Niederwürschnitz

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Wappen Deutschlandkarte
Niederwürschnitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Niederwürschnitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 43′ N, 12° 45′ OKoordinaten: 50° 43′ N, 12° 45′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Lugau
Höhe: 420 m ü. NHN
Fläche: 6,04 km2
Einwohner: 2544 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 421 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09399
Vorwahl: 037296
Kfz-Kennzeichen: ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 430
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Stollberger Straße 2
09399 Niederwürschnitz
Website: www.niederwuerschnitz.info
Bürgermeister: Matthias Anton[2]
Lage der Gemeinde Niederwürschnitz im Erzgebirgskreis
KarteSachsenAmtsbergAnnaberg-BuchholzAue-Bad SchlemaAuerbach (Erzgebirge)Bärenstein (Erzgebirge)Lauter-BernsbachBockauBörnichen/Erzgeb.Breitenbrunn/Erzgeb.BurkhardtsdorfCrottendorfDeutschneudorfDrebachEhrenfriedersdorfEibenstockElterleinGelenau/Erzgeb.GeyerGornau/Erzgeb.GornsdorfGroßolbersdorfGroßrückerswaldeGrünhain-BeierfeldGrünhainichenHeidersdorfHohndorfJahnsdorf/Erzgeb.JohanngeorgenstadtJöhstadtKönigswaldeLauter-BernsbachLößnitz (Erzgebirge)LugauMarienbergMildenauNeukirchen/Erzgeb.Niederdorf (Sachsen)NiederwürschnitzOberwiesenthalOelsnitz/Erzgeb.OlbernhauPockau-LengefeldRaschau-MarkersbachScheibenbergSchlettauSchneeberg (Erzgebirge)SchönheideSchwarzenberg/Erzgeb.SehmatalSeiffen/Erzgeb.Stollberg/Erzgeb.StützengrünTannenbergThalheim/Erzgeb.Thermalbad WiesenbadThumWolkenstein (Erzgebirge)ZschopauZschorlauZwönitz
Karte

Niederwürschnitz ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen. Sie ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Lugau.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort befindet sich im ehemaligen Steinkohlerevier Lugau/Oelsnitz zwischen den Städten Chemnitz und Zwickau am Nordrand des Naturraums Erzgebirge am Fluss Würschnitz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ursprung des Ortes geht auf die Besiedlung der Gegend durch Einwanderer aus dem Westen des deutschen Reiches im 12. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1447 wurde das an dieser Stelle gegründete Waldhufendorf erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Niederwürschnitz leitet sich von dem slawischen Wort „Viršnica“ (Fischreusenbach) ab, dem Namen des dieses Tal durchfließenden Flüsschens.

Funde im angrenzenden Steegenwald legen den Verdacht nahe, dass hier bereits in der Bronzezeit eine Siedlung bestanden haben muss.

Ihre heutige Struktur verdankt die Gemeinde dem in den 1840er Jahren des 19. Jahrhunderts einsetzenden Kohlebergbau, welcher das landwirtschaftlich geprägte Gebiet zusammen mit der Textilindustrie in eine dichtbesiedelte Industrieregion umwandelte. So siedelten hier in den wirtschaftlich florierenden Zeiten nahezu 5.000 Menschen. Eine nicht unbedeutende Rolle spielte in der Vergangenheit die Ziegelherstellung.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Niederwürschnitz

Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 verteilten sich die 13 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Die Wahlbeteiligung lag bei 67,5 %.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 2017 Matthias Anton.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2024 Wahl am 9. (30.) Juni
2017 Matthias Anton Anton 57,6
2015 Rolf Höfer Höfer 97,9
2008 81,8
2001 SPD 98,5
1994 98,9

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 1. Januar 2000 gehört die Gemeinde Niederwürschnitz zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Lugau.

Partnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Partnerschaft besteht mit der Stadt Oberasbach in Mittelfranken (Bayern).

Internationale Oberschule Niederwürschnitz

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Niederwürschnitz befinden sich die Internationale Oberschule[3] und das Internationale Gymnasium Niederwürschnitz als anerkannte Ersatzschulen.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Johannis Niederwürschnitz (2016)
Mehr Informationen dazu finden sich im Buch Rauchzeichen aus dem Erzgebirge, aufgezeichnet vom ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde, Rolf Höfer.
  • Der Niederwürschnitzer Weihnachtsberg, ein bereits seit 1892 bestehender orientalischer, mechanischer Weihnachtsberg. Er enthält u. a. Szenen der Bergpredigt, der Himmelfahrt und der Geburt Christi.
  • Das Freizeitgelände „Alte Ziegelei“ beherbergt neben den Schauwerkstätten des Ziegelei- und Dorfmuseums zudem vielfältige Freizeitmöglichkeiten. siehe auch Weblink
  • Weihnachtsberg – siehe Weblink
  • Evangelische Johanniskirche, roter gotisierender Backsteinbau, 1903/1904 nach Plänen von Paul Lange. Im Inneren eine von Mitgliedern des Niederwürschnitzer Weihnachtsbergvereins geschnitzte sechsseitige Holztaufe aus dem Erbauungsjahr der Kirche.

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haltepunkt Niederwürschnitz (2016)

Bemerkenswert ist die sehr gute infrastrukturelle Erschließung durch die Autobahn A 72, welche mit der Abfahrt Stollberg-Nord direkt an die Niederwürschnitzer Flur angrenzt sowie die das Zentrum durchquerende Bundesstraße 180.

Der Haltepunkt Niederwürschnitz liegt an der Bahnstrecke Stollberg–St. Egidien. Im regelmäßigen Schienenpersonenverkehr verkehren derzeit nur die Züge der City-Bahn Chemnitz, werktags einmal je Stunde und Richtung, am Wochenende zweistündlich.

Geplant ist der Bau einer weiteren Strecke ins benachbarte Stollberg, um nach deren Fertigstellung (vsl. 2027) umsteigefreie Fahrten im 30-Minuten-Takt von Oelsnitz und Niederwürschnitz über das Gewerbegebiet „Stollberger Tor“ in die Chemnitzer Innenstadt zu ermöglichen.[5]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Harig (* 31. Juli 1902 in Niederwürschnitz; † 13. Oktober 1966 in Leipzig), Physiker und Philosoph, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Emigrant in der Sowjetunion, Häftling im KZ Buchenwald, Hochschullehrer für Natur- und Gesellschaftswissenschaften und Staatssekretär für Hochschulwesen der DDR
  • Paul Meinhold (* 31. Mai 1909 in Niederwürschnitz; † 7. August 1978), Komponist und Dirigent
  • Eberhard Görner (* 7. September 1944 in Niederwürschnitz), Buch- und Drehbuchautor
  • Uta Windisch (* 20. Januar 1949 in Niederwürschnitz), sächsische Politikerin (CDU) und bis 2014 Abgeordnete des Sächsischen Landtags

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niederwürschnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl vom 18.06.2017. Gemeinde Niederwürschnitz, 19. Juni 2017, abgerufen am 21. Juni 2017.
  3. Internationale Oberschule Niederwürschnitz. Abgerufen am 3. März 2021.
  4. Internationales Gymnasium Niederwürschnitz. Abgerufen am 3. März 2021.
  5. Chemnitzer Modell Stufe 5: Ausbau Stollberg – Oelsnitz Variantenuntersuchung und Vorplanung. (PDF; 7,2 MB) Bürgerinformationsveranstaltung. Verkehrsverbund Mittelsachsen, 24. August 2015, archiviert vom Original am 22. Oktober 2016; abgerufen am 23. Oktober 2016.