Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk)

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Siedlung
Werschinino
Pluttwinnen

Вершинино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1405
Frühere Namen Plutwin (nach 13405),
Pluthwein (nach 1525),
Plutweyn (nach 1565),
Plutwinnen (nach 1785),
Pluttwinnen (bis 1946)
Bevölkerung 1 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238300
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 011
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 20° 25′ OKoordinaten: 54° 50′ 40″ N, 20° 24′ 32″ O
Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Werschinino (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Werschinino (russisch Вершинино, deutsch Pluttwinnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werschinino liegt 15 Kilometer nördlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad und 15 Kilometer südlich der Rajonstadt Selenogradsk (Cranz) an einer Stichstraße, die zwei Kilometer südlich von Sirenewo (Eisselbitten) an der Kommunalstraße 27K-179 von Cholmogorowka (Fuchsberg) nach Kowrowo ((Nautzau)) nach Westen abzweigt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gründungsjahr des bis 1946 Pluttwinnen[2] genannten Gutsdorfes ist das Jahr 1405. Am 13. Juni 1874 wurde Pluttwinnen Amtsdorf und damit namensgebend für den neu errichteten Amtsbezirk Pluttwinnen.[3] Er gehörte zum Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 1. Dezember 1910 gehörten zum Gutsbezirk Pluttwinnen mit den Ortschaften Adamsheide, Waldhaus Pluttwinnen und Vorwerk Gersthenen (heute russisch: Nadeschdino) insgesamt 226 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 wurde Pluttwinnen zusammen mit den Nachbardörfern Eisselbitten (heute russisch: Sirenewo) und Sporwitten (nicht mehr existent) in die Landgemeinde Mogahnen (Motewelowo, heute ebenfalls nicht mehr existent) eingemeindet. Der Amtsbezirk Pluttwinnen wurde am 19. Februar 1931 in „Amtsbezirk Mogahnen“ umbenannt. Dieser trat 1939 dem Landkreis Samland bei, der bis 1945 bestand.

Im Jahre 1945 kam Pluttwinnen innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung Werschinino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Melnikowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Muromski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Werschinino zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Amtsbezirk Pluttwinnen (1874–1931)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem 13. Juni 1874 und dem 19. Februar 1931 bestand der Amtsbezirk Pluttwinnen,[3] der danach in den Amtsbezirk Mogahnen überging. Zu ihm gehörten die Landgemeinde Mogahnen (russisch: Motewelowo, heute nicht mehr existent) und die Gutsbezirke Eisselbitten (Sirenewo), Pluttwinnen (Werschinino) und Sporwitten (nicht mehr existent), die sich zum Schluss in der Landgemeinde Mogahnen zusammenschlossen.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie fast überall in Ostpreußen waren auch die Einwohner von Pluttwinnen bis 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Rudau (heute russisch: Melnikowo) im Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Werschinino im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland, die eine Filialgemeinde in Selenogradsk (Cranz) unterhält.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Siegfried (1820–1896), seit 1850 Gutsbesitzer auf Pluttwinnen, Politiker (NLP), starb am 25. Juni 1896 in Pluttwinnen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Pluttwinnen
  3. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Pluttwinnen/Mogahnen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive) (russisch/deutsch)