Handball-DDR-Meisterschaft 1950/51

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Mit der Handball-DDR-Meisterschaft 1950/51 wurden die Meister auf dem Feld und in der Halle bei den Männern und Frauen ermittelt.

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feldhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DDR-Meisterschaft 1950/51 im Feldhandball wurde in zwei Etappen ausgetragen. Im Sommer 1950 und Frühjahr 1951 fanden Punktspiele in der neu gegründeten DS-Feldhandball-Liga mit 18 Mannschaften statt, die in zwei Staffeln aufgeteilt waren. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten nahmen an der Endrunde zur Ermittlung des Meisters teil.

DS-Feldhandball-Liga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel A
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. BSG Schiffswerft Roßlau 16 13 1 2 164:099 27:05
2. BSG Mechanik Gera 16 12 - 4 141:108 24:08
3. SV Deutsche Volkspolizei Halle 16 10 2 4 154:095 22:10
4. BSG Rotation Nord Leipzig 16 10 2 4 129:076 22:10
5. BSG Anker Rostock 16 9 1 6 136:113 19:13
6. BSG Stahl Ost Leipzig 16 6 1 9 094:107 13:19
7. BSG Turbine Erfurt 16 5 1 10 100:132 11:21
8. BSG Chemie Premnitz 16 2 - 14 094:160 04:28
9. SG Union Finsterwalde 16 1 - 15 0 61:183 02:30
Staffel B
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. BSG Stahl West Leipzig 16 14 1 1 142:080 29:03
2. BSG Stahl Süd Magdeburg 16 12 1 3 142:073 25:07
3. BSG Fortschritt Calbe 16 11 1 4 152:078 23:09
4. BSG Lok Süd Leipzig 16 9 2 5 124:098 20:12
5. BSG Stahl Fraureuth 16 10 - 6 117:098 20:12
6. BSG Motor Eisenach 16 6 2 8 102:111 14:18
7. SG Volkspolizei Rostock 16 2 1 13 0 69:162 05:27
8. BSG Textil Forst 16 2 - 14 075:140 04:28
9. BSG Aufbau Waren 16 2 - 14 077:160 04:28

Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. April 1951 wurden in Weißenfels zwischen den vier Ligaqualifikanten die beiden Finalisten ermittelt. Dabei kam es zu folgenden Begegnungen:

BSG Schiffswerft Roßlau (1. Staffel A) – BSG Stahl Süd Magdeburg (2. B) 8:7
BSG Stahl West Leipzig (1. B) – BSG Mechanik Gera (2. A) 7:8

Endspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BSG Schiffswerft Roßlau – BSG Mechanik Gera 10:9 (5:5)

Nachdem sich in der Vorrunde die beiden Vertreter der Ligastaffel A durchgesetzt hatten, trafen sie fünf Wochen später in Leipzig im Meisterschaftsfinale aufeinander. Trotz strömenden Regens waren 12.000 Zuschauer gekommen. Sie sahen zunächst eine offensiv angreifende Geraer Mannschaft, die den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen ließ und sich auf eine fehlerfreie Deckung verlassen konnte. Auf der anderen Seite begann die BSG Schiffswerft unsicher und nervös. Folgerichtig gingen die Thüringer früh in Führung, danach aber fingen sich die Roßlauer. Es gelang ihnen bis zum Halbzeitpfiff, die Geraer nicht enteilen zu lassen und zum Pausenpfiff mit 5:5 einen Gleichstand zu erreichen. Nach der Pause baute Mechanik Gera überraschend ab, musste dem eigenen Tempospiel Tribut zollen. Dagegen zog nun Roßlau ein drückendes Sturmspiel auf, das bereits aus der Abwehr heraus mit allen Spielern entwickelt wurde. Der 9:6-Treffer des Roßlauers Diedering brachte dem Spiel die entscheidende Wendung. Von da an lagen die Schiffswerker ständig in Führung und ließen sich auch in der Endphase durch den 9:10-Anschlusstreffer nicht mehr von der Siegerstraße verdrängen.

Aufstellungen:
Roßlau: Lüdicke – Paul, Fieberg, Didmer, Baartz, Burghardt, Fräßdorf, Diedering, Paede, Thodte, Heber
Gera: J. Schmidt – Heimann, Schubert, Pötzl, Wunderlich, Schöneburg, Baum, Koch, Landgraf, Begale, Gerold
Zuschauer: 12.000 am 27. Mai 1951 in Leipzig

Spiel um Platz drei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Spiel und den dritten Platz besiegte die BSG Stahl Süd Magdeburg die BSG Stahl West Leipzig mit 9:7 (6:3).

Hallenhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DDR-Hallenhandball-Meister wurde in Turnierform am 20. und 21. Oktober 1951 in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle ermittelt. Am Meisterschaftsturnier nahmen teil die fünf Landesmeister, der Vizemeister von Sachsen-Anhalt SG Prittitz und der Ost-Berliner Vertreter in der Gesamtberliner Hallen-Oberliga SC Berlin-Weißensee. Die fünf Landesmeister waren

Der Vorjahresmeister SC Berlin-Weißensee war durch den Deutschen Sportausschuß wegen seiner Teilnahme an der Berliner Hallen-Oberliga erst kurz vor Turnierbeginn zugelassen worden und hatte in der Vorrunde Freilos. Das Turnier begann mit einer einfachen Vorrunde, dessen drei Sieger mit dem SC Weißensee im Halbfinale die Endspielteilnehmer ausspielten.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SV Deutsche Volkspolizei HalleBSG Chemiefaserwerk Premnitz 4:3
Anker Rostock – SG Fraureuth 6:3
Konsum Leipzig – SG Prittitz 5:0

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SC Weißensee – Konsum Leipzig 8:4
Anker Rostock – SV Deutsche Volkspolizei Halle* 6:6

* Losentscheid für SV Deutsche Volkspolizei Halle

Spiel um Platz drei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anker Rostock – Konsum Leipzig 7:2

Endspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SV Deutsche Volkspolizei Halle – SC Berlin-Weißensee 7:3 (3:0)

Spielverlauf:
Der klare 7:3-Sieg der Hallenser über den Titelverteidiger war überraschend aber nicht unverdient. Mit Nervenstärke und eiserner Kondition lagen die Vorteile bei den Saalestädtern. Mit dem dreifachen Torschützen Köhler und dem sicheren Torwart Riffort hatte Halle die überragenden Akteure des Endspiels. Zur Halbzeit führten die Volkspolizisten mit 3:0, nach einer halben Stunde überlegen mit 5:0. Erst danach gelang es dem Titelverteidiger, das Spiel in den Griff zu bekommen und erzielte drei Tore in Folge zum 3:5. Halle ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Schewe lief in die Lücke und erzielte das 6:3, den Endstand zum 7:3 stellte Köhler mit einem direkt verwandelten Freiwurf her.

Torfolge:
1:0 Förig, 2:0 Köhler, 3:0 Schewe, 4:0 Ewald, 5:0 Köhler, 5:1 Barth, 5:2 Scholz, 5:3 Peitz, 6:3 Schewe, 7:3 Köhler
Aufstellungen:
Halle: Riffort – Huth, Schulz, Masella, Swierzy, Ewald, Köhler, Föhrig, Schewe, Stollfig
Weißensee: Beck – Kalinowski, B. Scholz, Barth, Wolff, G. Scholz, Krause, Peitz, Lange
Zuschauer: 5000 in der Werner-Seelenbinder-Halle, Berlin

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Endrunde Hallenhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DDR-Hallenhandballmeister der Frauen wurde in einer Endrunde der fünf Landesmeister im Pokalmodus am 21. Januar 1951 in der Ost-Berliner Werner-Seelenbinder-Halle ermittelt.

Ergebnisse
Viertelfinale
BSG KWU Weimar (TH) BSG Rotation Babelsberg (BB) 2:1
BSG Aufbau Börde Magdeburg (ST) SG Volkspolizei Weimar (TH) 4:1
BSG Anker Wismar (MB) SC Weißensee (B) 2:1
BSG Stahl West Leipzig (SN) Freilos
Halbfinale
BSG KWU Weimar BSG Stahl West Leipzig 5:2
BSG Anker Wismar BSG Aufbau Börde Magdeburg 3:2 n. V.
Finale
BSG KWU Weimar – BSG Anker Wismar 4:2
Berliner Zeitung: „Die große Überraschung des Turniers war die junge Mannschaft von KWU Weimar, die den Vorjahrsmeister Stahl West Leipzig mit 5:2 (!) schlug. In einem temporeichen Endspiel konnte Anker Wismar den Thüringer Mädeln nur in der ersten Hälfte energischen Widerstand leisten, zeigte sich aber dann dem flüssigen und schnellen Kombinationsspiel der zukunftsreichen Sieben von KWU Weimar nicht gewachsen und erlag schließlich mit 2:4 Toren.“

B: Ost-Berlin, BB: Brandenburg, MB: Mecklenburg, SN: Sachsen, ST: Sachsen-Anhalt, TH: Thüringen

Endrunde Feldhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Endrunde zur Ermittlung des DDR-Frauenfeldhandball-Meisters wurde zwischen Mai und Juli 1951 im Pokalmodus ausgetragen. Beteiligt waren die Landesmeister aus Brandenburg (BB), Mecklenburg (MB), Sachsen (SN), Sachsen-Anhalt (ST) und Thüringen (TH).

Ergebnisse
Vorrunde
BSG Fortschritt Weißenfels (ST) BSG Einheit Weimar (TH) 5:4
Halbfinale
BSG Fortschritt Weißenfels BSG Anker Wismar (MB) 10:3
BSG Stahl West Leipzig (SN) BSG Rotation Babelsberg (BB) 07:1
Finale
15. Juli 1951, Magdeburg, Platz der Freundschaft
BSG Stahl West Leipzig – BSG Fortschritt Weißenfels 5:3 (3:2)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]