Oberstedem

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Oberstedem
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Oberstedem hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 6° 31′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 6° 31′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 298 m ü. NHN
Fläche: 4,48 km2
Einwohner: 66 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54634
Vorwahl: 06568
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 097
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: bitburgerland.de
Ortsbürgermeister: Werner Esch
Lage der Ortsgemeinde Oberstedem im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
St. Briktius (Oberstedem), Südwestansicht

Oberstedem ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Oberstedem liegt etwa 5 km südlich von Bitburg und 25 km nördlich von Trier. Sie liegt im ländlich geprägten Raum und wird im regionalen Raumordnungsplan dem Raumtyp mit besonders ungünstiger Wirtschaftsstruktur zugeordnet. Die Gemarkung liegt im Bereich landwirtschaftlicher Vorrangflächen des „Bitburger Gutlandes“.[2]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachbarorte von Oberstedem sind die Stadt Bitburg im Norden uns die Ortsgemeinden Scharfbillig im Osten, Eßlingen im Südosten, sowie Niederstedem im Westen.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemarkung Oberstedem liegt im Kern der Trier-Luxemburger Bucht, im Bereich der Keuperhochfläche des Zentralen Bitburger Gutlandes auf einer schwach reliefierten Hochfläche. Diese bildet die Wasserscheide zwischen Nims und Kyll.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Stedem wird als „Stedeheym“ erstmals im Jahre 893 im Prümer Urbar urkundlich genannt. Es wird zunächst nicht zwischen Nieder- und Oberstedem unterschieden. Der Ort gehörte in dieser Zeit zum Einflussbereich der Abtei Prüm. In einer päpstlichen Besitzbestätigung des Papstes Innozenz II.wird „Stedeheym“ im Jahr 1140 erneut urkundlich erwähnt. Es gehörte jetzt zum Kloster St. Maximin zu Trier sowie zur Propstei Bitburg in der Grafschaft Luxemburg. Erst 1570 sind in einem Visitationsprotokoll Ober- und Niederstedem getrennt benannt mit dem Schutzpatron Brictius für Oberstedem, das heißt zwischen 1140 und 1570 findet die Unterscheidung zwischen Ober- und Niederstedem statt. Im Jahre 1656, unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg, waren von ehemals elf oder zwölf Höfen oder Wohngebäuden neun verfallen oder zerstört. Bis zum Jahr 1795 gehörte Oberstedem zur Propstei Bitburg im Herzogtum Luxemburg.[3]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, verwaltet von der Mairie Messerich im Kanton Bitburg des Arrondissements Bitburg im Departement der Wälder. Nach der Niederlage Napoleons kam Oberstedem aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Nach 1816 gehörte Oberstedem zur Bürgermeisterei Messerich;[4] der Ort zählte zu dieser Zeit 104 Einwohner und 12 Wohnhäuser.[3] Die Bürgermeisterei ging 1856 in der Bürgermeisterei Alsdorf auf, aus der später das Amt Wolsfeld entstand. Diese Verwaltungseinheiten waren wiederum dem Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde.[4]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Oberstedem innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Seit 1970 gehörte die Gemeinde verwaltungsmäßig der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und seit 2014 der neu gebildeten Verbandsgemeinde Bitburger Land an.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Oberstedem besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werner Esch wurde am 4. Juli 2022 Ortsbürgermeister von Oberstedem.[7] Nach der Amtsniederlegung des Vorgängers war für eine an 31. Juli 2022 vorgesehene Direktwahl kein Wahlvorschlag eingereicht worden. Daher oblag die Wahl eines neuen Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Gemeinderat,[8] der sich einstimmig für den bisherigen Ersten Beigeordneten entschied.[7]

Eschs Vorgänger Peter Endres hatte das Amt am 14. Juli 2009 übernommen.[9] Da bei der regulären Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser bestätigte Endres am 14. August 2019 für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[10][11] Mit Wirkung zum 30. April 2022 legte Endres das Amt jedoch aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig nieder.[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Oberstedem
Wappen von Oberstedem
[13]
Wappenbegründung: Als Hinweis auf die Zugehörigkeit zur Trierer Abtei St. Maximin steht im Schildhaupt der Doppeladler. Die Kapelle zu Oberstedem führt als Patron den heiligen Brictius, dessen Attribut, die glühenden Kohlen, im unteren Teil zu finden sind.

Glasmuseen im Jacobshof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im aus dem Jahre 1750 stammenden Jacobshof, einem Trierer Langhaus, wurde nach umfangreicher Renovierung und Umbauten Mitte 2006 ein Glasmuseum eröffnet, das die Sammlungen des Frechener Arztes Helmut Wirges präsentiert. Das Museum ist vorerst in drei Abteilungen gegliedert:

  • Rohstoffe, Werkzeuge der Glasherstellung und -bearbeitung,
  • Gläser aus römischer Zeit bis zum Art déco
  • Glas zum Gebrauch: Bier-, Wein-, Medizin-, Chemie- und Pharmaziegläser, sowie eine umfangreiche Sammlung von Milchflaschen seit 1720
  • Europäisches Glas von 1945 bis zu hochwertigem neuzeitlichen Hütten- und Studioglas

Das zweite kleinere Museum zeigt Produktionen der Rheinische Glashütten (Dorotheenhütte in Quadrath-Ichendorf, Sindorfer Glashütte in Kerpen-Sindorf und Ingridhütte in Euskirchen)

Sonderausstellungen, wie 2008 „Gläserner Weihnachtsschmuck aus zwei Jahrhunderten“, zeigen immer wieder neue Facetten des Werkstoffes Glas.

Als weiteres Highlight der Eifelmuseen ist im Jacobshof ein Museum für Brauereigeschichte in Planung.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ober- und Niederstedem liegen zwischen der Bundesstraße 51 (Europastraße 42) und der Bundesstraße 257, die sich etwa 2 km nördlich in Bitburg kreuzen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberstedem – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Flächen Nutzungsplan der VG-Bitburg-Land, Zitat aus Topografie der Gemeinde Oberstedem des Kreises Bitburg-Prüm, S. 1, 1991.
  3. a b Die Geschichte der Ortsgemeinde Oberstedem. Verbandsgemeinde Bitburger Land, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2022; abgerufen am 5. September 2022.
  4. a b Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 22, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 5. September 2022.
  5. Geschichte im Überblick. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 5. September 2022.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. a b Werner Esch als neuer Ortsbürgermeister gewählt. In: Region im Blick, Ausgabe 28/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 9. Juli 2022.
  8. Werner Esch: Bekanntmachung über die Absage der Urwahl der Ortsbürgermeisterin /des Ortsbürgermeisters. In: Region im Blick, Ausgabe 25/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 15. Juni 2022, abgerufen am 9. Juli 2022.
  9. Peter Endres. In: Ratsinformationssystem. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 9. Juni 2022.
  10. Peter Endres: Bekanntmachung gemäß § 62 Abs. 6 Kommunalwahlgesetz über die Absage der Urwahl des Ortsbürgermeisters. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 18/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 11. April 2019, abgerufen am 27. Juni 2021.
  11. Aus der Arbeit des Ortsgemeinderates. Informationen aus der Ratssitzung am 14.08.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 35/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 27. Juni 2021.
  12. Verbandsgemeinde Bitburger Land: Erster Beigeordneter übernimmt Amtsgeschäfte der Ortsgemeinde. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 19/2022. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 9. Juli 2022.
  13. Wappenbegründung. Abgerufen am 25. März 2022.