Großer Preis von Ungarn 1995

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 Großer Preis von Ungarn 1995
Renndaten
10. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1995
Streckenprofil
Name: XI Marlboro Magyar Nagydíj
Datum: 13. August 1995
Ort: Mogyoród
Kurs: Hungaroring
Länge: 305,536 km in 77 Runden à 3,968 km

Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:16,982 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:20,247 min (Runde 34)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zweiter: Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Dritter: Osterreich Gerhard Berger Italien Ferrari

Der Große Preis von Ungarn 1995 (offiziell XI Marlboro Magyar Nagydíj) fand am 13. August auf dem Hungaroring in Mogyoród statt und war das 10. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1995.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Deutschland führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit 21 Punkten vor Damon Hill und mit 24 Punkten vor Jean Alesi. In der Konstrukteurswertung führte Benetton-Renault mit 18 Punkten vor Ferrari und mit 19 Punkten vor Williams-Renault.

Vor dem Rennwochenende gab es erneut zwei Fahrerwechsel: Bei Minardi wurde der Italiener Pierluigi Martini durch Pedro Lamy ersetzt und bei Ligier kehrte Martin Brundle für Aguri Suzuki zurück.

Mit Schumacher und Hill (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Das erste freie Training gewann Schumacher mit einer Zeit von 1:21,156 Minuten vor David Coulthard und Gerhard Berger.[1]

Im zweiten freien Training war Hill mit einer Zeit von 1:18,682 Minuten der Schnellste vor Mika Häkkinen und Schumacher.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Qualifying fand in zwei Abschnitten statt, die jeweils beste Zeit entschied über die Startposition.

Sowohl im ersten Qualifyingsegment (Q1) als auch im zweiten Segment (Q2) war Hill jeweils der Schnellste und sicherte sich somit Pole-Position. Ihm folgten Coulthard und Schumacher.[3]

Warm-Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrer gingen am Sonntagmorgen zu einem 30-minütigen Warm-up auf die Strecke. Schumacher war Schnellster vor Häkkinen und Alesi.[4]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn blieben die Spitzenpositionen unverändert, mit Ausnahme von Martin Brundle im Ligier, der vom 8. auf den 6. Platz vorrückte. Schumacher überholte Coulthard in der 13. Runde für den zweiten Platz. In der 42. Runde zwang ein Bremsproblem Alesi zum Ausfall.

Das Rennen verlief bis zu den letzten Runden ohne weitere nennenswerte Aktionen. Vier Runden vor Schluss musste Schumacher dann aufgrund eines Motorschadens aufgeben, was den Weg für Williams‘ Doppelsieg ebnete. Hill holte seinen dritten Saisonsieg, nachdem er von der Pole-Position gestartet war, alle 77 Runden in Führung lag und die schnellste Rennrunde fuhr. Es war sein erster und einziger Grand Slam. Teamkollege Coulthard wurde Zweiter. Der Kampf um Platz 3 zwischen Barrichello, Berger und Herbert blieb bis zum Rennende hitzig: Der Brasilianer schaffte es, seine Konkurrenten bis zur vorletzten Kurve hinter sich zu halten als ihm der Treibstoff ausging und er sogar auf den 7. Platz abrutschte. Berger wurde daher Dritter im Ferrari, allerdings mit bereits einer Runde Rückstand. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Johnny Herbert, Heinz-Harald Frentzen und Olivier Panis. Das Jordan-Team wartete an der Boxenmauer darauf, dass Rubens Barrichello sich den dritten Platz sichern würde, doch sein Motor ging in der letzten Kurve aus und er kam als Siebter ins Ziel.[5]

Taki Inoue wurde vom Medical-Car angefahren, als er versuchte, ein Feuer an seinem Footwork zu löschen. Er erlitt allerdings nur leichte Verletzungen.[6]

In der Fahrerwertung blieben die ersten drei Plätze unverändert. In der Konstrukteurswertung konnte Williams-Renault mit dem Doppelsieg an Ferrari vorbeiziehen und war nun Zweiter hinter Benetton-Renault.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Mild Seven Benetton Renault 01 Deutschland Michael Schumacher Benetton B195 Renault 3.0 V10 G
02 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert
Vereinigtes Konigreich Nokia Tyrrell Yamaha 03 Japan Ukyō Katayama Tyrrell 023 Yamaha 3.0 V10 G
04 Finnland Mika Salo
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 05 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams FW17 Renault 3.0 V10 G
06 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren Mercedes 07 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell McLaren MP4/10B Mercedes-Benz 3.0 V10 G
08 Finnland Mika Häkkinen
Vereinigtes Konigreich Footwork Hart 09 Italien Massimiliano Papis Footwork FA16 Hart 3.0 V8 G
10 Japan Taki Inoue
Vereinigtes Konigreich Total Jordan Peugeot 14 Brasilien Rubens Barrichello Jordan 195 Peugeot 3.0 V10 G
15 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Vereinigtes Konigreich Pacific Grand Prix Ltd 16 Italien Giovanni Lavaggi Pacific PR02 Ford ED 3.0 V8 G
17 Italien Andrea Montermini
Italien Parmalat Forti Ford 21 Brasilien Pedro Diniz Forti FG01 Ford ED 3.0 V8 G
22 Brasilien Roberto Moreno
Italien Minardi Scuderia Italia 23 Portugal Pedro Lamy Minardi M195 Ford EDM 3.0 V8 G
24 Italien Luca Badoer
Frankreich Ligier Gitanes Blondes 25 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Ligier JS41 Mugen-Honda 3.0 V10 G
26 Frankreich Olivier Panis
Italien Scuderia Ferrari SpA 27 Frankreich Jean Alesi Ferrari 412T2 Ferrari 3.0 V12 G
28 Osterreich Gerhard Berger
Schweiz Red Bull Sauber Ford 29 Frankreich Jean-Christophe Boullion Sauber C14 Ford Zetec-R 3.0 V8 G
30 Deutschland Heinz-Harald Frentzen

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Start
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:18,374 1:16,982 01
02 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:19,000 1:17,366 02
03 Deutschland Michael Schumacher Frankreich Benetton-Renault 1:19,490 1:17,558 03
04 Osterreich Gerhard Berger Italien Ferrari 1:19,033 1:18,059 04
05 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:20,577 1:18,363 05
06 Frankreich Jean Alesi Italien Ferrari 1:20,134 1:18,968 06
07 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:21,246 1:19,499 07
08 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:21,818 1:19,748 08
09 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Frankreich Benetton-Renault 1:21,878 1:20,072 09
10 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:20,952 1:20,160 10
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 1:21,234 1:20,413 11
12 Italien Luca Badoer Italien Minardi-Ford 1:22,345 1:20,543 12
13 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:21,663 1:20,640 13
14 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:21,874 1:20,902 14
15 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 1:22,600 1:21,156 15
16 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:24,440 1:21,624 16
17 Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:22,866 1:21,702 17
18 Japan Taki Inoue Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:24,656 1:22,081 18
19 Frankreich Jean-Christophe Boullion Schweiz Sauber-Ford 1:22,766 1:22,161 19
20 Italien Massimiliano Papis Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:23,275 keine Zeit 20
21 Brasilien Roberto Moreno Italien Forti-Ford 1:26,059 1:24,351 21
22 Italien Andrea Montermini Vereinigtes Konigreich Pacific-Ford 1:25,465 1:24,371 22
23 Brasilien Pedro Diniz Italien Forti-Ford 1:25,934 1:24,695 23
24 Italien Giovanni Lavaggi Vereinigtes Konigreich Pacific-Ford 1:27,342 1:26,570 24

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 77 3 1:46:25,721 01 1:20,247 (34.)
02 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 77 3 + 33,398 02 1:21,126 (58.)
03 Osterreich Gerhard Berger Italien Ferrari 76 3 + 1 Runde 04 1:21,371 (38.)
04 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Frankreich Benetton-Renault 76 3 + 1 Runde 09 1:22,560 (06.)
05 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 76 2 + 1 Runde 11 1:23,146 (69.)
06 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 76 3 + 1 Runde 10 1:21,343 (40.)
07 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 76 2 + 1 Runde 14 1:22,677 (27.)
08 Italien Luca Badoer Italien Minardi-Ford 75 2 + 2 Runden 12 1:23,608 (51.)
09 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 74 2 + 3 Runden 15 1:24,269 (16.)
10 Frankreich Jean-Christophe Boullion Schweiz Sauber-Ford 74 2 + 3 Runden 19 1:23,424 (53.)
11 Deutschland Michael Schumacher Frankreich Benetton-Renault 73 3 DNF 03 1:20,506 (22.)
12 Italien Andrea Montermini Vereinigtes Konigreich Pacific-Ford 73 2 + 4 Runden 22 1:26,077 (40.)
13 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 70 3 DNF 07 1:22,211 (49.)
Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Frankreich Ligier-Mugen-Honda 67 3 DNF 08 1:21,977 (40.)
Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 58 2 DNF 16 1:23,556 (27.)
Vereinigtes Konigreich Mark Blundell Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 54 2 DNF 13 1:22,235 (27.)
Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 46 1 DNF 17 1:23,994 (25.)
Italien Massimiliano Papis Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 45 2 DNF 20 1:25,730 (08.)
Frankreich Jean Alesi Italien Ferrari 42 2 DNF 06 1:22,276 (25.)
Brasilien Pedro Diniz Italien Forti-Ford 32 1 DNF 23 1:26,913 (06.)
Japan Taki Inoue Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 13 0 DNF 18 1:24,804 (09.)
Brasilien Roberto Moreno Italien Forti-Ford 8 0 DNF 21 1:26,566 (06.)
Italien Giovanni Lavaggi Vereinigtes Konigreich Pacific-Ford 5 0 DNF 24 1:27,894 (03.)
Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 3 0 DNF 05 1:22,720 (03.)

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs Fahrer eines Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 und 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland Michael Schumacher Benetton-Renault 56
02 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 45
03 Frankreich Jean Alesi Ferrari 32
04 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Williams-Renault 29
05 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Benetton-Renault 28
06 Osterreich Gerhard Berger Ferrari 25
07 Frankreich Olivier Panis Ligier-Mugen-Honda 8
08 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Peugeot 7
09 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Ford 7
10 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jordan-Peugeot 6
11 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 5
12 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell McLaren-Mercedes 5
13 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Ligier-Mugen-Honda 3
14 Frankreich Jean-Christophe Boullion Sauber-Ford 2
15 Italien Gianni Morbidelli Footwork-Hart 1
16 Japan Aguri Suzuki Ligier-Mugen-Honda 1
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
17 Finnland Mika Salo Tyrrell-Yamaha 0
18 Japan Ukyō Katayama Tyrrell-Yamaha 0
19 Italien Pierluigi Martini Minardi-Ford 0
20 Italien Luca Badoer Minardi-Ford 0
21 Brasilien Pedro Diniz Forti-Ford 0
22 Brasilien Roberto Moreno Forti-Ford 0
23 Italien Andrea Montermini Pacific-Ford 0
24 Portugal Pedro Lamy Minardi-Ford 0
25 Japan Taki Inoue Footwork-Hart 0
26 Frankreich Bertrand Gachot Pacific-Ford 0
27 Italien Domenico Schiattarella Simtek-Ford 0
28 Niederlande Jos Verstappen Simtek-Ford 0
29 Osterreich Karl Wendlinger Sauber-Ford 0
30 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell McLaren-Mercedes 0
Italien Massimiliano Papis Footwork-Hart 0
Italien Giovanni Lavaggi Pacific-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Benetton-Renault[A 1] 74
02 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault[A 1] 68
03 Italien Ferrari 57
04 Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 13
05 Frankreich Ligier-Mugen-Honda 12
06 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 10
07 Schweiz Sauber-Ford 9
Pos. Konstrukteur Punkte
08 Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1
09 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 0
10 Italien Forti-Ford 0
11 Italien Minardi-Ford 0
12 Vereinigtes Konigreich Pacific-Ford 0
13 Vereinigtes Konigreich Simtek-Ford 0

Anmerkungen

  1. a b Benetton-Renault und Williams-Renault erhielten beim Großen Preis von Brasilien keine Konstrukteurspunkte (zehn bzw. sechs) wegen Verwendung nicht regelkonformen Treibstoffs.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Standings. Abgerufen am 29. Juni 2023 (englisch).
  2. Standings. Abgerufen am 29. Juni 2023 (englisch).
  3. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Ungarn GP 1995 - Startaufstellung - Ergebnis. Abgerufen am 29. Juni 2023.
  4. Standings. Abgerufen am 29. Juni 2023 (englisch).
  5. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Ungarn GP 1995 - Rennen - Ergebnis. Abgerufen am 29. Juni 2023.
  6. Formel-1-"Legende" Taki Inoue: "Ist doch alles ein Witz!" Abgerufen am 29. Juni 2023.