Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – 1500 m (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 42 Athletinnen aus 28 Ländern
Wettkampfort Stadium Australia
Wettkampfphase 27. September 2000 (Vorrunde)
28. September 2000 (Halbfinale)
30. September 2000 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Nouria Mérah-Benida (Algerien ALG)
Violeta Szekely (Rumänien ROM)
Gabriela Szabo (Rumänien ROM)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Der 1500-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 27., 28. und 30. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 4283 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Algerierin Nouria Mérah-Benida. Sie gewann vor den beiden Rumäninnen Violeta Szekely und Gabriela Szabo.

Für die Schweiz starteten Sabine Fischer und Anita Weyermann. Weyermann schied im Halbfinale aus, Fischer erreichte das Finale und wurde Neunte.

Athletinnen aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin 1996 Swetlana Masterkowa (Russland Russland) 4:00,83 min Atlanta 1996
Weltmeisterin 1999 3:59,53 min Sevilla 1999
Europameisterin 1998 4:11,91 min Budapest 1998
Panamerikanische Meisterin 1999 Marla Runyan (Vereinigte Staaten USA) 4:16,86 min Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 1999 Isabel Juárez (Mexiko Mexiko) 4:26,64 min Bridgetown 1999
Südamerika-Meisterin 1999 Bertha Sánchez (Kolumbien Kolumbien) 4:35,72 min Bogotá 1999
Asienmeisterin 2000 Wu Qingdong (China Volksrepublik Volksrepublik China) 4:17,82 min Jakarta 2000
Afrikameisterin 2000 Nouria Mérah-Benida (Algerien Algerien) 4:16,14 min Algier 2000
Ozeanienmeisterin 2000 Salome Tabuatalei (Fidschi Fidschi) 5:15,11 min Adelaide 2000

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 3:50,46 min Qu Yunxia (China Volksrepublik Volksrepublik China) Peking, Volksrepublik China 11. September 1993[1]
Olympischer Rekord 3:53,96 min Paula Ivan (Rumänien 1965 Rumänien) Finale OS Seoul, Südkorea 1. Oktober 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Alle Läufe hier waren auf ein Finish im letzten Rennabschnitt ausgerichtet. Die algerische Olympiasiegerin Nouria Mérah-Benida verfehlte den Rekord im schnellsten Rennen, dem Finale, mit ihren 4:05,10 min um 11,14 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 14,64 Sekunden.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden drei Vorläufe absolviert. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sechs Athletinnen. Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10) bezogen.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. September 2000, 9:35 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Suzy Favor Hamilton Vereinigte Staaten USA 4:08,08
2 Anna Jakubczak Polen Polen 4:08,13
3 Gabriela Szabo Rumänien Rumänien 4:08,33
4 Süreyya Ayhan Turkei Türkei 4:08,37
5 Carla Sacramento Portugal Portugal 4:08,41
6 Helen Pattinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:08,80
7 Margaret Crowley Australien Australien 4:08,85
8 Anita Weyermann Schweiz Schweiz 4:09,28
9 Ljudmila Rogatschowa Russland Russland 4:09,81
10 Mardrea Hyman Jamaika Jamaika 4:10,21
11 Abebech Negussie Athiopien 1996 Äthiopien 4:15,52
12 Julia Sakara Simbabwe Simbabwe 4:21,94
13 Tetjana Krywobok Ukraine Ukraine 4:22,11
14 Shazia Hidayat Pakistan Pakistan 5:07,17
DNF Leah Pells Kanada Kanada

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natalia Rodríguez – ausgeschieden
als Zwölfte des zweiten Vorlaufs

27. September 2000, 9:44 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Violeta Szekely Rumänien Rumänien 4:10,18
2 Lidia Chojecka Polen Polen 4:10,34
3 Kelly Holmes Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:10,38
4 Veerle Dejaeghere Belgien Belgien 4:10,68
5 Sabine Fischer Schweiz Schweiz 4:10,78
6 Seloua Ouaziz Marokko Marokko 4:10,82
7 Marla Runyan Vereinigte Staaten USA 4:10,83
8 Georgina Clarke Australien Australien 4:11,74
9 Toni Hodgkinson Neuseeland Neuseeland 4:12,59
10 Naomi Mugo Kenia Kenia 4:13,18
11 Hareg Sidelil Athiopien 1996 Äthiopien 4:14,05
12 Natalia Rodríguez Spanien Spanien 4:22,82
13 Daniela Kuleska Mazedonien 1995 Mazedonien 4:33,50
DNF Swetlana Masterkowa Russland Russland

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. September 2000, 9:53 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Kutre Dulecha Athiopien 1996 Äthiopien 4:09,88
2 Nouria Mérah-Benida Algerien Algerien 4:10,24
3 Hayley Tullett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:10,58
4 Elena Iagăr Rumänien Rumänien 4:11,35
5 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:11,46
6 Irina Krakowiak Litauen 1989 Litauen 4:11,57
7 Sinéad Delahunty Irland Irland 4:11,75
8 Fatma Lanouar Tunesien Tunesien 4:11,87
9 Shayne Culpepper Vereinigte Staaten USA 4:12,52
10 Natalja Gorelowa Russland Russland 4:12,84
11 Sarah Jamieson Australien Australien 4:12,90
12 Helena Javornik Slowenien Slowenien 4:18,18
13 Silvia Felipo Andorra Andorra 4:45,32
DNS Hasna Benhassi Marokko Marokko

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athletinnen. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nuria Fernández – ausgeschieden
als Zehnte des ersten Halbfinals

28. September 2000, 19:00 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Nouria Mérah-Benida Algerien Algerien 4:05,24
2 Suzy Favor Hamilton Vereinigte Staaten USA 4:05,25
3 Hayley Tullett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:05,34
4 Kelly Holmes Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:05,35
5 Lidia Chojecka Polen Polen 4:05,78
6 Marla Runyan Vereinigte Staaten USA 4:06,14
7 Sabine Fischer Schweiz Schweiz 4:06,67
8 Margaret Crowley Australien Australien 4:09,16
9 Ljudmila Rogatschowa Russland Russland 4:09,18
10 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:10,92
11 Irina Krakowiak Litauen 1989 Litauen 4:14,57
12 Elena Iagăr Rumänien Rumänien 4:21,94

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veerle Dejaeghere – ausgeschieden
als Sechste des zweiten Halbfinals

28. September 2000, 19:10 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Violeta Szekely Rumänien Rumänien 4:06,60
2 Kutre Dulecha Athiopien 1996 Äthiopien 4:06,78
3 Anna Jakubczak Polen Polen 4:07,03
4 Gabriela Szabo Rumänien Rumänien 4:07,38
5 Carla Sacramento Portugal Portugal 4:07,65
6 Veerle Dejaeghere Belgien Belgien 4:07,87
7 Seloua Ouaziz Marokko Marokko 4:09,11
8 Süreyya Ayhan Turkei Türkei 4:09,42
9 Helen Pattinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:09,60
10 Georgina Clarke Australien Australien 4:10,99
11 Mardrea Hyman n Jamaika Jamaika 4:14,20
12 Anita Weyermann Schweiz Schweiz 4:30,80

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. September 2000, 20:20 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Nouria Mérah-Benida Algerien Algerien 4:05,10
2 Violeta Szekely Rumänien Rumänien 4:05,15
3 Gabriela Szabo Rumänien Rumänien 4:05,27
4 Kutre Dulecha Athiopien 1996 Äthiopien 4:05,33
5 Lidia Chojecka Polen Polen 4:06,42
6 Anna Jakubczak Polen Polen 4:06,49
7 Kelly Holmes Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:08,02
8 Marla Runyan Vereinigte Staaten USA 4:08,30
9 Sabine Fischer Schweiz Schweiz 4:08,84
10 Carla Sacramento Portugal Portugal 4:11,15
11 Hayley Tullett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:22,29
12 Suzy Favor Hamilton Vereinigte Staaten USA 4:23,05

Für das Finale hatten sich je zwei Polinnen, Rumäninnen, US-Athletinnen und Britinnen sowie je eine Teilnehmerin aus Algerien, Äthiopien, Portugal und der Schweiz qualifiziert.

Die eigentliche Favoritin Swetlana Masterkowa, Olympiasiegerin von 1996 sowie amtierende Welt- und Europameisterin, war nach einem Sturz in ihrem Vorlauf ausgeschieden. Als Medaillenkandidatinnen traten nun vor allem die äthiopische WM-Dritte Kutre Dulecha sowie die beiden Rumäninnen Violeta Szekely – WM-Vierte – und Gabriela Szabo – Silbermedaillengewinnerin von 1996 – an.

Das Finalrennen wurde in sehr mäßigem Tempo angegangen und von der sehbehinderten US-Amerikanerin Marla Runyan angeführt. Die erste Runde wurde in 1:10,56 min durchlaufen. Teamkollegin Suzy Favor Hamilton übernahm nun die Spitze und es wurde schneller, für die zweite Runde wurden nur 1:05,37 min benötigt. Sechs Läuferinnen setzten sich mehr und mehr von ihren Konkurrentinnen ab. In 1:01,03 min wurde Runde drei gelaufen, das Tempo wurde also weiter forciert. Zu Beginn der letzten Runde rückte das Feld wieder etwas enger zusammen, der Ausgang dieses Rennens war völlig offen und es sollte noch zu erheblichen Veränderungen kommen. Zu Beginn der Zielgeraden führte die Algerierin Nouria Mérah-Benida und hatte sich bereits einen sichtbaren Vorsprung erarbeitet. Dahinter spurtete eine Fünfergruppe mit Szekely, Dulecha, den beiden Polinnen Lidia Chojecka und Anna Jakubczak sowie Hamilton um die Medaillen. Das Rennen blieb äußerst spannend und ereignisreich. Zunächst berührte die entkräftete Hamilton die Innenkante der Laufbahn und stürzte, während vor allem Szekely immer weiter an die Spitzenreiterin herankam. Am Ende gewann Nouria Mérah-Benida das Rennen mit gerade einmal fünf Hundertstelsekunden Vorsprung auf Violeta Szekely. Von hinten kam zuletzt noch Gabriela Szabo heran, die so noch die Bronzemedaille eroberte. Auf der Gegengeraden hatte sie noch auf dem letzten Platz gelegen. Vierte wurde Kutre Dulecha vor Lidia Chojecka, Anna Jakubczak und der Britin Kelly Holmes, die fünf Tage zuvor Bronze über 800 Meter gewonnen hatte.

Marla Runyan, die das Ziel als Achte erreichte, war die erste olympische Athletin, die zuvor bei den Paralympics teilgenommen hatte.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 6. Februar 2022