Großer Preis von Ungarn 2002

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 Großer Preis von Ungarn 2002
Renndaten
13. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002
Streckenprofil
Name: XVIII Marlboro Magyar Nagydíj
Datum: 18. August 2002
Ort: Mogyoród
Kurs: Hungaroring
Länge: 306,075 km in 77 Runden à 3,975 km

Pole-Position
Fahrer: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Zeit: 1:13,333 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:16,207 min (Runde 72 (Rundenrekord))
Podium
Erster: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Zweiter: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Dritter: Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW

Der Große Preis von Ungarn 2002 (offiziell XVIII Marlboro Magyar Nagydíj) fand am 18. August auf dem Hungaroring in Mogyoród statt und war das 13. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Frankreich stand Michael Schumacher bereits als Weltmeister fest. Nach dem Großen Preis von Deutschland führte er in der Fahrerwertung uneinholbar mit 66 Punkten vor Juan Pablo Montoya mit 70 Punkten vor Ralf Schumacher. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit 65 Punkten vor Williams-BMW und mit 92 Punkten vor McLaren-Mercedes.

Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrerwechsel: Der britische Fahrer Anthony Davidson gab bei diesem Rennen für das Minardi-Team sein Formel-1-Debüt. Davidson ersetzte Alex Yoong, der sich 2002 bereits dreimal nicht für einen Grand Prix qualifiziert hatte, weil er jeweils an der 107-Prozent-Regel scheiterte.

Das Arrows-Team trat aufgrund anhaltender finanzieller Probleme nicht an.

Mit Michael Schumacher (dreimal) und Jacques Villeneuve (zweimal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen am Sonntag fanden vier Trainingssitzungen statt, jeweils zwei am Freitag und Samstag. Die Sitzungen am Freitagmorgen und -nachmittag dauerten jeweils eine Stunde; die dritte und vierte Sitzung am Samstagmorgen dauerte jeweils 45 Minuten.

Am Freitag konnte Michael Schumacher die schnellste Runde fahren. Rubens Barrichello und Ralf Schumacher folgten auf den Plätzen zwei und drei.[1]

Am Samstag war erneut Michael Schumacher der Schnellste, wieder vor Barrichello. Dritter wurde Kimi Räikkönen.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Qualifying am Samstagnachmittag dauerte eine Stunde. Jeder Fahrer war auf zwölf Runden begrenzt, wobei die Startreihenfolge durch die schnellsten Runden der Fahrer bestimmt wurde. Während dieser Sitzung war die 107-Prozent-Regel in Kraft, die erforderte, dass jeder Fahrer eine Zeit innerhalb von 107 % der schnellsten Runde aufstellte, um sich für das Rennen zu qualifizieren.

Im Qualifying setzte sich Barrichello durch und sicherte sich die dritte Pole-Position der Saison. Er schlug seinen Teamkollegen Michael Schumacher um 0,059 Sekunden. Ralf Schumacher wurde Dritter vor Montoya. Die Top Ten komplettierten Giancarlo Fisichella, Jarno Trulli, die beiden Sauber von Felipe Massa und Nick Heidfeld, Jenson Button und David Coulthard.[3]

Warm Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Warm Up war Michael Schumacher erneut der Schnellste. Barrichello platzierte sich hinter ihm und vor Räikkönen.[4]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Start hielt Barrichello ohne besondere Schwierigkeiten die Führung, während Michael Schumacher, der von der schmutzigsten Seite der Strecke startete, sich vor dem Angriff seines Bruders hüten musste, der jedoch erfolglos blieb. Weiter hinten hatten Montoya, Trulli und Olivier Panis einen schlechten Start und wurden mehrmals überholt, während Räikkönen und Button einen guten Start hatten und beide drei Plätze gutmachten. Am Ende der ersten Runde überquerte Barrichello als Erster die Ziellinie, gefolgt von Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Fisichella, Massa, Button, Montoya, Räikkönen, Trulli, Heidfeld und Coulthard.

Die beiden Ferrari-Piloten setzten sich sofort von ihren Verfolgern ab und waren allen anderen deutlich überlegen. Mit Ausnahme von Coulthards Überholen von Heidfeld in der zweiten Runde blieb die Situation bis zur 22. Runde unverändert, als Montoya unter dem Druck von Räikkönen von der Strecke abkam, das Auto beschädigte und an die Box zurückkehrte, um einen Boxenstopp einzulegen. Der kolumbianische Fahrer kehrte auf den letzten Plätzen auf die Strecke zurück. Der erste Fahrer der Spitzengruppe, der in Runde 29 tankte, war Fisichella. Alle anderen Piloten folgten anschließend. Am Ende der ersten Serie von Boxenstopps führte Barrichello weiterhin vor Michael und Ralf Schumacher, Fisichella, Massa, Räikkönen und Coulthard, die viel Boden gutmachten, indem sie den ersten Stopp als Letzter absolvierten.

Bis zum zweiten Tankvorgang passierte praktisch nichts. Der Erste, der in Runde 51 anhielt, war erneut Fisichella, der einige Zehntel vor Massa blieb. Der Jordan-Fahrer konnte jedoch Räikkönen und Coulthard nicht hinter sich halten, die ihn überholten und den zweiten Stopp im Vergleich zu ihm um etwa zehn Runden verzögerten. Damit rückten die McLaren-Piloten auf die Plätze vier und fünf vor. In den letzten Runden fuhr Michael Schumacher die schnellste Runde des Rennens und näherte sich Barrichello. Ralf Schumacher, Räikkönen, Coulthard und Fisichella kamen hinter den Ferrari-Fahrern ins Ziel, die dank dieses Doppelsiegs vier Rennen vor Ende der Weltmeisterschaft ihren vierten Konstrukteurstitel in Folge gewannen.[5]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F2002 Ferrari 051 3.0 V10 B
02 Brasilien Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes 03 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren MP4-17 Mercedes-Benz FO 110M 3.0 V10 M
04 Finnland Kimi Räikkönen
Vereinigtes Konigreich BMW.WilliamsF1 Team 05 Deutschland Ralf Schumacher Williams FW24 BMW P82 3.0 V10 M
06 Kolumbien Juan Pablo Montoya
Schweiz Sauber Petronas 07 Deutschland Nick Heidfeld Sauber C21 Petronas 02A 3.0 V10 B
08 Brasilien Felipe Massa
Vereinigtes Konigreich DHL Jordan Honda 09 Italien Giancarlo Fisichella Jordan EJ12 Honda RA 002E 3.0 V10 B
10 Japan Takuma Satō
Vereinigtes Konigreich Lucky Strike BAR Honda 11 Kanada Jacques Villeneuve BAR 004 Honda RA 002E 3.0 V10 B
12 Frankreich Olivier Panis
Frankreich Mild Seven Renault F1 Team 14 Italien Jarno Trulli Renault R202 Renault RS22 3.0 V10 M
15 Vereinigtes Konigreich Jenson Button
Vereinigtes Konigreich Jaguar Racing 16 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jaguar R3 Ford Cosworth CR-3 3.0 V10 M
17 Spanien Pedro de la Rosa
Italien KL Minardi Asiatech 22 Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson Minardi PS02 Asiatech AT02 3.0 V10 M
23 Australien Mark Webber
Japan Panasonic Toyota Racing 24 Finnland Mika Salo Toyota TF102 Toyota RVX-02 3.0 V10 M
25 Vereinigtes Konigreich Allan McNish

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 1:13,333 01
02 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:13,392 02
03 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:13,746 03
04 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:14,706 04
05 Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 1:14,880 05
06 Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 1:14,980 06
07 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 1:15,047 07
08 Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 1:15,129 08
09 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Frankreich Renault 1:15,214 09
10 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,223 10
11 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,243 11
12 Frankreich Olivier Panis Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:15,556 12
13 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:15,583 13
14 Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 1:15,804 14
15 Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:15,867 15
16 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:16,419 16
17 Finnland Mika Salo Japan Toyota 1:16,473 17
18 Vereinigtes Konigreich Allan McNish Japan Toyota 1:16,626 18
19 Australien Mark Webber Italien Minardi-Asiatech 1:17,428 19
20 Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson Italien Minardi-Asiatech 1:17,959 20
107-Prozent-Zeit: 1:18,466 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:13,333 min.)

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 77 2 1:41:49,001 01 1:16,891 (31.)
02 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 77 2 + 0,434 02 1:16,207 (72.)
03 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 77 2 + 13,356 03 1:17,783 (30.)
04 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 77 2 + 29,479 11 1:16,926 (54.)
05 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 77 2 + 37,800 10 1:17,290 (33.)
06 Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 77 2 + 1:08,804 05 1:18,578 (49.)
07 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 77 2 + 1:13,612 07 1:18,458 (52.)
08 Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 76 2 + 1 Runde 06 1:18,438 (51.)
09 Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 76 2 + 1 Runde 08 1:18,185 (35.)
10 Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 76 2 + 1 Runde 14 1:18,247 (46.)
11 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 76 2 + 1 Runde 04 1:18,163 (51.)
12 Frankreich Olivier Panis Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 76 2 + 1 Runde 12 1:18,126 (28.)
13 Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 75 2 + 2 Runden 15 1:19,646 (48.)
14 Vereinigtes Konigreich Allan McNish Japan Toyota 75 2 + 2 Runden 18 1:19,937 (28.)
15 Finnland Mika Salo Japan Toyota 75 2 + 2 Runden 17 1:19,408 (30.)
16 Australien Mark Webber Italien Minardi-Asiatech 75 2 + 2 Runden 19 1:19,567 (30.)
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson Italien Minardi-Asiatech 58 2 DNF 20 1:19,347 (54.)
Vereinigtes Konigreich Jenson Button Frankreich Renault 30 0 DNF 09 1:19,455 (23.)
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 23 0 DNF 16 1:18,889 (19.)
Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 20 0 DNF 13 1:19,861 (19.)

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 112
02 Brasilien Rubens Barrichello Ferrari 45
03 Kolumbien Juan Pablo Montoya Williams-BMW 40
04 Deutschland Ralf Schumacher Williams-BMW 40
05 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 34
06 Finnland Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 20
07 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Renault 11
08 Deutschland Nick Heidfeld Sauber-Petronas 7
09 Italien Giancarlo Fisichella Jordan-Honda 7
10 Italien Jarno Trulli Renault 4
11 Brasilien Felipe Massa Sauber-Petronas 4
12 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jaguar-Cosworth 3
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Kanada Jacques Villeneuve BAR-Honda 3
14 Australien Mark Webber Minardi-Asiatech 2
15 Finnland Mika Salo Toyota 2
16 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Arrows-Cosworth 2
17 Frankreich Olivier Panis BAR-Honda 2
18 Malaysia Alex Yoong Minardi-Asiatech 0
19 Spanien Pedro de la Rosa Jaguar-Cosworth 0
20 Vereinigtes Konigreich Allan McNish Toyota 0
21 Japan Takuma Satō Jordan-Honda 0
22 Brasilien Enrique Bernoldi Arrows-Cosworth 0
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson Minardi-Asiatech 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 157
02 Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 80
03 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 54
04 Frankreich Renault 15
05 Schweiz Sauber-Petronas 11
06 Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 7
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 5
08 Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 3
09 Italien Minardi-Asiatech 2
10 Japan Toyota 2
11 Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis von Ungarn 2002 - 1. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2023.
  2. Großer Preis von Ungarn 2002 - 2. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2023.
  3. Großer Preis von Ungarn 2002 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2023.
  4. Großer Preis von Ungarn 2002 - Warm up - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2023.
  5. Großer Preis von Ungarn 2002 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2023.