Olympische Sommerspiele 1956/Leichtathletik – Diskuswurf (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 20 Athleten aus 15 Ländern
Wettkampfort Melbourne Cricket Ground
Wettkampfphase 27. November 1956
Medaillengewinner
Al Oerter (Vereinigte Staaten 48 USA)
Fortune Gordien (Vereinigte Staaten 48 USA)
Des Koch (Vereinigte Staaten 48 USA)
Melbourne Cricket Ground, Olympiastadion (hier im Jahr 2008)

Der Diskuswurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 27. November 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. Zwanzig Athleten nahmen teil.

In dieser Disziplin gab es einen US-amerikanischen Dreifacherfolg. Al Oerter gewann vor Fortune Gordien und Des Koch.

Athleten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich waren nicht am Start.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 59,28 m Fortune Gordien (Vereinigte Staaten 48 USA) Pasadena, USA 22. August 1953[1]
Olympischer Rekord 55,03 m Sim Iness (Vereinigte Staaten 48 USA) Finale OS Helsinki, Finnland 22. Juli 1952

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanischen Olympiasieger Al Oerter verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 27. November um 1,33 m auf 56,36 m. Den Weltrekord verfehlte er um 2,92 m.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athleten traten am 27. November zu einer Qualifikationsrunde an. Die geforderte Qualifikationsweite betrug 47,00 m. Sie wurde von sechzehn Wettbewerbern – hellblau unterlegt – übertroffen. Für alle qualifizierten Teilnehmer fand das Finale am Nachmittag desselben Tages statt. Die in der Qualifikationsrunde erzielten Resultate wurden für den weiteren Wettkampfverlauf nicht mitgewertet. Im Finale standen jedem Athleten zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Finalisten konnten dann weitere drei Versuche machen.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. November, 10:00 Uhr: Qualifikation
27. November, 15:25 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind als Ortszeit von Melbourne angegeben. (UTC + 10)

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 27. November 1956, 10:00 Uhr[2]

Mesulame Rakura war der erste Leichtathlet der Fidschi-Inseln, der bei Olympischen Spielen teilnahm.

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
1 Al Oerter Vereinigte Staaten 48 USA 51,90 m 51,90 m
2 Stephanus du Plessis Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 50,69 m 50,69 m
3 Adolfo Consolini Italien Italien 49,93 m 49,93 m
4 Kim Buchanzow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 49,65 m 49,65 m
5 Mark Pharaoh Vereinigtes Konigreich Großbritannien 48,98 m 48,98 m
6 Boris Matwejew Sowjetunion 1955 Sowjetunion 43,62 m 48,97 m 48,97 m
7 Erik Uddebom Schweden Schweden 48,44 m 48,44 m
8 Mesulame Rakuro Fidschi Fidschi 48,21 m 48,21 m
9 Oto Grigalka Sowjetunion 1955 Sowjetunion 48,11 m 48,11 m
10 Dako Radošević Jugoslawien Jugoslawien 47,93 m 47,93 m
11 Günther Kruse Argentinien Argentinien 46,28 m 48,87 m 48,87 m
12 Fortune Gordien Vereinigte Staaten 48 USA 47,67 m 47,67 m
13 Hernán Haddad Chile Chile 47,48 m 47,48 m
14 Ferenc Klics Ungarn 1956 Ungarn 47,31 m 47,31 m
15 Gerry Carr Vereinigtes Konigreich Großbritannien 47,15 m 47,15 m
16 Des Koch Vereinigte Staaten 48 USA 47,14 m 47,14 m
17 Tadeusz Rut Polen 1944 Polen 42,69 m 46,62 m 46,23 m 46,62 m
18 Pierre Alard Frankreich 1946 Frankreich 38,24 m 46,18 m 44,36 m 46,18 m
19 Muhammad Ayub Pakistan Pakistan 40,93 m 41,79 m 44,88 m 44,88 m
20 Ves Balodis Australien Australien 44,24 m x 42,36 m 44,24 m
DNS Todor Artarski Bulgarien 1948 Bulgarien
Barclay Palmer Vereinigtes Konigreich Großbritannien

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 27. November 1956, 15:25 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Al Oerter Vereinigte Staaten 48 USA 56,36 m 53,81 m 53,22 m 55,08 m 53,28 m 54,93 m 56,36 m OR
2 Fortune Gordien Vereinigte Staaten 48 USA 54,75 m 49,18 m 51,40 m 53,84 m 52,75 m 54,81 m 54,81 m
3 Des Koch Vereinigte Staaten 48 USA 50,53 m x 53,55 m 53,64 m 54,40 m 54,03 m 54,40 m
4 Mark Pharaoh Vereinigtes Konigreich Großbritannien 52,52 m x 52,36 m 49,85 m 54,27 m 53,16 m 54,27 m
5 Oto Grigalka Sowjetunion 1955 Sowjetunion 51,25 m 50,09 m 52,37 m 49,44 m x 50,13 m 52,37 m
6 Adolfo Consolini Italien Italien 51,92 m 52,21 m 52,13 m x 51,29 m 52,01 m 52,21 m
7 Ferenc Klics Ungarn 1956 Ungarn 51,75 m 51,82 m 51,61 m nicht im Finale der
besten sechs Werfer
51,82 m
8 Dako Radošević Jugoslawien Jugoslawien 50,99 m 51,26 m 51,69 m 51,69 m
9 Boris Matwejew Sowjetunion 1955 Sowjetunion 50,59 m 49,63 m 51,38 m 51,38 m
10 Gerry Carr Vereinigtes Konigreich Großbritannien 48,03 m 50,72 m 48,98 m 50,72 m
11 Günther Kruse Argentinien Argentinien 49,12 m 45,92 m 49,98 m 49,98 m
12 Kim Buchanzow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 48,58 m 47,75 m 46,86 m 48,58 m
13 Stephanus du Plessis Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 48,49 m 46,23 m 43,31 m 48,49 m
14 Erik Uddebom Schweden Schweden 48,28 m 47,89 m 44,72 m 48,28 m
15 Mesulame Rakuro Fidschi Fidschi 46,45 m 47,24 m 44,60 m 47,24 m
16 Hernán Haddad Chile Chile x 46,00 m x 46,00 m

Weltrekordler Fortune Gordien, der unter anderem die US-Olympiaausscheidungen gewonnen hatte, galt als eindeutiger Favorit für diesen Wettbewerb. Medaillenchancen wurden auch dem Sieger von 1948 und dreimaligen Europameister (1946/1950/1954) Adolfo Consolini aus Italien eingeräumt. Der bislang kaum bekannte Al Oerter hatte im Vorfeld mittelmäßige Leistungen gezeigt und schien weit entfernt vom Leistungsniveau der Weltspitze.

Doch gleich in seinem ersten Versuch gelangen diesem Außenseiter 56,36 m, was eine neue persönliche Bestleistung und gleichzeitig auch neuen Olympiarekord bedeutete. Gordien mühte sich vergeblich, Oerters Weite noch zu übertreffen. Am Ende musste er sich mit Silber begnügen, sein Landsmann Des Koch gewann Bronze vor dem Briten Mark Pharaoh und dem sowjetischen Werfer Oto Grigalka. "Altmeister" Consolini erreichte Platz sechs.[4]

Im dreizehnten olympischen Diskuswurf-Finale warf Alfred Oerter den Diskus zum neunten US-Sieg.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 145f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Discus throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. August 2021
  2. a b Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 284, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 17. August 2021
  3. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 337, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 17. August 2021
  4. Athletics at the 1956 Melbourne Summer Games: Men's discus throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 17. August 2021