Roth (Gerolstein)

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Roth
Koordinaten: 50° 15′ N, 6° 37′ OKoordinaten: 50° 15′ 14″ N, 6° 37′ 16″ O
Einwohner: 157[1]
Eingemeindung: 1. Dezember 1973
Postleitzahl: 54568
Vorwahl: 06591
Roth (Rheinland-Pfalz)
Roth (Rheinland-Pfalz)

Lage von Roth in Rheinland-Pfalz

St. Antonius (2020)
St. Antonius (2020)

Roth ist ein Stadtteil und Ortsbezirk der Stadt Gerolstein in der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel von Rheinland-Pfalz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roth liegt vier Kilometer südwestlich von der Kernstadt Gerolstein, in einer ländlich geprägten Landschaft inmitten von Getreidefeldern und Wiesen. Im Süden der Gemarkung befindet sich der ehemalige Vulkan Rother Kopf (566 m), weiter im Norden, bereits auf dem Gebiet der Nachbargemeinde mit dem Rossbuesch (539 m) ein weiterer ehemaliger Vulkan.

Zum Ortsbezirk Roth gehört auch der Wohnplatz Haus am Busch.[2]

Nachbarorte sind die Gerolsteiner Stadtteile Bewingen im Osten und Müllenborn im Süden, sowie die Ortsgemeinden Kalenborn-Scheuern im Westen und der Hillesheimer Stadtteil Niederbettingen im Nordosten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roth wird erstmals 1136 als Roide in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Adalbero III. von Basel genannt, der gleichzeitig auch Abt der Abtei Prüm war. Ende des 15. Jahrhunderts ging Roth in den Besitz der Grafschaft Gerolstein über.[3]

Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Saardepartement. Nach der Niederlage Napoleons kam Roth 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Das Dorf war dem Kreis Daun zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.

Die heutige Antoniuskirche wurde 1892 errichtet und nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert. Bereits zuvor war der Heilige Antonius der Einsiedler Schutzpatron der Gemeinde, wie die erste Erwähnung einer Antoniuskapelle bereit 1505 zeigt.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Roth innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Am 1. Dezember 1973 wurde die bis dahin eigenständige Ortsgemeinde Roth mit zu diesem Zeitpunkt 136 Einwohnern nach Gerolstein eingemeindet.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roth ist gemäß Hauptsatzung einer von neun Ortsbezirken der Stadt Gerolstein. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde. Der Ortsbezirk wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[5]

Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.[6]

Gotthard Lenzen ist Ortsvorsteher von Roth. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl dem Ortsbeirat, der Lenzen am 31. Juli 2019 einstimmig für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigte.[7][8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Antonius (2020)

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[9]

  • Katholische Pfarrkirche St. Antonius, neugotischer Saalbau (1892)
  • Ehemaliger Pfarrhof, Basaltsteinbau (wohl 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)
  • Quereinhaus (bezeichnet 1774)
  • Wegekreuz (wohl 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

In den Buchenwäldern auf der nordwestlichen Seite des Rother Kopfes sind die Mühlstein- und Eishöhlen zu finden, die vom früheren Abbau von Lavagestein zeugen, das als Mühlstein oder Baumaterial Verwendung fand.[3][10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roth liegt an der Kreisstraße 33 (K 33), die von Gerolstein nach Kalenborn-Scheuern führt. Im Ort zweigt die K 48 nach Müllenborn ab.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roth (Gerolstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Roth. Stadt Gerolstein, abgerufen am 19. März 2021.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 109 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b c Norbert Brochhausen: Roth und seine Geschichte. Stadt Gerolstein, abgerufen am 19. März 2021.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 177 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. § 2 Ortsbezirke. (PDF) In: Hauptsatzung der Stadt Gerolstein vom 11. März 2020. Stadt Gerolstein, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2021; abgerufen am 19. März 2021.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Roth. Abgerufen am 19. März 2021.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 19. März 2021 (siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile).
  8. Gotthard Lenzen wurde vom Ortsbeitrat erneut zum Ortsvorsteher von Roth gewählt. In: Verbandsgemeinde Gerolstein Aktuell, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 19. März 2021.
  9. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 22 (PDF; 4,6 MB).
  10. Über Roth. Verbandsgemeinde Gerolstein, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. März 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.gerolstein.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)