Liste der Sieger der Grand-Slam-Turniere (Junioreneinzel)

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Die Liste der Sieger der Grand-Slam-Turniere im Junioreneinzel listet alle Grand-Slam-Sieger der männlichen Tennis-Junioren auf.

Die Historie von Juniorenwettbewerben bei den am höchsten dotierten Turnieren auf der Tennistour geht bis in die 1920er Jahre zurück. Mit den Australian Open erfolgte 1922 die erste Austragung eines Wettbewerbes für männliche Junioren. 1947 folgten mit den French Open und den Wimbledon Championships zwei weitere Wettbewerbe der Juniorenkategorie auf Grand-Slam-Niveau. Mit den US Open 1973 wurde schließlich das heute bekannte Quartett an Grand-Slam-Turnieren mit einem Junioren-Einzel-Event komplettiert.[1]

Die vier Grand-Slam-Turniere auf der Juniors Tour werden als Turniere der Kategorie JA innerhalb der ITF Junior Tour aufgeführt. Diese Kategorisierung wird unter anderem hinsichtlich der Verteilung von Weltranglistenpunkten vorgenommen. Im Gegensatz zur sogenannten Seniors Tour teilen sich die vier Slams der Juniors Tour den höchsten Turnierstatus mit sechs weiteren Turnieren, die jedoch aus historischer Sicht nicht als Grand-Slam-Turnier wahrgenommen werden und daher in dieser Liste nicht weiter betrachtet werden.

Bei den Einzelwettbewerben der Junioren wird in einem 64er-Turnierfeld der Sieger ausgespielt. Für die Teilnahme an den Turnieren ist im Vergleich zu den Senior-Events ein Alterslimit von höchstens 18 Jahren vorgesehen. Dabei gilt das Jahr, in dem die Spieler 18 Jahre alt werden als Grenze. Aufgrund des zeitlich späteren Beginns der Juniorenwettbewerbe im Vergleich zu den Seniorenwettbewerben ist es Junioren möglich, an den Events beider Alterskategorien teilzunehmen. Diese Praxis ist hin und wieder bei Spielern zu beobachten, deren Nationalität mit jener des austragenden Turniers übereinstimmt und eine Teilnahme am Seniorenwettbewerb durch eine Wildcard ermöglicht wird.

Erfolgreichster Teilnehmer bei Junioren-Einzelwettbewerben ist John Newcombe mit 5 Titeln zwischen 1961 und 1963. Als einziger Spieler konnte Stefan Edberg bei allen vier Grand-Slam-Turnieren in der Juniorenkategorie den Sieg erringen. Da ihm dies im Kalenderjahr 1983 gelang, gehört Stefan Edberg übergreifend zu den wenigen Spielerinnen und Spielern (Junioren oder Senioren), die den sogenannten Grand Slam erringen konnten. Gleichzeitig ist Stefan Edberg auch der einzige männliche Juniorenspieler, der den Karriere-Grand-Slam erringen konnte.

Einige Junioren-Einzelsieger konnten auch bei Profis Erfolge feiern. John Newcombe und Stefan Edberg feierten auch bei den Grand Slams der Erwachsenen 7 respektive 6 Titel. Die Wiederholung eines Grand-Slam-Triumphs bei den Profis ist in jüngerer Vergangenheit jedoch seltener zu sehen. Diese Leistung gelang zuletzt dem Kroaten Marin Čilić, der sowohl bei den Junioren (2005 in Roland Garros) als auch bei den Profis (US Open 2014) einen Sieg bei einem der vier am höchsten dotierten Turniere feierte. Gleichermaßen gibt es einige Spieler, die große Erfolge bei den Erwachsenen erzielen, aber nie als Junioren erfolgreich waren.

Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Farblegende: Grand Slam

Jahr Australian Open French Open Wimbledon US Open
1922 Australien Alan Yeldham
1923 Australien Leonard Cryle
1924 Australien Alan Coldham
1925 Australien Alan Coldham
1926 Australien Jack Crawford
1927 Australien Jack Crawford
1928 Australien Jack Crawford
1929 Australien Jack Crawford
1930 Australien Donald Turnbull
1931 Australien Bruce Moore
1932 Australien Vivian McGrath
1933 Australien Adrian Quist
1934 Australien Neil Ennis
1935 Australien John Bromwich
1936 Australien John Bromwich
1937 Australien John Bromwich
1938 Australien Max Newcombe
1939 Australien Bill Sidwell
1940 Australien Dinny Pails
1941–1945 ausgefallen
1946 Australien Frank Sedgman
1947 Australien Don Candy Belgien Jacques Brichant Danemark Kurt Nielsen
1948 Australien Ken McGregor Danemark Kurt Nielsen Schweden Staffan Stockenberg
1949 Australien Clive Wilderspin Frankreich 1946 Jean-Claude Molinari Schweden Staffan Stockenberg
1950 Australien Ken Rosewall Frankreich 1946 Roland Dubuisson Vereinigtes Konigreich John Horn
1951 Australien Lew Hoad Vereinigte Staaten 48 Ham Richardson Sudafrika 1928 Johann Kupferburger
1952 Australien Ken Rosewall Australien Ken Rosewall Vereinigtes Konigreich Bobby Wilson
1953 Australien Bill Gilmour Frankreich 1946 Jean-Noël Grinda Vereinigtes Konigreich Billy Knight
1954 Vereinigtes Konigreich Billy Knight Australien Roy Emerson Indien Ramanathan Krishnan
1955 Vereinigte Staaten 48 Gerry Moss Spanien 1945 Andrés Gimeno Vereinigtes Konigreich Mike Hann
1956 Australien Bob Mark Tunesien Mustapha Belkhodja Vereinigte Staaten 48 Ronald Holmberg
1957 Australien Rod Laver Spanien 1945 Alberto Arilla Vereinigtes Konigreich Jimmy Tattersall
1958 Australien Martin Mulligan Vereinigte Staaten 48 Butch Buchholz Vereinigte Staaten 48 Butch Buchholz
1959 Vereinigte Staaten 48 Butch Buchholz Deutschland BR Ingo Buding Sowjetunion 1955 Toomas Leius
1960 Australien Will Coghlan Deutschland BR Ingo Buding Sudafrika 1928 Rodney Mandelstam
1961 Australien John Newcombe Australien John Newcombe Vereinigte Staaten Clark Graebner
1962 Australien John Newcombe Australien John Newcombe Vereinigtes Konigreich Stanley Matthews
1963 Australien John Newcombe Königreich Griechenland Nicky Kalogeropoulos Königreich Griechenland Nicky Kalogeropoulos
1964 Australien Tony Roche Vereinigte Staaten Cliff Richey Vereinigte Arabische Republik Ismail El Shafei
1965 Frankreich Georges Goven Vereinigtes Konigreich Gerald Battrick Sowjetunion 1955 Wladimir Korotkow
1966 Australien Karl Coombes Sowjetunion 1955 Wladimir Korotkow Sowjetunion 1955 Wladimir Korotkow
1967 Australien Brian Fairlie Frankreich Patrick Proisy Spanien 1945 Manuel Orantes
1968 Australien Phil Dent Australien Phil Dent Australien John Alexander
Beginn der Open Era
1969 Australien Allan McDonald Spanien 1945 Antonio Muñoz Sudafrika 1961 Byron Bertram
1970 Australien John Alexander Spanien 1945 Juan Herrera Sudafrika 1961 Byron Bertram
1971 Australien Cliff Letcher Italien Corrado Barazzutti Vereinigte Staaten Robert Kreiss
1972 Australien Paul Kronk Vereinigtes Konigreich Buster Mottram Schweden Björn Borg
1973 Australien Paul McNamee Paraguay 1954 Víctor Pecci Vereinigte Staaten Billy Martin Vereinigte Staaten Billy Martin
1974 Australien Harry Brittain Frankreich Christophe Casa Vereinigte Staaten Billy Martin Vereinigte Staaten Billy Martin
1975 Australien Brad Drewett Frankreich Christophe Roger-Vasselin Neuseeland Chris Lewis Vereinigte Staaten Howard Schoenfield
1976 Australien Ray Kelly Schweiz Heinz Günthardt Schweiz Heinz Günthardt Ecuador Ricardo Yzaga
1977 Australien Ray Kelly (Jan.)
Australien Brad Drewett (Dez.)
Vereinigte Staaten John McEnroe Vereinigte Staaten Van Winitsky Vereinigte Staaten Van Winitsky
1978 Australien Pat Serret Tschechoslowakei Ivan Lendl Tschechoslowakei Ivan Lendl Schweden Per Hjertquist
1979 Australien Greg Whitecross Indien Ramesh Krishnan Indien Ramesh Krishnan Vereinigte Staaten Scott Davis
1980 Australien Craig A. Miller Frankreich Henri Leconte Frankreich Thierry Tulasne Vereinigte Staaten Mike Falberg
1981 Schweden Jörgen Windahl Schweden Mats Wilander Vereinigte Staaten Matt Anger Schweden Thomas Högstedt
1982 Australien Mark Kratzmann Frankreich Tarik Benhabiles Australien Pat Cash Australien Pat Cash
1983 Schweden Stefan Edberg Schweden Stefan Edberg Schweden Stefan Edberg Schweden Stefan Edberg
1984 Australien Mark Kratzmann Schweden Kent Carlsson Australien Mark Kratzmann Australien Mark Kratzmann
1985 Australien Shane Barr Peru Jaime Yzaga Mexiko Leonardo Lavalle Vereinigte Staaten Tim Trigueiro
1986 ausgefallen Argentinien Guillermo Pérez Roldán Mexiko Eduardo Vélez Spanien Javier Sánchez
1987 Australien Jason Stoltenberg Argentinien Guillermo Pérez Roldán Italien Diego Nargiso Vereinigte Staaten David Wheaton
1988 Australien Johan Anderson Venezuela 1954 Nicolás Pereira Venezuela 1954 Nicolás Pereira Venezuela 1954 Nicolás Pereira
1989 Schweden Nicklas Kulti Frankreich Fabrice Santoro Schweden Nicklas Kulti Vereinigte Staaten Jonathan Stark
1990 Deutschland BR Dirk Dier Italien Andrea Gaudenzi Indien Leander Paes Italien Andrea Gaudenzi
1991 Schweden Thomas Enqvist Sowjetunion Andrij Medwedjew Schweden Thomas Enqvist Indien Leander Paes
1992 Australien Grant Doyle Rumänien Andrei Pavel Tschechoslowakei David Škoch Vereinigte Staaten Brian Dunn
1993 Vereinigtes Konigreich James Baily Spanien Roberto Carretero Rumänien Răzvan Sabău Chile Marcelo Ríos
1994 Australien Ben Ellwood Spanien Jacobo Díaz Vereinigte Staaten Scott Humphries Niederlande Sjeng Schalken
1995 Deutschland Nicolas Kiefer Argentinien Mariano Zabaleta Frankreich Olivier Mutis Deutschland Nicolas Kiefer
1996 Schweden Björn Rehnquist Spanien Alberto Martín Belarus 1995 Uladsimir Waltschkou Deutschland Daniel Elsner
1997 Deutschland Daniel Elsner Deutschland Daniel Elsner Sudafrika Wesley Whitehouse Frankreich Arnaud Di Pasquale
1998 Frankreich Julien Jeanpierre Chile Fernando González Schweiz Roger Federer Argentinien David Nalbandian
1999 Danemark Kristian Pless Argentinien Guillermo Coria Osterreich Jürgen Melzer Finnland Jarkko Nieminen
2000 Vereinigte Staaten Andy Roddick Frankreich Paul-Henri Mathieu Frankreich Nicolas Mahut Vereinigte Staaten Andy Roddick
2001 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Janko Tipsarević Spanien Carlos Cuadrado Schweiz Roman Valent Luxemburg Gilles Müller
2002 Frankreich Clément Morel Frankreich Richard Gasquet Australien Todd Reid Frankreich Richard Gasquet
2003 Zypern Republik Marcos Baghdatis Schweiz Stan Wawrinka Rumänien Florin Mergea Frankreich Jo-Wilfried Tsonga
2004 Frankreich Gaël Monfils Frankreich Gaël Monfils Frankreich Gaël Monfils Vereinigtes Konigreich Andy Murray
2005 Vereinigte Staaten Donald Young Kroatien Marin Čilić Frankreich Jérémy Chardy Bahamas Ryan Sweeting
2006 Frankreich Alexandre Sidorenko Slowakei Martin Kližan Niederlande Thiemo de Bakker Tschechien Dušan Lojda
2007 Australien Brydan Klein Belarus 1995 Uladsimir Ihnazik Vereinigte Staaten Donald Young Litauen Ričardas Berankis
2008 Australien Bernard Tomic Chinesisch Taipeh Yang Tsung-hua Bulgarien Grigor Dimitrow Bulgarien Grigor Dimitrow
2009 Indien Yuki Bhambri Schweden Daniel Berta Russland Andrei Kusnezow Australien Bernard Tomic
2010 Brasilien Tiago Fernandes Argentinien Agustín Velotti Ungarn Márton Fucsovics Vereinigte Staaten Jack Sock
2011 Tschechien Jiří Veselý Vereinigte Staaten Björn Fratangelo Australien Luke Saville Vereinigtes Konigreich Oliver Golding
2012 Australien Luke Saville Belgien Kimmer Coppejans Kanada Filip Peliwo Kanada Filip Peliwo
2013 Australien Nick Kyrgios Chile Cristian Garín Italien Gianluigi Quinzi Kroatien Borna Ćorić
2014 Deutschland Alexander Zverev Russland Andrei Rubljow Vereinigte Staaten Noah Rubin Australien Omar Jasika
2015 Russland Roman Safiullin Vereinigte Staaten Tommy Paul Vereinigte Staaten Reilly Opelka Vereinigte Staaten Taylor Harry Fritz
2016 Australien Oliver Anderson Frankreich Geoffrey Blancaneaux Kanada Denis Shapovalov Kanada Félix Auger-Aliassime
2017 Ungarn Zsombor Piros Australien Alexei Popyrin Spanien Alejandro Davidovich Fokina China Volksrepublik Wu Yibing
2018 Vereinigte Staaten Sebastian Korda Chinesisch Taipeh Tseng Chun-hsin Chinesisch Taipeh Tseng Chun-hsin Brasilien Thiago Seyboth Wild
2019 Italien Lorenzo Musetti Danemark Holger Rune Japan Shintarō Mochizuki Tschechien Jonáš Forejtek
2020 Frankreich Harold Mayot Schweiz Dominic Strickera ausgefallenb ausgefallenb
2021 ausgefallenb Frankreich Luca Van Assche Vereinigte Staaten Samir Banerjee Spanien Daniel Rincón
2022 Vereinigte Staaten Bruno Kuzuhara Frankreich Gabriel Debru Kroatien Mili Poljičak Spanien Martín Landaluce
2023 Belgien Alexander Blockx Kroatien Dino Prižmić Belgien Alexander Blockx Brasilien João Fonseca
2024 Japan Rei Sakamoto

a Das Turnier wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht wie geplant Anfang Juni, sondern Mitte Oktober ausgetragen.
b Die Turniere von Wimbledon und der US Open wurden 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht vergeben.

Nationenwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Liste führt jene Nationen auf, die ab 1973 Grand-Slam-Titel gewonnen haben. (Stand: Ende 2023)

Platz
Land Gesamt Australian Open French Open Wimbledon US Open
1. Australien Australien 30 21 1 4 4
2. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 29 4 3 9 13
3. Frankreich Frankreich 24 5 11 5 3
4. Schweden Schweden 15 5 4 3 3
5. Spanien Spanien 8 4 1 3
6. Deutschland Deutschland 6 3 1 2
6. Argentinien Argentinien 6 5 1
6. Tschechien Tschechien
Tschechoslowakei Tschechoslowakei
6 1 1 2 2
6. Schweiz Schweiz 6 3 3
10. Indien Indien 5 1 1 2 1
10. Italien Italien 5 1 1 2 1
12. Kanada Kanada 4 2 2
12. Russland Russland
Sowjetunion Sowjetunion
4 1 2 1
12. Kroatien Kroatien 4 2 1 1
15. Venezuela Venezuela 3 1 1 1
15. Rumänien Rumänien 3 1 2
15. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 3 1 2
15. Chile Chile 3 2 1
15. Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 3 2 1
15. Brasilien Brasilien 3 1 2
15. Belgien Belgien 3 1 1 1
22. Mexiko Mexiko 2 2
22. Danemark Dänemark 2 1 1
22. Niederlande Niederlande 2 1 1
22. Bulgarien Bulgarien 2 1 1
22. Ungarn Ungarn 2 1 1
22. Belarus Belarus 2 1 1
28. Paraguay Paraguay 1 1
28. Ecuador Ecuador 1 1
28. Peru Peru 1 1
28. Sudafrika Südafrika 1 1
28. Osterreich Österreich 1 1
28. Finnland Finnland 1 1
28. Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien 1 1
28. Luxemburg Luxemburg 1 1
28. Zypern Republik Zypern 1 1
28. Bahamas Bahamas 1 1
28. Slowakei Slowakei 1 1
28. Litauen Litauen 1 1
28. China Volksrepublik Volksrepublik China 1 1
28. Japan Japan 1 1
28. Neuseeland Neuseeland 1 1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Junior Grand Slams and J500 tournaments. In: itftennis.com. Abgerufen am 24. Januar 2023 (englisch).