtenberg als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Zabern im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1798[7] 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2012 2014
750 842[8] 500 503 568 553 513 510 551 559 562

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Gemeinde ist das historische Wappen der Herren von Lichtenberg.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Claude Brumm: Quelques dates importantes dans l’histoire …. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 10f.
  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 949–953.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lichtenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eyer, S. 48, 53, 111, 141.
  2. Eyer, S. 113.
  3. Eyer, S. 238.
  4. Eyer, S. 79.
  5. Eyer, S. 228f.
  6. Brumm, S. 11.
  7. Matt, S. 7.
  8. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Zabern