Dreiband-Europameisterschaft 1935

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2. Dreiband-Europameisterschaft 1935
NiederlandeNiederlande Amsterdam
Turnierdaten
Turnierart: Europa Europameisterschaft Europa
Turnierformat: Round Robin
Ausrichter: UIFAB / KNBB
Turnierdetails
Austragungsort: Hotel Krasnapolsky,
Amsterdam Niederlande Niederlande[1]
Eröffnung: 21. März 1935
Endspiel: 25. März 1935
Teilnehmer: 9
Titelverteidiger: Schweiz Franz Aeberhard
Sieger: FrankreichFrankreich Alfred Lagache
2. Finalist: FrankreichFrankreich Jacques Davin
3. Platz: Belgien Emile Zaman
Preisgeld: Amateur-Europameisterschaft
Rekorde
Bester GD: 0,704 FrankreichFrankreich Alfred Lagache
Bester ED: 0,925 FrankreichFrankreich Jacques Davin
Höchstserie (HS): 00070FrankreichFrankreich Alfred Lagache
00000FrankreichFrankreich Jacques Davin
00000Belgien Emile Zaman
00000Belgien Guy Fauchamps
Spielstätte auf der Karte
1932 1939
Logo UIFAB (ausrichtender Verband)

Die Dreiband-Europameisterschaft 1935 war das zweite Turnier in dieser Disziplin des Karambolage und fand vom 21. bis zum 25. März 1935 in Amsterdam statt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem ersten Turnier, 1932, folgte eine 3-jährige Pause, bis der Verband UIFAB dieses Turnier ausrichten konnte. Die politische Einflussnahme des Naziregimes, auf den Sport, sorgte dafür, dass kein deutscher Spieler an diesem Turnier teilnahm (s. hierzu: DABV).

Der Titelverteidiger Franz Aeberhard aus der Schweiz verlor die Hälfte seiner Spiele. Er konnte mit Platz fünf nicht an seinen vorherigen Erfolg anknüpfen und musste den Titel abgeben. Sieger wurde der Franzose Alfred Lagache, der diesen Titel noch drei weitere Mal erringen sollte (1939, 1947 und 1949).[2]

In zeitgenössischen Publikationen ist der Name des zweiten belgischen Teilnehmers in unterschiedlichen Schreibweisen dargestellt: „F. Fanchamps“, „F. Fauchamps“ oder „G. Fauchamps“. Es handelt sich wahrscheinlich um den Teilnehmer der Weltmeisterschaft von 1930, Guy Fauchamps. Eine endgültige Klärung gibt es bis dato nicht. Zu der Zeit war es üblich, Spielzettel nicht mit Schreibmaschine, sondern von Hand auszufüllen und Vornamen abzukürzen. Wegen manch unleserlicher Handschrift können viele Spielernamen nicht endgültig geklärt werden.[2]

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gespielt wurde „Jeder gegen Jeden“ bis 50 Punkte. Es war die erste Europameisterschaft, bei der mit Nachstoß/Aufnahmegleichheit gespielt wurde.[2]

Kurioses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Alkoholdoping“ war damals noch legal. In der Begegnung zwischen dem Österreicher Franz Engl und dem Niederländer Carel Koopman stand es 46:32 für Engls. Die Partie schien für den Holländer aussichtslos verloren. In Erwartung des vorhersehbaren Endes, rief er nach dem Ober und bestellte einen „doppelten Cognac“. Damals durfte bei Turnieren noch geraucht und Alkohol getrunken werden. Es wurde serviert, er stürzte den Doppelten in einem Zuge herunter, ging an den Tisch und machte 6 Punkte. Engl, wohl etwas verdutzt, machte 0 Punkte. Koopman, wohl Hoffnung schöpfend, orderte erneut einen „Doppelten“ beim Ober. Das Publikum feuerte den Lokalmatador inzwischen mit „Koopman, Koopman, Koopman…“ Sprechchören an. Er trank wieder auf ex, ging an den Tisch und spielte 6 Punkte. Das Publikum stand inzwischen, „Koopman, Koopman…“ grölend, auf den Stühlen. Der Ober sparte sich das Laufen und kam mit der Cognacflasche zum Tisch. Koopman nahm einen kräftigen Schluck aus der Pulle und spielte 1, 2, nochmals 2 und dann den letzten Ball. Er hatte 50 Punkte und damit das Match gewonnen. Zurück blieben, der konsternierte Engl, und seine seriös erspielten 46 Punkte.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende
MP Match Points (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
Pkte. Erzielte Karambolagen
Aufn. Benötigte Versuche
GD Generaldurchschnitt
BED Bester Einzeldurchschnitt eines Spielers
HS Höchstserie
Bester GD des Turniers
Bester ED des Turniers
Beste HS des Turniers
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Grand Hotel Krasnapolsky
Endklassement[2]
Platz Name MP Pkte. Aufn. GD BED HS
1 FrankreichFrankreich Alfred Lagache 16:0 400 568 0,704 0,909 7
2 FrankreichFrankreich Jacques Davin 12:4 378 551 0,686 0,925 7
3 Belgien Emile Zaman 12:4 380 638 0,595 0,757 7
4 Spanien Zweite Republik Enrique Miró 10:6 381 682 0,558 0,641 6
5 Schweiz Franz Aeberhard 8:8 364 605 0,601 0,793 5
6 NiederlandeNiederlande Carel Koopman 6:10 327 619 0,528 0,704 6
7 Belgien Guy Fauchamps 4:12 326 608 0,536 0,649 7
8 NiederlandeNiederlande Jacques Groenteman 4:12 312 622 0,501 0,617 5
9 OsterreichÖsterreich Franz Engl 0:16 286 677 0,422 6
Turnierdurchschnitt: 0,566

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Court: Deutsche Billard-Zeitung. 15. Jahrgang, Nr. 6. Köln Mai 1935, S. 62.
  2. a b c d Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 2. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 868.