Olympische Sommerspiele 1976/Leichtathletik – Hochsprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 37 Athleten aus 23 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Montreal
Wettkampfphase 30. Juli 1976 (Qualifikation)
31. Juli 1976 (Finale)
Medaillengewinner
Jacek Wszoła (Polen 1944 POL)
Greg Joy (Kanada CAN)
Dwight Stones (Vereinigte Staaten USA)
Das Olympiastadion in Montreal

Der Hochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal wurde am 30. und 31. Juli 1976 im Olympiastadion Montreal ausgetragen. 37 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Pole Jacek Wszoła. Er gewann vor dem Kanadier Greg Joy und dem US-Amerikaner Dwight Stones.

Für die Bundesrepublik Deutschland gingen Walter Boller und Wolfgang Killing an den Start. Beide scheiterten in der Qualifikation.
Auch der DDR-Springer Henry Lauterbach schied in der Qualifikation aus, während sein Mannschaftskamerad Rolf Beilschmidt das Finale erreichte und dort Platz sieben belegte.
Springer aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 2,31 m Dwight Stones (Vereinigte Staaten USA) Philadelphia, USA 5. Juni 1976[1]
Olympischer Rekord 2,24 m Dick Fosbury (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 20. Oktober 1968

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der polnische Olympiasieger Jacek Wszoła verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 31. Juli um einen Zentimeter auf 2,25 m.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Springer traten am 30. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Vierzehn Athleten – hellblau unterlegt – meisterten die direkte Finalqualifikationshöhe von 2,16 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern übertroffen. Diese vierzehn Wettbewerber bestritten am 31. Juli das Finale.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juli, 10:00 Uhr: Qualifikation
31. Juli, 16:30 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Montreal (UTC−5) angegeben.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 30. Juli 1976, ab 10:00 Uhr[3]

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 2,00 m 2,05 m 2,10 m 2,13 m 2,16 m Höhe
1 Jim Barrineau Vereinigte Staaten USA o o o 2,16 m
Jacek Wszoła Polen 1944 Polen
3 Sergei Senjukow Sowjetunion 1955 Sowjetunion o o o o 2,16 m
4 Rolf Beilschmidt Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o o o o 2,16 m
Sergei Budalow Sowjetunion 1955 Sowjetunion
6 Greg Joy Kanada Kanada o xo xo o 2,16 m
7 Dwight Stones Vereinigte Staaten USA o o o xo 2,16 m
8 Claude Ferragne Kanada Kanada xo xo o o xo 2,16 m
9 Rodolfo Bergamo Italien Italien o o o xo xxo 2,16 m
10 Rune Almén Schweden Schweden o o xo xxo xxo 2,16 m
11 Endre Kelemen Ungarn 1957 Ungarn xo o xxx 2,13 m
12 Guy Moreau Belgien Belgien o xo o xxx 2,13 m
13 Walter Boller Deutschland BR BR Deutschland o xo o o xxx 2,13 m
14 Henry Lauterbach Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o o xxo xxx 2,13 m
15 Danial Temim Jugoslawien Jugoslawien o o o xxx 2,10 m
16 Teymour Ghiasi Iran 1964 Iran o xo o xxx 2,10 m
17 Wolfgang Killing Deutschland BR BR Deutschland o xxx 2,05 m
18 Robert Forget Kanada Kanada o xxo xxx 2,05 m
Riccardo Fortini Italien Italien
DNS Bruno Brokken Belgien Belgien

In Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Hochspringer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 2,00 m 2,05 m 2,10 m 2,13 m 2,16 m Höhe
1 Bill Jankunis Vereinigte Staaten USA o o o o 2,16 m
2 Leif Roar Falkum Norwegen Norwegen o o xo o 2,16 m
3 Terje Totland Norwegen Norwegen o o o xo o 2,16 m
4 Jesper Tørring Danemark Dänemark o o xo xxo 2,16 m
5 Katsumi Fukura Japan 1870Japan Japan o o xo o xr 2,13 m
6 Kazunori Koshikawa Japan 1870Japan Japan o o o xo xxx 2,13 m
7 Juan Carrasco Spanien 1945 Spanien o o xxx 2,05 m
István Major Ungarn 1957 Ungarn
Paul Poaniéwa Frankreich Frankreich
Oscar Raise Italien Italien
11 Francisco Martín Spanien 1945 Spanien xo xxx 2,05 m
12 Jacques Aletti Frankreich Frankreich xo xo xxx 2,05 m
Marc Romersa Luxemburg Luxemburg
Richard Spencer Kuba Kuba
15 Clark Godwin Bermuda 1910 Bermuda o xxo xxx 2,05 m
NM Carlos Alberto Abaunza Nicaragua Nicaragua xxx ogV
Irajá Cecy Brasilien 1968 Brasilien
Ghazi Saleh Marzouk Saudi-Arabien Saudi-Arabien

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 31. Juli 1976, 16:30 Uhr[3]

Platz Name Nation 2,00 m 2,05 m 2,10 m 2,14 m 2,18 m 2,21 m 2,23 m 2,25 m 2,27 m 2,29 m Endresultat Anmerkung
1 Jacek Wszoła Polen 1944 Polen o o o o xo OR xx– x 2,25 m OR
2 Greg Joy Kanada Kanada o o o xo xxo o xxo x– xx 2,23 m
3 Dwight Stones Vereinigte Staaten USA o o o o xxx 2,21 m
4 Sergei Budalow Sowjetunion 1955 Sowjetunion o o o o xo x– xx 2,21 m
5 Sergei Senjukow Sowjetunion 1955 Sowjetunion o o o xxx 2,18 m
6 Rodolfo Bergamo Italien Italien o o o xo o xxx 2,18 m
7 Rolf Beilschmidt Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR o o o xo xxx 2,18 m
8 Jesper Tørring Danemark Dänemark o xo xo xxx 2,18 m
9 Terje Totland Norwegen Norwegen o o xo o xo xxx 2,18 m
10 Rune Almén Schweden Schweden o xo xo o xxo xxx 2,18 m
11 Jim Barrineau Vereinigte Staaten USA o o xxx 2,14 m
12 Claude Ferragne Kanada Kanada o o o xxx 2,14 m
13 Bill Jankunis Vereinigte Staaten USA o xxx 2,10 m
14 Leif Roar Falkum Norwegen Norwegen xo xxx 2,10 m

Topfavorit war der Weltrekordhalter Dwight Stones, den allerdings das kühle und regnerische Wetter sehr störte. Für Stones’ Absprungtechnik war ein schneller Anlauf erforderlich, auf den auch zahlreiche seiner Kontrahenten angewiesen waren, die damit jedoch besser zurechtkamen. Außer dem Weltrekordler war der Däne Jesper Tørring, 1974 mit 2,25 m Europameister geworden, ein Medaillenkandidat. Neben diesen beiden war es allerdings schwierig, überhaupt weitere einzelne Athleten auszumachen, die mit in einen Favoritenkreis einzubeziehen wären. Es gab zahlreiche zum Teil auch jüngere Athleten, die darauf warteten, erfolgreiche Resultate zu präsentieren.

So gingen vierzehn Hochspringer, die die Qualifikationshöhe von 2,16 m übersprungen hatten, in ein ziemlich offenes Finale. Zehn von ihnen blieben nach übersprungenen 2,18 m noch im Rennen. Sechs weitere schieden bei der nächsten Höhe von 2,21 m aus, darunter auch Jesper Tørring. Der Pole Jacek Wszoła lag ohne Fehlversuch in Führung vor Stones, der ebenfalls bisher ohne Fehlversuch eine Höhe früher eingestiegen war. Dahinter folgte zur Freude der kanadischen Zuschauer ihr Landsmann Greg Joy auf Platz drei. Mit einem Fehlversuch über 2,21 m rangierte der sowjetische Springer Sergei Budalow auf dem vierten Rang.

Bei 2,23 m musste Stones nach drei Fehlversuchen die Segel streichen. Wszoła überquerte die Latte gleich im ersten, Joy im dritten Versuch. Budalow hatte hier einen Fehlversuch und sparte sich die beiden verbliebenen Versuche für die nächste Höhe von 2,25 m auf und belegte zunächst Rang drei hinter Stones, aus dem jedoch Platz vier wurde, nachdem Joy 2,23 m überquert hatte. Wszoła konnte die nun folgende Höhe von 2,25 m im zweiten Versuch überspringen, Joy pokerte nach einem Fehlversuch, indem er seine beiden verbliebenen Versuche für die nächste Höhe von 2,27 m aufsparte. Budalow scheiterte mit seinen beiden ihm noch zur Verfügung stehenden Sprüngen an 2,25 m und konnte seinen vierten Platz somit nicht weiter verbessern.

Die beiden verbliebenen Springer Wszola und Joy rissen nun zwei Mal die 2,27 m, damit blieb Greg Joy auf dem Silberrang, denn so hatte er seine beiden ihm verbliebenen Versuche aufgebraucht. Die Entscheidung war gefallen. Jacek Wszoła war Olympiasieger und ließ für seinen letzten Versuch die Latte auf 2,29 m legen, scheiterte jedoch. Dwight Stones gewann die Bronzemedaille.[4]

Jacek Wszoła war der erste polnische Olympiasieger im Hochsprung.
Greg Joy gewann die erste kanadische Medaille in dieser Disziplin.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Huberty / Willy B. Wange, Die Olympischen Spiele Montreal Innsbruck 1976, Lingen-Verlag, Köln 1976, S. 230

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, High jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 12. Oktober 2021
  2. Official Report, Games of the XXI Olympiad, Montreal 1976: v.3 (englisch/französisch), S. 23 (PDF, 23.245 KB), abgerufen am 12. Oktober 2021
  3. a b Official Report, Games of the XXI Olympiad, Montreal 1976: v.3 (englisch/französisch), S. 69 (PDF, 23.245 KB), abgerufen am 12. Oktober 2021
  4. Athletics at the 1972 München: Men's high jump, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 12. Oktober 2021