Benutzer:KUI/Labor/Berlin-Schmargendorf

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Karte
Lage Schmargendorfs in Berlin
Basisdaten
Verwaltungsbezirk: Charlottenburg-Wilmersdorf
Geografische Lage:

52° 28′ 37,6″ N, 13° 17′ 16,8″ OKoordinaten: 52° 28′ 37,6″ N, 13° 17′ 16,8″ O

Höhe: 45 m ü. NN
Fläche: 3,59 km²
Einwohner: XX.XXX (T. Mmm JJJJ)
Bevölkerungsdichte: XXX Einwohner je km²
Postleitzahlen: 14195-14199
(alt: 1000 Berlin 33)
Ortsteilnummer: 04 03

Schmargendorf ist ein Ortsteil im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, der bis heute seinen eigenständigen, eher kleinstädtischer Charakter mit eigenem Ortszentrum in der Breiten Straße und der Berkaer Straße erhalten konnte.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmargendorf liegt auf der Hochfläche des Teltow im Südwesten des heutigen Berlins.

Ausdehnung und Grenzen des Ortsteiles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zur Festlegung der neuen Ortsteile führende Antrag beschreibt die Problematik der Abgrenzung der Ortsteile sehr prägnant: Wilmersdorf wurde aus der Stadt Deutsch-Wilmersdorf, dem Dorf Schmargendorf, der Kolonie Grunewald und einem Teil des Forstes Grunewald gebildet. Diese sind bis heute Ortsteile des Bezirkes in ihren damaligen Gemarkungsgrenzen (Ausnahme Eichkamp das 1937 von Wilmersdorf nach Charlottenburg umgemeindet wurde). Die Bewohner identifizieren sich mit ihren Ortsteilen, manchmal allerdings verschieben sich die Grenzen in den Köpfen der Anwohner. Manch einer der in Wilmerdorf wohnt, meint Schmargendorfer zu sein, und nicht wenige Schmargendorfer meinen in Grunewald zu wohnen.

Nach der amtlichen Bezirkskarte von Charlottenburg-Wilmersdorf lassen sich die Grenzen des Ortsteiles wie folgt beschreiben: Im Nordosten bilden die Stadtautobahn und die Ringbahn die Grenze zu den Ortsteilen Halensee und Wilmersdorf. Im Südosten erfolgt die Abgrenzung nach Wilmersdorf durch die Mecklenburgische Straße und die Zoppoter Straße. Im Süden bilden die Lentzealle und die Pücklerstraße die Grenze zu Dahlem. Schwieriger wird es im Westen: Die Grenze zu Grunewald verläuft von Süden kommend nordwärts westlich des Goldfinkweges am Waldrand bis zur Waldmeisterstraße und folgt dann dieser wieder ostwärts bis zur Clayallee. Dieser und dem anschließenden Hohenzollerndamm folgt sie nordöstlich bis zum Roseneck. Nun verläuft sie nordwärts der Teplitzer Straße folgend bis zur Hubertusallee, um dann südöstlich kurz der Franzenzbader Straße und dann der Reinerzstraße zu folgen. Zum Schluss bildet nordwärts bis zum Stadtring führend die Auguste-Viktoria-Straße die Grenze zu Grunewald.

Nachbarortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmargendorf grenzt im Norden an en Ortsteil Halensee, im Osten an den Ortsteil Wilmersdorf, im Süden an das zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf gehörende Dahlem und im Westen an den Ortsteil Grunewald.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung erfolgte wahrscheinlich nach 1220 im Zuge des Landesausbaus der jungen Mark Brandenburg, zu deren Stabilisierung die askanischen Markgrafen Siedler aus Schwaben, Thüringen, Flandern und Westfalen ins Land riefen. Ein Dorf der slawischen Vorbevölkerung hat hier sehr wahrscheinlich nicht bestanden.

Die Siedler lebten von der Landwirtschaft, der Schafzucht und vom Fischfang im Wilmersdorfer See, der zu einer eiszeitlichen Nebenrinne zum Zwischenurstromtal Grunewaldseenkette gehörte und 1915 nach langen Verlandungsprozessen zugeschüttet wurde.

Rathaus Schmargendorf

1354 wurde der Ort Schmargendorf erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Zeit entstand auch die Dorfkirche Schmargendorf. Der Name Schmargendorf entstand aus Margrevendorf, was hochdeutsch Markgrafendorf bedeutet und auf die Besitzverhältnisse hinweist. Bereits im 15. Jahrhundert gehörte es der Familie von Wilmersdorff. 1807 bekamen die Bauern Gelegenheit, das von ihnen bewirtschaftete Land zu erwerben. 1899 erhielt der Ort den Status eines selbständigen Amtsbezirks (mit etwa 2000 Einwohnern). 1900 ließen die etwa 3000 Einwohner das neue Rathaus (damals noch auf freiem Acker) bauen, nachdem die Gemeinde vor allem durch die Umsatzsteuer aus Grundstücksverkäufen der Bauern reich geworden war, die unter anderem für den Ausbau des Hohenzollerndamms seit 1899 zum breiten Boulevard nach dem Muster des Kurfürstendammes erforderlich waren.

1920 wurde die Landgemeinde Schmargendorf aus dem Landkreis Teltow ausgegliedert und nach Groß-Berlin in den neuen Verwaltungsbezirk Wilmersdorf als Ortsteil eingemeindet, es hatte zu dieser Zeit 11581 Einwohner.

Der Bezirk Wilmersdorf ging zum 1. Januar 2001 im neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf auf, viele Bauwerke und Einrichtungen in Schmargendorf tragen (noch) den vormaligen Bezirksnamen, der also nicht als Ortsname zu verstehen ist, beispielsweise Stadion Wilmersdorf, Kraftwerk Wilmersdorf, Stadtbad Wilmersdorf, Wilmersdorfer Seniorenstiftung.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl Landgemeinden eigentlich kein Wappen besitzen sollten, bekam Schmargendorf am 9. Mai 1903 ein eigenes Wappen. Das Wappen ist schräg links geteilt. Oben in silbernem Feld ist ein wachsender goldbewehrter roter Hirsch und unten in blauem Feld eine silberne Lilie. Die beiden Wappenhälften symbolisieren die beiden Familien, in deren Besitz Schmargendorf einst war: Der Hirsch ist dem Wappen des Geschlechts derer von Podewils entnommen und die Lilie derer von Wilmersdorff, die im 14. Jahrhundert Anteile an Schmargendorf erworben hatten.

Mit der Eingemeindung in Groß-Berlin verlor es seine Gültigkeit und verschwand aus dem amtlichen Gebrauch.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kreuzkirche in Berlin-Schmargendorf
Kathedralenähnlicher U-Bahnhof Heidelberger Platz
  • Das Rathaus Schmargendorf am Berkaer Platz wurde 1900-02 von Otto Kerwien im Stil märkischer Backsteingotik erbaut, wobei es ähnliche Bauwerke der Städte Brandenburg, Neubrandenburg und Tangermünde zitiert. Seit 1920 befindet sich hier das Wilmersdorfer Standesamt, das auch bei Prominenten sehr beliebt ist.
  • Die Kreuzkirche von 1927 ist einer der raren expressionistischen Sakralbauten.
  • Die Dorfkirche aus dem 14. Jh ist eine typische märkische Feldsteinkirche.
  • Das Hochhaus am Roseneck war eines der ersten Hochäuser Berlins. Es wurde 1954-55 nach Plänen von Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller errichtet und hat 15 Stockwerke. Der Y-förmige Grundriss garantiert allen Wohnungen mindestens ein nach Süden ausgerichtetes Zimmer.
  • Der U-Bahnhof Heidelberger Platz liegt streng-genommen nicht mehr im Ortsteil, bildet jedoch mit dem gleichnamigen S-Bahnhof, der früher Berlin-Schmargendorf hieß, eine Einheit.
  • Das ehemalige Geburtshaus Dahlem an der Lentzeallee war von 1923 bis 1971 ein von den Missionsschwestern vom heiligsten Herzen Jesu von Hiltrup geführtes Entbindungsheim, danach wurde es von Senatsverwaltungen genutzt. Seit März 2003 beherbergt es den internationalen Zug der privaten Kantschule, die Berlin International School.

Straßen und Plätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hohenzollerndamm
  • Breite Straße
  • Berkaer Straße
  • Elsterplatz
  • Kissinger Platz
  • Kolberger Platz
  • Platz Am wilden Eber
  • Roseneck

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Messelpark

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraftwerk Berlin-Wilmersdorf von Nordwesten gesehen, im Vordergrund der Stadtring
  • Das Kraftwerk Wilmersdorf in der Forckenbeckstraße 3-6 wurde 1977 als Spitzenkraftwerk auf dem Gelände des 1964 abgebauten Elektrizitätswerkes von 1911 errichtet. Es arbeit nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, erzeugt also gleichzeitig Strom und Wärme aus einem Brennstoff. Weithin sichtbar sind die drei silbern leuchtenden, je 102 m hohen Schornsteine.
  • Die Werk Berlin der Zigarettenfabrik Reemtsma in der Mecklenburgische Straße 32 ist die einzige größere Industrieanlage im ehemaligen Bezirk Wilmersdorf. Sie wurde 1958-1959 auf einem früherem Kleingartengelände erstellt. Wegen zeitweiliger Geruchsbelästigung wurde der markante Schornstein in den 1980er Jahren erhöht. Schon vorher hatte die Firma als Ausgleich den Kindern der Schulen des Bezirkes das ehemalige Firmenerholungsheim Iserhatsche in der Lüneburger Heide als Schullandheim zur Verfügung gestellt.
  • Die beiden Lichtspielhäuser in Schmargendorf -das dedy in der Warnemünder Straße und das Kino in der Marienburger Straße- fielen dem Kinosterben in den 1960er Jahren anheim und wurden beide in Supermärkte umgewandelt.
  • Die beliebten Einkaufsstraßen Breite Straße und Berkaer Straße bilden das Zentrum des Ortsteils.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am 15. Dezember 1883 wurde der etwa 2 km außerhalb des Ortskernes liegende Ringbahnhof Schmargendorf eröffnet. Am 17. Dezember 1993 wurde er anläßlich der Wiedereröffnung der Ringbahn wie der darunterliegende U-Bahnhof der Line U3 Heidelberger Platz getauft.
  • Schmargendorf hatte seit 1888 eine Straßenbahn: Die Wilmersdorf-Schmargendorfer Dampfstraßenbahn fuhr von Berlin-Schöneberg (Zwölf-Apostel-Kirche - Schöneberg - Grunewaldstraße) über Wilmersdorf, Wilhelmsaue durch die Mecklenburgische Straße nach Schmargendorf, das Berliner Dampfstraßenbahn-Consortium führte die Strecke ab 1889 weiter bis zur Hundekehle. Im Mai 1898 schloß das Consortium mit den Gemeinden Wilmersdorf, Steglitz, Friedenau, Schmargendorf und Kolonie Grundewald Verträge zur Umwandlung der Vorortdampfbahnen in elektrische Bahnen mit Hochleitung. Am 30. April 1957 verkehrte die elektrische Straßenbahn nach Schmargendorf das letzte Mal, die Linie 51 (Roseneck - Bf Zoo) wurde eingestellt und durch die Busslinie A60, die heutige 249, ersetzt.
  • Am Roseneck enden die Autobuslinien M29, 249 und teilweise 186, die Buslinien X10 und 115 berühren ihn. Weiterhin fährt die Buslinie 110 durch den Ortsteil.
  • Der Autobahn-Stadtring A100 berührt mit der Schmargendorfer Brücke den Ortsteil. Die eigentliche Autobahnzufahrt ist die Anschlussstelle Mecklenburgische Straße der ehemaligen A 104.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auch wenn einige Botschaften an der Grenze zu Schmargendorf oder in unmittelbarer Nähe liegen, so ist die Lettische Botschaft in der Reinerzstraße die einzige im Ortsteil.

Kirchen und religiöse Versammlungsstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dorfkirche und Gemeindehaus (evangelische Kirchengemeinde Alt-Schmargendorf) (Breite Straße 38/Kirchstraße)
  • Kreuzkirche und Gemeindehaus (evangelische Kreuzkirchengemeinde) (Forckenbeckstraße/Hohenzollerndamm 130A)
  • Salvator-Kirche und-Kolleg (römisch-katholisch) (Tölzer Straße 25)

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Realschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marienburg-Oberschule, Kranzer Str. 3

Gymnasien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Private Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berlin International School: Etwa 50 Kindergartenkinder, 240 Vor- und Grundschüler sowie etwa 160 Oberstufler aus 52 Nationen werden im internationalen Zug der privaten Kantschule unterrichtet.

Sportstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisstadien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Horst-Dohm-Eisstadion (ehemals Eisstadion Wilmersdorf) in der Fritz-Wildung-Straße wurde am 29. November 1974 eröffnet und im Oktober 2000 nach dem ehemaligen Wilmersdorfer Bezirksbürgermeister Horst Dohm (* 18. Juni 1930; † 25. Oktober 1998) benannt. Es verfügt u.a. über eine 6170 m² große Eisfläche sowie eine olympiagerechte 400-m-Eisschnelllaufbahn. 1985 fand hier das erste Eisschnelllauf-Weltcuprennen in Deutschland statt.

Schwimmbäder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hallenbad Wilmersdorf II, Fritz-Wildung-Straße
  • Sommerbad Wilmersdorf, Fritz-Wildung-Straße

Sporthallen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Werner-Ruhemann-Sporthalle, Cuno- Ecke Forckenbeckstraße, wurde 1961-64 erbaut und am 22. April 1993 durch Brandstiftung zerstört. Sie wurde wieder aufgebaut und am 26. November 1994 neu eröffnet. Sie ist nach dem Internisten und Sportarzt Dr. Werner Ruhemann (* 7. Dezember 1895; † 6. Juli 1953) benannt, der 1951 bis 1953 1. Vorsitzender des Sportverbandes Berlin war.
  • Die Horst-Käsler-Sporthalle in der Fritz-Wildung-Straße 9 wurde 1987-1991 erbaut. Sie ist nach dem Handballnationalspieler, Mannschaftsweltmeister auf dem Großfeld, Trainer der Handballnationalmannschaft und Professor für Didaktik Horst Käsler (* 1926; † 1987) benannt.

Sportplätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Stadion Wilmersdorf, Fritz-Wildung-Straße 9, wurde 1948-51 aus 1 Mio m³ Trümmerschutt westlich der Ringbahn auf dem ehemaligen Gelände des Gaswerkes für 50.000 Zuschauer erbaut, auf den Tribünen der Nordkurve wurde 1984 ein Weinberg angelegt. Es ist seit 1974 vom Ortsteil Wilmersdorf über die Hoher Bogen getaufe Fußgängerbrücke erreichbar.
  • Sportplatz Forckenbeckstraße, Forckenbeckstr. 37

Tennishallen und -Plätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tennishalle, Cunostraße
  • Tennisplätze, Cunostraße

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]