Schmersau

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Schmersau
Koordinaten: 52° 46′ N, 11° 35′ OKoordinaten: 52° 45′ 35″ N, 11° 35′ 20″ O
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 5,87 km²[1]
Einwohner: 75 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1974
Eingemeindet nach: Gladigau
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 039392
Schmersau (Sachsen-Anhalt)
Schmersau (Sachsen-Anhalt)

Lage von Schmersau in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Schmersau
Dorfkirche Schmersau

Schmersau gehört zur Ortschaft Gladigau und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmersau, ein Straßendorf mit Kirche, liegt 11 Kilometer westlich von Osterburg und zwei Kilometer südwestlich von Gladigau, mit dem es über die Kreisstraße 1074 verbunden ist; diese führt in östlicher Richtung nach Orpensdorf und Flessau.[4]

Nachbarorte sind Hagenau im Westen, Gladigau im Nordwesten, Orpensdorf und Rönnebeck im Nordosten, Natterheide im Südosten, sowie Späningen und Biesenthal im Südwesten.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1337 erstmals urkundlich als smersowe erwähnt, beim Verkauf eines verlassenen Hofes durch Rule von Bismark an den Ortsschulzen.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Smersowe und Smersow aufgeführt.[6] Weitere Nennungen sind 1406 das dorpe to Smersow und 1687 Schmersow.[1]

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort geplündert und teilweise zerstört.[7] Beckmann berichtete 1753 über diese Verhältnisse im grossen Krieg: der örtliche Pfarrer war 13 Mal ausgeplündert worden.[8]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf gehörte bis 1807 zum Stendalschen Kreis, danach bis 1813 zum Landkanton Osterburg im Königreich Westphalen, ab 1816 kam die Gemeinde in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[1]

Am 1. April 1939 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Schmersau und Orpensdorf zu einer Gemeinde mit dem Namen Schmersau.[9]

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Schmersau in den Kreis Osterburg umgegliedert. Die Gemeinde Schmersau wurde am 1. Februar 1974 aufgelöst und mit ihrem Ortsteil Orpensdorf in die Gemeinde Gladigau eingemeindet.[10] Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Gladigau mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[11] Die Ortsteile Schmersau und Orpensdorf kamen dadurch zur neuen Ortschaft Gladigau und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 124
1772 129
1790 156
1798 166
1801 178
1818 168
1840 196
1864 209
Jahr Einwohner
1867 [0]211[7]
1871 191
1885 200
1892 [00]199[12]
1895 196
1900 [00]195[12]
1905 192
1910 [00]186[12]
Jahr Einwohner
1925 218
1936 [0]183[7]
1939 262
1946 422
1964 293
1971 271
2011 [00]079[13]
2012 [00]079[13]
Jahr Einwohner
2018 [00]76[14]
2019 [00]74[14]
2020 [00]75[15]
2021 [00]72[16]
2022 [0]76[2]
2023 [0]75[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Schmersau, die früher zur Pfarrei Schmersau bei Meßdorf gehörte,[17] wird heute betreut vom Pfarrbereich Gladigau im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Schmersau stammen aus dem Jahre 1675.[19]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[20]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die evangelische Dorfkirche Schmersau, ein spätromanischer Feldsteinbau aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, wurde im 19. Jahrhundert umgebaut.[7]
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • Das Dorfgemeinschaftshaus wird zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr genutzt, die vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Schmersau e.V. unterstützt wird.[7]
  • In Schmersau steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, eine Ziegelsteinwand mit angebrachter Tafel.[21]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Kredel jun. (1893–1985), deutscher Offizier und Schriftsteller, geboren in Schmersau

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1978–1981, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Nico Maß: Zurück im Minus. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 18. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 13.
  3. Hansestadt Osterburg (Altmark): Hauptsatzung Hansestadt Osterburg (Altmark), § 15 Ortschaftsverfassung vom 3. Juli 2019. 5. Juli 2019, abgerufen am 10. April 2020.
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 279–281.
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 298.
  7. a b c d e Corrie Leitz: Der Ortsteil Schmersau stellt sich vor. In: osterburg.de. 2017, abgerufen am 8. Mai 2021.
  8. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2, 5. Teil, 1. Buch, VII. Kap. Berlin 1753, Spalte 48 (uni-potsdam.de).
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 6, Nr. 37.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 342, 346.
  11. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  12. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 187 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. a b So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 11. April 2020]).
  14. a b Nico Maß: Nur noch vierstellig. In: Osterburger Volksstimme. 21. Januar 2020, DNB 1047269554, S. 13.
  15. Nico Maß: Osterburg schrumpft. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 9. Januar 2021, DNB 1047269554, S. 17.
  16. Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  17. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 88 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. Pfarrbereich Gladigau. Abgerufen am 28. Oktober 2022.
  19. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 12 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  20. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 8. Mai 2021.
  21. Schmersau, Stadt Osterburg (Altmark), Landkreis Stendal. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. Januar 2021, abgerufen am 2. Oktober 2022.